Montag, 22. April 2013

[Rezension Hanna] Stephan M. Rother - Öffne deine Seele





~ Inhalt ~


Mitternacht. Nach sechs Monaten Zwangspause ist Jörg Albrecht wieder Leiter des Hamburger PK Königstraße. Und schon wenige Minuten später wird er zu seinem ersten Tatort gerufen. Beim Anblick der Leiche im Dahliengarten ist klar: Dieser Fall wird Aufsehen erregen. Denn niemand anderes als Falk Sieverstedt, Sohn eines bekannten Hamburger Konsuls, liegt dort im Bassin. Warum musste er sterben? Die Spuren führen zur Firma seines Vaters, aber auch zum Fernsehmoderator Marius, in dessen Beratungssendung Falk kurz zuvor seinen Selbstmord angedroht hat. Die Ermittlungen werden für Jörg Albrecht, Hannah Friedrichs und das restliche Team der PK Königstraße zu einem Lauf gegen die Zeit.

~ Meinung ~


Das Cover von „Öffne deine Seele“ ist im Stil ebenso gehalten wie das seines Vorgängers „Ich bin der Herr deiner Angst“, sodass die Zusammengehörigkeit der Bücher klar ist. Die Ereignisse von „Öffne deine Seele“ finden ein halbes Jahr nach dem ersten Buch statt. Im Buch wird teilweise auf Ereignisse des ersten Buches verwiesen, jedoch wird nichts Entscheidendes über den Ausgang von „Ich bin der Herr deiner Angst“ verraten. Man kann also auch mit dem zweiten Teil beginnen. Ich empfehle trotzdem, mit dem ersten Teil zu beginnen, um die Entwicklung der Charaktere besser nachvollziehen zu können.

Am meisten freute ich mich in diesem Buch darauf, die liebgewonnenen Charaktere aus Band eins wiederzutreffen. Diese haben an ihrem eigenwilligen Charme nichts eingebüßt. Jörg Albrecht und Hannah Friedrichs stehen natürlich wieder im Mittelpunkt. Während Albrecht sich aufgrund seiner Bekanntschaft zur Familie des Opfers  fragen muss, ob er nicht zu befangen ist, um die Ermittlungen zu leiten, kämpft Hannah noch immer mit den Konsequenzen ihrer Affäre mit Joachim Merz, dem Staranwalt. Im aktuellen Fall vertritt dieser den Moderator Marius, wodurch sie ihn erneut häufiger sieht, als ihr eigentlich lieb ist. Wird sie die Beziehung zu ihrem Mann Dennis trotzdem wieder kitten können? Skurrile Nebencharaktere wie der IT-Spezialist Winderfeldt und der Bayernimport Sedlmeyer lockern die ernsten Ermittlungen mit ihrer Art zwischenzeitlich auf.

Die Ermittlungen selbst gestalten sich spannend und dramatisch. Fehlen zunächst sämtliche Hinweise und ist völlig unklar, in welche Richtung sich tiefergehende Ermittlungen lohnen, tauchen allmählich vielversprechende Spuren auf. Stephan M. Rother versteht es dabei, den Leser in die Irre zu führen. Schließlich gipfelt das Geschehen in einen dramatischen Showdown, der den Charakteren alles abverlangt und sie dem Titel entsprechend dazu bringt, ihre Seele zu öffnen.

„Öffne deine Seele“ ist ein neuer hochspannender Thriller aus der Feder von Stephan M. Rother, der seinem Vorgänger in nichts nachsteht. Wer sich für facettenreiche Charakteren, dramatische Entwicklungen und einem Blick in die Psyche des Menschen begeistern kann, dem kann ich das Buch weiterempfehlen.


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Taschenbuch: 512 Seiten
Erscheinungsdatum: 1. März 2013
Verlag: rororo
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Samstag, 20. April 2013

[Rezension Hanna] Corina Bomann - Der Mondscheingarten



~ Inhalt ~


Lilly betreibt einen Antiquitätenladen in Berlin. Eines Tages betritt ein ihr unbekannter Mann ihren Laden und überreicht ihr eine Geige mit der Begründung, dass sie ihr gehöre. Ohne weitere Erklärung verschwindet er. Lillys Neugier ist geweckt: Was ist das Geheimnis der Geige, auf deren Boden eine Rose eingebrannt und der ein Notenblatt mit dem Titel „Der Mondscheingarten“ beigelegt ist? Lilly reist nach London und erhält dort Unterstützung von ihrer Freundin Ellen, die als Restauratorin arbeitet. Auch Gabriel, den sie auf dem Flug kennenlernt und der Leiter einer Musikschule in London ist, hilft ihr bei der Suche. Die Spuren führen schließlich zu zwei berühmten Violinistinnen und nach Sumatra zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Kann Lilly das Geheimnis der Geige lüften?

~ Meinung ~


Die Aufmachung des Buches finde ich sehr schön. In der Mitte des Covers ist ein geheimnisvoller Garten abgebildet – handelt es sich vielleicht um den Mondscheingarten? Umrahmt wird das Cover von Blüten, die auch den Buchschnitt verzieren. Obwohl der Ausgangspunkt des Buches Berlin und London sind, wird hier schon deutlich, dass die Geschichte den Leser in ein fernes, exotisches Land entführen wird.

Innerhalb weniger Seiten war ich völlig in die Geschichte rund um den Mondscheingarten eingetaucht. Ich teilte Lillys Faszination rund um die Geige und freute mich sehr, dass ihre Suche nach den Spuren mit ihrer Reise nach London so rasch ihren Anfang nahm. Gemeinsam mit Ellen und Gabriel analysiert sie die Geige, wühlt sich durch Archive und findet bald erste Informationen über die ursprüngliche Besitzerin der Geige. Während dieser Suche erfährt der Leser auch mehr über die Person Lillys. Nach dem frühen Tod ihres Mannes, der inzwischen einige Zeit zurückliegt, ist ihr Aufenthalt in London ihre erste große Reise. Ihre Bekanntschaft zu Gabriel weckt in ihr außerdem lange nicht zugelassene Gefühle. Wird Lilly durch die Suche nach der Geige lernen, ihr eigenes Leben anzunehmen?

Parallel zu Lillys Suche werden dem Leser direkte Einblicke in das Leben der beiden Violinistinnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts gewährt, welche mit der Rosengeige Bekanntheit erlangt haben. Hier erwartet den Leser eine gefühlvolle, auch nachdenklich stimmende Geschichte. Obwohl Teile des Lebens der beiden Frauen durch Lillys Recherchen in der Gegenwart vorweggenommen wird, füllen diese Erzählteile die Recherchen mit Leben und ließen mich auch das Verhalten und die Entscheidungen der beiden Violinistinnen besser nachvollziehen.

Nach und nach offenbart sich dem Leser das ganze Schicksal der beiden Violinistinnen und der Rosengeige. Die Fragen, die sich mir aufdrängten, werden in dieser Geschichte, die mich fesseln konnte, schließlich befriedigend beantwortet. Mein einziger ganz kleiner Kritikpunkt sind einige sehr große Zufälle, die es zum Ende der Geschichte hin möglich machen, dass alle Fäden zusammenlaufen. Das hat mein Lesevergnügen aber nicht gemindert.

„Der Mondscheingarten“ ist eine gefühlvolle, romantische und nachdenklich stimmende Geschichte, die von der Antiquitätenhändlerin Lilly und ihrer Suche nach der Geschichte rund um ihre Rosengeige erzählt. Wie auch ihr indirekter Vorgänger „Die Schmetterlingsinsel“ – die Geschichten sind vom Aufbau ähnlich, inhaltlich aber völlig unabhängig und verschieden voneinander – konnte mich die Geschichte fesseln und in ein fernes Land entführen. Wer „Die Schmetterlingsinsel“ gelesen hat, für den wird das Buch ein absolutes Muss sein. Ich kann „Der Mondscheingarten“ aber auch sehr an Leser weiterempfehlen, die noch kein Buch von Corina Bomann gelesen haben und sich durch die Thematik des Buches angesprochen fühlen.



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Taschenbuch: 528 Seiten
Erscheinungsdatum: 12. April 2013
Verlag: Ullstein Taschenbuch
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Donnerstag, 18. April 2013

[Rezension Hanna] Christine Drews - Schattenfreundin



 ~ Inhalt ~


Gemeinsam mit ihrem Mann Thomas und ihrem Sohn Leo ist Katrin zurück in ihre Heimatstadt Münster gezogen. Ihr Leben in den ersten Wochen nach dem Einzug ist mehr als chaotisch: Thomas arbeitet nur und lässt sie mit den Umzugskartons allein und Leo muss sich im neuen Kindergarten einleben. Zum Glück lernt Katrin bald Tanja kennen, die Mutter von Leos Kindergartenfreund Ben. Die beiden Mütter freunden sich schnell an. Dann verstirbt plötzlich Katrins Vater, und Leo ist am Tag der Beerdigung krank. Tanja willigt ein, während der Beerdigung auf Leo aufzupassen. Doch nach der Beerdigung sind beide verschwunden, und Tanjas Identität stellt sich als Lüge heraus. Wo ist Leo? Warum hat Tanja ihn entführt? Charlotte Schneidmann und Peter Käfer beginnen mit den Ermittlungen.

~ Meinung ~


Der Krimi lässt sich flüssig lesen und ich konnte mich schnell in Katrins chaotische Situation hineinversetzen. Gut konnte ich nachvollziehen, warum sie Vertrauen zu Tanja fasst und schließlich so weit geht, ihr ihr Kind anzuvertrauen. Bei der Frage, ob man selbst das Kind einer nur teilweise bekannten Person überlassen hätte, gehen die Meinungen sicherlich sehr stark auseinander, doch Katrins Handeln konnte mir verständlich gemacht werden.

Nach Leos Verschwinden übernehmen Charlotte Schneidmann und Peter Käfer die Ermittlungen. Da dieses Ermittlerteam wahrscheinlich auch in zukünftigen Fällen zum Einsatz kommt, erfuhr man vor allem über Charlotte sehr viel. Sie wurde mir schnell sympathisch und ist als Mensch mit zahlreichen Ecken und Kanten dargestellt. Peter Käfer hingegen hinterließ bei mir einen eher schwachen Eindruck, lediglich sein großer Appetit ist mir in Erinnerung geblieben.

Die Handlung läuft in eher moderatem Tempo ab, überraschende Wendungen und Enthüllungen erhalten aber das Lesevergnügen im Mittelteil. Am Ende überschlagen sich die dramatischen Ereignisse und es wird noch einmal richtig spannend. Hier die Ereignisse aber durch das ziemlich naive Verhalten Katrins vorangetrieben, was mich etwas gestört hat.

„Schattenfreundin“ ist ein solides Krimidebüt mit einer starken und spannenden Thematik und einer sympathischen Ermittlerin. Kleine Schwächen konnten mein Lesevergnügen nur in geringem Maße mindern. Ich empfehle das Buch gerne an Krimileser weiter.



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Taschenbuch: 288 Seiten
Erscheinungsdatum: 14. März 2013
Verlag: Bastei Lübbe
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Freitag, 12. April 2013

[Rezension Hanna] Matthew Quick - Silver Linings



~ Inhalt ~


Pat Peoples wurde von seiner Mutter endlich von dem schlimmen Ort abgeholt. Jetzt steht seiner Wiedervereinigung mit seiner Frau Nikki eigentlich nichts mehr im Wege. Die zwei befinden sich in einer vorübergehenden Auszeit. Aber Pat hat gelernt, lieber nett zu sein als Recht zu haben. Und er hat dank eines tagesfüllenden Sportprogramms endlich wieder einen durchtrainierten Körper.

Seine Eltern scheinen von einer Wiedervereinigung mit Nikki leider nicht überzeugt zu sein. Und auch sein bester Freund Ronnie macht ihn lieber mit seiner Schwägerin bekannt, anstatt von Nikki zu reden. Tiffany ist verwitwet und verfolgt Pat seit ihrem Treffen permanent beim Joggen. Wie kann er sie wieder loswerden? Und wird es Pat gelingen, seinen ganz persönlichen Film zu einem Happy End führen? 

~ Meinung ~


Der Leser lernt Pat am Tag seiner Entlassung aus der Psychiatrie kennen, den er selbst nur als „den schlimmen Ort“ bezeichnet. Er zieht erneut bei seinen Eltern ein und hat sich seine Wiedervereinigung mit Nikki zum Lebensziel gemacht. Da das Buch vollständig aus Pats Perspektive geschrieben ist, lernte ich Recht schnell, Pats zugegebenermaßen recht verquere Denkweise zu verstehen. Sport, Footballschauen und natürlich Nikki sind seine einzigen Interessen, die er hartnäckig verfolgt. Dabei glaubt er unerschütterlich an ein Happy End, was dem Buch eine positive Grundstimmung verleiht, die mit sehr gefiel.

Da das Buch aus Pats Sicht geschrieben ist, enthüllt sich viele wichtige Informationen erst im Laufe der Geschichte und der Leser entdeckt gemeinsam mit Pat, was in den letzten Jahren geschehen ist und was ihm bisher verheimlicht wurde. Dieser Aufbau konnte mich ebenso wie der Schreibstil sehr überzeugen. Das Buch lebt von Subtilität und ist in seiner ganzen Art etwas Besonderes.

Mit Pat und Tiffany hat Matthew Quick zwei skurrile, aber charmante Charaktere geschaffen, die mich um ein Happy End haben mitfiebern lassen. Die zwei harmonieren toll miteinander und schafften es immer wieder, mich zu überraschen. Auch die anderen Charaktere in Pats Umfeld sind facettenreich und gut durchdacht. Sie alle nehmen entscheidenden und ganz unterschiedlichen Einfluss auf Pats Leben und unterstützen ihn mehr oder weniger direkt bei seinem Weg zurück in die Realität und Normalität.

Ein ganz kleiner Kritikpunkt sind die zahlreichen Passagen zum Thema Football, welcher ein verbindendes Element zwischen vielen Charakteren ist. Der Autor ist US-Amerikaner und siedelt die Geschichte in Philadelphia an, mich als deutsche Leserin spricht diese Sportart allerdings nicht sehr an. Die konkreten Spielbeschreibungen werden aber kurz gehalten, im Mittelpunkt steht immer das Geschehen um die Spiele herum.

„Silver Linings“ ist ein einfühlsames Buch rund um Pat, der den Film seines eigenen Lebens zu einem Happy End führen möchte. Die Charaktere und der Schreibstil haben mir sehr gefallen. Matthew Quick hat die treffenden Worte gefunden, um Pats Gefühlszustand und seine Suche nach einem Happy End zu beschreiben. Viele Szenen im Buch stimmen nachdenklich und konnten mir gleichzeitig ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen. 


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Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Erscheinungsdatum: 21. März 2013
Verlag: Kindler
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Montag, 8. April 2013

Rezension zu Deborah Harkness - Wo die Nacht beginnt

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Titel: Wo die Nacht beginnt (Band 2 der Trilogie)
Autorin: Deborah Harkness
Übersetzer: Christoph Göhler
Erscheinungsdatum: 18.03.2013
Buchverlag: Blanvalet Verlag
Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN: 9783764504676
Preis: 19,99 Euro

„Wo die Nacht beginnt“ von Deborah Harkness ist als Hardcover mit Schutzumschlag im Blanvalet Verlag erschienen. Der Roman umfasst ca. 800 Seiten inklusive einer Übersicht über die Figuren des Buchs, die ich sehr hilfreich finde, und einer Danksagung der Autorin. Der Text untergliedert sich nach Handlungsorten zu denen jeweils mehrere bezifferte Kapitel gehören. Es ist der zweite Teil einer Trilogie. Wie beim ersten Band „Die Seelen der Nacht“ ist auch hier wieder das Cover romantisch verspielt. Es werden Blüten der Drachenfrucht dargestellt, die in Verbindung gebracht werden können als Anspielung auf den Feuerdrachen in der Erzählung, der eine wichtige Rolle für die Protagonistin Diana spielt. Die Frucht gehört zu den Nachtschattengewächsen und steht wie der Titel symbolisch im Hinblick auf die künstlerische Vereinigung im 16. Jahrhundert mit Namen „Schule der Nacht“ zu der Dianas Ehemann, der Vampir Matthew, zu dieser Zeit gehört. Denn der Weg der beiden führt sie durch die Zeit in das Jahr 1590.


Auf der Suche nach dem geheimnisvollen, mit Magie verschlossenen Manuskript „Ashmole 782“ von dem vermutet wird, dass es für alle Hexen, Vampire und Dämonen von großer Bedeutung ist, gelangt die Hexe Diana Bishop gemeinsam mit Matthew ins 16. Jahrhundert. Sie kann durch Zaubersprüche durch die Zeit reisen und anhand dreier mitzuführender Gegenstände sogar das genaue Jahr bestimmen. Diese Eigenschaft besitzt nicht jede Hexe. Vorher haben beide den besten Zeitpunkt für ihre Ankunft festgelegt, denn nach Möglichkeit möchten sie nicht die Zukunft durch ihre Anwesenheit in der Vergangenheit verändern und daraus ergibt sich für Matthew, der schon über 1500 Jahre existiert, dass er sich nicht selbst begegnen möchte. Ihre Reise führt sie zunächst nach England in die Heimat von Matthew. Doch während sie noch nach einer Hexe suchen, die Diana dabei helfen soll ihre Fähigkeiten als solche auszubauen, streut einer der Freunde ihres Mannes Gerüchte im Umkreis über sie, die sie dazu veranlassen nach Frankreich zu Matthews Vater zu flüchten. Doch dies ist nicht die letzte Station auf ihrer Reise in der Zeitgeschichte. Kaum hat sie sich jeweils sprachlich und modisch der Umgebung angepasst, muss sie weitere Male vor ihrer Denunziation als Hexe mit der möglichen Folge von Folter oder gar einem Ende auf dem Scheiterhaufen fliehen, doch ihre Suche nach dem Manuskript gibt sie nicht auf. Und außerdem kann sie noch nicht zurück, denn sie muss zuerst lernen, wie sie sich und Matthew wieder in die Gegenwart zurückbringen kann …


Bis auf einige wenige Ausnahmen spielt das Buch Ende des 16. Jahrhunderts. Wie bereits im ersten Band beschreibt die Autorin auch diesmal alle Schauplätze und Ereignisse so detailliert, dass der Leser sich sehr gut in diese Zeit hineinversetzen kann. Und auch diesmal wird die Geschichte vorwiegend aus der Sicht Dianas erzählt. Der Leser erlebt ihr Bemühen darum, dass ihre Persönlichkeit als Hexe so akzeptiert wird, wie es ihre Fähigkeiten vorgeben. Denn sie entdeckt, dass nicht nur Matthew  Leben und Tod zu geben vermag. Leider verliert sich die Erzählung vor allem bis zur Hälfte des Buchs für meinen Geschmack zu häufig in Schilderungen, die mit dem eigentlichen Grund für den Aufenthalt von Diana in der Vergangenheit nichts zu tun haben. Wer jedoch geschichtlich interessiert ist, erlebt hier eine lebendige Darstellung des Alltags zur damaligen Zeit. Auch die Zuneigung der Protagonisten zueinander verblasst meiner Meinung nach in diesem Band gegenüber Teil 1. Stattdessen setzen beide sich mehr mit sich selbst und ihrem Dasein auseinander. Das Ende des Buchs lässt einiges an Fragen offen, vor allem danach, was in der Zwischenzeit der Abwesenheit Dianas und Matthews in der Gegenwart geschehen ist. Außerdem freue ich mich schon auf den dritten Band, denn sicherlich wird Frau Harkness sicherlich schildern, wie Diana ihr in der Vergangenheit erworbenes Wissen in der heutigen Zeit anwenden wird. Und wer weiß, vielleicht gibt es auch ein oder mehrere Begegnungen mit Figuren, die bereits 1590 existierten?

Vielen Dank für das zur Verfügung stellen des Rezensionsexemplars an den Blanvalet Verlag!
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