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Samstag, 5. April 2014

[Rezension] Jessica Brockmole - Eine Liebe über dem Meer

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Titel: Eine Liebe über dem Meer
Autorin: Jessica Brockmole
Übersetzerin: Susanne Goga-Klinkenberg
Erscheinungsdatum: 24.03.2014
Verlag: Diana Verlag
Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag
(Haupt-)Handlungsorte: Peinchorran auf der Isle of Skye (Schottland), Urbana (Illinois, USA), Edinburgh (Schottland)
Handlungszeit: 1912-1919 und 1940



„Eine Liebe über dem Meer“ von Jessica Brockmole ist ein romantischer Liebesroman, der zeitlich einerseits zwischen 1912 und 1919 und andererseits im Jahr 1940 spielt. Das Ungewöhnliche daran ist, dass das gesamte Buch in Briefform erzählt wird. Der Titel auf dem Cover erscheint dazu passend wie mit Tinte geschrieben. Im Mittelpunkt des Romans steht die Liebesbeziehung zwischen dem Amerikaner David Graham und der Schottin Elspeth Dunn während des ersten Weltkriegs, eine Liebe also, die sich trotz der großen räumlichen Trennung entwickeln konnte, eine „Liebe über dem Meer“.

Im Frühjahr 1912 schreibt der 20 jährige David, der im US Bundesstaat Illinois wohnt, während eines Krankenhausaufenthalts der nur wenig älteren, auf der Isle of Skye lebenden Autorin Elspeth, einen Brief mit dem Ausdruck seiner Bewunderung für ihre Gedichte, die er gerade in dem von ihr geschriebenen Buch gelesen hat. Die Empfängerin freut sich sehr über diesen Brief, ist er doch die erste postalische Rückmeldung eines Lesers auf eines ihrer Gedichtbände. Daher schreibt sie zurück und es entwickelt sich reger Gedankenaustausch mittels Briefen. Der Briefaustausch dauert sogar weiter an, nachdem David sich zum Kriegseinsatz als Krankenwagenfahrer nach Frankreich gemeldet hat. 

Im Jahr 1940 lebt Elspeth allein mit ihrer 23 jährigen Tochter Margret in Edinburgh. Aus der jahrelangen Freundschaft von Margret mit dem gleichaltrigen Paul ist inzwischen Liebe geworden. Paul meldet sich als Flieger zur Royal Air Force. Bei Elspeth drängen dadurch Erinnerungen an ihre eigenen Erlebnisse im ersten Weltkrieg wieder an die Oberfläche. Sie hat ihrer Tochter nie von dieser Zeit und David erzählt. Durch Zufall fällt ihr nach einer heftigen Auseinandersetzung mit ihrer Mutter einer der Briefe von David in die Hände, in dem er schreibt, dass er sich zum Kriegseinsatz in Frankreich gemeldet hat. Beginnt sie nun die Gefühle ihrer Mutter zu verstehen?

Der Roman wechselt kapitelweise zwischen der Zeit des ersten und zweiten Weltkriegs. Geschickt verwebt die Autorin die Geschehnisse miteinander. Der erste Brief, den David an Elspeth schreibt ist verwegen, schelmisch und amüsant. Zunächst noch zurückhaltend, dann immer offener beginnen die beiden einen regen Austausch über ihre jeweilige Familie, ihre Lebensweise und Themen die sie beschäftigen. Aus der Brieffreundschaft heraus entwickelt sich ein über die Monate zunehmendes Gefühl des Vertrautseins und schließlich auch Liebe. Doch Elspeth ist mit ihrem Jugendfreund, dem Fischer Iain verheiratet. Inzwischen ist der erste Weltkrieg ausgebrochen und auch Iain meldet sich zur Armee. Elspeth führt ein stark familienverbundenes Leben auf der Insel. Durch die Veröffentlichung ihrer Gedichte hat sie sich eine gewisse Anerkennung verschafft, die jedoch in einer Familie, die vom Handwerk des Fischfangs lebt, wenig zählt. Ihre Brüder hadern ebenfalls mit ihrer Verpflichtung der Familie gegenüber. Es kommt zu einem Streit, für den sie sich später verantwortlich fühlt und der langfristige Konsequenzen auch für ihr eigenes Leben hat. Durch die Form der Erzählung kann der Leser teilhaben an den Gefühlen des jeweiligen Briefschreibers. So ergibt sich auch ein starkes Mitfühlen an der inneren Auseinandersetzung von Elspeth zwischen Pflicht und Gefühl.

An den Schreibstil des Buchs in der besonderen Form der Briefe hatte ich mich schnell gewöhnt. Die Erzählung ist romantisch und hat mich vor allem zum Schluss hin tief berührt. Zunehmend zog mich die Geschichte in ihren Bann. Durch einige unverhoffte Entwicklungen blieb der Ablauf bis zum Ende unvorhersehbar. Und erst auf den letzten Seiten erfährt der Leser das Geheimnis um die Herkunft von Margret. Der Roman hat mir sehr gut gefallen und ich empfehle ihn daher gerne weiter.