Freitag, 12. Mai 2017

[Rezension Hanna] Mein zauberhafter Buchladen am Ufer der Seine - Rebecca Raisin


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Mein zauberhafter Buchladen am Ufer der Seine
Autorin: Rebecca Raisin
Übersetzerin: Annette Hahn
Hardcover: 320 Seiten
Erschienen am 11. April 2017
Verlag: Rütten & Loening

Inhalt
Sarah führt eine Buchhandlung, den „Bookshop on the Corner“ im ruhigen Ashford, Connecticut. Derzeit läuft ihr Geschäft nicht allzu gut, und ihr Freund Ridge ist als Journalist fast ununterbrochen in der Welt unterwegs. Als ihre Pariser Freundin Sophie ihr einen Buchhandlungstausch vorschlägt, sagt sie deshalb kurzentschlossen zu. Bald schon findet sie sich in Paris im „Once upon a time“ wieder. Der Laden liegt direkt an der Seine und ist stark frequentiert. Doch von Beginn an läuft es nicht rund: Ihr Gepäck wird gestohlen, die Mitarbeiter wollen sich nicht an den Schichtplan, die meiste Arbeit bleibt an Sarah hängen und Ridge muss seine Ankunft in Paris immer wieder verschieben. Wird Paris Sarah dennoch verzaubern können?

Meinung
Der Titel des Buches verspricht eine Geschichte, in der sich alles um die Liebe zu Büchern dreht, weshalb meine Neugier gleich geweckt war. Ich hatte vor der Lektüre schon gesehen, dass es sich eigentlich um den zweiten Band einer Reihe handelt, von welcher der erste in Deutschland nicht veröffentlicht wurde. Trotzdem konnte ich mühelos in die Geschichte einsteigen. Ich lernte Sarah kennen, die mit ihrer aktuellen Situation nicht hundertprozentig zufrieden ist und deshalb schon nach wenigen Seiten dem angebotenen Buchhandlungstausch mit Sophie, die unter Liebeskummer leidet und deshalb Paris für eine Weile verlassen will, zustimmt.

Bald schon findet man sich an Sarahs Seite in Paris wieder und lernt ihre neue Heimat für die nächsten Monate kennen. Der erste Eindruck vom „Once upon a time“ ist leider gar nicht so zauberhaft. Es gibt zwar viele Kunden, doch das Personal kommt mit dem kassieren und beraten kaum hinterher, sodass viele Kunden wieder gehen. Die Aushilfen kommen zur Arbeit wann sie wollen und Beatrice, eine der Mitarbeiterinnen, lässt Sarah spüren, dass sie von ihrer Anwesenheit nicht viel hält. Sarah muss die meiste Arbeit erledigen und ist damit erst mal völlig überfordert. Zum Glück gibt es noch Océane und TJ, die anderen beiden Mitarbeiter, mit denen sie sich gut versteht. Wie der Laden bei diesem Chaos bislang so gut laufen konnte blieb mir allerdings ein Rätsel.

Sophie ist mit der Buchhandlung so sehr beschäftigt, dass sie erst einmal nicht viel von Paris sieht. Erst nach einer Weile findet sie die Zeit für kurze Ausflüge. Diese Einblicke ins schöne Pariser Leben fand ich sehr unterhaltsam. Sarah lernt interessante Personen kennen wie Anouk, die einen Antiquitätenladen führt. Insgesamt hat die Autorin die Atmosphäre der Stadt gut eingefangen. Schade fand ich, dass Sarahs Freund Ridge hauptsächlich durch Abwesenheit glänzt. In der Folge macht sich Sarah ständig Gedanken, ob er der richtige für sie ist. Dabei drehen sich ihre Gedanken im Kreis und waren nicht so interessant. Ich hätte mir stattdessen mehr Romantik gewünscht.

Mit der Zeit fasst Sophie in Paris Fuß und schließt Freundschaften. Doch im Laden gibt es immer noch Probleme und auch seltsame Sitten, über die ich den Kopf schütteln musste. Sarahs „neue“ Ideen, die sie umsetzen will, gehörten für mich hingegen in jede gute Buchhandlung und konnten mich nicht überraschen, zum Beispiel der Grundsatz, dass jeder Kunde der eine Frage hat auch beraten wird oder man mal eine Lesung veranstaltet. Was Sophie in der Zwischenzeit in Amerika erlebt erfährt man leider kaum – ich an Sarahs Stelle hätte genauestens Bescheid wissen wollen. Das Ende hat mir schließlich sehr gut gefallen, es ist auf typisch amerikanische Weise kitschig, passt aber zur Story. Einige Dinge bleiben offen, sodass eine Fortsetzung möglich wäre.

Fazit
„Mein zauberhafter Buchladen am Ufer der Seine“ erzählt die Geschichte von Sophie, die ihren Buchladen in einem verschlafenen amerikanischen Städtchen gegen einen solchen mitten in Paris eintaucht. In Paris angekommen läuft allerdings nichts so recht, wie Sophie es gern hätte. Ich fand die Probleme, mit denen Sophie zu kämpfen hat, für einen erfolgreichen Laden nicht sehr realistisch und hätte mir außerdem noch mehr Romantik gewünscht. Insgesamt fängt das Buch die Atmosphäre der Stadt Paris gelungen ein und vermittelt die Leidenschaft, die Sophie für Bücher empfindet. Ich vergebe gute drei Sterne.

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