Sonntag, 12. Mai 2013

[Rezension Hanna] Sebastian Fitzek - Der Nachtwandler




~ Inhalt ~

Diese Nacht hält nichts Gutes für Leon bereit: Gefangen in einer Schlaflähmung muss er beobachten, wie eine Kakerlake in seinen Mund krabbeln möchte. Als es ihm endlich gelingt, sich aus diesem Albtraum zu befreien, wartet jedoch ein noch größerer Schrecken auf ihn: Seine Frau Natalie ist gezeichnet von Spuren schwerer Misshandlungen und packt gerade ihre Sachen, um ihn zu verlassen. Sie steigt in den Fahrstuhl, doch als Leon zeitgleich mit ihm im Erdgeschoss ankommt, ist er leer. Was ist geschehen? Und wo ist Natalie jetzt? Ist er nach vielen Jahren wieder genachtwandelt? Leon installiert eine Kamera, die seine Bewegungen im Schlaf filmt. Was er sieht, lässt ihn an seinem eigenen Wesen zweifeln…

~ Meinung ~


Bereits der Prolog des Buches wirft zahlreiche Fragen auf. Ein Mann, der gerade erst in die psychiatrische Abteilung eingeliefert wurde, teilt der Schwester mit, dass der Beweis in ihm stecke und verschluckt dann eine Batterie. Wer ist er? Warum ist er ins Krankenhaus eingeliefert worden? Und warum verschluckt er absichtlich eine Batterie?

Nach dem kurzen Prolog springt die Handlung einige Tage zurück und man lernt Leon kennen, dessen Leben sich gerade in einen Albtraum verwandelt. Die Zahl der offenen Fragen steigt mit jeder Seite weiter an. Wie ist Natalie zu ihren Verletzungen gekommen? Und wohin ist sie verschwunden, nachdem sie die Wohnung verlassen hat? Mit seinem Entschluss, sich beim Schlafen zu filmen, beginnt dann das Gruseln. Leon macht unglaubliche Entdeckungen und muss sich schließlich die Frage stellen, wie groß die Gefahr ist, die er als Nachtwandler für andere darstellt. Kann sein waches Ich ihn stoppen?

Die erste Hälfte des Buches zog sich für meinen Geschmack ein wenig zu lang hin. Nach seiner Suche nach Natalie und ersten Entdeckungen, was er im Schlaf macht, war schon die Hälfte des Buches um. Es war noch keine der hundert Fragen beantwortet, die ich mir stellte, und auch die Wendungen des Buches überraschten mich nicht außergewöhnlich. Die Geschichte steuert recht geradlinig auf den großen Knall hin, der da kommen möge.

In der zweiten Hälfte konnte mich das Buch dann stärker fesseln. Die Handlung spitzt sich zu, es kommt zu dramatischen Szenen und großen Überraschungen. Obwohl die Geschichte mit wenigen Charakteren auskommt erforderte es Konzentration, der Geschichte zu folgen und die verschiedenen Ebenen, auf denen sich die Handlung abspielt, auseinanderzuhalten. Innerhalb von nur wenigen Seiten wurden schließlich alle Fragen, die sich mir stellten, zufriedenstellend beantwortet.

„Der Nachwandler“ startet durchwachsen und konnte mich erst in der zweiten Buchhälfte fesseln, in der die Geschichte dann Überraschungen und Wendungen im Seitentakt aufwies. Das hätte meiner Meinung nach etwas besser verteilt sein können. Trotzdem ist das neueste Buch von Sebastian Fitzek ein spannender Psychothriller, der sich mit den Abgründen der menschlichen Seele auseinander setzt, Gruselpotenzial und auch ein wenig Action bietet und für Fans des deutschen Psychothrillers sicherlich lesenswert ist.


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Taschenbuch: 320 Seiten
Erscheinungsdatum: 14. März 2013
Verlag: KnaurTB
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