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Montag, 25. Juli 2022

Rezension: Die Stadt ohne Wind - Das Mädchen des Waldes von Eléonore Devillepoix

 


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Die Stadt ohne Wind - Das Mädchen des Waldes
Autorin: Eléonore Devillepoix
Übersetzerin: Amelie Thoma
Hardcover: 488 Seiten
Erschienen am 16. Mai 2022
Verlag: Insel Verlag

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Arka hat Hyperborea nach der Zerstörung der Kuppel verlassen, um in ihre Heimat, den Wald der Amazonen, zurückzukehren. Sie ahnt nicht, dass sowohl die totgeglaubte Penthesilea als auch ihr Mentor Lastyanax nach ihr suchen. In Hyperborea bereiten unterdessen die Themiskyraner ihre Machtübernahme vor. Ihr Vorgehen weckt dabei den Unmut von Alkander, dem Meister der Lemuren, der andere Vorstellungen von den nächsten Schritten und seiner eigenen Position hat. Bald kommen Dinge ans Licht, welche die Ereignisse in neuem Licht erscheinen lassen.

Der zweite Teil dieser Dilogie rief mir zum Start auf einer Seite in aller Kürze die wichtigsten Charaktere und ihre aktuelle Situation in Erinnerung. Es folgte ein Prolog, der mich in die Vergangenheit und den Amazonenwald führte, wo ich mehr über das Schicksal der siebenjährigen Kandri erfuhr, die mir bis dato unbekannt war. Zurück in der Gegenwart wechseln sich Kapitelabschnitte aus der Sich von Arka, Alkander, Lastyanax, Pyrrha und Petroklos ab und weckten meine Neugier, wie es für Hyperborea und die einzelnen Charaktere weitergehen wird.

Der Start ist eher ruhig, wobei ein unerwarteter Schauplatzwechsel für eine erste Überraschung sorgt. Während Arka versucht herauszufinden, wo ihr Platz in der Welt ist, schmieden Lastyanax und Pyrrha Pläne zur Befreiung der anderen Magier und Alkander schmiedet Pläne zur Sicherung seiner Macht. Rückblicke und Hintergrundinformationen halfen mir, die Charaktere noch besser zu verstehen.

Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass die Amazonen in diesem zweiten Band eine größere Rolle spielen und ich viele Einblicke in ihr Leben im Wald erhielt. Dieses ist alles andere als perfekt: Zwar haben sie eine funktionierende Gesellschaftsform aufgebaut, doch um diese zu erhalten haben sie einige erschreckende Prinzipien und die Bedrohung in Form des Fluchs ist allgegenwärtig. 

Ich hatte einige Zeit das Gefühl, dass zwar viele Pläne geschmiedet werden, die Handlung aber auf der Stelle tritt. Es wird politisch taktiert und Vorbereitungen werden getroffen. Die Beschreibungen der Autorin ließen dabei die einst prachtvolle und nun von Kälte beherrschte Stadt vor meinem inneren Auge lebendig werden. In der zweiten Hälfte steigt die Spannung dann deutlich an und ich fieberte mit, welche Pläne scheitern und welche erfolgreich sein werden. Zum Ende hin ging es mir dann beinahe schon zu schnell, wobei ich den Abschluss sehr gelungen fand. Ich kann das Buch an alle Fantasy-Leser:innen empfehlen, die zum Beispiel auch die Spiegelreisenden-Saga mochten!