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Sonntag, 29. Juli 2018

[Rezension Hanna] Das weibliche Prinzip - Meg Wolitzer

 

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Das weibliche Prinzip
Autorin: Meg Wolitzer
Übersetzer: Henning Ahrens
Hardcover: 496 Seiten
Erscheinungsdatum: 16. Juli 2018
Verlag: DuMont Buchverlag
Link zur Buchseite des Verlags

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Greer Kadetsky hat große Ambitionen, bei denen ihre Eltern eher hinderlich sind. Denn wegen eines Fehlers von ihnen kann sie nicht in Yale studieren, sondern nur am Ryland College, während ihr Freund Cory nach Princeton geht. Als das College Besuch von der berühmten Feministin Faith Frank bekommt, geht sie auf Drängen ihrer Freundin Zee zum Vortrag und ist fasziniert von dieser starken Persönlichkeit. Einige Jahre später wird ihr Traum wahr, als sie die Chance erhält, für Faith zu arbeiten. Greer wächst an ihren Aufgaben, gleichzeitig läuft bei weitem nicht alles nach Plan – weder bei ihr, noch bei Cory und Zee.

Der Leser trifft erstmals im Jahr 2006 auf Greer, die er bis ins Jahr 2019 begleiten wird. Sie studiert seit kurzem am Ryland College und trauert noch immer vertanen Chance hinterher, in Yale zu studieren. Aber auch hier bieten sich Chancen: In der politisch aktiven Zee findet sie eine erste Freundin, und animiert von ihr geht sie zum Vortrag von Faith Frank, der ihre Zukunft maßgeblich beeinflussen wird. Denn Faith wird ausgerechnet auf Greer aufmerksam und gibt ihr ihre Visitenkarte.

Greer, Cory und Zee scheinen als zielstrebigen Studenten alle Wege offen zu stehen. Gleichzeitig machen sie die ersten Erfahrungen, dass nicht immer alles nach Plan verläuft und sich nicht jeder an die Spielregeln hält. So erhält beispielsweise ein Student, der mehrere Kommilitoninnen belästigt, trotz großen Aufruhrs eine milde Strafe. Für die sonst eher zurückhaltende Greer ein Anlass, gemeinsam mit er politisch aktiven Zee laut zu werden und auf diese Fehlentscheidung hinzuweisen.

Als Greer sich nach ihrem Studium bei Faith meldet und tatsächlich einen Job erhält, scheint sie den Jackpot geknackt zu haben: Sie darf für ihr großes Vorbild arbeiten. Motiviert startet sie auf der untersten Stufe der Karriereleiter, während auch Cory und Zee ihre ersten Jobs antreten. Die Geschichte wechselt mehrfach die Perspektive und schildert den Weg der drei ins Berufsleben. Man erhält Einblicke, was sie antreibt und begleitet Cory und Zee durch schwierige Zeiten, in denen sie wegweisende Entscheidungen treffen müssen.

Greer hingegen befindet sich auf einem Höhenflug: Ihr Job bietet ihr die Gelegenheit, einen wirklichen Mehrwert für die Gesellschaft zu stiften. Doch etwas verändert sich über die Zeit. Schließlich muss sie feststellen, dass auch leuchtende Vorbilder nicht völlig frei agieren können und Entscheidungen treffen, die man selbst nicht gutheißt. Erneute Perspektivenwechsel geben tiefere Einblicke in die Hintergründe. Doch was leitet man daraus für sich selbst ab? Und wie geht man wiederrum mit eigenen Fehlern um? Welchen Weg können die Charaktere einschlagen, um sich selbst treu zu bleiben?

Das Buch greift durch Greers Erlebnisse als Mitarbeiterin von Faith sowie die alltäglichen Erfahrungen der drei jungen Erwachsenen viele Themen des Feminismus auf. Insgesamt ist die Geschichte für mich aber vor allem ein Buch übers Erwachsenwerden und der Suche nach einem Platz im Leben, der Selbstverwirklichung erlaubt. Greer, Cory und Zee sind drei authentische Stimmen der jungen Generation, deren Erlebnisse auch mir oftmals nicht unbekannt waren. Mich konnte dieses klug erzählte Buch sehr gut unterhalten.