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Mittwoch, 31. Juli 2013

[Rezension Hanna] Grischa: Goldene Flammen von Leigh Bardugo




Das Buch ist Teil einer Trilogie:

Grischa

Band 1: Grischa: Goldene Flammen
Band 2: Grischa: Eisige Wellen
Band 3: Grischa: Lodernde Schwingen














☆ Inhalt ☆


Von Kindesbeinen an sind Alina und Maljen beste Freunde. Als Waisenkinder wuchsen sie im Haus eines Herzogs heran. Inzwischen ist Alina Kartographin und Maljen Fährtenleser in der ersten Armee des Zaren von Rawka. Mit ihrer Einheit sollen sie die Schattenflur durchqueren, einen schwarzen Streifen Finsternis, der die Küste Rawkas vom Hinterland trennt. Immer wieder werden die Menschen dort von Volkra verschleppt und getötet, jenen geflügelten Wesen, welche die Schattenflur beherrschen. Begleitet wird die Gruppe von Grischa, den Soldaten der zweiten Armee, die verschiedene Formen der Magie ausüben können. Doch auch ihre Kräfte sind gegen die Dutzenden Vokra machtlos, welche Alinas und Maljens Einheit bei der Durchquerung angreifen. Die ganze Einheit scheint dem Tod geweiht, da bricht ein Licht aus Alina hervor, das die Volkra vertreibt. Ist sie etwa eine Grischa? Der Dunkle, der Anführer der Grischa, ist fest davon überzeugt. Er sieht in Alina die Chance, die Schattenflur endlich auslöschen zu können. Doch sind Alinas Kräfte stark genug?

☆ Meinung ☆


Im Prolog lernt der Leser Alina und Maljen kennen, die als Waisenkinder im Haus eines Herzogs aufwachsen. Wie alle Kinder in Rawka werden sie eines Tages von Grischa besucht, die sie auf magische Fähigkeiten überprüfen sollen. Doch die beiden scheinen keine Kräfte innezuwohnen. Danach springt die Geschichte in die Zukunft, in welcher Alina und Maljen kurz vor der Durchquerung der Schattenflur stehen. Mit dem Angriff der Vokra wird die Geschichte bereits nach wenigen Seiten hochspannend und stellt Alinas Leben völlig auf dem Kopf. Sie soll eine Grischa sein und in Os Alta, der Hauptstadt Rawkas, ausgebildet werden. Was wird sie dort erwarten?

Die Welt, die Leigh Bardugo geschaffen hat, konnte mich von der ersten Seite an faszinieren. Sie ist an das Russland zur Zarenzeit angelehnt. Der Zar wohnt in einer riesigen, zauberhaften Palastanlage, die meine Fantasie anregen konnte. Durch die lebhaften Beschreibungen der Autorin konnte die Welt Rawkas vor meinem inneren Auge lebendig werden.

Mit den Grischa wird die Magie in die Geschichte gebracht, um die sich ein Großteil der Handlung dreht. Die Grischa hat die Autorin in verschiedene Gruppen mit verschiedenen Fähigkeiten unterteilt, deren Hintergründe sich erst nach und nach offenbaren. Angeführt werden sie vom Dunklen, einem Charakter, der für den Leser undurchsichtig und mysteriös bleibt und über eine hohe Anziehungskraft verfügt. Was verbirgt sich hinter seiner Fassade?

Die Geschichte wird fast ausschließlich aus der Perspektive Alinas geschildert, sodass der Leser die Welt mit ihren Augen wahrnehmen konnte. Alina ist ein aufrichtiger Mensch, der sich selbst jedoch nicht zu viel Wert beimisst. Dass Maljen, in den sie heimlich verliebt ist, sich zu einem Frauenschwarm entwickelt hat, schmerzt sie sehr. Mit der Enthüllung, dass ausgerechnet sie eine Grischa sein soll, welche die Welt verbessern könnte, kommt sie zunächst überhaupt nicht zurecht. Ihre bescheidene und ehrliche Art haben sie mir sehr sympathisch gemacht, und ich konnte ihr Verhalten gut nachvollziehen.

„Grischa: Goldene Flammen“ ist zwar der Auftakt einer Trilogie, bietet aber auch als eigenständiges Buch ein großes Abenteuer. Die Autorin hat eine zauberhafte Welt mit sympathischen Charakteren geschaffen, die ich auf ihrer Reise gerne begleitet habe. Außerdem gelingt ihr ein spannendes Verwirrspiel. Auf ein wenig Romantik darf sich der Leser ebenfalls freuen. Diesen wunderschönen Trilogieauftakt sollte man gelesen haben!



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Gebundene Ausage: 352 Seiten
Erscheinungsdatum: September 2012
Verlag: Carlsen Verlag
Link zur Buchseite des Verlags
Coverquelle: https://www.carlsen.de/sites/default/files/styles/layer_480/public/produkt/cover/9783646904321.jpg?itok=X4Npa1uZ

[Rezension] Janna Hagedorn - Friesenherz

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Titel: Friesenherz
Autorin: Janna Hagedorn
Erscheinungsdatum: 08.07.2013
Verlag: Diana Verlag
Buchausgabe: Klappbroschur
ISBN: 9783453291294
Preis: 14,99 Euro




Das Buch „Friesenherz“ von Janna Hagedorn, das im Diana Verlag erschienen ist, verzaubert den Leser mit einem sommerlich leicht gestalteten Cover. Eine rote Holzbank direkt am Sandstrand verführt zum Wegträumen und Eintauchen in Urlaubsstimmung. Doch so locker leicht wie das Äußere wirkt, kommt der Inhalt denn doch nicht daher und das ist nicht abwertend gemeint. Die Geschichte spielt auf einer fiktiven nordfriesischen Insel in der Nähe von Föhr, von der Autorin Boldsum benannt. Maike Johannsen ist Lehrerin, verheiratet, eine 16-jährige Tochter. Sie erhält von ihrem Mann Torge leider nicht die gemeinsame Radwanderung an der Moldau zu ihrem 40. Geburtstag, sondern in ihren nächsten Ferien eine Woche Wellness mit Ayurveda auf Boldsum ganz für sich allein. Dort gibt es leider Zimmerprobleme und so muss sie sich ein Zimmer mit der jugendlich wirkenden, leicht versponnenen Performance-Künstlerin Ann teilen. Im ersten Kapitel erlebt der Leser die beiden mitten im Watt bei ansteigender Flut. Über das Verhältnis der beiden Frauen zueinander erfährt man direkt, dass Ann zunächst für Maike zur Freundin wurde, sie sich dann über Ann geärgert hat und sie nun mit ihr als Leidensgenossin auf der Suche nach einem Weg an Land oder wenigstens zu einer Schutzhütte ist. Der Roman erzählt in den nun folgenden Kapiteln über Maikes Aufenthalt auf der Insel, vor allem aber über die Suche von Maike nach sich selbst, hervorgerufen durch ihre Bekanntschaft mit Ann, die wie sich herausstellt, so alt ist wie sie selbst. Diese Suche bleibt nicht oberflächlich, sondern greift tief in das Leben beider Frauen ein.


Janna Hagedorn ist es mit Friesenherz gelungen einen zwar leicht erzählten Roman mit heiteren Anklängen zu schreiben, der es aber auch schafft, den Zwiespalt Maikes als Mutter und Ehefrau zu erfassen. Im Vordergrund stehen die beiden gegensätzlichen, gut ausformulierten Charaktere  Maike und Ann. Der attraktive Wattführer Jan und Maikes langjähriger, ruhiger und einfühlsam wirkender Ehemann Torge bringen die nötige Abwechslung in das Beziehungsgeflecht. Da der Roman aus der Ich-Perspektive Maikes geschrieben ist, kann der Leser sich sehr gut in die Person hineinversetzen und nimmt auch Zwischenmenschliches wahr. In ihrer Mutterpflicht sieht sich Maike von Beginn an veranlasst ihren Urlaub abzubrechen, was jedoch von einem Sturmtief verhindert wird. Die nun folgende Zeit zieht den Leser in einem Sog durch das Buch, stets in der Hoffnung Maike möge einen Weg ans Festland finden, während sie auf der Insel ganz andere Seiten an sich entdeckt. Mich hat das Buch sehr gut unterhalten und ich empfehle es gerne weiter.
Vielen Dank an den Diana Verlag für das Rezensionsexemplar!

Montag, 29. Juli 2013

[Rezension Hanna] Flammendes Erwachen: Falling Kingdoms 1 von Morgan Rhodes



☆ Inhalt ☆


 
Schon seit mehreren Jahrzehnten herrscht in Mythica Frieden. Cleo, Prinzessin des südlichen Königreichs Auranos, reist gemeinsam mit dem Adeligen Aron ins mittlere Königreich Paelsia, um dort den im ganzen Land bekannten vorzüglichen Wein zu erwerben. Doch Aron lässt die Preisverhandlungen eskalieren und tötet den Sohn des Weinhändlers. Dessen Bruder Jonas schwört Rache. Dabei kommt ihm der Plan Limeros, des Königsreichs im Norden, gerade Recht. Dessen König möchte endlich das wohlhabende Auranos erobern, dem es so viel besser geht und das den anderen Königreichen trotzdem nicht hilft. Während sein Sohn Magnus um die Anerkennung seines Vaters kämpft, muss dessen Schwester Lucia feststellen, dass sie Magie wirken kann. Wie kann das sein, wo die Magie doch nur ein Märchen ist? Pläne werden geschmiedet, Entschlüsse gefasst und Königreiche werden fallen…

☆ Meinung ☆


Bereits die Inhaltsangabe zeigt, dass dieses Buch eine komplexe und vielschichtige Geschichte bereithält. Insgesamt wird die Handlung aus der Perspektive von vier Charakteren – Cleo, Jonas, Magnus und Lucia – geschildert, die aus den drei verschiedenen Königreichen stammen und dem jeweiligen Regenten nahe stehen. Zu Beginn lernt man die Situationen und Probleme der vier gut kennen, die verschiedener nicht sein könnten. Sie drehen sich um Liebe, Freundschaft, Familie, Macht, Politik und Intrigen. Das Handeln der vier konnte ich gut nachvollziehen, wenn auch mir Cleo und Lucia sympathischer waren als Jonas und Magnus, aber das ist denke ich Geschmackssache. Die Charaktere stehen auf verschiedenen Seiten, und so habe ich das Geschehen möglichst objektiv verfolgt, weil es wirklich schwer war, sich „für eine Seite“ zu entscheiden.

Die Mischung der verschiedenen Thematiken ist Morgan Rhodes äußerst gut gelungen. Die Handlung schreitet zügig voran, geht aber auch in die Tiefe, und es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Gefühlsbetont wird es bei Cleo, die ihren Verlobten Aron auf keinen Fall heiraten möchte und Gefühle für einen nicht Adeligen entwickelt. Kriegerisch wird es bei Magnus, der seinen als Blutkönig bekannten Vater beeindrucken möchte. Familie und Freundschaft spielt bei Jonas eine Rolle, der die Verhältnisse im armen Paelsia so gerne verbessern möchte. Und magisch wird es bei Lucia, die entdeckt, dass ungeahnte Kräfte in ihr schlummern. Dies sind natürlich nur Beispiele, allmählich vermischen sich die Geschichten ein wenig und neue Aufgaben kommen auf die Charaktere zu.

Die Magie spielt in diesem Buch eine besondere Rolle. Ihr ist die Existenz Myticas überhaupt zu verdanken, doch sie ist fast vollständig aus der Welt verschwunden. Daraus sind Legenden und Märchen und sogar die Glaubensrichtungen der Königreiche entstanden. Mir hat es sehr gefallen, so viel über den Hintergrund der Welt zu erfahren. Magie in Aktion sah man in diesem Buch allerdings nur selten. Die Entwicklungen der Handlung lassen aber darauf schließen, dass das Wirken von Magie in den Folgebänden eine noch aktivere Rolle spielen wird.

„Falling Kingdoms: Flammendes Erwachen“ ist ein starker Serienauftakt. Erzählt wird die Geschichte aus vier völlig unterschiedlichen Perspektiven, deren Charaktere nur gelegentlich aufeinandertreffen. Das Buch bedient ein breites Themenfeld – Liebe, Freundschaft, Familie, Macht, Politik und Intrigen. Große Gefühle sind ebenso Thema, doch ebenso sterben zahlreiche Personen. So ist für jeden etwas dabei, der ein vielschichtiges, temporeiches und trotzdem auch in die Tiefe gehendes Fantasybuch aus dem Young Adult Bereich sucht. Mich konnte die Geschichte überzeugen!



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Taschenbuch: 448 Seiten
Erscheinungsdatum: 15. Juli 2013
Verlag: Goldmann Verlag
Link zur Buchseite des Verlags

Sonntag, 21. Juli 2013

Rezension zu Dan Brown - Inferno

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Titel: Inferno
Autor: Dan Brown

Übersetzer: Axel Merz und Rainer Schumacher
Erscheinungsdatum: 14.05.2013
Verlag: Lübbe Verlag
Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN: 9783785724804
Preis: 26,00 Euro




Der Thriller „Inferno“ von Dan Brown ist als Hardcover mit Schutzumschlag im Verlag Lübbe erschienen. Er umfasst 685 Seiten inklusive Prolog, 104 Kapiteln, Epilog und einer Danksagung des Autors. Jedes Kapitel beginnt auf der rechten Seite, so dass einige Seiten des Buchs leer bleiben. Der Titel des Buches in roter Schrift im mittleren Bereich zieht die Blicke der Interessenten auf sich. Im unteren Drittel ist die Silhouette der Stadt Florenz zu sehen, in dem ein großer Teil des Romans spielt. Leider hat sich die Aufmachung gegenüber den vorigen Büchern von Dan Brown geändert. Der Titel bezieht sich auf einen Teil der „Göttlichen Komödie“ von Dante Aligieri. In der dortigen Reise durch die drei Reiche der jenseitigen Welt durchquert man zunächst das „Inferno“. Bereits zum vierten Mal lässt der Autor seinen Protagonisten Robert Langdon, einen amerikanischen Symbologen, mitspielen, der eine Verschwörung aufzuklären hat, die in Zusammenhang mit der exponentiell zunehmenden Weltbevölkerung.

Der Prolog wird von einem scheinbar Wahnsinnigen erzählt, der vor seinen Häschern davonläuft. Nachdem er von seinem nicht benannten Geschenk an die Menschheit erzählt hat, stürzt er sich in den Tod. Scheinbar zusammenhanglos zu diesem Prolog erwacht Robert Langdon zu Beginn der Erzählung in einem Krankenhaus in Florenz. Schnell stellt er fest, dass er sich an die letzten Stunden nicht erinnern kann. Während ein Arzt und eine Ärztin seine Vitalfunktionen überprüfen, dringt eine bewaffnete Person in den Krankenhaustrakt ein und beginnt damit, sich den Weg zu Langdon freizuschießen. Mit der Hilfe der Ärztin namens Sienna Brooks kann er fliehen. Sie nimmt ihn mit zu sich nach Hause um dort die Hintergründe für den Überfall zu klären und eine weitere Flucht vorzubereiten. In Szenewechseln wird der Leser gleichzeitig auf ein Boot mitgenommen, auf dem ein technisch hochgerüstetes Spezialteam  für alle möglichen Kundenaufträge tätig ist. Beispielsweise haben sie daran gearbeitet, ein Jahr lang eine bekannte Forscherpersönlichkeit abzuschotten, damit diese in Ruhe an einer Erfindung arbeiten kann. Nun steht nur aus, dieser Person die letzten Wünsche zu erfüllen. Doch dann entdeckt einer der Mitarbeiter etwas Unfassbares. Natürlich sind beide Handlungsstränge miteinander verbunden und für Langdon stellt sich die Aufgabe, mit seinem Wissen eine Katastrophe zu verhindern.

Nach einem spannenden Anfang begibt sich Robert Langdon auf die inzwischen bereits gewohnte Schnitzeljagd mit vielen beinahe mystisch anmutenden Hinweisen in alten Gemälden, die diesmal in Bezug stehen zum Textteil „Inferno“ aus der bereits erwähnten „Göttlichen Komödie“ Aligieris. Staunt man zunächst noch über die gelungene Verknüpfung der Bedeutungen und Verschlingungen der Hintergründe, so lässt die Spannung schnell nach durch etliche Wiederholungen dieser Verbindungen. Des Weiteren sind die Beschreibungen der jeweiligen Settings nach meiner Meinung etwas zu detailliert und daher ermüdend ausgefallen. Ich denke, dass es nicht nur daran liegt, dass ich bereits Florenz und Venedig bereits bereist habe und daher einige Informationen für mich nicht mehr neu waren, sondern es ist zu ausschweifend und bremst den Leser beim Verfolgen der Ereignisse regelrecht aus. Obwohl Dan Brown im hinteren Drittel die Story regelrecht auf den Kopf stellt, ist von Anfang an klar, wer der Bösewicht ist und bleibt. Über den Charakter Robert Langdon erfährt man nichts Neues, ein nennenswertes Privatleben hat er zwischen den Fällen, in denen er mit seinen Kenntnissen zur Aufklärung beiträgt, anscheinend nicht. Und wieder steht ihm wie in den vorigen Bänden eine bemerkenswerte Frau zur Seite, zu der sich eine Beziehung zu entwickeln scheint. Leider konnte mich dieser Thriller nicht so begeistern wie die übrigen Bücher von Dan Browns, vielleicht lag das daran, dass die Geschichte wieder nach dem gleichen „Strickmuster“ erstellt wurde. Dennoch hat der Roman eine gute Handlungskonstruktion und beeindruckt wieder mit viel Hintergrundwissen. Den Fans von Dan Brown kann ich dieses Buch empfehlen.