Dienstag, 16. Juli 2013

Rezension zu Federica de Cesco - Tochter des Windes

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Titel: Tochter des Windes
Autorin: Federic de Cesco
Erscheinungsdatum: 24.06.2013
Verlag: Blanvalet Verlag
Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag
Preis: 19,99 Euro
ISBN: 9783764503222





Federica de Cesco hat mit „Tochter des Windes“ eine wunderbare Hommage an Japan, die Heimat ihres Mannes, geschrieben. Das Buch ist als Hardcover mit Schutzumschlag im Blanvalet Verlag erschienen und umfasst 446 Seiten. Auf dem Cover befindet sich das Bild einer Frau deren Haare so dunkel sind, wie es bei Japanerinnen meist üblich ist und die ein rotes Kleid trägt. Rot steht als Farbe für die Japaner als Symbol für die untergehende Sonne. Es scheint so, als ob der Wind mit diesem Kleid und mit Blättern spielt, die sich im oberen Teil des Bildes befinden. Im Hintergrund ist in weiß und blau eine Gebirgslandschaft mit See zu erkennen. Der Titel bezieht sich auf die Abstammung der Japanerin Mia, einer der Protagonisten des Romans, die von den Ninjas abstammt, die sich selbst auch als Windmenschen“ bezeichnen. Der Begriff bezieht sich darauf, dass sich diese Menschen nicht stur nach bestimmten Verhaltensweisen handeln, sondern sich auf Unvorhergesehenes einstellen und daran angepasst reagieren.


Der in Hamburg lebende Rainer Wilhelm Steckborn hat sich gerade erst von seiner Frau getrennt und besucht, um auf andere Gedanken zu kommen, die „goldene“ Stadt Prag. Dort lernt er während eines Opernabends die japanische Architektin Mia Koga kennen. Mia spricht aufgrund eines früheren Aufenthalts in Deutschland die deutsche Sprache fließend. Auch sie lebt momentan in Scheidung. Sie erzählt Rainer von Jan Letzel, einem für Japan bedeutenden Architekten aus Prag, der in seiner Heimat aber kaum Bekanntheitswert hat, dennoch der Grund für ihren Aufenthalt in Tschechien ist. Im Gegenzug erzählt Rainer ihr von seinem Buchprojekt und findet zum ersten Mal eine aufmerksame Zuhörerin. Die beiden kommen sich rasch näher und innerhalb sehr kurzer Zeit beschließt Rainer seinen bisherigen Job als Universitätsprofessor aufzugeben und Mia nach Japan zu folgen. Dort soll eine sehr alte Tante von Mia, die inzwischen in einem Altenheim wohnt, soll Rainer Inspiration und Information für sein schriftstellerisches Debut liefern. Er erhält die Erlaubnis während seines Japanaufenthalts in deren Haus zu leben. In dieser Zeit erscheint ihm nachts eine weibliche Traumgestalt. Rainer ist zunächst verwirrt, vermutet aber schon bald eine Beziehung zu Mias Familie, die weit in die Vergangenheit Japans hinein reicht und die er zu ergründen sucht.


Man merkt diesem Buch die Begeisterung der Autorin für das Heimatland ihres Ehemanns an. Auf beinahe spielerische Weise vermittelt sie die kulturellen Besonderheiten der Japaner und lässt den Leser am typischen Alltagsleben teilhaben. Nebenher vermittelt sie auf die gleiche Art japanische Geschichte und webt um diese eine mystisch anmutende Story. Für ihre deutschen Bücher benötigt die Autorin keine Übersetzerin und daher gibt es in diesem Buch auch keine Bedeutungsverluste. In vielen Redewendungen und kleinen Details, die die Sprache insgesamt lebendiger erscheinen lassen,  merkt man das dem Sprachstil  an. Rainer und Mia scheinen, von der Charakterisierung her, ein eher gegensätzliches Paar zu sein, finden aber schnell über gemeinsame Interessen zueinander. Interessant und zauberhaft gezeichnet ist auch die Figur der alten Tante von Mia. Ebenso weiß die Autorin die örtlichen Begebenheiten dem Leser bildhaft zu vermitteln. Der Touch Mystik verbunden mit einem Familiengeheimnis erhält eine gewisse Spannung während des gesamten Romans aufrecht. Zum Schluss des Buchs nimmt der Leser noch an einem schaurigen Stück japanische Geschichte aus der Gegenwart, diesmal sozusagen vor Ort, teil. Und ich muss sagen, ich war mittendrin und habe mitempfunden. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und daher empfehle ich ihn gerne weiter.
Ganz lieben Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar!

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