☆ Inhalt ☆
Der siebzehnjährige Wex lebt als Schweinehirte im kleinen Dorf
Zornfleck, am Rand des Landes Abrogan. Gleich hinter Zornfleck liegen die
Zornberge und damit das Ende der Welt, denn das Land hinter den Bergen wird
seit Menschengedenken von einem undurchdringlichen Schleier verhüllt. Dies ist
Wexfords Lieblingsmotiv, das er in seiner freien Zeit wieder und wieder
zeichnet. Und diese Zeichnung ist es, die sein Schicksal bestimmen wird: Die
Soldaten des Fürsten werden auf ihn aufmerksam. Weil ihr eigener Karograph
erkrankt ist, bitten sie ihn, Teil ihrer Expedition zu werden, die das Land
entlang des Schleiers vermessen soll. Doch bald muss Wex feststellen, dass er
mit seinen Zeichnungen den Schleier versetzen kann. Neugierig bricht die
Expedition in das enthüllte Land auf, in dem zahlreiche Feinde und wenige
Freunde warten.
☆ Meinung ☆
Das Cover des Buches hat mich sehr neugierig gemacht. Die Stadt in der
Mitte ist ein Blickfang und signalisiert, dass die Geschichte in einem
mittelalterlichen Setting angesiedelt ist. Das Buch selbst spielt allerdings
nur im Dorf Zornfleck, den Zornbergen und dem Land jenseits der Berge – von der
Stadt selbst wird hingegen nur berichtet. Um die Stadt herum breitet sich die
Landschaft Abrogans aus. Das Blut im Vordergrund zeigt schon, dass die
Geschichte nicht ohne Blutvergießen auskommen wird – auch beim kartographieren
nicht.
High-Fantasy-Geschichten, in welchen die Charaktere durch die Lande von
einem Fleck zum nächsten ziehen und dabei allerlei Abenteuer bestehen müssen,
konnten in der letzten Zeit das Interesse zahlreicher Leser auf sich ziehen.
Wer eine Geschichte sucht, in welcher der Schwerpunkt genau darauf liegt, ist
hier richtig aufgehoben.
Wex‘ Reise beginnt recht schnell. Zu Beginn lernt der Leser sein
bisheriges Leben als Schweinehirte in Zornfleck kennen, in der er ein ruhiges,
aber nicht besonders interessantes Leben führt. Doch schon nach drei Kapiteln
ist er mit der Expedition unterwegs in die Zornberge. Die Expeditionsgruppe ist
nicht allzu groß und gelingt es dem Leser recht mühelos, den Überblick über die
verschiedenen Charaktere zu wahren. Warum allerdings die schöne Brynn mitreisen
durfte, die als Tochter des Grafen bald heiraten soll und daher ausgerissen
ist, erschloss sich mir nicht ganz. Offenbar wäre die Frauenquote sonst einfach
zu gering gewesen. Insgesamt drei Frauen tauchen in der ganzen Geschichte auf,
an denen deshalb gefühlt jeder männliche Charakter Interesse hat.
Insgesamt ist das Buch sehr kämpferisch, und der Leser sollte sich
darauf einstellen, dass die meisten Bewohner des Landes jenseits der Zornberge
vor allem daran interessiert sind, Wex oder andere Expeditionsmitglieder zu
töten, was nicht selten auch gelingt. Allmählich entwickelt sich die Geschichte
zu einem Katz-und-Maus-Spiel, in dem die Gruppe vor einem intelligenten Feind
quer durchs Land fliehen muss. Kämpfe, Listen und strategische Überlegungen
dominieren daher die Handlung. Leider fehlt es den Charakteren an Tiefe,
weshalb mich die wenigen Szenen, in denen es um die Liebe ging, nicht wirklich
berühren konnten und die Charaktere auch wenig reflektiert auf mich wirkten.
In „Die Karte der Welt“ hat Royce Buckingham eine beeindruckende
Fantasywelt erschaffen, in welcher der Leser trotzdem den Überblick behalten
kann. Die Handlung fokussiert sich vor allem auf das Abenteuer eine Expedition
in ein unbekanntes, gefährliches Land. Kampf und Flucht dominieren die
Geschichte, während Emotionen eine eher untergeordnete Rolle spielen. Wer genau
das sucht, wird an dem Buch seine Freude haben. Ich hätte mir allerdings eine
thematisch abwechslungsreichere Handlung gewünscht.
Weitere Informationen zum Buch
Broschiert: 608 Seiten
Preis: 15,00 Euro
Erscheinungsdatum: 15. Juli 2013
Verlag: Blanvalet Taschenbuch VerlagPreis: 15,00 Euro
Erscheinungsdatum: 15. Juli 2013
Link zur Buchseite des Verlags
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