Titel: Das Verschwiegene
Autorin: Linn Ullmann
Übersetzerin: Ina Kronenberger
Erscheinungsdatum: 22.04.2013
Verlag: Luchterhand Verlag (Link zur Buchseite des Verlags)
Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN: 9783630874098 Preis: 19,99 Euro
Autorin: Linn Ullmann
Übersetzerin: Ina Kronenberger
Erscheinungsdatum: 22.04.2013
Verlag: Luchterhand Verlag (Link zur Buchseite des Verlags)
Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN: 9783630874098 Preis: 19,99 Euro
Das Buch „Die Lügnerin“ von Linn Ullmann hat mich vor
einigen Jahren in einzigartiger Weise berührt und es zu einem meiner
Lieblingsbücher werden lassen ohne dass ich dessen Reiz genauer erklären
könnte. Von dem zuletzt erschienen Buch der Autorin habe ich mir also sehr viel
versprochen, doch leider konnte es mich nicht auf die gleiche Art und Weise
faszinieren. Dennoch ist der Roman „Das Verschwiegene“ etwas Besonderes. Von
einer einzigen Begebenheit ausgehend, dem Verschwinden der 21-jährigen Mille
während der Geburtstagsfeier der Großmutter der Kinder auf die sie aufzupassen
hatte, breitet Linn Ullmann ein Netz voll kleiner Geschichten aller
Familienangehöriger aus. Sie benutzt dazu die Sicht jeder Person auf die
Vorkommnisse in der Gegenwart und rückblickend auf die Entwicklung bis zur
Feier. Außerdem begleitet der Leser die Personen bis zum Auffinden der toten
Mille zwei Jahre später. Schnell ist ein Mörder gefunden, doch unterschwellig
bleibt bei dem Leser das Gefühl zurück, dass noch einige ungesagte Dinge über
Mille im Verborgenen sind. Und eben genau diesen Eindruck bedient die Autorin
mit ihrer Erzählung der kleinen Nebensächlichkeiten, um mit und mit die
jeweiligen Geheimnisse der Familienmitglieder ans Licht zu bringen. Symbolisch
dafür sehe ich die Einbandgestaltung: Linn Ullmann bahnt dem Leser einen Weg
durch das verbergende hohe Gras. Die Beziehung der Eheleute Jon und Siri steht im
Mittelpunkt. Jon schreibt seit Jahren am dritten Band einer Trilogie, darum
verdient Siri als Inhaberin und Köchin mit ihren beiden Restaurants den Hauptteil
des Familieneinkommens. Sie vermutet, dass Jon ein Faible für jüngere Frauen
hat. Beide haben ein schlechtes Gewissen ihren Kindern gegenüber, denen sie
wenig Zeit widmen. Vor allem die Persönlichkeit der älteren, Alma, überfordert
die Eltern. Ich finde, dass die ganze Zeit eine recht kühle, angespannte
Atmosphäre vorherrscht. Jeder bleibt für sich, eine Aussprache auf einer
gemeinsamen Ebene scheint nicht möglich. Leider konnte mir dadurch keiner der
ausgezeichnet charakterisierten Personen sympathisch werden. Der Roman vermittelte
mir einen interessanten, glaubhaften Blick auf die alltägliche Gefühlswelt der
Darsteller weswegen ich gerne eine Leseempfehlung gebe.
Der Roman ist eine interessante psychologische Studie über die Schwächen der Menschen. Auch von mir eine klare Leseempfehlung.
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