Donnerstag, 27. Dezember 2012

Rezension zu Markus Heitz - Die Legenden der Albae: Dunkle Pade

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Titel: Die Legenden der Albae 3: Dunkle Pfade
Autor: Markus Heitz
Erscheinungsdatum: 20.08.2012
Buchausgabe: Klappenbroschur
Verlag: Piper Verlag
ISBN: 9783492701983
Preis: 16,99 Euro





„Die Legenden der Albae – Dunkle Pfade“ von Markus Heitz ist der dritte Teil der Albae-Reihe, der in derselben Fantasywelt spielt, wie die inzwischen vier Bücher über „Die Zwerge“, die vom selben Autor geschrieben wurden. Zeitlich ist im Vergleich zum zweiten Buch der Albae-Serie einige Zeit verstrichen. Was sich natürlich nicht geändert hat, ist die Bosheit und Verschlagenheit des Albaevolkes. Inhaltlich geht es um die Drillinge Firusha, Sisaroth und Tirigon, die Kinder des Statthalters von Dson Sòmran sind. Firusha, die begnadete Sängerin und Sisaroth, ein Priester in Ausbildung werden des Mordes angeklagt. Die beiden werden für ein halbes Leben nach Phondrason, einem unterirdischen Ort der Schrecken und des Grauens verbannt. Ihr Bruder, ein Krieger, schließt sich ihnen freiwillig an. Getrennt voneinander treffen sie dort ein. Während in der Heimat ihre Mutter versucht, die vermeintliche Verschwörung gegen ihre Kinder aufzudecken, beginnen die drei Geschwister auf den dunklen Pfaden der Unterwelt einen Weg zueinander zu finden. Dabei treffen sie auf weitere verbannte Albae und einen besonderen Helden der Zwerge, die ihnen hilfreich zur Seite stehen. Leider hat sich auch ein mächtiger Feind der Albae in das unterirdische Reich begeben und beansprucht es für sich. Schlechte Nachrichten aus Dson Sòmran bekräftigen den Entschluss der Geschwister, den Albae eine neue Heimat zu erobern und sich selbst an der Spitze ihres Volkes zu setzen und sich verehren zu lassen..
In diesem Band gibt es wenige Handlungsorte, hauptsächlich spielt die Geschichte in Phondrason, das bis jetzt in den Albaebänden noch nicht erwähnt wurde. Die Erzählung wird zwar an spannenden Stellen unterbrochen und der Ort des Geschehens gewechselt, jedoch dauert es nur einige Seiten bis zur jeweiligen Fortsetzung, was den Reiz des Weiterlesens erhöht. In bewährter Manier hat Markus Heitz  mit dem dritten Albaeband einen spannenden Fantasyroman geschrieben. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen und erfordert kein weiteres Vorwissen der ersten beiden Bände, jedoch geben die Kenntnisse über die jeweiligen Eigenschaften der Völker meines Erachtens nach ein besseres Verständnis für das Taktieren der Einzelnen. Ein weiterer, kleiner Vorteil ergibt sich bei der Verortung der Gebiete von Dson Sòmran und Phondrason bei der die Karten der Fantasywelt, die sich im Buch finden, leider wenig hilfreich sind. Die neugeschaffenen Charaktere der Drillinge bleiben für mich recht blass und ragen nicht wirklich aus der Menge heraus, obwohl sie im Mittelpunkt stehen. Außer Firusha verfügt keiner der drei über eine besonders erwähnte Eigenschaft. Noch jung an Jahren sind sie kampfunerfahren, gewinnen aber mit der den Albae üblichen besonderen Fähigkeiten und der Hilfe weiterer Albae der Unterwelt - von Freunden wie wir sie kennen, kann man bei den Albae aufgrund ihrer Hinterhältigkeit kaum sprechen -  erstaunenswerterweise jeden Kampf. Wer die ersten beiden Bücher gelesen hat und diese Art der Dark Fantasy mag, dem kann ich das Buch empfehlen.


Samstag, 22. Dezember 2012

[Rezension Hanna] Kai Meyer - Asche und Phönix






~ Inhalt ~


Parker Cale ist Hollywoods erfolgreichster Jungschauspieler. Ash hingegen gehört zu den „Unsichtbaren“ – sie wohnt zeitweise in fremden Wohnungen, deren Besitzer für einige Tage unterwegs sind. Als sie sich als Zimmermädchen ausgibt, wird sie ausgerechnet von Parker beim Ausrauben seiner Suite erwischt. Dieser hat sich vor der Premiere seines neuen Film von seinem Vater, der für seinen Erfolg verantwortlich ist, losgesagt.

Anstatt Ash auffliegen zu lassen, möchte Parker mit ihrer Hilfe seinen Plan umsetzen: Er will seinem Leben entfliehen – seinem Vater, seiner Assistentin Chimena und seinen Fans. Gar nicht so einfach, wenn man weltberühmt und süchtig nach Ruhm und Aufmerksamkeit ist. Gemeinsam mit Ash taucht er in London unter. Doch er wird von übernatürlichen, gefährlichen Wesen verfolgt. Warum jagen sie ihn? Um Antworten zu finden, reist er mit Ash nach Frankreich und stößt auf ein Netz von Verrat, Lügen und einen teuflischen Pakt…

~ Meinung ~


Das Buch beginnt recht klischeehaft – ein unscheinbares Mädchen trifft auf eine gutaussehenden, berühmten Jungen, der gemeinsam mit ihr untertauchen will. Hier enden aber auch die Klischees. Was folgt ist eine Geschichte voller Wendungen und Überraschungen. Kurze Kapitel, ein flüssiger und fesselnder Schreibstil und zahlreiche Cliffhanger am Kapitelende zwingen einen geradezu, nur noch ein Kapitel weiterzulesen… oder zwei… oder drei. Das Buch ließ sich schwer aus der Hand legen!

„Asche und Phönix“ ist das erste Buch, das ich von Kai Meyer gelesen habe. Sehr gefallen hat mir die Art und Weise, wie Realität und Fiktion hier verwoben wurden. Einzelne übernatürliche Charaktere werden ins alltägliche Leben der Protagonisten integriert und sorgen für unerwartete Momente. Gemeinsam mit Ash begegnet der Leser ihnen zum ersten Mal. Parker hingegen war ihre Existenz bereits bekannt, er begibt sich nun aber auf die Suche nach der Antwort auf die Frage, warum die Kreaturen in sein Leben getreten sind.

Ash und Parker waren mir von Beginn an sympathisch und sind mir schnell ans Herz gewachsen. Ihre Reise entwickelt sich bald zu einer waghalsigen Flucht quer durch Frankreich, und so darf der Leser sich auf viele spannende und actionreiche Szenen freuen. Auch wenn die Handlung ab einem bestimmten Punkt recht vorhersehbar war, hat dies der Spannung nicht geschadet, denn die Umsetzung hat mich überzeugen können!

„Asche und Phönix“ vereint gekonnt Liebesgeschichte, Fantasy und Action in eine einzige temporeiche und spannende Geschichte. Die sympathischen und vielschichtigen Charaktere haben mich mitfiebern lassen, und so konnte mich das Buch voll überzeugen. Ich kann es daher uneingeschränkt weiterempfehlen!

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Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Erscheinungsdatum: November 2012
Verlag: Carlsen

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Rezension zu Rachel Joyce - Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry


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Titel: Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry
Autorin: Rachel Joyce
Erscheinungsdatum: 14.05.2012
Verlag: Krüger Verlag
Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN: 9783810510792
Preis: 18,99 Euro


Rachel Joyce erzählt in ihrem Roman „Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry“ von der ungewöhnlichen Durchquerung des Heimatlands eines pensionierten Engländers.  Der im Krüger Verlag als Hardcover mit Schutzumschlag erschienene Roman  378 Seiten mit 32 Kapiten. Hinten im Buch findet sich eine hilfreiche Übersichtskarte von England, auf der die Reiseroute von Harold Fry eingezeichnet ist.

Eines Morgen, während der erst vor einem halben Jahr pensionierte Harold Fry am Frühstückstisch sitzt, trifft Post bei ihm ein. Er erhält einen Brief von seiner früheren Arbeitskollegin Queenie. Sie schreibt ihm aus einem Hospiz, das von Harold’s Wohnsitz aus gesehen, am anderen Ende von England liegt. Queenie ist schwer krank und verabschiedet sich von Harold. Sofort verspürt er das Bedürfnis ihr zu antworten. Danach bringt er den Brief zum Briefkasten, in den er ihn allerdings nicht einwirft. Stattdessen beschließt er den sonnigen Tag zu nutzen und zum nächsten Kasten zu gehen. Dann aber geht er auch dort vorbei zur Post und immer weiter, sehr viel weiter, raus aus der Eintönigkeit seines Alltags. 

Dieses Buch ist keine bloße Reiseerzählung. Rachel Joyce erzählt die Geschichte aus unterschiedlichen  Perspektiven. Einerseits darf der Leser Harold auf seiner Reise per Pedes begleiten, andererseits erfährt er aber auch einiges über Maureen, seiner Frau, die er zu Hause zurück gelassen hat. Beide sind in ihren Traditionen erstarrt. Durch die Trennung voneinander und den Abstand zueinander den sie dadurch gewinnen, beginnt jeder für sich Rückblick zu halten auf die guten und schlechten Tage des Miteinanders im Leben und daraus ganz neue Erkenntnisse zu ziehen. Eine wichtige Rolle spielt auch ihre jeweilige Beziehung zum gemeinsamen Sohn. Doch sie bleiben während der langen Trennung nicht allein, vor allem Harold begegnet auf seinem langen Weg den unterschiedlichsten Personen. Die Reise wird für ihn mit zunehmender Erschöpfung zu einem täglichen  Kampf mit sich selbst. Mit und mit blättert die Autorin Stationen eines Ehelebens auf und zeichnet das Porträt einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen Arbeitskollegen. Mich hat mich dieses Buch unterstützt durch die Sprache und Gestaltung sehr berührt. Ich empfehle dieses Buch gerne weiter.

Donnerstag, 22. November 2012

Rezension zu Sybil Volks - Torstraße 1



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Titel: Torstraße 1
Autorin: Sybil Volks
Erscheinungsdatum: 01.11.2012
Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN: 9783423280044
Preis: 19,99 Euro


„Torstraße 1“ von Sybil Volks ist im dtv Verlag als Hardcover mit Schutzumschlag erschienen. Das Cover zeigt auffällig  das rote Kleid einer jungen Frau, wie es in den 1950er Jahren getragen wurde. In der Mitte des Titelbilds findet sich ein Fotoapparat, den die junge Frau umgehängt hat und der Bezug auf den Roman nimmt. Die Autorin erzählt in diesem Buch die wechselhafte Geschichte des Hauses Torstraße 1 in Berlin, von dem der Leser ein Foto in der linken oberen Ecke auf dem Cover abgebildet sieht, wie es zur Eröffnung des Kaufhauses im Jahr 1929 ausgesehen hat. 

Verbunden mit der Chronik des Hauses Torstraße 1 ist jedoch auch das Leben zweier Personen, die am Tag der Eröffnung geboren werden und deren Familien. Elsa kommt unerwartet zu früh während der Feierlichkeiten in der Packstation zur Welt. Elsa's Vater ist der Junior des jüdischen Kaufhausbesitzers und eine öffentliche Beziehung, gar Heirat, mit der nichtjüdischen Mutter Vicky, scheinbar unmöglich. Vicky, die im Kaufhaus als Verkäuferin angestellt ist, steht bei der Geburt Wilhelm, ein Zimmermann, der beim Bau des Kaufhauses geholfen hat und nun als Gast zur Eröffnung gekommen ist, zur Seite.  Während Wilhelm in der Packstation bei der Geburt hilft, wird seine Frau zu Hause von einem Jungen, den sie Bernhard nennen, entbunden.  Mit den unterschiedlichen Lebenswegen der Menschen ist aber auch die Geschichte der Deutschen verbunden, die gerade in Berlin durch die Mauer eine schmerzhafte Trennung erfahren hat. Von der Trennung in Ost und West sind auch die Familien von Vicky und Wilhelm betroffen. 

Sybil Volks gelingt es auf besondere Weise die wahre Geschichte eines bekannten Berliner Hauses mit der fiktiven Erzählung über zwei Familien miteinander zu verknüpfen. Begleitet wird die Schilderung von politischen Entscheidungen in Deutschland und spiegelt deren Konsequenzen speziell in Berlin wieder. Mit dem Wandel des Hauses versteht die Autorin es, ihre Figuren so zu zeichnen, dass diese die verschiedenen politischen Ansichten der jeweiligen Zeit in ihrem Handeln wiederspiegeln. So entsteht ein differenziertes Bild der  Auffassungen der Bürger in Ost- und West-Berlin und deren gelebten Alltags. Einiges an Zeitgeschichte wird leider recht kurz angerissen. Das Geschehen wird aus unterschiedlichen Perspektiven der Familienmitglieder geschildert. Dabei wird aus einer familiären Situation heraus  immer wieder Rückblick gehalten auf die vergangenen Vorkommnisse. Zur besseren zeitlichen Einordnung hätte ich mir häufiger die Nennung einer Jahreszahl gewünscht. Sybil Volks schafft es durch liebevolle Details in Sachen wie Mode und Musik den jeweils typischen Zeitgeist einzufangen. Das Buch hat mich sehr gut unterhalten und ich gebe gerne eine Leseempfehlung.
Vielen Dank an den dtv-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Dienstag, 20. November 2012

Rezension zu Bettina Szrama - Das Mirakel von Köln

Zunächst einmal möchte ich mich bei der Autorin dieses Buches bedanken, die alles dafür getan hat, damit ich in den Besitz des Buches kommen konnte!!! Ein Buch das der emons Verlag verschickt hat, ist tatsächlich auf dem Postweg verschwunden, so wie ein weiteres in dieser Zeit an mich versendetes Buch eines anderen Verlags auch :-(
Ganz herzlichen Dank für deine Mühe und das persönlich signierte Buch, Bettina!  



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Titel: Das Mirakel von Köln
Autorin: Bettina Szrama
Erscheinungsdatum: 30.10.2012
Buchausgabe: Taschenbuch
Verlag: emons Verlag
ISBN: 9783954510290
Preis: 11,90 Euro


 
Der historische Kriminalroman „Das Mirakel von Köln“ von Bettina Szrama ist im emons Verlag erschienen und umfasst inklusive Prolog und 22 Kapiteln 280 Seiten. Das Cover in düsteren Farben schaut aus wie der Ausschnitt aus einem historischen Gemälde und zeigt eine junge Frau auf dem Scheiterhaufen, von Flammen umzüngelt. Auffällig ist ihr Gesichtsausdruck, der nicht etwa wie zu erwarten wäre, schmerzverzerrt und gebrochen ist, sondern erlöst, entrückt und auf das Jenseits hoffend. Allein diese Szene wirft beim Betrachten des Buchs die Frage auf, wie es zu solch einem scheinbaren Widerspruch kommen kann.
Ostern 1622 wird im Kloster St. Klara in Köln die Äbtissin Benedikta im Todeskampf von der Nonne Sophia gefunden. Unterhalb ihres Herzens steckt ein Dolch. Selbstmord scheidet aus, da dieser zur Verdammnis in der katholischen Kirche führt. Sophia, die im Kloster für eine Heilige gehalten wird, kehrt in ihre Klosterzelle zurück und findet dort ihr Kruzifix vor, aus dessen Dornenkrone Blut fließt. Dieses Mirakel wird vom päpstlichen Nuntius für eine nähere Untersuchung beschlagnahmt. Einige Jahre später wird die junge, von Kind an fallsüchtige Christina Plum vom Generalvikar Bernard Fresenius auf seinem Weg zum Kloster dem auf sie einschlagenden Pöbel entrissen. Nicht nur wegen seiner Gutherzigkeit, sondern vor allem, weil ihm die Ähnlichkeit zu Sophia auffällt, nimmt er sie mit.  Bernard wurde vom Kurfürst mit der Untersuchung des Mirakels und der inzwischen an die Öffentlichkeit gedrungenen Gerüchte über das Vorkommen von Besessenheit mehrerer Klosterschwestern und der in St. Klara stattfindenden Teufelsaustreibungen beauftragt. Obwohl Christina nicht Nonne werden möchte, scheint es aufgrund der Umstände der beste Lebensweg für sie zu sein und es findet sich auch jemand, der ihre Ausbildung dort unterstützt.  Während ihres Aufenthalts im Kloster beobachtet sie voller Schrecken und Abscheu mysteriöse Vorfälle, die sich dort abspielen.  Sie versucht sich dem Klosterleben zu entziehen, gerät jedoch selbst in das Blickfeld der Verschwörer.
Die Untersuchung des Mirakels und die Zweifel an der Echtheit durch den päpstlichen Nuntius führten in der Realität in Köln zu Kompetenzgerangel mit dem Kurfürsten, der seinerseits verlangte das Kruzifix untersuchen zu dürften. Zur Wahrheitsfindung erhielt er die Zusage auch peinliche Befragungen anwenden zu dürfen. Auf diese Weise bezichtigten die der Tortur unterzogenen Personen  willkürlich andere der Hexerei. Doch diese Verhöre brachten in Köln einen Sumpf aus Verschwörungen und Ränkeleien zu Tage. Durch die Aussagen von Christina wurden die höchsten weltlichen und geistlichen Kreise der Stadt mit hineingezogen. Eine Übersicht der handelnden Personen vorne im Buch hilft dabei die Übersicht während des Lesens zu behalten.
Basierend auf dem Leben der historisch verbürgten Persönlichkeiten Sophia von Langenberg und Christina Plum baut Bettina Szrama eine spannende, fiktive Geschichte auf. Sie füllt mit ihrer Fantasie den Hintergrund der unbenannten, doch überlieferten Personen aus der Umgebung der beiden Protagonistinnen auf und verknüpft deren Schicksal miteinander. In glaubhafter Weise gelingt ihr die Darstellung des Gewissenskonflikts, den Christina durchlebt hat und der sie dazu brachte sich trotz mehrerer Möglichkeiten nicht der Flucht aus dem Kloster und der Stadt zu bedienen, sondern sich dem Vorwurf der Hexerei zu stellen und dadurch dem sicheren Tod entgegen zu gehen. Die Spannung erhält sich beim Lesen fortlaufend durch ständig weiter aufgedeckte Vorkommnisse im Kloster und der stets neuen Intrigen vieler Christina umgebenden Personen, die sich darum bemühten, sie selbst in diesen Sündenpfuhl hineinzuziehen.
Bettina Szrama hat die Sprache an die Historie leicht angepasst, was den Leser besser in die Lage versetzt, sich in das Geschehen hineinzuversetzen. Zum besseren Verständnis der Handlungsumgebung werden in einem Glossar auf den letzten Buchseiten einige wichtige Bezeichnungen und deren Bedeutung von Orten, Dingen und Titeln aufgeführt. Für mich stellt die Beschreibung der Ereignisse eine denkbare Art dar, wie sie sich damals tatsächlich zugetragen haben könnten. Daher empfehle ich diesen Krimi gerne weiter an alle, die spannende historisch begründete Romane mögen.



Freitag, 19. Oktober 2012

Kinostart "Das Kind" in Düsseldorf mit Signierstunde

Hallo, liebe LeserInnen,

gestern Abend war es so weit: Der Film „Das Kind“ nach dem Bestseller von Sebastian Fitzek lief in den Kinos an. Es haben sich nur 33 Kinos deutschlandweit gefunden, die diesen Film zum Filmstart zeigen. Da liegt daran, dass anscheinend in Deutschland die Meinung, dass deutsche Psychothriller nicht gut beim Publikum ankommen. Daher erhielt der Film wohl auch keine öffentlichen Fördergelder. Aber trotzdem ist er fertig geworden! Und trotz allem wurde er mit hochkarätigen Schauspielern besetzt! Produziert wurde in englischer Sprache, was nicht an den ausländischen Schauspielern lag, die mitspielten, sondern daran, dass der Film so auch ohne weitere Bearbeitung im Ausland angeboten werden kann.
Das besondere an der Kinovorstellung gestern Abend in Düsseldorf war, dass Sebastian Fitzek und der Regisseur des Film Zsolt Bács nach dem Film auf die Kinobühne kamen und Fragen der Zuschauer zum Film beantworteten sowie hinterher im Foyer eine Signierstunde abhielten. Die beiden erwartete dort noch eine sehr lange Schlange Fans, die ihre eigenen Bücher mitgebracht haben (so wie ich "Das Kind" siehe Foto) oder auch dort im Foyer kaufen konnten. Herr Fitzek und Herr Bács nahmen sich auch noch die Zeit mit den Fans zu plaudern, was aber mit Rücksicht auf die Wartenden nur kurz möglich war.
Meine Wenigkeit mit dem Autor Sebastian Fitzek (links) und dem Regisseur Zsolt Bács (rechts) (mit Genehmigung zur Veröffentlichung durch die beiden)
Den Inhalt des Films möchte ich hier nicht wiedergeben, er auf dem Psychothriller „Das Kind“ von Sebastian Fitzek.
Ich habe nun schon einiges an Büchern und auch Spielen rezensiert, aber noch nie einen Film. Außerdem bin ich kein großer Kinogänger. Gestern war mein dritter Kinobesuch in diesem Jahr, vorher habe ich Snow White und Tribute von Panem geschaut und im Fernsehen sehe ich selten einen Krimi oder Psychothriller. Mir fehlen die Vergleiche. Hinzu kommt, dass ich das Buch „Das Kind“ bis jetzt nicht gelesen habe und daher auch die filmische Umsetzung nicht beurteilen kann. Wie also soll ich diesen Film rezensieren? Ich lasse es und sage euch einfach:
Dieser Film hat mir sehr gut gefallen!
Hierzu sei als Begründung noch gesagt, dass es für mich in keinem Moment langweilig war. Der Regisseur Zsolt Bács wollte einen Film drehen, bei dem alles intensiver erscheinen sollte wie man das im Fernsehen hätte darstellen können und das ist ihm auch durch entsprechende Kameraführung tatsächlich gelungen. Umgesetzt wurde ein Film, der das Thema Pädophilie nicht umgeht, sondern den Zuschauer daran nahezu tabulos heranführt und das einen noch breiteren Raum einnimmt wie das Thema der Reinkarnationsmöglichkeit mit dem der Autor spielt. Noch zu erwähnen bleibt, dass die Schauspieler dieser Klasse natürlich die Story hervorragend umgesetzt haben. Interessant dabei vor allem der Comedian Dieter Hallervorden in der diffusen Rolle des Herrn Stiemer.
Also, geht ins Kino, schaut euch den Film an! Über Kommentare würde ich mich freuen.

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Besuch auf der Frankfurter Buchmesse 2012

Juchhu, wir fahren zur Buchmesse, hieß es am vergangenen Samstag. Nun hatte es doch noch für Nabura und mich geklappt. Zusammen mit unserem Anhang ging es auf Richtung Frankfurt. Als akkreditierte Blogger hatten wir freien Eintritt und auch kostenloses Parken. Es war voll, sehr voll auf der Messe! Ich war vor einigen Jahren bereits einmal Samstags dort, aber so hatte ich es nicht in Erinnerung. Vielleicht war ich damals in anderen Hallen unterwegs? Mein erster Termin war eine Signierstunde am Piperstand mit Markus Heitz. Diesen Autor hatte ich im Januar bereits bei einer Lesung kennengelernt. Am Piperstand erwartete und eine lange Schlange mit Fans. Heitz-Bücher konnte man zu dieser Gelegenheit dort kaufen, aber ich hatte zwei von zu Hause mitgebracht. Nach einer kurzen Plauderei mit den Pipermitarbeiterinnen kam ich auch schon an die Reihe, Zeit für ein Gespräch blieb aber nicht, da noch jede Menge Fans auf ihre Signatur warteten. Meinen Fotoapparat hatte ich zu Hause vergessen, obwohl ich ihn doch eigentlich bei den Büchern zum Mitnehmen gelegt hatte. Und wo lag er, als ich zu Hause nachgesehen habe? Auf dem Schreibtisch – so wie immer, hm.
Nach einem weiteren Bummel durch die vollen Gänge von Halle 3.0 stand das Treffen mit der Buchcommunity lovelybooks.de draußen zwischen den Hallen 3 und 4 an. Zum Glück hat es nicht geregnet, aber würde ich den Treffpunkt finden? Zielstrebig wie ich war, mit Nabura an meiner Seite, sind wir gleich vor dem übergroßen Reklameschild zum buch „Böser Wolf“ auf eine Gruppe gestoßen, von der wir vermuteten, dass es sich um Rezensentinnen von Büchern handeln könnte und es stimmte – angekommen! Es war sehr schön viele Gesichter zu den Aliassen im Internet zu sehen und ein wenig untereinander zu plaudern. Überrascht hat Nabura und mich, dass Rainer Maria Wacke, den ich beim Rausgehen mit einem kurzen Blick am emons-Stand gesehen habe, zu uns kam, weil er auf den an uns klebenden Schildern anhand unserer Bloggernamen zunächst Nabura (ihre Rezi war erst einen guten Monat alt) und dann auch mich (Rezi und Leserunde zu „Des Teufels Drucker“) erkannt hat. Wir hatten ein gutes Gespräch miteinander u.a. über die Fortsetzung seines Buches, das im Mai 2013 erscheinen wird. Noch mit einer weiteren Autorin habe ich mich in der LB-Gruppe unterhalten können. Brigitte Pons sagte mir vom Namen her zunächst nichts. Wir haben uns aber nett über einige Themen ausgetauscht. Dabei war zu erfahren, dass ihr nächster Krimi im Dezember dieses Jahres erscheinen wird. Seit Juli 2012 bin ich Testleserin bei m Sutton-Verlag, ihr erster Krimi ist dort Anfang des Jahres erschienen. So habe ich festgestellt, dass mir dieser Krimi mit dem Titel „Ich bin ein Mörder“ durchaus im Verlagsprogramm schon begegnet ist. Das Buch steht nun auf meiner Wunschliste.
Nach dem LB-Treffen sind wir rüber zum Signierzelt geschlendert, denn dort sollte Jussi Adler-Olsen sitzen und signieren. Nachdem wir die Schlange vor dem Zelt gesehen haben L, haben wir darauf verzichtet uns dort anzustellen. Ich bin dann mit meinem Mann durch die Halle 3.1 geschlendert, hin zum Sutton-Verlag, die mit weiteren Thüringer Verlagen einen Gemeinschaftsstand bildeten. Dort habe ich Frau Schrumpf persönlich kennenlernen können, die der Ansprechpartner für die Blogger ist und die ich bisher nur vom E-Mailen kannte. Mein letzter Termin war am Droemer Stand, an dem ich mir mein mitgebrachtes Exemplar von Jonas Winners „Der Architekt“ signieren lassen wollte. Es folgte zunächst aber ein Interview mit einem Droemer-Knaur-Mitarbeiter. Das Ende wollte ich denn nicht abwarten, weil der Heimweg schon „rief“. Ich habe sehr viele Eindrücke mit nach Hause genommen und werde gerne nochmal die Messe besuchen, aber voraussichtlich nicht mehr am Wochenende.

Rezension zu Carol Birch - Der Atem der Welt




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Titel: Der Atem der Welt
Autorin: Carol Birch
Erscheinungsdatum: 17.09.2012
Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag
Verlag: Insel Verlag
ISBN: 9783458175445
Preis: 19,99 Euro




Der Roman „Der Atem der Welt“ von Carol Birch ist im Insel Verlag als Hardcover mit Schutzumschlag erschienen und umfasst auf 394 Seiten 17 Kapitel in drei Teilen unterschiedlicher Länge. Das Buch verfügt über ein orangefarbenes Lesebändchen. Der Schutzumschlag ist entsprechend der Erzählung gestaltet. Auf der Vorderseite sind die Docks des Wolken überschatteten Londons im Hintergrund zu sehen, hier beginnt die Geschichte. Ein Tiger wie er im Vordergrund des Covers abgebildet ist, bringt die Wende im Leben von Jaffy Brown, dem Protagonisten und Ich-Erzähler des Romans.
Auf der Flucht vor dem Liebhaber seiner Mutter ziehen die beidenin den 1850er Jahren in die Nähe der Londoner Docks. Der erst achtjährige Jaffy  hat oft kaum genug zu essen und die Gegend ist schäbig und voller Gestank. Für kleine Besorgungen, die er für Nachbarn erledigt, erhält er ein wenig Geld. Bei einem dieser Einkäufe begegnet er einem Tiger, dem er gerne die Schnauze streicheln möchte, doch er landet in dessen Maul. Der Besitzer und Tierimporteuer Jamrach greift ein und zeigt sich erleichtert darüber, dass Jaffy nichts weiter geschehen ist. Er bietet ihm an, bei ihm zu arbeiten. So lernt er Tim kennen, der auch dort arbeitet. Die beiden werden beste Freunde, obwohl Tim Jaffy oft ärgert. Als Jaff fünfzehn ist, bekommt Jamrach von einem Auftraggeber die Order einen legendären „Drachen“ zu besorgen. Dazu wird ein Walfängerschiff gechartert und Tim wird für die Crew und der anschließenden Pflege des Tiers verpflichtet. Jaffy heuert aufgrund seines  Wunschs, die Meere zu befahren, auf eigene Faust an. So beginnt die Weltumseglung der beiden Freunde, eine Fahrt ins Unbekannte und an den Rand des Erträglichen.
Dieses Buch erzählt über Freundschaft zwischen zwei Jugendlichen mit allen nur erdenkbaren Höhen und Tiefen bis zum Äußersten und nahezu nicht begreifbar für den Leser. Carol Birch zeichnet in in ihrer Sprachgestaltung eine Welt für den Leser so, dass nicht nur ein Eindruck der äußeren Umgebung entsteht, sondern dass er förmlich die Gerüche und Geräusche die Jaffy begleiten, wahrzunehmen glaubt. Bei allen Widrigkeiten ergibt sich doch aus der Ich-Erzählung von Anfang an eine Wiederkehr vom Abenteuer für Jaff. Oftmals spricht der Ich-Erzähler den Leser auch direkt an und zieht ihn dadurch unmittelbar in die Geschichte mit ein. Es ist so, als ob er seine Erlebnisse einem guten Bekannten nach der Rückkehrs seiner Reise berichten würde. Die Autorin zeichnet mit dem Protagonisten einen selbstbewussten Charakter, der mit den Lesern seine Gedanken und Gefühle teilt. Die Mannschaft des Walfängers umfasst natürlich einige Mitglieder, die jedoch mit persönlichen Eigenschaften versehen und dadurch unterscheidbar sind.
„Der Atem der Welt“ ist, faszinierend und bewegend. Der Roman ist sicher nichts für zartbesaitete Leser, aber für alle die sich auf ein Abenteuer einlassen möchten und vor Gefahren und deren Konsequenzen nicht zurückschrecken.

Sonntag, 14. Oktober 2012

[Rezension Hanna] Nele Neuhaus - Wer Wind sät


Serie: Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein

Buch 1: Eine unbeliebte Frau
Buch 2: Mordsfreunde
Buch 3: Tiefe Wunden
Buch 4: Schneewittchen muss sterben
Buch 5: Wer Wind sät










~ Inhalt ~


Ein neuer Fall führt die Ermittler Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein in den Konzern der WindPro, in welcher der Nachtwächter tot aufgefunden wurde. Die Firma steht in den Schlagzeilen, weil sie eine Windanlage im Taunus bauen will, gegen den sich eine Bürgerinitiative heftig wehrt. Angeblich sollen Gutachten gefälscht worden sein. Während das K11 ermittelt, ob es sich um einen Mord handelt, verhärten sich die Fronten zwischen Konzern und Bürgerinitiative, und auch in den eigenen Reihen herrscht Uneinigkeit. Als kurz darauf ein Mitglied der Bürgerinitiative tot aufgefunden wird, wurde dieser zweifelsohne ermordet – doch von wem?

~ Meinung ~


Seit ich den letzten Teil (Schneewittchen muss sterben) gelesen habe, ist einige Zeit vergangen, trotzdem habe ich schnell wieder in die Gegebenheiten des K11 hineingefunden. Auch über die zahlreichen Mitglieder der WindPro und der Bürgerinitiative konnte man gut den Überblick behalten und ihre Beziehungen zueinander nachvollziehen. Die wahren Motive dieser Charaktere sind neben der Suche nach dem Mörder die spannende Frage dieses Buches, denn sie werden nur nach und nach offenbar und laden den Leser zu Spekulationen ein.

Die Handlung des Buches ist vielschichtig, und das Buch im Vergleich zu anderen Bänden der Serie daher recht dick. Durch verschiedenste Perspektiven erfährt der Leser neben den Ermittlungen viel Persönliches über die Mitglieder des K11 sowie der Bürgerinitiative. Diese tieferen Einblicke sorgten gelegentlich aber auch für Längen im Buch, in denen die Ermittlungen selbst nicht voranschritten.

~ Fazit ~


„Wer Wind sät“ ist ein weiterer spannender Kriminalroman des Ermittlerteams Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein, wenn auch nicht der stärkste der Reihe. Trotzdem fühlte ich mich gut unterhalten und fand auch die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Windenergie interessant. Ich kann das Buch daher weiterempfehlen, vor allem an Leser, die schon von Band 1-4 begeistert waren!



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Broschiert: 560 Seiten
Verlag: Ullstein
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