Donnerstag, 4. April 2013

[Rezension Hanna] Jojo Moyes - Ein ganzes halbes Jahr

Die Rezension zur Fortsetzung "Ein ganz neues Leben" findet ihr hier: KLICK!

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Inhalt
Nachdem Lou ihren Job in einem kleinen Café verloren hat, ist sie auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung. Nach einigen erfolglosen Versuchen bewirbt sie sich als Pflegehilfe für einen Tetraplegiker. Will ist nach einem Unfall an den Rollstuhl gefesselt, seine Beine kann er nicht mehr und seine Hände und Arme nur sehr eingeschränkt bewegen. Überraschend wird sie eingestellt. Was sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß: Will ist kaum älter als sie, reiste vor seinem Unfall um die Welt, ging Extremsportarten nach und hat nun die Freude am Leben gänzlich verloren. Doch Lou möchte ihm zeigen, dass auch seine Situation lebenswert ist. Das ist der Beginn einer ganz ungewöhnlichen Beziehung zwischen zwei Menschen…

Meinung
Will wurde durch seinen Unfall mitten aus dem Leben gerissen. Er war beruflich erfolgreich, hatte eine schöne Freundin, liebte es durch die Welt zu reisen und ging Extremsportarten nach. Wie kann man einen solchen Menschen seine Lebensfreude wiederfinden lassen? Lou unternimmt diesen Versuch. Gegenüber ihrer Tätigkeit als Pflegehilfe zunächst sehr skeptisch, lernt sie Will allmählich besser kennen und seine emotionale Situation nachzuvollziehen. Doch sie ist fest davon überzeugt, dass er trotz seiner Lähmung neue Dinge entdecken und Abenteuer erleben kann. Sie setzt sich über alle Zweifel hinweg und beginnt, Ausflüge zu planen. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit konnten mich beeindrucken. Gut schildert Jojo Moyes, welchen praktischen Problemen und Vorurteilen sich Menschen im Rollstuhl ausgesetzt sehen. Gleichzeitig zeigt sie aber auch, dass es überall Menschen gibt, die mit Behinderten unbefangen umgehen und hilfsbereit zur Seite stehen, um praktische Probleme lösen zu können.

Angekündigt wird dieses Buch als Liebesgeschichte. Ich möchte nicht leugnen, dass zwischen Lou und Will romantische Gefühle entstehen, doch sie nehmen in diesem Buch eine eher untergeordnete Rolle ein. Vielmehr erzählt dieses Buch von der Entwicklung einer wunderbaren Freundschaft zwischen einer Frau, die bisher noch nicht viel vom Leben gesehen hat, und einem Mann, der sein Leben als abgeschlossen betrachtet. Beide lernen viel voneinander – Lou, dass es noch so viel im Leben zu entdecken gibt und Will, dass man auch im Rollstuhl an tollen Erlebnissen teilhaben kann.

Das Ende lässt mich mit sehr gemischten Gefühlen zurück. Jojo Moyes stellt ausführlich die Meinungen von Befürwortern und Gegnern der Sterbehilfe dar und erlaubt es jedem Leser, sich zu diesem Thema seine eigene Meinung zu bilden. Mir persönlich boten die Argumente viel Stoff zum Nachdenken. Trotzdem hätte ich mir ein anderes Ende gewünscht.

Fazit
„Ein ganzes halbes Jahr“ beschreibt einfühlsam die Geschichte eines Mannes, der mitten aus dem Leben gerissen wurde und durch sein Dasein im Rollstuhl seine Lebensfreude gänzlich verloren hat. Der Pflegehilfe Lou gelingt es, ihm die Freude an Erlebnissen zurückzugeben, und auch sie selbst wächst an dieser Aufgabe. Lesern, die vor einem emotional sehr stark geladenem Buch nicht zurückschrecken, kann ich die Geschichte von Lou und Will klar weiterempfehlen.

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Titel: Ein ganzes halbes Jahr
Autor: Jojo Moyes
Übersetzerin: Karolina Fell
Klappenbroschur: 512 Seiten
Erscheinungsdatum: 21. März 2013

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