Dienstag, 2. Dezember 2014

[Rezension] Hape Kerkeling - Der Junge muss an die frische Luft

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Titel: Der Junge muss an die frische Luft - Meine Kindheit und ich
Autor: Hape Kerkeling
Erscheinungsdatum: 06.10.2014
Verlag: Piper Verlag
rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen
(Haupt-)Handlungsort: Recklinghausen/Ruhrgebiet 
Handlungszeit: Gegenwart



Hape Kerkeling setzt sich in seinem Buch „Der Junge muss an die frische Luft“ mit seiner Kindheit auseinander. Nach einem heiteren Gruß an den geneigten Leser schildert Herr Kerkeling zu Beginn des Buchs einige Situationen seines Lebens aus den letzten Jahren, bei denen er eine Verbindung zu sich selbst als Kind sieht. Dies führt schließlich zurück zu den Umständen der Geburt des Entertainers. Mehr oder weniger ausführlich lernt man auf den nun kommenden Seiten die Familie von Hape Kerkeling kennen und ihn selbst als Kleinkind. 

Einen breiten Raum seiner Erzählung nehmen seine Beziehung zu seiner Mutter und deren freiwillig gewähltes Lebensende ein. Aus einer lebensfrohen Frau wurde innerhalb von Monaten jemand, der keinen Sinn mehr im Leben sieht, obwohl doch Söhne und Ehemann Halt bieten sollten. Am Autor nagt die Frage, ob er irgendetwas hätte tun können um den Freitod zu verhindern. Obwohl man eher unbekümmerte, heitere Worte von Herrn Kerkeling gewohnt ist, sind in diesem Bereich seiner Schilderungen wenig erheiternd, sondern eine ernsthafte Auseinandersetzung damit, wie es soweit kommen konnte. 

Gerne hätte ich noch an weiteren Highlights seiner Karriere teilgenommen, die bereits im Teenageralter begann, doch nach Ausführungen über das Leben bei seinen Großeltern, die sich schließlich um den Haushalt, ihren Sohn  und ihre Enkel gekümmert haben, kam das Ende des Buchs rascher wie erwartet. Da ich kaum älter bin als der Autor und auch nicht allzu fern von seiner Heimat aufgewachsen bin, fühlte ich mich manches Mal an meine eigene Kindheit erinnert. Über seine offene und ehrliche Art gewährt Herr Kerkeling dem Leser tiefe Einblicke in seine Empfindungen. Rund um das Lebensende seiner Mutter, dass bei Hape eine tiefe Wunde gerissen hat, weiß er aber auch mit seiner eigenen Art locker und humorvoll amüsante Episoden zu berichten. 

Dieses Buch hat mich unterhalten, aber gleichzeitig auch berührt. Ich empfehle es gerne an alle weiter, die Interesse haben, Hape Kerkeling als Kind kennenzulernen. 

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