tag:blogger.com,1999:blog-66286150721326726412024-03-18T17:35:58.428+01:00BuchsichtenBuchblog über Literatur der Gegenwart und Geschichten, die im 20. Jahrhundert spielenHannahttp://www.blogger.com/profile/16035192522375997192noreply@blogger.comBlogger1851125tag:blogger.com,1999:blog-6628615072132672641.post-48321189280014785322024-03-17T09:00:00.001+01:002024-03-17T09:00:00.130+01:00Rezension: Gruß aus der Küche von Ingrid Noll<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjdsc-5M-SnpeYtCjQHJPSqpVXQMnsiKKnUleiPr4eSmvgYxofN87xGLfKLRtxxoF59zuHseG3vg7kQ1Ah8epIU_r-Ifey6cF07iqMVvmKn-5PNYFMvyueU3gy6HE4Oa2XzXhP_ocKXgTN6Jwp7llhQbJ3ZSo41DT8LI8K0k0tLnil5W_sEYCBmWXBDLUZQ/s1200/Gruss_aus_der_Kueche.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1199" data-original-width="1200" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjdsc-5M-SnpeYtCjQHJPSqpVXQMnsiKKnUleiPr4eSmvgYxofN87xGLfKLRtxxoF59zuHseG3vg7kQ1Ah8epIU_r-Ifey6cF07iqMVvmKn-5PNYFMvyueU3gy6HE4Oa2XzXhP_ocKXgTN6Jwp7llhQbJ3ZSo41DT8LI8K0k0tLnil5W_sEYCBmWXBDLUZQ/s320/Gruss_aus_der_Kueche.jpg" width="320" /></a></div><br /><p></p><p style="text-align: center;">Rezension von Ingrid Eßer</p><p style="text-align: center;"><br /></p><p></p><div style="text-align: center;">Titel: Gruß aus der Küche</div><div style="text-align: center;">Autorin: Ingrid Noll</div><div style="text-align: center;">Erscheinungsdatum: 21.02.2024</div><div style="text-align: center;">Verlag: Diogenes (Link zur Buchseite des Verlags=</div><div style="text-align: center;">rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag</div><div style="text-align: center;">ISBN: 9783257804553</div><p></p><p style="text-align: center;">---------------------------------------------------------------------------</p><p style="text-align: left;"></p><p class="MsoNormal">Ein „Gruß aus der Küche“ ist in der französischen Kochkunst
gebräuchlich und gibt dem gleichlautenden Roman von Ingrid Noll den Titel, allerdings
ist die 40-jährige Köchin Irma als eine der Protagonist(innen) tief in ihrer
deutschen Heimat verwurzelt. Auf mich als Leserin wirkte sie nicht so brav wie
die Porträtierte auf dem Cover des Buchs. In ihrem Restaurant „Aubergine“, in
dem sie ausschließlich vegetarische und vegane Gerichte anbietet, ist sie
tagsüber in einem Outfit anzutreffen, das dem Namen ihres Gasthauses alle Ehre
macht. Obwohl sie eine soziale Ader hat, versteht sie es, ihre Ansichten und
Forderungen durchzusetzen.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Neben Irma nimmt die Autorin auch Josch, Lucy und Vinzent in
den Fokus der Kapitel. Alle erzählen aus der Ich-Perspektive. Josch ist Kellner.
Von Größe und Umfang her könnten er und Irma kaum verschiedener sein, doch sie
mögen einander. Irma ist von seinen administrativen Kenntnissen abhängig, aber
auch eifersüchtig, wenn er anderen Frauen mehr als schöne Augen macht. Die schusselige
und gefühlsgesteuerte 17-jährige Lucy hat die Schule abgebrochen und probiert sich
im Restaurant in einem Beruf aus, während der über 80 Jahre alte Vinzent,
seines Zeichens Doktor der Altertumskunde, einen Zeitvertreib in der Küche beim
Gemüseschneiden sucht. Außerdem nimmt Hilfsköchin Nicole, Irmas gute Freundin
seit Kindertagen, eine größere Rolle in der Geschichte ein. Im Sprachstil zeigt
die Autorin sich diesmal gestaltungsreich und firm mit eingestreutem Denglisch,
Anglizismen und antiquierten Begriffen von Vinzent. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Ingrid Noll ist bekannt für ihre Romane, in denen sie mit Witz
und Verve einen raffiniert ausgeführten Mordfall beschreibt. Beim Lesen dachte
ich einige Male, dass nun bald jemand das Zeitliche segnen wird. Ob und wann es
dazu kommt, verrate ich nicht, aber wie gewohnt ist die Geschichte in einem
lakonisch sarkastischen Stil geschrieben. Die Protagonist(innen) lieben und
schlagen sich im übertragenen Sinn. Aus Ärger wird Rachsucht und auf einen
ersten Streich folgt ein weiterer. Es gibt in der Regel immer eine Person mit
Verständnis für das Opfer des Pranks, so dass sich Bündnisse ergeben, die sich
wieder auflösen und neuformieren. Nicht immer hat der Spaß die gewünschte
Wirkung. Daraus resultieren einige unerwartete Wendungen und zum Ende hin gibt
es noch eine Überraschung, die ich so nicht erwartet hätte. Eine hintergründige
Spannung ist durchgehend vorhanden, bietet aber keinen Höhepunkt.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">„Gruß aus der Küche“ von Ingrid Noll ist ein schalkhafter Roman
mit Biss, der zeigt, wie vielseitig ein Amuse Bouche sein kann. Locker-flockig
vereint die Autorin in der Geschichte die Lebenswelt von Jung und Alt, deren
gemeinsames Anliegen es ist, die Gäste der Gaststätte mit vegetarischen
Gerichten zufrieden zu stellen. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung.<o:p></o:p></p><br /><p></p>Ingridhttp://www.blogger.com/profile/00017623673001950886noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6628615072132672641.post-24691165108583019212024-03-16T08:00:00.019+01:002024-03-16T08:00:00.132+01:00Buddyread zum Roman "Hallo du Schöne" von Ann Napolitano - 3. Leseabschnitt<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh-C3N26U12SSesAqsrAKjHnWXb32wjmlgXq1wYC7LWjymyK2AoFbgg66HaVsktws5EYvvZhssTi-Z3Suh3TJgaJlj4GoaFpRVWuqnkl7S_lRntWMtAC2K-ZdpZHT8OtlxQaK4IIEldqjGyLfa6bQtYXdR_-yWC1FX-PgYLSIj0lM04gBoPHi9zDb1Cd8yw/s1200/Hallo_du_Schoene_Buddyread_3.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1198" data-original-width="1200" height="319" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh-C3N26U12SSesAqsrAKjHnWXb32wjmlgXq1wYC7LWjymyK2AoFbgg66HaVsktws5EYvvZhssTi-Z3Suh3TJgaJlj4GoaFpRVWuqnkl7S_lRntWMtAC2K-ZdpZHT8OtlxQaK4IIEldqjGyLfa6bQtYXdR_-yWC1FX-PgYLSIj0lM04gBoPHi9zDb1Cd8yw/s320/Hallo_du_Schoene_Buddyread_3.jpg" width="320" /></a></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><p></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-family: inherit;">Buddy-Read von Ingrid (buchsichten) mit Patricia (Patno) (<a href="https://nichtohnebuch.blogspot.com/">https://nichtohnebuch.blogspot.com</a>)</span></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><div class="separator" style="clear: both;"><div class="separator" style="clear: both;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></div><div class="separator" style="clear: both;"><span style="font-family: inherit;">Hanna und ich kennen Tanja und Patricia (kurz: Patno) vom Blog "Nicht ohne Buch" schon seit vielen Jahren und treffen bei buchigen Events immer wieder auf die beiden. Darum habe ich mich besonders gefreut, dass Patno sich gemeldet hat, als ich ein(e) Partner(in) zu einem Buddyread für das Buch "Hallo du Schöne" gesucht habe. Wir haben den Roman in drei Leseabschnitte eingeteilt.</span></div><div class="separator" style="clear: both;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></div><div class="separator" style="clear: both;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></div><div class="separator" style="clear: both;"><span style="font-family: inherit;">3. Leseabschnitt: ab Seite 339 bis zum Schluss (506 gesamt)</span></div><div class="separator" style="clear: both;"><br /></div></div></div><p></p><p class="MsoNormal"><span style="color: #0f9ed5; font-family: "Arial",sans-serif; font-size: 11.0pt;">Liebe Patno,<u1:p></u1:p></span><span style="color: black; font-family: "Arial",sans-serif; font-size: 11.0pt;"><o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal" style="-webkit-text-size-adjust: auto; caret-color: rgb(0, 0, 0);"><span style="color: #0f9ed5; font-family: "Arial",sans-serif; font-size: 11.0pt;"><u1:p> </u1:p></span><span style="color: black; font-family: "Arial",sans-serif; font-size: 11.0pt;"><o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal" style="-webkit-text-size-adjust: auto; caret-color: rgb(0, 0, 0);"><span style="color: #0f9ed5; font-family: "Arial",sans-serif; font-size: 11.0pt;">nachdem
die Geschichte einige Zeit im Jahr 1984 verharrte, weil die Ereignisse den
Schwestern und William in wesentlichem Maße zusetzten, eilen die Jahre zu Beginn
des dritten Leseabschnitts nur so dahin. Der erste Satz des neuen Abschnitts
traf mich als Leserin sofort ins Herz. Darin sagt Julia ihrer fünfjährigen
Tochter, dass ihr Vater verstorben ist. In diesem Moment wurde mir Julia
unsympathisch, was sich in der Folgezeit weiter verstärkte. Wie ist es dir
dabei gegangen, als du gelesen hast, dass Julia für sich und ihre Tochter
weiteren Kontakt zur Familie ablehnt? <u1:p></u1:p></span><span style="color: black; font-family: "Arial",sans-serif; font-size: 11.0pt;"><o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal" style="-webkit-text-size-adjust: auto; caret-color: rgb(0, 0, 0);"><span style="font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;">Liebe
Ingrid, </span><span style="font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;"> </span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-family: "Arial",sans-serif; font-size: 11.0pt;">um
ehrlich zu sein, mit Julia habe ich von Anfang an gehadert. Sie ist wie ein
Schweizer Uhrwerk. Sie geht unbeirrt ihren Weg ohne Rücksicht auf Verluste.
Julia hat beschlossen, den Kontakt zu ihrer Familie abzulehnen und dann gilt
das eben auch für ihre Tochter. Ihre Härte und Unnachgiebigkeit kennen keine
Grenzen. Auch wenn das bedeutet, den Vater ihrer Tochter für tot zu erklären.
Aber da Alice ihrem Vater sehr ähnlich sieht, wird Julia jeden Tag an seine
Existenz erinnert. Alice ist mir ans Harz gewachsen. Sie ist eine interessante
Mischung aus Williams und Julias Charakter. Ihre Darstellung fand ich besonders
gelungen. Wie ist es Dir mit Alice gegangen. Mochtest Du sie? <o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal" style="-webkit-text-size-adjust: auto; caret-color: rgb(0, 0, 0);"><span style="color: #0f9ed5; font-family: "Arial",sans-serif; font-size: 11.0pt;"></span><u1:p> </u1:p><span style="color: #0f9ed5; font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;">Ja, ich
mochte sie und konnte ihre introvertierte Art gut nachvollziehen. Mit ihr kommt
eine neue Sicht auf die Geschehnisse ins Spiel. Da sie wenig Emotionen nach
außen zeigt und gern für sich bleibt, konnte ich auf diese Weise mehr über ihre
Gefühle erfahren. Hätte die Autorin sie nicht in den Fokus gestellt, denke ich,
wäre sie eine Randfigur geblieben. Ich finde die Perspektiven, auch von
William, Julia und Sylvie, von Ann Napolitano geschickt gewählt, denn die
großen Schicksale des Romans treffen vor allem diese vier und durch ihren Blick
auf die Ereignisse war ich tief berührt. Hättest du dir noch die Sichtweise
einer anderen Person gewünscht?</span></p>
<p class="MsoNormal" style="-webkit-text-size-adjust: auto; caret-color: rgb(0, 0, 0);"><span style="font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;">Ich
fand es klasse, dass die Autorin Alice eine zentrale Rolle gegeben hat, denn
die vier Schicksale sind nun einmal besonders eng miteinander verbunden. Mir
persönlich haben die Informationen über die Randfiguren ausgereicht. Nein, ich
hätte mir keine weitere Sichtweite gewünscht. Wie hast Du die tragische Wendung
in der Geschichte empfunden? Damit hatte ich nicht gerechnet, aber es hat gut
gepasst. Die Entwicklung von William fand ich auch gut dargestellt. Fandest Du
William sympathisch? </span></p>
<p class="MsoNormal" style="-webkit-text-size-adjust: auto; caret-color: rgb(0, 0, 0);"><span style="color: #0f9ed5; font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;">Die Wende
hatte ich so nicht kommen sehen. Allerdings hatte ich mir schon gedacht, dass Julia
und William keine ideale Ehe führen werden, dazu lag der von Julia gesetzte
Maßstab zu hoch. William hat das Trauma seiner Kindheit nie überwunden,
insofern habe ich sein Verhalten zwar nicht gutgeheißen, aber ihn dafür auch
nicht verurteilt.</span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="color: #0f9ed5; font-family: "Arial",sans-serif; font-size: 11.0pt;">Ann Napolitano hat in ihrem Roman die verschiedensten
Familienkonstruktionen eingebracht und auch die unterschiedlichen
Erziehungsstile von Rose, Julia und Cecelia. Ich hätte nicht gedacht, dass
Julia sich so verkrampft zeigt. Offensichtlich hat sie in New York für sich
selbst Vergnügen gefunden. Patno, denkst du, dass sie sich dennoch einsam
fühlte und darum ihre Tochter dauerhaft an sich binden wollte? Cecelias Art mit
Izzy umzugehen, fand ich dagegen cool. Ungewöhnlich fand ich Emelines Wunsch
nach Pflegekindern. Ich hätte viel zu sehr mein Herz an die Kleinen gegeben und
sie vermutlich nicht mehr hergeben wollen.</span><span style="caret-color: rgb(0, 0, 0); font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;"> </span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-family: "Arial",sans-serif; font-size: 11.0pt;">Julias
Verhalten habe ich tatsächlich geahnt. Es hat zu ihrer Charakterdarstellung
gepasst. Ich denke schon, dass der Ausweg nach New York gut in ihren Plan
gepasst hat. Nach außen hin gibt sie sich stark und vergnügt, aber innerlich
haben ihr die Schwestern bestimmt sehr gefehlt. Ich habe keinen Zweifel daran,
dass sie einsam war. Mit Sicherheit hat ihr Silvie jeden Tag gefehlt. Da ist es
nur logisch, sich an Alice als Rettungsanker zu klammern. Schon nach dem ersten
Leseabschnitt war Cecelia mein Lieblingscharakter und das hat sich durch das
Buch durchgezogen. Die Nummer mit Emelie und den Pflegekindern fand ich
merkwürdig. Besser hätte ich es gefunden, wenn sie ein Kind zur Pflege genommen
oder adoptiert hätten. </span><span style="caret-color: rgb(0, 0, 0);"> </span></p>
<p class="MsoNormal" style="-webkit-text-size-adjust: auto; caret-color: rgb(0, 0, 0);"><span style="color: #0f9ed5; font-family: "Arial",sans-serif; font-size: 11.0pt;">Ann
Napolitano erklärt in ihrer Danksagung mehr oder weniger, wie die Geschichte
entstanden ist. Dennoch frage ich mich, welche ähnlichen Dramen sie selbst in
ihrer Familie erlebt hat, um die Gefühle der Personen so nachvollziehbar
wiedergeben zu können. Zum Schluss hätte ich gerne noch mehr über die nächsten
Schritte von William und Alice erfahren, aber vielleicht gibt es irgendwann
eine Fortsetzung. Für mich ist der Roman trotz ein paar kleiner Längen eine
Leseempfehlung wert.</span><span style="font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;"> </span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-family: "Arial",sans-serif; font-size: 11.0pt;">Hat
nicht jeder von uns sein Pölsterchen zu tragen? Ich denke, Ann Napolitano hat
sich in ihre Figuren sehr intensiv hineinversetzt und sicher spielt da auch die
eine oder andere persönliche Erfahrung eine Rolle. <br /></span><span style="font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;">Für
mich klingt der Roman in sich abgeschlossen. Ich glaube, es hat mir ausgereicht
zu sehen, dass sich Vater und Tochter Stück für Stück annähern. Eine
Fortsetzung kann ich mir nicht so richtig vorstellen. <br /></span><span style="font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;">Was
die Leseempfehlung betrifft, bin ich ganz Deiner Meinung. Ein toller Roman, der
Denkanstöße bietet und den anspruchsvollen Leser sucht. </span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;">Liebe
Ingrid, nun sind wir am Ende unseres Buddyreads angekommen. Es hat Spaß
gemacht, mich mit Dir gemeinsam zu lesen. Sollten wir bei Gelegenheit
wiederholen. </span><span style="font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;"> </span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="color: #0f9ed5; font-family: "Arial",sans-serif; font-size: 11.0pt; mso-themecolor: accent4;">Liebe Patno, vielen Dank, dass du meine
Lesepartnerin warst und mir mein erstes Buddyread ermöglicht hast. Es war eine
interessante Erfahrung. Vielleicht finden wir uns wieder einmal zum Lesen und
Austauschen zusammen.<o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-family: "Arial",sans-serif; font-size: 11.0pt;"><o:p> </o:p></span></p><br /><p></p>Ingridhttp://www.blogger.com/profile/00017623673001950886noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6628615072132672641.post-24199746903238339182024-03-15T07:32:00.000+01:002024-03-15T07:32:00.137+01:00Rezension: Ein falsches Wort von Vigdis Hjorth<div style="text-align: center;"><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiPML5hFXJXp2sdB5yEpa5nAwedHPp1mH8OJvyNcxshTq4isB3o1lKFTIUrGDdfCXdAB3HK59F5rkztYeBMBSUntEG9cjSWqHoPORyNxNqbg6DqqGZAhVFj0u3UUA7TBRdqQ1GYO5TRh5G44kdRp9xfoob4c7YnNtjh1BfTFeDfnO-aD_OxzFtrQ46KOmUG/s1957/Ein%20falsches%20Wort.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1957" data-original-width="1957" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiPML5hFXJXp2sdB5yEpa5nAwedHPp1mH8OJvyNcxshTq4isB3o1lKFTIUrGDdfCXdAB3HK59F5rkztYeBMBSUntEG9cjSWqHoPORyNxNqbg6DqqGZAhVFj0u3UUA7TBRdqQ1GYO5TRh5G44kdRp9xfoob4c7YnNtjh1BfTFeDfnO-aD_OxzFtrQ46KOmUG/s320/Ein%20falsches%20Wort.jpg" width="320" /></a></div><span style="font-family: arial;"><br />Ein falsches Wort<br />Autorin: Vigdis Hjorth<br />Übersetzerin: Gabriele Haefs</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: arial;">Hardcover: 400 Seiten</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;">Erschienen am 13. März 2024<br /></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;">Verlag: S. FISCHER<br /><a href="https://www.fischerverlage.de/buch/vigdis-hjorth-ein-falsches-wort-9783103975130">Link zur Buchseite des Verlags</a></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;"><br /></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;"></span></div><div style="text-align: center;">----------------------------------------</div><p>Bergjlot hat zwei jüngere Schwestern und einen älteren Bruder. Ihre eigenen Kinder sind schon erwachsen, da bricht unter ihren Geschwistern ein Streit ums Erbe der Eltern aus. Einst wurde ihnen versprochen, dass sie alle gleich viel erben sollen. Doch nun haben die Eltern den jüngeren Schwestern Astrid und Åsa je eine der beiden Hütten in Hvaler überschrieben und dabei einen sehr niedrigen Wert angesetzt. Ihr Bruder Bård fühlt sich ungerecht behandelt und möchte Bergjlot auf seiner Seite wissen. Die ist erstaunt, dass sie überhaupt noch etwas erben soll, hat sie doch Jahre zuvor den Kontakt zur Familie gänzlich abgebrochen. Auf Bårds Drängen hin äußert sie sich schließlich doch dazu. Aber je mehr sie sich dadurch wieder mit ihrer Familie beschäftigen muss, desto stärker dringen alte, schmerzhafte Erinnerungen an die Oberfläche.</p><p>Auf der ersten Seite der Geschichte informierte die Ich-Erzählerin Bergjlot mich, dass ihr Vater seit fünf Monaten tot ist. Danach beginnt sie ihren Bericht, was sich in den Wochen davor und danach zugetragen hat. Zunächst dreht sich alles um den Streit ums Erbe: Die beiden jüngeren Schwestern möchten Auseinandersetzungen verhindern, finden die Überschreibung der Hütten an sie aber auch fair, da sie seit Jahren viel mehr Zeit mit den Eltern verbringen haben als Bård und Bergjlot. Aus Sicht der beiden älteren Geschwister gab es gute Gründe für ihr Fernbleiben, doch diese werden zunächst nicht ausgeführt.</p><p>Der ganze Roman ist aus der Perspektive der Ich-Erzählerin Bergljot geschrieben. Selbst die Briefe und Mails, die sie mit ihren Geschwistern austauscht, fasst sie mit eigenen Worten zusammen. Dadurch entsteht ein einseitiger Blick auf die Ereignisse. Es wird immer deutlicher, dass Bergjlot das Erbe tatsächlich relativ egal ist und ich fragte mich, warum sie den Kontakt zur Familie abgebrochen hat. Ihre Gedanken kreisen, aber immer, wenn sie sich den Gründen nähert drehen sie ab. Sie erwähnt, dass sie viele Jahre Therapie in Anspruch genommen hat wegen Dingen, die ihr als Kind widerfahren sind. In der zweiten Buchhälfte gelingt es ihr schließlich besser, das Unaussprechliche zumindest grob in Worte zu fassen.</p><p>Wie reagiert eine Familie auf schwerwiegende Anschuldigungen aus ihrer Mitte, an denen sie eigentlich zerbrechen müsste? In diesem Fall entscheidet sie sich für Verleugnung zugunsten von Harmonie. Bergjlot ist eine unzuverlässige Erzählerin, doch mit der Zeit konnte ich immer besser nachvollziehen, wie sehr sie unter den Reaktionen ihrer Familie leidet. Ihre ganze Wut, Enttäuschung und Trauer bricht hervor, die alten Wunden werden durch den Erbstreit aufgerissen, während ihre Familie auf Versöhnung drängt. Doch den dafür aufgestellten Regeln, die besagen, dass sie dafür von ihrer Wahrheit abrücken muss, kann sich Bergjlot nicht fügen. </p><p>Die Rückblicke in die Vergangenheit, wie es der Erzählerin als junge Erwachsene ergangen ist, brachten für mich nur wenig Erkenntnisgewinn und ich erlebte während der Lektüre durch sich wiederholende Kommunikationsmuster einige Längen. Aus meiner Sicht ist es aber letztendlich die mangelnde Figurenentwicklung, die den Roman ausmacht und zu der schmerzaften Erkenntnis führt, dass manche Wunden nicht heilen können, wenn niemand seine Sicht auf die Dinge überdenken möchte. Eine eindrückliche Lektüre, die nachhallt.</p>Hannahttp://www.blogger.com/profile/16035192522375997192noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6628615072132672641.post-70866654496397725032024-03-14T06:30:00.004+01:002024-03-14T06:30:00.130+01:00Buddyread zum Roman "Hallo du Schöne" von Ann Napolitano - 2. Leseabschnitt<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiIM_4IW_WKAENGeccrjgXXDbG69Dt7BmDrh5zhbAxzzESUo27YxtGjh_PiPqLlx7E8DDEFG3FZ9md2McLAQ7vG_0TScBcsbGjAO1q9jJZS0t7Gqv4nWSVxoTp6p0bmq0UKP_eax9cj2GRSB2GFdGuh5sYTUDd6f_Lhb2mptqM4cE8bZe5haeKKYUrT8Kz5/s1200/Hallo_du_Schoene_Buddyread_2.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1198" data-original-width="1200" height="319" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiIM_4IW_WKAENGeccrjgXXDbG69Dt7BmDrh5zhbAxzzESUo27YxtGjh_PiPqLlx7E8DDEFG3FZ9md2McLAQ7vG_0TScBcsbGjAO1q9jJZS0t7Gqv4nWSVxoTp6p0bmq0UKP_eax9cj2GRSB2GFdGuh5sYTUDd6f_Lhb2mptqM4cE8bZe5haeKKYUrT8Kz5/s320/Hallo_du_Schoene_Buddyread_2.jpg" width="320" /></a></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><p></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-family: inherit;">Buddy-Read von Ingrid (buchsichten) mit Patricia (Patno) (<a href="https://nichtohnebuch.blogspot.com/">https://nichtohnebuch.blogspot.com</a>)</span></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><div class="separator" style="clear: both;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></div><div class="separator" style="clear: both;"><span style="font-family: inherit;">Hanna und ich kennen Tanja und Patricia (kurz: Patno) vom Blog "Nicht ohne Buch" schon seit vielen Jahren und treffen bei buchigen Events immer wieder auf die beiden. Darum habe ich mich besonders gefreut, dass Patno sich gemeldet hat, als ich ein(e) Partner(in) zu einem Buddyread für das Buch "Hallo du Schöne" gesucht habe. Wir haben den Roman in drei Leseabschnitte eingeteilt.</span></div><div class="separator" style="clear: both;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></div><div class="separator" style="clear: both;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></div><div class="separator" style="clear: both;"><span style="font-family: inherit;">2. Leseabschnitt: von Seite 167 bis 338 (506 gesamt)</span></div><div class="separator" style="clear: both;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;"><p class="MsoPlainText" style="margin: 0cm;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: #0f9ed5; font-size: 11pt;">Liebe Patno,</span><span style="font-size: 11pt;"><o:p></o:p></span></span></p>
<p class="MsoPlainText" style="margin: 0cm;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: #0f9ed5; font-size: 11pt;"> </span><span style="font-size: 11pt;"><o:p></o:p></span></span></p>
<p class="MsoPlainText" style="margin: 0cm;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: #0f9ed5; font-size: 11pt;">das Verhalten von William im
zweiten Leseabschnitt fand ich verstörend, konnte die von ihm gezogenen
Konsequenzen aber auch nachvollziehen, obwohl ich sie nicht gutheiße. In seinem
Leben hat er zunächst wenig Liebe erfahren und sich mehrfach als Versager
erlebt. Glücklicherweise hat er dennoch Freunde, die ohne Wenn und Aber an
seiner Seite stehen. </span><span style="font-size: 11pt;"><o:p></o:p></span></span></p>
<p class="MsoPlainText" style="margin: 0cm;"><span style="font-size: 11pt;"><o:p><span style="font-family: inherit;"> </span></o:p></span></p>
<p class="p1" style="margin: 0cm;"><span style="font-family: inherit;"><span class="s1"><span style="font-size: 11pt;">Liebe Ingrid, </span></span><span style="font-size: 11pt;"><o:p></o:p></span></span></p>
<p class="p2" style="margin: 0cm;"><span style="font-size: 11pt;"><o:p><span style="font-family: inherit;"> </span></o:p></span></p>
<p class="p1" style="margin: 0cm;"><span style="font-family: inherit;"><span class="s1"><span style="font-size: 11pt;">mir ging es ähnlich. Von Anfang an wirkte
William auf mich emotionslos, was allerdings bei diesen Eltern durchaus
nachvollziehbar ist. Erst war mir unbegreiflich, dass er so einen radikalen
Bruch mit Frau und Kind vollzieht. Später wird klar, dass William Angst hatte,
den Menschen weh zu tun. Ich finde es klasse, wie sich sein Freund Kent und das
Basketball-Team um ihn kümmern. </span></span><span style="font-size: 11pt;"><o:p></o:p></span></span></p>
<p class="MsoPlainText" style="margin: 0cm;"><span style="font-size: 11pt;"><o:p><span style="font-family: inherit;"> </span></o:p></span></p>
<p class="MsoPlainText" style="margin: 0cm;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: #0f9ed5; font-size: 11pt;">Endlich erfuhr ich auch, ob
sich das bewegende Gefühl, dass sich zwischen William und Sylvie zeigte und von
beiden zunächst als unerwünscht zur Seite geschoben wurde, weiter entwickeln
konnte. Sylvie weiß, wenn sie ihrem Empfinden folgt, wird sie Julia weh tun.
Wie hättest du dich an Sylvies Stelle entschieden? Ich finde es schwierig, aus
der heutigen Sicht zu entscheiden, welchen Weg man in den 1980ern genommen
hätte. Mit dem jetzigen Wissen hätte ich wie Sylvie entschieden.</span><span style="font-size: 11pt;"><o:p></o:p></span></span></p>
<p class="MsoPlainText" style="margin: 0cm;"><span style="font-size: 11pt;"><o:p><span style="font-family: inherit;"> </span></o:p></span></p>
<p class="p1" style="margin: 0cm;"><span style="font-family: inherit;"><span class="s1"><span style="font-size: 11pt;">Ich glaube, ich hätte tatsächlich wie Sylvie
entschieden. Die beiden Schwestern waren sich zwar immer sehr nah, aber Julia
hatte William bereits abgeschrieben. Sie ist so klar und strukturiert, wirkt
aber auf mich sehr kühl und distanziert. Sie muss alles im Griff haben und
durchplanen. Mit Sylvie konnte ich eher sympathisieren. Sie ist nicht so
aalglatt und eben nicht perfekt. Auch sie wird von düsteren Gedanken
heimgesucht und ich glaube, sie versteht Williams Handlungen und kann besser
damit umgehen. </span></span><span style="font-size: 11pt;"><o:p></o:p></span></span></p>
<p class="MsoPlainText" style="margin: 0cm;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: #0f9ed5; font-size: 11pt;"> </span><span style="font-size: 11pt;"><o:p></o:p></span></span></p>
<p class="MsoPlainText" style="margin: 0cm;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: #0f9ed5; font-size: 11pt;">Über mehr als einhundert Seiten
hinweg behandelt die Geschichte einen Zeitraum von nur etwa fünf Monaten, der
aus drei Perspektiven geschildert wird. Zwangsläufig kommt es dazu, dass
gewisse Situationen dann aus den verschiedenen Sichten geschildert werden. Was
denkst du: hätte es gereicht, wenn nur ein(e) Protagonist(in) die wichtigsten
Ereignisse erzählt hätte?</span><span style="font-size: 11pt;"><o:p></o:p></span></span></p>
<p class="MsoPlainText" style="margin: 0cm;"><span style="font-size: 11pt;"><o:p><span style="font-family: inherit;"> </span></o:p></span></p>
<p class="p1" style="margin: 0cm;"><span style="font-family: inherit;"><span class="s1"><span style="font-size: 11pt;">Ich denke auch, dass dieser Teil der
Geschichte den Lesefluss etwas verlangsamt. Hier hätte ich es mir etwas
komprimierter gewünscht. Durch diese verschiedenen Sichtweisen wiederholen sich
ein paar Dinge. Mir persönlich hätte auch eine Protagonist(in) gereicht, um die
wichtigsten Details zu erfahren. Es ist dieser typische amerikanische
Schreibstil, detailverliebt und ausschweifend. Trotzdem bewegt mich das
Gelesene und ich bin gespannt, wie es im dritten Teil weitergeht. </span></span><span style="font-size: 11pt;"><o:p></o:p></span></span></p>
<p class="p1" style="margin: 0cm;"><span class="s1"><span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: inherit;">Wie empfindest Du das Verhalten der
Zwillinge? Sie stehen schon zwischen den Fronten, aber ich finde es toll, wie
sie sich verhalten. <o:p></o:p></span></span></span></p>
<p class="p1" style="margin: 0cm;"><span class="s1"><span style="font-size: 11pt;"><o:p><span style="font-family: inherit;"> </span></o:p></span></span></p>
<p class="p1" style="margin: 0cm;"><span style="font-family: inherit;"><span class="s1"><span style="color: #0f9ed5; font-size: 11pt;">Die
Zwillinge sind als Figuren sehr unterschiedlich. Gut ist es, wenn in einer
Familie Konflikte vorliegen und dann mindestens ein oder eine andere(r) sich
nicht einfach nur zurückzieht und sagt: „Sollen die doch ihre Differenzen
untereinander ausmachen“, sondern sich Gedanken macht und zu einer Lösung beiträgt.
So, wie die Zwillinge es halten, denke ich, ist es das richtige Maß zwischen
Abstand und Einmischen, aber hin und wieder kann vermutlich nur die Zeit zu
einer Entspannung der Gesamtsituation beitragen. Leider sind die Fronten manchmal
arg verhärtet und ich frage mich, wie sich das Verhältnis der Schwestern im
Roman zueinander weiterentwickeln wird. </span></span><span style="color: #0f9ed5; mso-themecolor: accent4;"><o:p></o:p></span></span></p><br /></div></div>Ingridhttp://www.blogger.com/profile/00017623673001950886noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6628615072132672641.post-15179169826374190892024-03-14T06:00:00.003+01:002024-03-18T17:35:27.298+01:00Rezension: Der ehrliche Finder von Lize Spit<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhf1z3qqJnFJZFL3kXdD6Y5Aapdvr_9KZhPJHP8pKu4E_UaL6Mz7HETY58Vz7gY-2Fg5hOAQytSwGqAfcq4fQ9rowyWCJ8lorofDyjVnKpLlezUibtrx2dBlgzWhBZwd56k6H8nT8KJrloQoOc2iInq7IvdbNsoxsfBxtvW499M2czR715BT5ODb6jgoDkH/s1200/Der_ehrliche_Finder.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1200" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhf1z3qqJnFJZFL3kXdD6Y5Aapdvr_9KZhPJHP8pKu4E_UaL6Mz7HETY58Vz7gY-2Fg5hOAQytSwGqAfcq4fQ9rowyWCJ8lorofDyjVnKpLlezUibtrx2dBlgzWhBZwd56k6H8nT8KJrloQoOc2iInq7IvdbNsoxsfBxtvW499M2czR715BT5ODb6jgoDkH/s320/Der_ehrliche_Finder.jpg" width="320" /></a></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Rezension von Ingrid Eßer</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Titel: Der ehrliche Finder</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Autorin: Lize Spit</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Übersetzerin aus dem Niederländischen: Helga von Beuningen</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Erscheinungsdatum: 13.03.2024</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Verlag: S. Fischer (<a href="https://www.fischerverlage.de/buch/lize-spit-der-ehrliche-finder-9783103975642">Link zur Buchseite des Verlags)</a></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">ISBN: 9783103975642</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">------------------------------------------------------------------------------</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><p></p><p class="MsoNormal">Die Novelle „Der ehrliche Finder“ der Belgierin Lize
Spit ist eine Geschichte über die Freundschaft zweier Jungen, die sich in viele
Eigenschaften unterscheiden. Die Erzählung spielt Ende des letzten Jahrhunderts
in dem fiktiven belgischen Ort Bovenmeer. <o:p></o:p></p><div class="separator" style="clear: both;">
<p class="MsoNormal">Einer der beiden Protagonisten ist Jimmy. Er ist etwa neun
Jahre alt und besucht die dritte Schulklasse. Als einziges Kind seiner Eltern
lebt er nach dem Auszug seines Vaters im Einfamilienhaus allein mit seiner
Mutter. Jimmy sammelt mit Begeisterung die sogenannten Flippos, die seit Mitte
der 1990er einige Zeit bestimmten Chipstüten in Belgien beilagen und von denen
es damals weit über 500 mit verschiedenen Cartoons gegeben hat. Er ist ein sehr
guter Schüler und wahrheitsliebend. Eines Tages sieht er Geld in einem
Bankautomaten stecken, nimmt es an sich, gibt es aber bald darauf der
Besitzerin wieder zurück, die inzwischen nach ihrer Abhebung sucht. Der Titel
nimmt hierauf Bezug.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Die zweite Hauptfigur ist der elfjährige Tristan, der eines
Tages zum Mitschüler von Jimmy wird. Er ist mit seinen Eltern und sieben
Geschwistern aus dem Kosovo geflohen. Obwohl er zunächst kaum ein Wort Deutsch
spricht, werden die beiden schnell Freunde. Die Familie von Tristan wartet
darauf, das Bleiberecht in Belgien zu erhalten. Um die Wahrscheinlichkeit zu
erhöhen, dass die Genehmigung erteilt wird, denkt Tristan sich etwas aus und
bittet Jimmy um Mithilfe. Doch für die Freunde wird die Umsetzung des Plans zum
Drama.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Das Gefühl der Einsamkeit kennt Jimmy sehr gut. In Tristans
Familie lernt er den Zusammenhalt und das Füreinanderdasein kennen und
schätzen. Entsprechend der Erzählungen des Freund stellt Jimmy sich vor, welchen
Strapazen Tristan auf der Flucht ausgesetzt war. Mit seiner Hilfsbereitschaft
versucht er ihm das jetzige Leben zu erleichtern. Außerdem hofft er darauf,
dass der Freund seine Sammelleidenschaft teilt und sie dadurch einem
gemeinsamen Hobby nachgehen können.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Die Autorin lehnt ihre Geschichte an dem wahren Schicksal
einer geflüchteten Familie aus dem Kosovo an. Ihre Schilderungen sind
ergreifend, aber ich hätte gerne noch einiges mehr über das Leben der beiden
Familien erfahren aus der Zeit, bevor die Jungen sich miteinander befreundet
haben. Das Thema der Asylsuchenden ist und bleibt aktuell und mit Konflikten
belastet. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Lize Spit verdeutlicht in ihrem Buch „Der ehrliche Finder“,
dass die Freundschaft von Kindern auf anderen Faktoren beruht als auf
gesellschaftlichem Stand, Alter und Geschlecht. Zwar bleibt die Novelle weit
hinter ihren ausführenden Möglichkeiten zum Thema Asyl zurück, ist aber lesenswert
und bewegend. <o:p></o:p></p></div><p><br /></p>Ingridhttp://www.blogger.com/profile/00017623673001950886noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6628615072132672641.post-38249818934129362762024-03-13T07:04:00.004+01:002024-03-13T07:04:00.133+01:00Rezension: Der ehrliche Finder von Lize Spit<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjz-b6JGwzlBbyVVDWXbDllyAfApgYqcbKD9iuzVLcQSjz1rpw4XPE9FCXkksJos8mTyejbj5Ts0Eo4w23wc_6KWfc4-8UckjNR6zK9QvNbUTGj18tG_4YhkfLNvTFB2Fw7GF_mv_kHgdgFZAHYt50uQCuaX6EOxLeOuR1SMsNX8Mk9EfMwW5pQUZrs9CgM/s3024/Der%20ehrliche%20Finder.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3024" data-original-width="3024" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjz-b6JGwzlBbyVVDWXbDllyAfApgYqcbKD9iuzVLcQSjz1rpw4XPE9FCXkksJos8mTyejbj5Ts0Eo4w23wc_6KWfc4-8UckjNR6zK9QvNbUTGj18tG_4YhkfLNvTFB2Fw7GF_mv_kHgdgFZAHYt50uQCuaX6EOxLeOuR1SMsNX8Mk9EfMwW5pQUZrs9CgM/s320/Der%20ehrliche%20Finder.jpg" width="320" /></a></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: arial;"><br />Der ehrliche Finder<br />Autorin: Lize Spit<br />Übersetzerin: Helga van Beuningen</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: arial;">Hardcover: 128 Seiten</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;">Erschienen am 13. März 2024<br /></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;">Verlag: S. FISCHER<br /><a href="https://www.fischerverlage.de/buch/lize-spit-der-ehrliche-finder-9783103975642">Link zur Buchseite des Verlags</a></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;"><br /></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;"></span></div><div style="text-align: center;">----------------------------------------</div><p><br />Jimmy ist ein begeisterter Sammler. Sein Taschengeld nutzt er, um Chipstüten zu kaufen, denn in jeder befindet sich ein Flippo. Jeden Tag fährt er auf dem Rad durch die Stadt auf der Suche nach Münzen. Die fünftausend Franc, die er bei seiner Runde im Geldautomat findet, muss er jedoch wieder zurückgeben, sodass sein Traum von einer vollständigen Sammlung schnell wieder in die Ferne rückt. <br /><br />Seine doppelten Flippos hebt Jimmy für Tristan auf, um ihn damit irgendwann zu überraschen. Dieser ist sein bester Freund, seit er vor etwas mehr als einem Jahr in der Schule neben ihn gesetzt wurde. Gemeinsam mit seiner Familie ist er aus dem Kosovo bis nach Belgien geflüchtet. Jimmy ist begeistert, als er von Tristan eingeladen wird, bei ihm zu übernachten. In den gemeinem Plan, den Tristan mit seiner Schwester Jetmira ausgeheckt wird, soll er jedoch erst am nächsten Tag eingeweiht werden.</p><p>Das neue Werk von Lize Spit ist eine Novelle, die in Belgien als kostenlose Geschichte in der Buchwoche erschienen ist. Zu Beginn lernte ich Jimmy kennen, der stolz darauf ist, Tristan seinen besten Freund nennen zu dürfen. Seit dessen Ankunft in seinem Ort lernt Jimmy fleißig mit ihm die Sprache. Allerdings wird er schnell eifersüchtig, wenn Tristan Zeit mit anderen verbringt. Umso mehr freut er sich über die Einladung zur Übernachtung bei Tristan und seiner großen Familie.</p><p>Ich konnte gut nachvollziehen, wie faszinierend die Großfamilie Ibrahimi auf Jimmy wirken muss, der allein bei seiner Mutter wohnt, seit der Vater die Familie verlassen hat. Doch das muntere Treiben ist alles andere als sorgenfrei. In diversen Szenen zeigt sich, dass Tristan und seine Familie schwere Traumata erlitten haben, als sie zu Fuß bis nach Belgien geflüchtet sind. Und nun droht die Abschiebung. </p><p>Die Geschichte setzt sich schließlich auf bedrückende Weise mit der Frage auseinander, wie weit ein Kind zu gehen bereit ist, um im Land und damit in Sicherheit bleiben zu dürfen. Das Ende ist jedoch abrupt und insgesamt hätte ich mir einen stimmigeren Handlungsbogen gewünscht. Die fünftausend-Franc Szene zu Beginn und auch Jimmys Flippo-Sammlerei haben am Ende wenig mit dem zentralen Thema der Novelle zu tun. Dieses hätte man noch intensiver ausschöpfen können, damit die knapp über 120 Seiten bei diesem schweren und wichtigen Thema noch eindringlicher nachwirken.</p>Hannahttp://www.blogger.com/profile/16035192522375997192noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6628615072132672641.post-88829239704373376502024-03-13T06:00:00.012+01:002024-03-13T06:00:00.259+01:00Rezension: Da waren Tage von Luna Ali<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjawfDwPzgXq6oX5aomxU8E81b_3UXIggFVV2JEcoFN4H5KQYHZ0javaHg6-q0sF45OWl6L0COgGtvxQlbuX0-74hl4xayzkV43RP_zQEIzDAEtPflklEnS739fQf97idGSe6_AshcXV4YagCSmKznuG8Ran2FEHexvp6Qd7ogrKTFsLyzxyeBLPmEemae6/s1200/Da_waren_Tage.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1185" data-original-width="1200" height="316" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjawfDwPzgXq6oX5aomxU8E81b_3UXIggFVV2JEcoFN4H5KQYHZ0javaHg6-q0sF45OWl6L0COgGtvxQlbuX0-74hl4xayzkV43RP_zQEIzDAEtPflklEnS739fQf97idGSe6_AshcXV4YagCSmKznuG8Ran2FEHexvp6Qd7ogrKTFsLyzxyeBLPmEemae6/s320/Da_waren_Tage.jpg" width="320" /></a></div><br /><p></p><p style="text-align: center;">Rezension von Ingrid Eßer</p><p style="text-align: center;">Titel: Da waren Tage<br />Autorin: Luna Ali<br />Erscheinungsdatum: 13.03.2024<br />Verlag: S. Fischer (<a href="https://www.fischerverlage.de/buch/luna-ali-da-waren-tage-9783103975505">Link zur Buchseite des Verlags</a>)<br />rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag<br />ISBN: 9783103975505</p><p style="text-align: center;">-------------------------------------------------------------------</p><p style="text-align: left;"></p><p class="MsoNormal">Die Autorin Luna Ali schaut in ihrem Roman „Da waren Tage“
auf die politischen Entwicklungen ihres Geburtslands Syrien seit 2011. Ihr
Protagonist Aras ist als Kind mit seiner Mutter und seiner Schwester Lamia aus
Aleppo geflohen. Sein Vater ist aus politischen Gründen verschwunden. Nach dem
Abitur beginnt Aras ein Jurastudium. Aber er beabsichtigt nicht, für
Gerechtigkeit zu sorgen, sondern er möchte Gesetze bestmöglich in seinem und
dem Sinne seiner Familie auslegen. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Am 15. März 2011, dem Beginn der Proteste gegen Syriens
Machthaber, befindet sich Aras im ersten Semester. Ab diesem Zeitpunkt
begleitet die Autorin ihren Protagonisten Jahr für Jahr an diesem Tag. Die
Aufstände verfolgt er im Fernsehen, doch er fühlt sich ihnen nicht nahe. Seit
über zehn Jahren wird er in Deutschland vom Äußeren her als fremd wahrgenommen,
doch er hat die Sprache schnell gelernt, ist politisch aktiv und betätigt sich
sportlich. In den Folgejahren begegnete ich als Leserin Aras beispielsweise
wegen einer Verpflichtungserklärung bei der Ausländerbehörde, als
Syro-Deutscher in einer Fernseh-Talkshow mit prominenten Gästen, als Praktikant
bei der Botschaft Jordaniens und als Crewmitglied eines Rettungsschiffs. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Aras ist vom Leid Verwandter und Bekannter in Syrien
betroffen, obwohl er fern der Aufstände ist. Luna Ali schildert seinen Alltag,
der austauschbar ist und doch geprägt wird von dem Wissen um all jene, die
Gewalt erleben und denen er sich menschlich nahe fühlt. Seine Feinfühligkeit
geht soweit, dass er sich in seinen Träumen in bedrohlichen Situationen
wiederfindet und diese Eingang in seine Realität halten. Durch Engagement
versucht er mit seinen Mitteln den vom Konflikt in Syrien Betroffenen Hilfe zu
bieten, wo immer er kann. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">In den ersten Kapiteln wirkt die Sprache, die die Autorin
nutzt, teilweise verdreht. Später las ich von der Bedeutung des Tauschs von
Subjekt und Objekt im Satz, denn durch den Wechsel der Satzglieder wird es Aras
möglich, anders zu denken und Ereignisse zu erfassen, die andernorts
stattfinden. Auch auf andere Weise spielt Luna Ali mit Sprache und deren
Darstellung. Zum Beispiel ist eines der Kapitel im Querformat gedruckt und
handelt von einer verzweifelten Suche des Protagonisten nach einer geliebten
Person. Dabei stehen Erzählung, Gedanken, belanglose Feststellungen und Listen
gleichwertig versetzt nebeneinander und spiegeln den inneren Aufruhr von Aras
wieder. Ein anderes Kapitel besteht aus der Rede des Protagonisten vor den
Mitgliedern des Flüchtlingsrats. In einem letzten Kapitel springt die Autorin
in eine unbekannte Zukunft, der sie sich philosophisch nähert.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">In ihrem Debütroman „Da waren Tage“ beeindruckt Luna Ali mit
einer vielschichtigen Ausgestaltung der Sprache, die sich mit der wechselnden
Gefühlswelt des Protagonisten Aras ändert, der in Deutschland das
Revolutionsgeschehen in seinem Geburtsland Syrien in den Medien verfolgt. Das
Geschehen sieht er mit seinem juristischen Wissen nicht nur kritisch im Rahmen
von Gesetzen, sondern lässt zunehmend die Schicksale der unter dem Konflikt
Leidender an sich heran. Gerne empfehle ich das Buch weiter.<o:p></o:p></p><br /><p></p>Ingridhttp://www.blogger.com/profile/00017623673001950886noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6628615072132672641.post-2612040136734039292024-03-12T06:00:00.007+01:002024-03-13T11:16:06.740+01:00Buddyread zum Roman "Hallo du Schöne" von Ann Napolitano - 1. Leseabschnitt<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhpUPB_f3mLP3rvXhGrTIFM3zDUhVZdrWaishgJHdOPDszOM6j7li5_EZONoipl-lfXJUHz6714-mU3tvrv3U8MO0DhBZ-23FAQAKa5SvSMe6-vutknwhMM7_DKTexlkOu_F6y6A9pj1vla2inlTC9h828yeUX5cOcDdy3inmii8zl9eLVXQXbh6AKAqioE/s1200/Hallo_du_Schoene_Buddyread_1.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1198" data-original-width="1200" height="319" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhpUPB_f3mLP3rvXhGrTIFM3zDUhVZdrWaishgJHdOPDszOM6j7li5_EZONoipl-lfXJUHz6714-mU3tvrv3U8MO0DhBZ-23FAQAKa5SvSMe6-vutknwhMM7_DKTexlkOu_F6y6A9pj1vla2inlTC9h828yeUX5cOcDdy3inmii8zl9eLVXQXbh6AKAqioE/s320/Hallo_du_Schoene_Buddyread_1.jpg" width="320" /></a></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Buddy-Read von Ingrid (buchsichten) mit Patricia (Patno) (<a href="https://nichtohnebuch.blogspot.com/">https://nichtohnebuch.blogspot.com</a>)</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Hanna und ich kennen Tanja und Patricia (kurz: Patno) vom Blog "Nicht ohne Buch" schon seit vielen Jahren und treffen bei buchigen Events immer wieder auf die beiden. Darum habe ich mich besonders gefreut, dass Patno sich gemeldet hat, als ich ein(e) Partner(in) zu einem Buddyread für das Buch "Hallo du Schöne" gesucht habe. Wir haben den Roman in drei Leseabschnitte eingeteilt.</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">1. Leseabschnitt: bis Seite 166 von 506</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;"><span style="color: #0070c0;">Liebe Patno,</span></div><div class="separator" style="clear: both;"><p class="MsoPlainText"><o:p></o:p></p>
<p class="MsoPlainText"><span style="color: #0070c0;">ich freue mich sehr, dass wir
uns zu einem Buddy-Read zusammengefunden haben. Der Roman „Hallo du Schöne“ von
Ann Napolitano ist für mich ein echter Hingucker. In einer Buchhandlung würde
er mir bestimmt auffallen und ich würde mir das Buch genauer anschauen. Wie
gefällt dir das Cover?</span></p><p class="MsoPlainText"><o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal"><u5:p> </u5:p>Liebe Ingrid,</p><p class="MsoPlainText"><o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">die Freude über unseren Buddy-Read ist auch bei mir groß.
Obwohl wir uns schon einige Jahre kennen, ist diese gemeinsame Leseaktion eine
Premiere. Nun zu Deiner Frage. Das Buchcover ist der Hammer. Man kann es in
keiner Buchhandlung übersehen. Man kann sich der Schönheit nicht entziehen und
damit passt es perfekt zur Story. </p><p class="MsoPlainText"><o:p></o:p></p>
<p class="MsoPlainText"><span style="color: #0070c0;">Den Titel finde ich
einprägsam, dachte aber zunächst, dass er sich nur auf Julia, als älteste der
vier Schwestern, in der Geschichte beziehen würde. Obwohl in der Inhaltsangabe
nicht von einer besonders schönen Person gesprochen wird, habe ich beim Aufschlagen
des Buchs mit einer Schönheit als Figur gerechnet. Hast du dir vor dem Lesen
Gedanken zum Titel gemacht?</span></p><p class="MsoPlainText"><o:p></o:p></p>
<p class="MsoPlainText">Um ehrlich zu sein, vermeide ich es, mir im Vorfeld
Gedanken über den Buchtitel zu machen. Das weckt Erwartungen und ich gehe
lieber neutral an eine Geschichte heran. Schon nach den ersten gelesenen Seiten
packt mich das Geschehen. <u5:p></u5:p><o:p></o:p></p>
<p class="MsoPlainText">Ich finde es interessant, die Charaktere kennenzulernen.
Zwischendurch habe ich das Gefühl, dass die Story etwas vor sich hin
plätschert. Da hätte es für meinen Geschmack etwas mehr Pepp sein können. Aber
zum Ende des ersten Leseabschnittes nimmt die Handlung an Fahrt auf. Wie bist
Du gestartet? <u5:p></u5:p><o:p></o:p></p>
<p class="MsoPlainText"><span style="color: #0f9ed5;">Ich bin nicht so die
Lyrikleserin und konnte zunächst mit dem vorgeschobenen Gedicht von Walt
Whitman wenig angefangen. Den ersten Satz des Romans habe ich dann zweimal
gelesen, um mir seine Bedeutung bewusst zu machen: William wird geboren und hat
ein Geschwister, das er nie kennenlernen wird. Das ging ganz tief rein bei mir.
Später stellt die Autorin deutlich heraus, wie verschieden die Schwestern im
Denken und Handeln sind. Da stimme ich dir zu, dass die Geschichte dabei in der
Entwicklung nicht vorankommt.</span></p><p class="MsoPlainText"><o:p></o:p></p>
<p class="MsoPlainText"> Fragen kommen auf. Wer sind wir und was hat uns geprägt?
Wie sehr kann ein Schicksalsschlag Menschen verändern? Als William von seiner
Kindheit erzählt, bekomme ich eine Gänsehaut. Was sind das bitte für Eltern?!
Einerseits bringe ich Verständnis für ihr Trauma auf, aber andererseits bin ich
schockiert, dass ihr Sohn mit voller Härte diese Empathielosigkeit zu spüren
bekommt. Als Mutter möchte ich William in den Arm nehmen und ihm das Gefühl
geben, dass er wichtig ist, ihn motivieren und eine Richtung weisen. Die Freude
ist groß, als er auf die taffe Julia trifft, die für ihn die Zügel in die Hand
nimmt. Julias Familie wirkt auf den ersten Blick ganz anders. Mit ihren drei
Schwestern hält sie zusammen wie Pech und Schwefel. Schaut man jedoch bei den
Eltern hinter die Kulissen, offenbart sich ein anderes Drama. Oje! Jeder hat
eben sein Päckchen zu tragen.</p><p class="MsoPlainText"><o:p></o:p></p>
<p class="MsoPlainText"> <span style="color: #0f9ed5;">Ja, jeder geht anders mit
Trauer um. Aber mit einem solchen Verhalten der Eltern hätte ich auch nicht
gerechnet. Anfang der 1960er Jahre hat sicher auch niemand danach gefragt, wie
geht es den Hinterbliebenen und angeboten, ob man drüber reden möchte. Ob das
geholfen hätte, kann ich aber auch nicht einschätzen, dafür bleiben sie zu weit
im Hintergrund. Bei Julias Familie ist mir aufgefallen, wie sehr die Schwestern
um eine gute Ausbildung kämpfen müssen. Im Vergleich dazu hatten wir es in
Deutschland im gleichen Zeitraum mit staatlichen Hilfen leichter und konnten
eher ein selbstbestimmtes Leben anstreben.</span></p><p class="MsoPlainText"><o:p></o:p></p>
<p class="MsoPlainText"> Julia und William sind das Traumpaar, aber William kann
nicht aus seiner Haut. Er hat es nie gelernt seine Wünsche und Sehnsüchte zum
Ausdruck zu bringen. Bleibt abzuwarten, ob und wie die beiden die Kurve
kriegen. Wie sieht Du das?</p><p class="MsoPlainText"><o:p></o:p></p>
<p class="MsoPlainText"> <span style="color: #0f9ed5;">Darauf bin ich auch gespannt.
Vor allem deswegen, weil sich zwischen William und Sylvie ein Gefühl
eingeschlichen hat, das beide vorher anscheinend nicht kannten. Ich weiß noch
nicht, ob ich das als mehr Verständnis füreinander deuten soll und ob William
daher in Bezug auf Julia Konsequenzen gezogen hat.</span></p><p class="MsoPlainText"><o:p></o:p></p>
<p class="MsoPlainText"> Der erste Leseabschnitt endet mit einem Cliffhanger und
jetzt bin ich sehr gespannt, wie sich die Geschichte weiterentwickelt. Hast Du
schon einen Lieblingscharakter? Ich mag Cecelia besonders. Sie geht unbeirrt
ihren Weg, auch wenn es holprig wird.</p><p class="MsoPlainText"><o:p></o:p></p>
<p class="MsoPlainText"><span style="color: #0f9ed5;">Emeline gefällt mir am
besten. Sie ist bisher gegenüber den anderen Schwestern noch nicht in
besonderer Weise aufgefallen, aber wenn sie gebraucht wird, ist sie für die
anderen da. Mal schauen, ob sie im weiteren Verlauf noch eine größere Rolle
spielen wird. </span></p><p class="MsoPlainText"><o:p></o:p></p></div><p><br /></p>Ingridhttp://www.blogger.com/profile/00017623673001950886noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6628615072132672641.post-56402466128515538032024-03-11T06:00:00.005+01:002024-03-12T10:46:41.694+01:00Rezension: Schwestern in einem anderen Leben von Christiane Wünsche<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhJMFzRthIg8YD0J036GRb93Jt6N3KbdaHOcF-G6sR9w-eTCz_QwnnjBz5ZDDoND5mkZh7JY84C8wDS5C-_hJwukElmwSossYt_TPg6FanW4cZa94C7KlOuAlB7smOnPQts7eeCdb89Z7gZ1R-15IGFQ6a1fVapoRiDE9VprElr7I3KOHhdzKxng-taGlie/s1200/Schwestern_in_einem_anderen_Leben.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1183" data-original-width="1200" height="315" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhJMFzRthIg8YD0J036GRb93Jt6N3KbdaHOcF-G6sR9w-eTCz_QwnnjBz5ZDDoND5mkZh7JY84C8wDS5C-_hJwukElmwSossYt_TPg6FanW4cZa94C7KlOuAlB7smOnPQts7eeCdb89Z7gZ1R-15IGFQ6a1fVapoRiDE9VprElr7I3KOHhdzKxng-taGlie/s320/Schwestern_in_einem_anderen_Leben.jpg" width="320" /></a></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Rezension von Ingrid Eßer</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Titel: Schwestern in einem anderen Leben</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Autorin: Christiane Wünsche</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Erscheinungsdatum: 28.02.2024</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Verlag: Krüger (<a href="https://www.fischerverlage.de/buch/christiane-wuensche-schwestern-in-einem-anderen-leben-9783810530936">Link zur Buchseite des Verlags</a>)</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">rezensierte Buchausgabe: Klappenbroschur</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">ISBN: 9783810530936</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">---------------------------------------------------------------</div><p class="MsoNormal">In ihrem Roman „Schwestern in einem anderen Leben“ schreibt
Christiane Wünsche über die rebellische Reaktion der 16-jährigen Schülerin
Rebecca im Jahr 1976 auf eine Weisung ihrer auf den Ruf bedachten Eltern hin.
Ihr Handeln führt dazu, dass sich die Ausgestaltung ihres weiteren Lebenswegs maßgeblich
verändert. Die Verbindung zu ihren beiden Schwestern wäre bei einer anderen
Entwicklung vielleicht herzlich und zugeneigt gewesen, nun wird sie getragen
von Kummer und Schuld. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Auf einer zweiten Handlungsebene in der Gegenwart las ich
von der alleinstehenden Rosi, die mit verschiedenen betreuenden Tätigkeiten
ihren Unterhalt bestreitet. Sie ist freundlich und hilfsbereit. Schon nach
wenigen Seiten wird deutlich, dass sie die erwachsene Rebecca ist. Eines Abends
wird sie von einem Fernsehbericht erschüttert, der lange verdrängte
Erinnerungen an ihre Vergangenheit wachruft. Sie beginnt zu grübeln, ob der
Bruch mit ihrer Familie noch zu heilen ist und wenn ja, ob es sinnvoll für die
Beteiligten, Kontakt zu suchen .<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit, von der
die Autorin gehört hat. Wer schon einmal eine Vermisstensendung im Fernsehen
gesehen hat, weiß, wie bewegend es ist zu sehen, wenn Angehöriger eine
verschwundene und gesuchte Person wiederfinden. Ebenso berührend schreibt
Christiane Wünsche über das Schicksal von Rebecca. Der Zufall verhilft ihr
dazu, dass sie ihr Vorhaben umsetzen kann. In ihrer Verzweiflung hat sie den
Heimatort hinter sich gelassen und kann in einer Wohngemeinschaft bleiben. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Auf ihrem weiteren Leben bewegt sie sich in verschiedenen sozialen
Schichten. Dadurch gelingt es der Autorin in die Zeit passende, angesagte gesellschaftspolitische
Themen einzubinden. Sie betrachtet auch die Kehrseite von Rebeccas Entschluss,
ihre Familie zu verlassen, denn sie ist an gering bezahlte Arbeiten gebunden,
weil sie sich ohne Papiere nicht traut, eine Ausbildung zu absolvieren oder
eine weiterführende Schule zu besuchen. Die gewählte Freiheit darin, ihre
Zukunft selbst zu gestalten, wird dadurch eingeschränkt. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Der Roman ist nicht nur mit dem Fokus auf Rebecca/Rosi
geschrieben, sondern wechselt auch immer wieder hin zu Rebeccas jüngerer
Schwester Miriam und ihrer Mutter Hilde. Auf diese Weise wird deutlich, dass
die Verschwundene sehr vermisst wird. Außerdem wird die Position der Eltern
untermauert und dem Lesenden dadurch ein früher durchaus übliches Zeitbild
beschrieben. Die Darstellung des Umfelds war realistisch und nachvollziehbar. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Christiane Wünsche greift in ihrem Roman „Schwestern in
einem anderen Leben“ das Schicksal einer verschwundenen Person auf, die
lebenslang unter anderem Namen lebt. Basierend auf wahren Ereignissen unter
Einbindung zeitgeschichtlichen Geschehens beschreibt die Autorin einfühlsam,
wie sich Unauffindbare und Vermissende in einer solchen Lage fühlen. Gerne
vergebe ich eine Leseempfehlung für das Buch.</p><p></p>Ingridhttp://www.blogger.com/profile/00017623673001950886noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6628615072132672641.post-10992881865456744002024-03-09T10:09:00.000+01:002024-03-09T10:09:09.997+01:00Rezension: Hallo, du Schöne von Ann Napolitano<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjgmjFN-FbWjuJrtPacVyWvzfGxnBN2xnZ9g-HT9iGLzaAry5XNKgowei7-BLXZjEy4oTt21kACpzd3ntp-RXhGfknJEQTyHtF2ID-JIsE3Un4x-J3nvsg8JDGtu3HQlsafYNhPoCejL-XdnU3A7d9-beK8DHQeyOfBdJGPkOpJScGngGc9EBcoTMYfQxtc/s2858/Hallo%20du%20Sch%C3%B6ne.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2858" data-original-width="2858" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjgmjFN-FbWjuJrtPacVyWvzfGxnBN2xnZ9g-HT9iGLzaAry5XNKgowei7-BLXZjEy4oTt21kACpzd3ntp-RXhGfknJEQTyHtF2ID-JIsE3Un4x-J3nvsg8JDGtu3HQlsafYNhPoCejL-XdnU3A7d9-beK8DHQeyOfBdJGPkOpJScGngGc9EBcoTMYfQxtc/s320/Hallo%20du%20Sch%C3%B6ne.jpg" width="320" /></a></div><br /><div style="text-align: center;"><span style="font-family: arial;">Hallo, du Schöne<br />Autorin: Ann Napolitano<br /></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: arial;">Übersetzer: Werner Löcher-Lawrence</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: arial;">Hardcover: 520 Seiten</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;">Erschienen am 26. Februar 2024<br /></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;">Verlag: DuMont Buchverlag<br /><a href="https://www.dumont-buchverlag.de/buch/ann-napolitano-hallo-du-schoene-9783832169459-t-5861">Link zur Buchseite des Verlags</a></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;"><br /></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;"></span></div><div style="text-align: center;">----------------------------------------</div><p>William Waters ist ein Einzelkind, seit seine drei Jahre alte Schwester kurz nach seiner Geburt überraschend verstorben ist. Seine Eltern haben diesen Schicksalsschlag nie ganz überwunden und ihm wenig Liebe zukommen lassen. Seine Tage verbringt William mit Basketball spielen und ist schließlich so gut, dass er ein Stipendium für die Northwester University in Chicago erhält und sein bisheriges Leben hinter sich lässt. Dort lernt er Julia Padavano kennen, die mit ihren Eltern und ihren drei Schwestern in der Nähe des College wohnt. Als die beiden ein Paar werden, wird William in der Familie herzlich aufgenommen. Ihr Leben scheint vorgezeichnet: Eine gemeinsame Wohnung, Hochzeit, Kinder und Karriere. Doch dann kommt es zu unerwarteten Ereignissen, welche alle Charaktere aus der Spur werfen. Wie werden sie unter den veränderten Bedingungen ihre Zukunft gestalten?</p><p>Das Buch beginnt im Jahr 1987 mit dem Kennenlernen von William und Julia. Ich erhielt einen kurzem Abriss über Williams Kindheit und bevor ich mich versah waren die beiden ein Paar. Nach dem ersten Kapitel aus Williams Perspektive wechselt diese zu Julia und es ging in ebenso hohem Tempo weiter: Die beiden verloben sich und beschließen, zu heiraten. Die dritte im Bunde, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird, ist Julias Schwester Sylvie. Sie arbeitet seit ihrem dreizehnten Lebensjahr in einer Bibliothek, da ihr das Geld fürs College fehlt. Wärhend sie darauf wartet, dass ihr die große Liebe begegnet, lässt sie sich von diversen Jungen zwischen den Bücherregalen küssen.</p><p>Nach dem zügigen Einstieg spielt ein großer Teil der Geschichte in den Jahren 1982 bis 1984. Hier tauchte ich tiefer in das Leben der vier Schwestern und William ein. Auch wenn das Buch aus drei Perspektiven erzählt wird erfuhr ich ebenfalls so manches über die Zwillingsschwestern Cecelia und Emelina sowie ihrer Eltern Rose und Charlie. Die Charaktere wurden mir schnell sympathisch und die ersten schicksalhaften Entwicklungen ließen mich hoffen und bangen. Es kommt zu Brüchen, die mich hoffen ließen, dass sie wieder gekittet werden können. Doch manche Entscheidungen scheinen unwiderruflich.</p><p>Beim Lesen dieses Familienromans erlebte ich die ganze Bandbreite an Emotionen. Es geht um Liebe und Zusammenhalt, aber auch Eifersucht und Enttäuschung. Ann Napolitano behandelt die Themen gefühlvoll und mit großer Sensibilität. Ich lernte die Charaktere immer besser kennen, die einfach nicht aus ihrer Haut können. Ihre Entscheidungen, so folgenreich sie auch sein mögen und so unverständlich andere sie auch finden, wurden mir begreiflich gemacht. Zum Ende hin wird es noch einmal hochemotional und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Auch wenn ich mit den Figuren noch mehr Zeit hätte verbringen können, ist die Länge des Romans genau richtig und dieser rundum gelungen. Für mich ein echtes Herzensbuch, das ich absolut weiterempfehlen kann!</p>Hannahttp://www.blogger.com/profile/16035192522375997192noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6628615072132672641.post-28600156474708113972024-03-08T06:00:00.005+01:002024-03-08T06:00:00.386+01:00Rezension: Heimwärts von Michael Lentz<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj_few3QL7qCybwdqO8z8jF9KNzEKjd4On7J6cC9wllHy-7Heg8hUob9-XOJUgqEtNCUY8ZFNzmheycENUm5TCqUSmwiMQ6hWliboFfeNJuu4P5m8gk20EogYqnEGsYVWCsPRsoE8uXuf5R5f99ZHg5KA7WmARRpTzD61-ctSN-xMvoleJkE5Rb1BOAvERD/s1200/Heimwaerts.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1195" data-original-width="1200" height="319" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj_few3QL7qCybwdqO8z8jF9KNzEKjd4On7J6cC9wllHy-7Heg8hUob9-XOJUgqEtNCUY8ZFNzmheycENUm5TCqUSmwiMQ6hWliboFfeNJuu4P5m8gk20EogYqnEGsYVWCsPRsoE8uXuf5R5f99ZHg5KA7WmARRpTzD61-ctSN-xMvoleJkE5Rb1BOAvERD/s320/Heimwaerts.jpg" width="320" /></a></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Rezension von Ingrid Eßer</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Titel: Heimwärts</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Autor: Michael Lentz</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Erscheinungsdatum: 28.02.2024</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Verlag: S. Fischer (<a href="https://www.fischerverlage.de/buch/michael-lentz-heimwaerts-9783103975185">Link zur Buchseite des Verlags</a>)</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">ISBN: 9783103975185</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">--------------------------------------------------------</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><p></p><p class="MsoNormal">Der Autor Michael Lentz bedauert, dass sein Vater früher wenig
von seiner Kindheit erzählt hat. In seinem Roman „Heimwärts“ widmet er sich den
eigenen Erinnerungen an die Zeit im Elternhaus in der rheinischen Kleinstadt Düren.
Seit vielen Jahren lebt er in Berlin und erzählt inzwischen auch seinem Sohn
von seinen jungen Jahren.<o:p></o:p></p><div class="separator" style="clear: both;">
<p class="MsoNormal">Der Vater des Autors saß der Stadtverwaltung vor und war
dadurch eine öffentliche Person. Manches Mal gelang es ihm nicht, seinen Beruf
an der Haustür abzustreifen. Er war streng und zur Durchsetzung seines Willens
kam es vor, dass er seinen Sohn zügelte, ohne dass seine Frau eingriff. Die
Mutter des Autors nahm die klassische Hausfrauenrolle ein, mit der sie, nach
Meinung ihres Sohns, nicht zufrieden war. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Doch nicht die Eltern von Michael Lentz stehen in seinem
Roman im Mittelpunkt, sondern das Verhalten des Autors als Kind und wie seine
Eltern darauf reagiert haben. Es ist eine lose Sammlung von Gedanken, die er in
Kapitel zusammenfasst, welche er mit jeweils einem Wort betitelt. Er erinnert
sich beispielsweise an die Truhe im Flur des Elternhauses, ans Lernen, eine
Spieluhr, seine Ferien und Osterfeste. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Michael Lentz beschreibt feinsinnig nicht nur die Situationen,
die ihm in den Sinn kommen, sondern auch, was ihn darin innerlich bewegte und
warum er wie handelte. Er lässt den Lesenden tief in seine reiche
Vorstellungswelt als Kind schauen und erzählt von seinen Ängsten, seinen
Problemen, seinen Träumen und Wunschvorstellungen. Immer wieder versinkt er in
seinen eigenen Kosmos, der ihn bis heute begleitet und einzigartige Basis für
seine Texte ist. Der Autor gibt zu bedenken, dass er seine Erinnerungen aus
heutiger Sicht wiedergibt und damals auch aus anderen Gründen motiviert gewesen
sein könnte. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Immer wieder wechselt er unvermittelt die Perspektive und gibt
seinem Sohn Worte ein, die dieser über die eigenen Kindheitstage der letzten
Jahre erzählt. Es zeigt sich, dass er sich als Vater so verhält, wie er es sich
von seinen Eltern für sich gewünscht hätte. Die Übergänge zwischen den
Ansichten sind fließend und werden meist mit einem Verweis auf die inzwischen
vergangenen Jahre angekündigt. Manchmal bemerkte ich allerdings die Veränderung
erst nach mehreren Sätzen. Der Vergleich der Welt eines Kinds von heute und
gestern fand ich interessant, denn die jeweiligen Eigenheiten in der Erziehung sind
zu erkennen. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Da ich im gleichen Alter wie der Autor bin, habe ich mich
gerne gemeinsam mit ihm zurückerinnert. Weil meine Heimatstadt nur 50 km
westlich von Düren liegt und ich die Örtlichkeiten kenne, bin ich die Wege
mitgegangen und habe mich ebenfalls am Erkennen der mir bekannten regionaler Besonderheiten
erfreut, wie zum Beispiel die Sprichworte der Mutter oder die erwähnten Speisen.
<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Im Roman „Heimwärts“ denkt Michael Lentz an seine Kindheit zurück
und nimmt den Lesenden mit zu seinen Erinnerungen an ein Alltagsleben zwischen
der Öffentlichkeit des Vaters, der Heimat schaffenden Mutter, dem Verankert
sein zwischen den Geschwistern und seinem reichen Innenleben mit Furcht,
Respekt und Erlebnishunger. Er findet durch seinen Sohn den Vergleich mit der
Gegenwart. Gerne bin ich ihm in die Vergangenheit gefolgt und empfehle das Buch
weiter.<o:p></o:p></p></div><p><br /></p>Ingridhttp://www.blogger.com/profile/00017623673001950886noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6628615072132672641.post-66335968282316794632024-03-03T09:00:00.007+01:002024-03-03T09:00:00.275+01:00Rezension: Deine Margot von Meri Valkama<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhz9LLHWbSxA099fxZ4GaMyEtLAcs-oSk11nBwfZ8RTkOkGFxadfIJOLfeV18QcSALOyNbZObcixvWsBMDQRSdREEpZ9zk92_MeH0CAyroGkCwchK9Y20m6cT0YvIn4suvLpMUO-oHtPUyui9ITftCUiZxLP0M9OO7iTn2Xo7_HnRBFioAke_J4Y27i1KLj/s1222/Deine_Margot.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1222" data-original-width="1200" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhz9LLHWbSxA099fxZ4GaMyEtLAcs-oSk11nBwfZ8RTkOkGFxadfIJOLfeV18QcSALOyNbZObcixvWsBMDQRSdREEpZ9zk92_MeH0CAyroGkCwchK9Y20m6cT0YvIn4suvLpMUO-oHtPUyui9ITftCUiZxLP0M9OO7iTn2Xo7_HnRBFioAke_J4Y27i1KLj/s320/Deine_Margot.jpg" width="314" /></a></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Rezension von Ingrid Eßer</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Titel: Deine Margot</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Autorin: Meri Valkama</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Übersetzerin aus dem Finnischen: Angela Plöger</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Erscheinungsdatum: 16.02.2024</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Verlag: Frankfurter Verlagsanstalt (<a href="https://www.fva.de/Deine-Margot.html">Link zur Buchseite des Verlags</a>)</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">----------------------------------------------</div><p></p><p class="MsoNormal">Nach dem Tod ihres Vaters findet Vilja beim Aufräumen in
seiner Wohnung in Helsinki ein Bündel Briefe, das in einer Blechdose steckt.
Jeder von ihnen ist mit „Deine Margot“ unterschrieben. Dieser Umstand gibt dem
Debüt der finnischen Autorin Meri Valkama den gleichlautenden Titel. Die
Kastanien auf dem Schutzumschlag des Buchs stehen in Bezug auf den Spitznamen
von Vilja als Kind, an den sie sich nicht erinnert. Der Vorname des Politikers
der DDR auf der fingierten Briefmarke, die oben rechts auf dem Cover zu sehen
ist, dient als Pseudonym dem Herrn, dem Margot ihre Liebe schenkt. Die
Geschichte spielt auf zwei Handlungsebenen. Einerseits begleitete ich als
Leserin Vilja auf ihrer Spurensuche nach Margot ins Berlin des Jahres 2011. Auf
der anderen Seite erfuhr ich, wie es ab 1983 zu der Beziehung der Titelgeberin
mit ihrem Liebhaber gekommen ist. <o:p></o:p></p><div class="separator" style="clear: both;">
<p class="MsoNormal">Vilja kann sich aufgrund einer Kindheitsamnesie an die mit
der Familie erlebten Jahre in Berlin nur bruchstückhaft erinnern. Ihr Vater Markus
ist Auslandskorrespondent einer finnischen Zeitung. Mit ihren Eltern und ihrem älteren
Bruder zieht Vilja 1983 von der finnischen Heimat aus nach Ost-Berlin. Bald
geht Vilja dort in die Kindertagesstätte, die es immer noch gibt, als sie 2011
die deutsche Hauptstadt besucht. Ansonsten hat sich dort einiges geändert. Die
Streitigkeiten zwischen Vater und Mutter führten in den 1980er Jahren dazu,
dass die Familie 1987 zurück nach Finnland gezogen ist. Vilja vermutet nach
ihrem Fund einen Zusammenhang zwischen dem Umzug und den Briefen von Margot. Einige
Jahre danach haben sich ihre Eltern getrennt.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Die Geschichte wechselt nicht nur zwischen den
Handlungszeiten, sondern auch zwischen den in den Kapiteln im Fokus stehenden
Personen. Meri Valkama schreibt als allwissende Erzählerin, wodurch der Lesende
von den Gefühlen der entsprechenden Figur unmittelbar erfährt und auch eine Erklärung
für deren Handeln erhält. Bei Viljas Mutter Rose schaut sie auf ein Problem,
mit dem viele Frauen kämpfen: den Haushalt führen und die Kinder erziehen, während
man sich gleichzeitig im Beruf behaupten möchte. Doch die Arbeitstage von Markus
werden zunehmend länger, wofür er ihr immer eine gute Erklärung liefert. Die
beiden führen eine Ehe, bei der sie sich einig sind, dass Spielereien mit
anderen Partnern erlaubt sind, solange man treu bleibt. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Der Roman beginnt mit dem letzten Brief von Margot, der
einen Monat vor dem Fall der Berliner Mauer geschrieben wurde. Weitere Briefe
sind in unregelmäßigen Abständen zwischen den Kapiteln zu finden. Sie gehen
zeitlich immer weiter im Datum zurück. Ende September des gleichen Jahres teilt
Margot ihrem Liebhaber mit, dass sie ihren Mitbewohner als Volksverräter
verhaftet haben. Ihre Angst, ebenfalls unter Beobachtung zu stehen, ist
deutlich aus ihren Zeilen herauszulesen. Sie fürchtet auch, dass die Liebe zueinander
sich verändert hat. Eine düstere Ahnung bemächtigt sich Viljas, als diese mehr
zum Thema des Beschattens in der DDR erfährt und sich fragt, wer für die
Inhaftierung verantwortlich ist. Sie erkennt, dass das verdeckte
leidenschaftliche Verhältnis auch durch die politischen Verhältnissen geprägt
wurde. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Viljas Mutter will sich nicht an die Zeit in Berlin erinnern
und rät ihr, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Der Tod ihres Vaters und die
durch die Briefe veranlasste Entdeckung, dass ihr die Erinnerung an die
Kindheit in großen Teilen fehlt, wirken sich auf Viljas Gemütszustand aus.
Dadurch fühlt sie sich veranlasst, skeptisch ihre eigene Beziehung in den Blick
zu nehmen. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Meri Valkama versteht es vorzüglich, einen Teil der
deutschen Geschichte mit einer Liebesaffäre zu verknüpfen, die sie einfühlsam
beschreibt und auch darauf schaut, wie sich das familiäre Umfeld dabei
verändert. Tiefgehend schaut sie auf zerbrechliche Bindungen, die jede und
jeder von uns eingeht und stellt die Frage in den Raum, inwieweit man sich den
Erinnerungen widmen sollte, wenn man fest in der Gegenwart verankert ist. Sehr
gerne vergebe ich eine Leseempfehlung für den Roman „Deine Margot. <span style="color: #202124; font-family: "inherit",serif; font-size: 10.0pt; line-height: 107%; mso-bidi-font-family: "Courier New"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE; mso-font-kerning: 0pt; mso-ligatures: none;"><o:p></o:p></span></p></div><p class="MsoNormal"><br /></p>Ingridhttp://www.blogger.com/profile/00017623673001950886noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6628615072132672641.post-58168643990717527082024-03-02T10:46:00.001+01:002024-03-02T10:46:24.089+01:00Rezension: Schwestern in einem anderen Leben von Christiane Wünsche<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjAdDn9rNi670xDfrA5plPTdM_PwwFIoCDZ7vnQAHFHFWcd_OhRay1YiAy9qe3akAX5wxgxeoVQ6x_TvkMWOBlyTEM7FaC1aIZ1ieP3PcAJmOKM243JXan0LTzMpub9EWW_sqH14jm1Z0dylmiB1Rb2wvehwxonRp4hLm8xwfyY02dYtdu_cw6w29tYrMuC/s2836/Schwestern%20in%20einem%20anderen%20Leben.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2836" data-original-width="2836" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjAdDn9rNi670xDfrA5plPTdM_PwwFIoCDZ7vnQAHFHFWcd_OhRay1YiAy9qe3akAX5wxgxeoVQ6x_TvkMWOBlyTEM7FaC1aIZ1ieP3PcAJmOKM243JXan0LTzMpub9EWW_sqH14jm1Z0dylmiB1Rb2wvehwxonRp4hLm8xwfyY02dYtdu_cw6w29tYrMuC/s320/Schwestern%20in%20einem%20anderen%20Leben.jpg" width="320" /></a></div><br /><div style="text-align: center;"><span style="font-family: arial;">Schwestern in einem anderen Leben<br />Autorin: Christiane Wünsche<br /></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: arial;">Broschiert: 416 Seiten</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;">Erschienen am 28. Februar 2024<br /></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;">Verlag: FISCHER Krüger<br /><a href="https://www.fischerverlage.de/buch/christiane-wuensche-schwestern-in-einem-anderen-leben-9783810530936">Link zur Buchseite des Verlags</a></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;"><br /></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;"></span></div><div style="text-align: center;">----------------------------------------</div><p>Die Sommerferien des Jahres 1976 verbringt die sechzehnjährige Rebecca die meiste Zeit mit ihrer Clique an Waldsee. Zu dieser gehört auch der Musiker Ulf, der ihr Freund ist und den sie ihren Eltern verheimlicht. Die unbeschwerte Zeit findet für Rebecca kurz nach Ferien ein jähres Ende. Als sie sich von ihren Eltern im Hinblick auf ihre Zukunft in die Enge gedrängt fühlt, trifft sie eine folgenschwere Entscheidung.</p><p>Im Jahr 2023 führt Rosi ein ruhiges Leben mit vielen Freunden und Bekannten. Ihre Familie sieht sie jedoch als unerreichbar an und verbietet sich die Gedanken an diese. Eine Meldung im Fernsehen treibt die alten Erinnerungen schließlich an die Oberfläche und sie erinnert sich zurück, welchen Verlauf ihr Leben in den letzten Jahrzehnten genommen hat.</p><p>Der Roman beginnt mit einem Prolog, in dem eine grauhaarige Frau nach langer Zeit in ein Dorf zurückkehrt, in dem sie sich einst gut auskannte. Danach lernte ich Rebecca und ihre Familie im Jahr 1976 sowie Rosi im Jahr 2023 kennen. Aufgrund vieler Andeutungen war mir der Zusammenhang zwischen den Erzählsträngen schnell klar, dennoch hatte ich zahlreiche Fragen im Hinblick auf das Warum und Wieso.</p><p>In den Kapiteln, die in der Vergangenheit spielen, gibt es nicht nur Erzählabschnitte aus der Sicht von Rebeca, sondern auch aus der Sicht von ihrer Schwester Miriam und ihrer Mutter Hilde. So erhielt ich umfassende Einblicke in die Familiendynamik und welche Konsequenzen Rebeccas Handeln nicht nur für sie selbst, sondern auch für die anderen Mitglieder der Familie hat. Das emotionale Chaos, das in Rebecca tobt, wurde mir begreiflich gemacht und ich konnte nachvollziehen, wie sie zu ihrer Entscheidung gekommen ist.</p><p>Im Laufe der Geschichte fiel es mir allerdings zunehmend schwer, weiterhin Verständnis für Rebecca aufzubringen. Nachdem sie Abstand zu der ganzen Situation gewonnen hat und sich in Ruhe Gedanken über ihre Zukunft machen kann, handelt sie im Hinblick auf ihre Familie immer wieder kaltherzig. Das Leid der Familienmitglieder äußert sich auf ganz unterschiedliche Weise und ich erlebte dieses auf beklemmende Weise mit.</p><p>Rosis Erinnerungen an die Vergangenheit sind abwechslungsreich und nahmen mich mit durch mehrere Jahrzehnte deutsche Geschichte. Themen wie das Leben in Kommunen, die Suche nach den verbleibenden Mitgliedern der RAF, die Punkszene und das aufkommende Interesse für Bio-Produkte werden im Roman auf interessante Weise behandelt. Für mich als Düsseldorferin war es schön, dass weite Teile der Geschichte in der Umgebung spielen und mich an viele bekannte Orte führten. Das Ende des Romans stimmte mich schließlich auch im Hinblick auf Rebecca ein wenig versöhnlich. Gerne empfehle ich "Schwestern in einem anderen Leben" an alle weiter, die Lust auf eine berührende Familiengeschichte haben.</p>Hannahttp://www.blogger.com/profile/16035192522375997192noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6628615072132672641.post-8665061162957357552024-03-02T06:24:00.001+01:002024-03-09T10:27:55.796+01:00Rezension: Every Day. Letztendlich sind wir dem Universum egal von David Levithan, illustriert von Dion MBD<div style="text-align: center;"><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhyFGYyd3KL6hvMVv6KmQxk8Si1tlh2qoXei4K3mqK3mWDQM5G-uGZsG5PJB-u3sXiojBbey-DWFWf1yNL_sX0i3p7CHuLzV_iMlYElWd4CLgW9UQRTstPDYNEgbYO2b0px1X8vogswPwVUYtIM1aWAd7n3ZUttaSDVi2rs_DD3dU9Gt5Tf7KoD9qzazPPJ/s2981/Every%20Day.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2981" data-original-width="2981" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhyFGYyd3KL6hvMVv6KmQxk8Si1tlh2qoXei4K3mqK3mWDQM5G-uGZsG5PJB-u3sXiojBbey-DWFWf1yNL_sX0i3p7CHuLzV_iMlYElWd4CLgW9UQRTstPDYNEgbYO2b0px1X8vogswPwVUYtIM1aWAd7n3ZUttaSDVi2rs_DD3dU9Gt5Tf7KoD9qzazPPJ/s320/Every%20Day.jpg" width="320" /></a></div><span style="font-family: arial;"><br />Every Day. Letztendlich sind wir dem Universum egal<br />Autor: David Levithan<br />Illustrator: Dion MBD<br />Übersetzerin: Martina Tichy</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: arial;">Softcover: 208 Seiten</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;">Erschienen am 28. Februar 2024<br /></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;">Verlag: FISCHER Kinder- und Jugendbuch<br /><a href="https://www.luebbe.de/eichborn/buecher/literarische-unterhaltung/yellowface/id_10257811">Link zur Buchseite des Verlags</a></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;"><br /></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;"></span></div><div style="text-align: center;">----------------------------------------</div><p>A wacht jeden Tag in einem neuen Körper auf. Die Regeln sind immer dieselben: Es sind Körper von Jungen und Mädchen in einem ähnlichen Alter und geographisch nicht zu weit voneinander entfernt. A wacht nie zweimal im selben Körper auf. An Tag 5994 ist A im Körper von Justin, dessen Freundin Rhiannon niedergeschlagen wird. Um sie aufzuheitern, überredet A sie, die Schule zu schwänzen und einen Tag am Meer zu verbringen. In den darauffolgenden Tagen geht Rhiannon A nicht mehr aus dem Kopf. Im Körper eines Mädchens taucht A als künftige Mitschülerin in der Schule auf, im Körper eines Jungen bei einer Party, auf der sie eingeladen ist. Noch nie hat sich A jemandem anvertraut - wie würde Rhiannon darauf reagieren? Und wohin soll all das führen?</p><p>Ich habe den Roman "Letztendlich sind wir dem Universum egal" von David Levithan kurz nach seinem Erscheinen im Jahr 2015 gelesen und sehr gemocht. Auch die Verfilmung aus dem Jahr 2018 habe ich gesehen. Nun ist die Graphic Novel zum Buch erschienen, die von Dion MBD illustriert wurde. Meine Erinnerung an die Handlung war noch recht gut und so war ich gespannt, wie die Umsetzung im neuen Format gelungen ist.</p><p>Wie unterschiedlich die Körper sind, in denen A erwacht, lässt sich visuell gelungen darstellen. So wurde noch deutlicher, welcher Herausforderung sich A Tag für Tag stellen muss. Während im Roman immer genau beschrieben wird, welche Identität A für den Tag übernommen hat, sprechen hier die Bilder für sich, sodass die Geschichte mit wenigen Worten auskommt und an einigen Tagen überhaupt kein Text abgedruckt ist. Dadurch bleibt noch mehr Raum für die Fantasie des Lesenden. </p><p>Der Illustrator arbeitet gelungen mit verschiedenen Farbschemata, welche die Welt jeden Tag auch auf diese Weise ganz anders erscheinen lassen. Mein einziger Kritikpunkt an den Illustrationen ist, dass Dion MBD eine merkwürdige Art hat, Nasen zu zeichnen. Rhiannon hat wie fast alle weiblichen Charaktere im Profil eine übertriebene Stupsnase, männliche Nasen sind lang und gerade. Werden Gesichter von vorn gezeigt, dann sind die Nasen fast gar nicht zu erkennen, wodurch die Gesichter irritierend leer wirken.</p><p>Die wachsenden Gefühle von A für Rhiannon werden auch ohne viele Worte gelungen transportiert. Eine gewisse Orientierung bieten die Mails und Textnachrichten zwischen den beiden. So nimmt die mir bereits bekannte Geschichte ihren Lauf und zog mich abermals in ihren Bann. Das bittersüße, melancholische Ende lässt mich auch nach dem wiederholten Eintauchen in die Geschichte nicht kalt. Sehr gerne empfehle ich die Graphic Novel weiter.</p>Hannahttp://www.blogger.com/profile/16035192522375997192noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6628615072132672641.post-54919017653473712122024-03-01T06:46:00.010+01:002024-03-01T06:46:00.133+01:00Rezension: Die Halbwertszeit von Glück von Louise Pelt<div style="text-align: center;"><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjTiE9Ocimj_RY_Lz-P_1-JeSvq7Naq1FKc56dxDPx1qXNg1AG0ccXUZe7qNreLvepuhOVZB81g2J2XAFH3KbYqurmpmHfIF2D7njdfgGnqRK-3-E2CVwrApkdsHRAQv3u-79BDVOpR_6YEeqkUCYFx00fypXTJhvv9XrcaDDuEMRCa-cc8X_7jz2KO6w7l/s3024/Die%20Halbwertszeit%20von%20Gl%C3%BCck.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3024" data-original-width="3024" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjTiE9Ocimj_RY_Lz-P_1-JeSvq7Naq1FKc56dxDPx1qXNg1AG0ccXUZe7qNreLvepuhOVZB81g2J2XAFH3KbYqurmpmHfIF2D7njdfgGnqRK-3-E2CVwrApkdsHRAQv3u-79BDVOpR_6YEeqkUCYFx00fypXTJhvv9XrcaDDuEMRCa-cc8X_7jz2KO6w7l/s320/Die%20Halbwertszeit%20von%20Gl%C3%BCck.jpg" width="320" /></a></div><br /></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: arial;">Die Halbwertszeit von Glück<br />Autorin: Louise Pelt<br /></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: arial;">Hardcover: 431 Seiten</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;">Erschienen am 29. Februar 2024<br /></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;">Verlag: Lübbe Belletristik<br /><a href="https://www.luebbe.de/luebbe-belletristik/buecher/literarische-unterhaltung/die-halbwertszeit-von-glueck/id_9569159">Link zur Buchseite des Verlags</a></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;"><br /></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;"></span></div><div style="text-align: center;">----------------------------------------</div><p>Mylène ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau, die 2019 in Paris lebt und in Kürze ihren Verlobten Frédéric heiraten will. Als ein Anwalt auftaucht und ihr berichtet, dass sie eine Wohnung in Amsterdam von einer ihr völlig unbekannten Frau geerbt hat, gerät ihr Leben aus den Fugen. Auch in Hollys Leben in Los Angeles ist 2003 plötzlich alles anders, als ihre Arbeitskollegin Jay bei einer Explosion stirbt, nachdem sie für Holly eingesprungen ist. Ihre Schuldgefühle führen dazu, dass sie ihren Traum von der Karriere als Drehbuchautorin begräbt und beginnt, sich um Jays Familie zu kümmern. In der DDR im Jahr 1987 findet die Einsiedlerin Johanna im Wald ein Mädchen, das bei ihrem Fluchtversuch angeschossen wurde. Eigentlich wollte sie sich aus solchen Geschichten heraushalten, doch nun muss sie entscheiden, ob sie der jungen Frau hilft und sich dami selbst in Gefahr bringt.</p><p>Das Buch beginnt mit einem Prolog im Jahr 1938, dessen Bedeutung sich mir im Laufe der Geschichte erschloss. Danach lernte ich auf drei verschiedenen Zeitebenen Mylène, Holly und Johanna kennen. Ihre Leben werden allesamt durch einscheidende, überraschende Ereignisse durcheinander gewirbelt. In der Folge stehen sie vor der Entscheidung, wie sie weitermachen wollen. Eine Rückkehr zu ihrem bisherigen Leben scheint für alle drei zumindest für den Moment undenkbar zu sein.</p><p>Es gibt drei Handlungsstränge auf drei Zeitebenen, die immer abwechselnd erzählt werden und deren Zusammenhang zunächst nicht klar ist. Stattdessen sprang ich beim Lesen zwischen den Geschichten hin und her und wurde dadurch immer wieder aus dem Lesefluss gerissen. Da die Kapitel oft mit einem spannenden Cliffhanger enden, wurde ich auf der anderen Seite zum zügigen Weiterlesen animiert, da ich wissen wollte, wie es weitergeht.</p><p>Mit der Zeit wird deutlich, dass die Geschichten der drei Frauen, so unterschiedlich sie auch sind, gewisse Parallelen aufweisen. Sie alle haben Unglück erlebt und feststellen müssen, wie flüchtig Momente des Glücks sein können. Die Ereignisse fand ich berührend und habe mitgehofft, dass sich für die Protagonistinnen alles zum Guten wenden wird. Nachdem ich lange gerätselt habe, wie die Handlungsstränge zusammenhängen, wird schließlich fast alles innerhalb eines Absatzes gelüftet. Das hätte man für meinen Geschmack noch geschickter einfädeln können. Insgesamt hat mir der Roman trotz der kleinen technischen Schwächen aber sehr gut gefallen. Begebt euch mit Mylène, Holly und Johanna auf eine Reise voller Höhen und Tiefen!</p>Hannahttp://www.blogger.com/profile/16035192522375997192noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6628615072132672641.post-64173019894178101802024-02-29T07:26:00.002+01:002024-02-29T07:26:00.129+01:00Rezension: Yellowface von Rebecca F. Kuang<div style="text-align: center;"><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjXugjLszaAt2Et7YOwa8x_nYMEmu_HMZdHW6v4D_O74B5WGGETdy8VYOPrNkWp_BjXYmtYZtyeZEzASMZBxyC6dU9IBuVhEJHsA4O4xqDFRLrX4OKEgr1VsCVXcLaTv5mTT90jAO8S-OIA5pHy_kuPprIb1-Cu1AwhFg2Xs-ReaXAhbTganCcQoR_8al70/s3024/Yellowface.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3024" data-original-width="3024" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjXugjLszaAt2Et7YOwa8x_nYMEmu_HMZdHW6v4D_O74B5WGGETdy8VYOPrNkWp_BjXYmtYZtyeZEzASMZBxyC6dU9IBuVhEJHsA4O4xqDFRLrX4OKEgr1VsCVXcLaTv5mTT90jAO8S-OIA5pHy_kuPprIb1-Cu1AwhFg2Xs-ReaXAhbTganCcQoR_8al70/s320/Yellowface.jpg" width="320" /></a></div><span style="font-family: arial;"><br />Yellowface<br />Autorin: Rebecca F. Kuang<br />Übersetzerin: Jasmin Humbug</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: arial;">Hardcover: 383 Seiten</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;">Erschienen am 29. Februar 2024<br /></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;">Verlag: Eichborn<br /><a href="https://www.luebbe.de/eichborn/buecher/literarische-unterhaltung/yellowface/id_10257811">Link zur Buchseite des Verlags</a></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;"><br /></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;"></span></div><div style="text-align: center;">----------------------------------------</div><p>June Hayward ist eine aufstrebende Autorin, deren Debütroman im Hinblick auf die Verkaufszahlen allerdings hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Ihre Freundin Athena Liu hingegen, die sie während ihres Studiums in Yale kennengerlernt hat, landet mit ihrem ersten Buch gleich einen Bestseller, wird von der Branche gefeiert und räumt Preise ab. Als die beiden sich in Athenas Wohnung treffen und diese überraschend stirbt, nimmt June das Manuskript an sich, das Athena gerade vollendet und bislang streng geheim gehalten hat. June redet sich ein, dass es ganz in Athenas Sinne gewesen wäre, dass sie das Manuskript vollendet. Von einer geteilten Autorinnenschaft würde eine Tote auch nicht mehr profitieren, wieso es also nicht gleich als ihres ausgeben? Schließlich bestehet keine Chance, dass das Geheimnis ans Licht kommt, solange sie selbst nichts erzählt - oder?</p><p>Ich hatte im Vorfeld der Lektüre schon viel Lob für die Originalausgabe gesehen, sodass ich mit hohen Erwartungen in die Geschichte startete. Die Ich-Erzählerin June sprach mich als Leserin direkt an und erzählte zunächst von der Nacht, in der Athena in ihrem Beisein gestorben ist. Von Beginn an merkt man, dass sich June für ihr Handeln rechtfertigen will, es liest sich wie ein Plädoyer für ihre Sache. Athena wird als überheblicher Shootingstar dargestellt, der June trotz ihrer Freundschaft nicht besonders nahe stand und deren Tod zwar tragisch ist, sie emotional aber nicht allzu tief trifft. Die Eifersucht auf Athenas Erfolg trieft aus den Zeilen des Buches, sodass Junes Entscheidung, das Manuskript zu stehlen und als ihres auszugeben, für mich nachvollziehbar wurde.</p><p>Das Verhalten von June ist natürlich entsetzlich und moralisch völlig inakzeptabel. Gleichzeitig musste ich im Laufe der Geschichte widerwillig zugeben, dass sie ein manipulatives Talent besitzt, mit welchem sie ihr Umfeld um den Finger wickelt und dasselbe in meine Richtung versucht. Ihre Freundschaft zu Athena betont sie mal, dann wird sie wieder heruntergespielt, je nachdem was gerade besser passt. Sie spinnt ein Netz aus Lügen und tut alles für ihr Ziel, aus dem Manuskript einen Verkaufsschlager und aus sich eine Bestseller-Autorin zu machen. </p><p>Beim Lesen schwankte ich zwischen der Hoffnung, dass June für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen wird und der Neugier, wie weit sie es noch treiben kann, bevor ihr Kartenhaus in sich zusammenfällt. Währenddessen beobachtete ich gespannt das Verhalten ihres Verlags, der Branche und der sozialen Medien auf die Ereignisse. Dabei geht es unter anderem um die Frage, ob weiße Autor:innen alle Geschichten erzählen dürfen und die Bedeutung von Own-Voices-Romanen und Sensitivity Reading. Junes geklautes Manuskript wird vom Verlag als Bestseller auserkoren und es werden Änderungen zulasten der Authentizität und zugunsten des Rassismus vorgenommen, um ein möglichst großes Publikum anzusprechen. Schließlich setzt sich der Roman mit digitalen Shitstorms und Cancel Culture auseinander. </p><p>In Amerika hat das Buch für Kontroversen gesorgt, inwiefern die Autorin Rebecca F. Kuang hier auf Basis eigener Erfahrungen mit der Buchbranche abrechnet. Doch gerade im Hinblick auf Junes Verlag, der sich hinter sie und ihr rassistisches Verhalten stellt und in der Folge die Verkäufe in der rechten Szene ansteigen, ist die Geschichte von großer Aktualität. Ich kann dieses Buch klar weiterempfehlen.</p>Hannahttp://www.blogger.com/profile/16035192522375997192noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6628615072132672641.post-39622727988223649272024-02-28T09:00:00.023+01:002024-02-28T09:00:00.142+01:00Rezension: Every Day. Letztendlich sind wir dem Universum egal. Die Graphic Novel von David Levithan und Dion MBD<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgMomMZMbyQr-mrkW4vNuF0OYjtIUXrS89Kw3LlNlkPRFLwTc5CgoQhr_KRjHjTNelyo2P4ExY3yhUMZoEyqViqwKkPfPiQEL6EB5xQxgJRdRJ0jCaN6KKCW_MNHPCwtZBMXxAmI_1PaXiPCSnulIEub45sld_dmhmdzTfAKNIlVhteSvdIxhVrRQsmZGlz/s1200/Every_day.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1189" data-original-width="1200" height="317" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgMomMZMbyQr-mrkW4vNuF0OYjtIUXrS89Kw3LlNlkPRFLwTc5CgoQhr_KRjHjTNelyo2P4ExY3yhUMZoEyqViqwKkPfPiQEL6EB5xQxgJRdRJ0jCaN6KKCW_MNHPCwtZBMXxAmI_1PaXiPCSnulIEub45sld_dmhmdzTfAKNIlVhteSvdIxhVrRQsmZGlz/s320/Every_day.jpg" width="320" /></a></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Rezension von Ingrid Eßer</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Titel: Every Day. Letztendlich sind wir dem Universum egal. Die Graphic Novel </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Autor: David Levithan<br />Illustrator: Dion MBD<br />Übersetzerin aus dem amerikanischen Englisch: Martina Tichy</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Erscheinungsdatum: 28.02.2024</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Verlag: KJB (<a href="https://www.fischerverlage.de/buch/david-levithan-every-day-letztendlich-sind-wir-dem-universum-egal-die-graphic-novel-9783737343763">Link zur Buchseite des Verlags</a>)</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">rezensierte Buchausgabe: Hardcover</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">ISBN: 9783737343763</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">-----------------------------------------------------------------------</div><p></p><p></p><p class="MsoNormal">Das Buch „Every Day – Die Graphic Novel“ ist die
illustrierte Adaption des Bestsellerromans „Letztendlich sind wir dem Universum
egal“ von David Levithan. Dion MBD (MBD= Mehaga Bangun Djayasaputra) ist ein
indonesischer Künstler, der die Geschichte in Zeichnungen umgesetzt hat.
Martina Tichy hat ebenso wie beim zugrundeliegenden Roman die Übersetzung aus
dem amerikanischen Englisch übernommen.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Weil die Geschichte wesentlich durch die Gedankenwelt der
Hauptfigur A geprägt ist, hat der Autor den Text für die Ausgabe als Graphic
Novel angepasst. Beim Lesen wurde mir erst später als im Roman bewusst, dass A
jeden Tag seinen Körper wechselt, aber es ist dennoch deutlich zu erkennen. Im
weiteren Verlauf sind einige Tage allerdings nur kurz mit ein, zwei
Illustrationen angedeutet. Der Text ist auf Dialoge und Mails beschränkt, die
vom Roman übernommen wurden, daher liest sich das grafische Buch deutlich
schneller. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Die Illustrationen verdeutlichen durch entsprechende Farben
die Stimmungslage von A am jeweiligen Tag. Anhand der gezeichneten Gesichter
lassen sich die Gefühle der jeweiligen Person ablesen. Dion MBD hat seinen
eigenen Illustrationsstil entwickelt, der sich durch die Verwendung weicher
Konturen auszeichnet. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">„Letztendlich sind wir dem Universum egal“ ist ein fesselnder
Roman mit einer faszinierenden Themenstellung. Wer Graphic Novels mag und/oder
beim Betrachten nicht gerne langen Textpassagen liest, der ist hier richtig.
Aber wer sich gerne tiefer in die Gedankenwelt des Protagonisten A vertiefen
möchte, sollte den Roman lesen, der zeitgleich in einer Neuauflage erscheint
und erst später die grafische Umsetzung.</p><p></p>Ingridhttp://www.blogger.com/profile/00017623673001950886noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6628615072132672641.post-31222098349926301222024-02-27T20:15:00.000+01:002024-02-27T20:15:16.542+01:00Rezension: Letztendlich sind wir dem Universum egal von David Levithan<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEic-U4jXJLPorXgZN-aKPl-4PFLwhyphenhyphenHoRmEjV54l9RUx1gow5vbWIntIJdiA3LGYoz3LvHOaNaUQCcDuCal8E7m9Q2X18WQLstkShEKiVLIODZRqOoEqsRzHBus1Dx3hru2tyjwEUHixE_CEXrO4jfuYRf77RtHz5UnFtKFd4qic080_nikWKjjilc-0JeE/s1200/Letztendlich_sind_wir_dem_Universum.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1200" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEic-U4jXJLPorXgZN-aKPl-4PFLwhyphenhyphenHoRmEjV54l9RUx1gow5vbWIntIJdiA3LGYoz3LvHOaNaUQCcDuCal8E7m9Q2X18WQLstkShEKiVLIODZRqOoEqsRzHBus1Dx3hru2tyjwEUHixE_CEXrO4jfuYRf77RtHz5UnFtKFd4qic080_nikWKjjilc-0JeE/s320/Letztendlich_sind_wir_dem_Universum.jpg" width="320" /></a></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Rezension von Ingrid Eßer</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Titel: Letztendlich sind wir dem Universum egal</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Autor: David Levithan</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Übersetzerin aus dem amerikanischen Englisch: Martina Tichy</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Neuausgabe zum 10-jährigen Jubiläum</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Deutscher Jugendliteraturpreis 2015</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Erscheinungsdatum: 28.02.2024</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Verlag: KJB (Link zur Buchseite des Verlags)</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">ISBN: 9783733507404</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">-------------------------------------------------------------</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><p class="MsoNormal">Das bereits zum ersten Mal im Jahr 2012 (auf Deutsch 2014)
erschienene Buch „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ hat bis heute
nichts von seinem Reiz verloren. David Levithan erzählt darin die Geschichte
von A, der jeden Morgen in einem anderen Körper aufwacht, ohne dass er darauf
Einfluss nehmen könnte. Allerdings ist er immer 16 Jahre alt und befindet sich
in einem Landesteil von Maryland/USA. An seinem 5.994. Tag verliebt er sich in
das Mädchen Rhiannon. Er kann sie nicht vergessen und setzt alles daran, ihr
wieder zu begegnen. Aber wie soll es möglich sein, eine Liebe aufrecht zu
erhalten, wenn man ständig anders aussieht, obwohl man immer gleich denkt und
begehrt?<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Die Thematik ist fesselnd und wird vom Autor in vielen
Facetten umgesetzt. A ist mal Junge, mal Mädchen, gehört unterschiedlichen
Ethnien an, erwacht behindert oder in einem durchtrainierten Körper. Weil A
Informationen über die Person, in die er schlüpft, abrufen kann, versucht hen
sich in der Regel unauffällig zu verhalten. Das ist nicht immer einfach, weil
er mit dem Gedankengut seinter Gastgeber(in) nicht immer einverstanden ist. Aber
ein Tag reicht bei weitem nicht aus, um Meinungen zu ändern. Als A sich in
Rhiannon verliebt, setzt hen sich über alle eigenen Grundsätze hinweg, um ihr
nahe zu sein. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Die Geschichte fokussiert auf der Romanze zwischen den
beiden Jugendlichen. In einem weiteren Handlungsstrang bringt David Levithan mehr
hintergründige Spannung ein. Darin verbringt A einen Tag als Nathan, schafft es
abends aber nicht rechtzeitig, dessen Körper vor dem Einschlafen nach Hause zu
bringen. Darum sucht Nathan nach einer Erklärung, warum er in seinem Auto
erwacht, was aber publik wird. Der Autor wirft dabei weitere interessante
Fragestellungen auf, wie beispielsweise, ob A mit Nathan Kontakt aufnehmen
soll.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Durch die meist kurzen Kapitel entwickelte die Erzählung für
mich einen Lesesog, weil ich immer neugierig war, wer A am nächsten Tag sein
wird und ob es ihm dann auch wieder gelingt, mit Rhiannon zusammen zu sein.
Durch die Variationen wird der Roman mit mystischem Element nie langweilig.
Zwar ist das Buch ab 14 Jahren empfohlen, aber ich finde, es ist für Erwachsene
ebenso spannend und lesenswert Darum empfehle ich es sehr gerne weiter. <o:p></o:p></p><p></p>Ingridhttp://www.blogger.com/profile/00017623673001950886noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6628615072132672641.post-40237454421542452072024-02-24T11:34:00.000+01:002024-02-24T11:45:10.696+01:00Rezension: Tahara von Emanuel Bergmann<div style="text-align: center;"><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjhEm1NyDhuMrOl9GCqoNnkWvo8L3zCzu1zHPeMFZCnsY2jGq_EG3vmWm9V18_utKkyeyKa4N7KZym3ewtAxb51Ucd2yEGhaGlzFc288UWdPmqP3JRpx3NPHJrpJ_Ftm1_NF-DTzmiwp8rK1kJ-wxY0vhFl5Hzg0mwG_OaTkbDeGyE3lOmzG4Zj32VhdbN2/s2874/20240127_102949391_iOS.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2874" data-original-width="2874" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjhEm1NyDhuMrOl9GCqoNnkWvo8L3zCzu1zHPeMFZCnsY2jGq_EG3vmWm9V18_utKkyeyKa4N7KZym3ewtAxb51Ucd2yEGhaGlzFc288UWdPmqP3JRpx3NPHJrpJ_Ftm1_NF-DTzmiwp8rK1kJ-wxY0vhFl5Hzg0mwG_OaTkbDeGyE3lOmzG4Zj32VhdbN2/s320/20240127_102949391_iOS.jpg" width="320" /></a></div><span style="font-family: arial;"><br />Tahara<br />Autor: Emanuel Bergmann</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: arial;">Hardcover: 288 Seiten (Foto zeigt das Leseexemplar)</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;">Erschienen am 21. Februar 2024<br /></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;">Verlag: Diogenes<br /><a href="https://www.diogenes.ch/leser/titel/emanuel-bergmann/tahara-9783257072433.html">Link zur Buchseite des Verlags</a></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;"><br /></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;"></span></div><div style="text-align: center;">----------------------------------------</div><p> <br />Marcel Klein arbeitet seit vielen Jahren als Filmkritiker für das Kinomagazin "Hollywood" - zuerst in L.A., inzwischen als freier Mitarbeiter in Berlin. Auf den Filmfestspielen in Cannes hat er ein volles Programm mit Pressekonferenzen, Vorführungen und Partys am Abend. Dabei macht sich bei ihm ein gewisser Verdruss bemerkbar, er erlebt die immergleichen unoriginellen Fragen und Platitüden. Eine willkommene Abwechslung ist da Héloïse, die er am ersten Festivalmorgen auf der Hotelterrasse kennenlernt. Die Lehrerin aus Metz hat keine Verbindung zur Filmbranche und ist aus Neugier nach Cannes gekommen. Nach einem holprigen Start sehen die beiden sich zufällig immer wieder und fühlen sich zunehmend zueinander hingezogen. Doch Héloïse ist nicht ganz ehrlich zu Marcel. Als dieser sich in eine heikle Situation bringt, verlassen die beiden überstürzt gemeinsam die Stadt.</p><p>Ich werde im Mai einige Tage an der Côte d'Azur verbringen und habe das Buch als frühe Einstimmung auf den Urlaub gelesen. Der Roman beginnt mit Marcel Kleins Eintreffen in Cannes und seiner ersten Begegnung mit Héloïse. Für ihn ist ist das Filmfestival ein Ereignis, das er seit Jahren besucht und das nichts besonderes mehr für ihn ist. Beiläufig erzählt er Héloïse von den anstehenden Pressekonferenzen und Interviews mit den großen Stars der Filmindustrie. Während er seine Termine mit wenig Motivation wahrnimmt, genießt er die luxuriöse Unterbringung, das gute Essen und die exklusiven Partys auf Kosten der Zeitschrift, denn er selbst ist tief verschuldet. </p><p>Héloïse übt von Beginn an eine Faszination auf Marcel aus, doch die ersten Gespräche verlaufen unglücklich, da stets einer den anderen in irgendeiner Weise brüskiert. Dennoch verbringen die beiden zunehmend Zeit miteinander. Héloïse hat jedoch von Beginn an klargestellt, das sie verheiratet ist - wohin also soll all das führen? Durch einige Kapitel aus ihrer Sicht lernte ich, sie und ihr Handeln besser zu verstehen.</p><p>Die erste Buchhälte verläuft in ruhigen Bahnen und ich wartete auf die im Klappentext angekündigten Geheimnisse und die Flucht aus Cannes. Nach einer besonders wilden Party mit Alkohol und Drogen offenbart Marcel am nächsten Tag bei einem Interview die schlechteste Version seiner selbst und bringt sich selbst in eine heikle Situation. Das bringt endlich Schwung in die Handlung und die Ereignisse nehmen ihren Lauf. </p><p>Marcels und Héloïses Ausbruch aus ihren in vorgegebenen Bahnen verlaufendem Leben schwankte ich zwischen einer Bewunderung für die wilde Romantik der Situation und einer gewissen Abgeklärtheit, dass sich beide sehenden Auges ins Unglück stürzen und Marcel die Konsequenzen seines Handelns auch redlich verdient hat. Doch wer dachte, dass alle Geheimnisse gelüftet wurden, wird zum Ende hin noch mal eines besseren belehrt und erlebt eine Überraschung, welche die gemeinsamen Tage von Marcel und Héloïse noch mal in ein anderes Licht rücken. Ein Buch für alle, die Lust auf eine bewegende Lektüre rund um eine amour fou an der Küste Südfrankreichs haben.</p>Hannahttp://www.blogger.com/profile/16035192522375997192noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6628615072132672641.post-17146131132797129442024-02-21T06:00:00.004+01:002024-02-23T12:11:57.201+01:00Rezension: Tahara von Emanuel Bergmann<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhKNSHYJnP-jwSaGa8ofRvuuQX8__nUdj0XV3Tpnb3cC-AfvGBAExOmi4V_FiM3UU5y3HKGcVL0zxzreG07bD5pqHg2RjwW4UUJ2-TY2m362rQMJsuJ4WpIxgJfUwlwLOgfgA7uPztIqj8q0TbRtJHlrAN-Q2nfv_7Ax4CbtVe2qK5ApdDIBqU9sftTQkjM/s1200/Tahara.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1196" data-original-width="1200" height="319" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhKNSHYJnP-jwSaGa8ofRvuuQX8__nUdj0XV3Tpnb3cC-AfvGBAExOmi4V_FiM3UU5y3HKGcVL0zxzreG07bD5pqHg2RjwW4UUJ2-TY2m362rQMJsuJ4WpIxgJfUwlwLOgfgA7uPztIqj8q0TbRtJHlrAN-Q2nfv_7Ax4CbtVe2qK5ApdDIBqU9sftTQkjM/s320/Tahara.jpg" width="320" /></a></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Rezension von Ingrid Eßer</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Titel: Tahara</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Autor: Emanuel Bergmann</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Erscheinungsdatum: 21.02.2024</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Verlag: Diogenes (<a href="https://www.diogenes.ch/leser/titel/emanuel-bergmann/tahara-9783257072433.html">Link zur Buchseite des Verlags</a>)</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">rezensierte Buchausgabe: Leseexemplar als Taschenbuch</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">ISBN: 9783257072433</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">-----------------------------------------------------------</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><p></p><p class="MsoNormal">Emanuel Bergmann schreibt in seinem Roman „Tahara“ von der
verstörenden Beziehung zwischen dem bekannten Filmkritiker Marcel Klein aus
Berlin und der geheimnisumwitterten Französin Héloïse Becker. Der Titel spielt
auf den vielbeachteten Artikel an, den Marcel am Anfang seiner Karriere über
das Ritual der Beerdigung seines Vaters geschrieben hat. Tahara ist hebräisch
und bezeichnet die Totenwäsche, die nach bestimmten Abläufen erfolgt. <o:p></o:p></p><p class="MsoNormal">Der knapp fünfzigjährige Marcel Klein ist zu den
Internationalen Filmfestspielen in Cannes angereist. Im Bistro des Hotel
begegnet er Héloïse zum ersten Mal, als diese nach einem freien Platz
sucht. Marcel findet Héloïse attraktiv und Héloïse findet Marcel und seinen
Beruf faszinierend. Doch es kommt zum Streit, so wie später immer wieder.
Dennoch können sie auch in den nächsten Tagen nicht voneinander lassen. Beide
haben etwas zu verbergen. In der gemeinsam verbrachten Zeit glänzen nicht nur
ihre guten Seiten.<o:p></o:p></p><p class="MsoNormal">Der Autor nimmt den Lesenden mit in die Welt des Films, die
er aus eigener Erfahrung sehr gut kennt, weil er für Filmstudios und
Produktionsfirmen journalistisch tätig gewesen ist. Der Protagonist gehört zu
einer international besetzten Gruppe, die sich rund um den Globus zu den
jeweils stattfindenden Filmfestspielen trifft. Es ist eine schillerndes
Universum voller Stars und Sternchen. In der Geschichte erklärt Marcel der
Französin, worauf er bei seinen Interviews achtet, Emanuel
Bergmann lässt hier sein Wissen einfließen. Er schaut darauf, wie Journalisten ihre
Informationen gewinnen, indem er Marcel über die Arbeitsweise seiner Kollegen berichten
lässt. Ich fand die Einblicke in die Filmindustrie interessant, die Emanuel
Bergmann mir beim Lesen gewährte. <o:p></o:p></p><p class="MsoNormal">Immer mehr erzählt der Autor auch aus der Vergangenheit von
Marcel und. Was ich erfuhr, machte mir die beiden nicht unbedingt sympathischer,
aber es zeigte mir Gründe dafür auf, warum die Hauptfiguren versuchen, sich in
Cannes auf verschiedene Weisen zu berauschen. Mit ihren Streitigkeiten rühren
sie an wunde Punkte, aber gerade dadurch fühlen sie sich herausgefordert. Emanuel
Bergmann treibt die sich entwickelnde Liebe auf eine Spitze zu, um dann mit
einer Wendung aufzuwarten, was die Geschichte abwechslungsreich gestaltet. <o:p></o:p></p><p class="MsoNormal">
</p><p class="MsoNormal">Emanuel Bergmann schaut in seinem Roman „Tahara“ auf die
glitzernde Welt des Films. Mit sarkastischen Unterton treibt er den
Filmkritiker Marcel in eine Krise. Gleichzeitig beginnt der Journalist mit der
Französin Héloïse eine geheimnisumwitterte Liebesbeziehung, die
unabsehbar voller positiver, aber auch negativer Emotionen ist. Gerne vergebe
ich eine Leseempfehlung für diesen bewegenden Roman.<o:p></o:p></p><p></p>Ingridhttp://www.blogger.com/profile/00017623673001950886noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6628615072132672641.post-90935954391787858972024-02-20T15:00:00.005+01:002024-02-21T11:09:25.327+01:00Rezension: Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge von Tsokos und Tsokos<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiFjtIXkvfp286n_El1hikUn-uHivrE5wRHSPRljLvLCSaMYNNcMp0W-gzM5C0cDcI2fSM1GkxOviIG5h0RKhTOu_x9QEBv6-OeOyWF-j-o9OgF4ua8DnqRIA6_CUGaenw2nOeiKDMYTagL0m4MzIaQrm-5MD8HQu5gCcPlVyabKbAPV4Qj-vwDcW54jhX-/s1204/Heinz_Labensky.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1204" data-original-width="1200" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiFjtIXkvfp286n_El1hikUn-uHivrE5wRHSPRljLvLCSaMYNNcMp0W-gzM5C0cDcI2fSM1GkxOviIG5h0RKhTOu_x9QEBv6-OeOyWF-j-o9OgF4ua8DnqRIA6_CUGaenw2nOeiKDMYTagL0m4MzIaQrm-5MD8HQu5gCcPlVyabKbAPV4Qj-vwDcW54jhX-/s320/Heinz_Labensky.jpg" width="319" /></a></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Rezension von Ingrid Eßer</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Titel: Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Autor(inn)en: Anja und Michael Tsokos</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Erscheinungsdatum: 01.02.2024</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Verlag: Droemer (Link zur Buchseite des Verlags)</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">ISBN: 978d3426284193</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">---------------------------------------------------</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><p></p><p class="MsoNormal">Nachdem er einen dubiosen Brief erhalten hat, beschließt der
79-jährige Heinz Labensky spontan, sich auf die Reise vom Seniorenheim in
Erfurt, in dem er lebt, nach Warnemünde zu begeben. In ihrem Roman „Heinz
Labensky – und seine Sicht auf die Dinge“ beschreiben Anja und Michael Tsokos
die lange Fahrt ihres Protagonisten mit einem Flixbus an sein gewünschtes Ziel.
Der titelgebenden Figur bleibt dabei genügend Zeit, sich an sein bisheriges
Leben zu erinnern und dieses wechselnden Mitreisenden zu erzählen. Der
erhaltene Brief hat Heinz Labensky von der Tochter seiner Jugendliebe Rita Warnitzke
erhalten. Darin berichtet sie ihm, dass in einer Berliner Klärgrube die
sterblichen Überreste einer Frau gefunden wurden, die eventuell ihre 1975
verschwundene Mutter sein könnte. <o:p></o:p></p><div class="separator" style="clear: both;">
<p class="MsoNormal">Zu Beginn seiner Reise erinnert der Protagonist sich an die
Zeit, in der Rita in das bäuerliche Dorf in Brandenburg zog, in dem er zusammen
mit seiner Mutter wohnte. Beide werden sie im Ort zu Außenseitern, weil Rita das
Kind eines Seitensprungs ihrer verstorbenen Mutter ist und weil Heinz als schulbildungsunfähig
mit elf Jahren aus der Grundschule entlassen wird. Als Rita nach ihrem
Schulabschluss ein Stipendium an der Kunsthochschule in Berlin wahrnimmt,
trennen sich vorläufig ihre Wege, doch einige Jahre später reist Heinz auf der
Suche nach ihr nach Berlin und trifft sie dort zufällig in einer Eisbar. Er
bleibt in ihrer Nähe, bevor sie eines Tages unangekündigt verschwindet. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Die persönlichen Erinnerungen von Heinz sind eng verbunden
mit der Geschichte der DDR. Einige Male hat er als unbedeutende Randfigur den
weiteren Verlauf der Historie beeinflusst. Jedes Mal ist er rein zufällig in
die Geschehnisse hineingeschlittert. Dabei basieren die jeweiligen
Begebenheiten, die Heinz erzählt, auf einem wahren Hintergrund. Das Ehepaar
Tsokos lässt den Alltag in der DDR aufleben, indem sie unter anderem damals
übliche Bezeichnungen verwenden, Errungenschaften einbinden und kulturelle
Ereignisse beschreiben. Ich fand es interessant, dem Protagonisten auf seinem gedanklichen
Weg durch die Vergangenheit zu folgen.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Allerdings fand ich, dass die Figur des Heinz nicht ganz zum
gesteckten Rahmen des Romans passte. Immer wieder wird betont, dass der
Protagonist geistige Schwächen besitzt, auch von sich selbst behauptet er das,
doch seine Erinnerungen memoriert er ausschweifend und detailliert. Er kennt
die Bedeutung von Abkürzungen aus der Soziokultur und erinnert sich an
fremdländische Vor- und Zunamen, während er jedoch beispielsweise die Bedeutung
des Begriffs provisorisch nicht kennt. Durchgehend ergab sich beim Lesen für
mich dadurch eine unpassendes Bild der Figur zu den Schilderungen. Außerdem
konnte ich mir nicht vorstellen, dass die beiden Kinder zu Beginn der Reise seinen
exzessiven Ausführungen mit Aufmerksamkeit zuhörten. Die Figur des Heinz kam
mir leider nicht nah.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Der Roman „Heinz Labensky – und seine Sicht auf die Dinge“
von Tsokos & Tsokos erzählt einige weniger beachtete, aber wichtige
Begebenheiten der 1960er und 1970er Jahre in der DDR aus der ausschmückenden Sicht
des Protagonisten, der sich auf die Suche nach dem Verbleib einer Freundin aus
seinen Kinder- und jungen Jahren macht. Leider empfand ich den Charakter des
Heinz als wenig realistisch. Ansonsten brachten die Geschehnisse mir einige
Erinnerungen der Vergangenheit zurück. <o:p></o:p></p></div><p><br /></p>Ingridhttp://www.blogger.com/profile/00017623673001950886noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6628615072132672641.post-18434857420545857952024-02-20T12:26:00.005+01:002024-02-20T12:26:43.879+01:00Rezension: Leuchtfeuer von Dani Shapiro<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg4DhpUJBzjAI2bAiDqphwVDZnrD8WJFvh77ppZ-oQFGLfNI9N7bCBmBGenWJpOnO6fmALsneIdV0DtOfKfGBnEqfswCJi0Y4m0WI55-Z9y2N8D_wfbH6W1qe95bwFIdjB-JyGeKG2-LgjAtBplie7mTC6N7RVJy_LVcNzncJvCs2s_-M-fLmbV4Z_cTI0b/s1200/Leuchtfeuer.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1199" data-original-width="1200" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg4DhpUJBzjAI2bAiDqphwVDZnrD8WJFvh77ppZ-oQFGLfNI9N7bCBmBGenWJpOnO6fmALsneIdV0DtOfKfGBnEqfswCJi0Y4m0WI55-Z9y2N8D_wfbH6W1qe95bwFIdjB-JyGeKG2-LgjAtBplie7mTC6N7RVJy_LVcNzncJvCs2s_-M-fLmbV4Z_cTI0b/s320/Leuchtfeuer.jpg" width="320" /></a></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Rezension von Ingrid Eßer</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Titel: Leuchtfeuer</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Autorin Dani Shapiro </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Übersetzer(in): Ulrike Wasel und Klaus Timmermann</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Erscheinungsdatum: 19.02.2024</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Verlag: Hanserblau (<a href="https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/dani-shapiro-leuchtfeuer-9783446279353-t-5207">Link zur Buchseite des Verlags</a>)</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">ISBN: 9783446279353</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">-------------------------------------------------------</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><p class="MsoNormal">In ihrem Roman „Leuchtfeuer“ erzählt die US-Amerikanerin
Dani Shapiro von dem Unfall der 17-jährigen Sarah und dem 15-jährigen Theo Wilf,
der ihr Leben im Sommer des Jahr 1985 nachwirkend verändert. Das Unglück
geschieht vor dem Haus der Eltern in der Vorstadt von New York City. Der Vater
ist Arzt und eilt zu Hilfe, wobei er spontan handelt, was vermutlich unbedachte
Konsequenzen nach sich zieht. Die Familie versucht zum Alltag zurückzukehren,
doch jeder von ihnen weiß um seine Schuld, die nie vergehen wird.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Die Geschichte ist nicht chronologisch erzählt, sondern wechselt
zwischen den Jahren 1985, 2010, 1999, 2020 und 2014. Am Ende des Buchs gibt es
ein Kapitel im Jahr 1970, als die Familie Wilf in ihr Haus in der Vorstadt
einzieht. Erst viele Jahre später bekommen sie mit der Familie Shenkman neue
Nachbarn im gegenüberliegenden Haus. Sie ahnen beim Einzug noch nicht, wie sich
ihre Lebenswege eines Tages kreuzen werden, denn als bei der Nachbarin am Ende
des Jahrs 1999 die Wehen einsetzen, eilt Dr. Wilf ihr zur Hilfe. Er wird für
den Sohn Waldo zum Geburtshelfer. Zu ihm wird er einige Jahre später eine
besondere Beziehung entwickeln. Etwa ein Jahrzehnt später wird das Schicksal
die beiden Nachbarsfamilien noch weiter miteinander verknüpfen.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Keines der Mitglieder der Familie Wilf kann den Unfall
vergessen, obwohl die Eltern von Sarah und Theo versuchen, ihren Kindern eine gute
Zukunft zu ermöglichen. Sarah studiert Film und Englisch und hat als
Produzentin Erfolg. Sie heiratet und bekommt Zwillinge, doch innerlich ist sie
nicht ausgeglichen. Sie drängt dazu, körperlichen Schmerz zu erfahren und
verbirgt ihr Verlangen vor ihrer Familie. Theo bricht als Jugendlicher aus dem
behüteten Elternhaus aus, verschwindet heimlich und begibt sich auf die Suche
nach dem, was ihn erfüllen könnte. Seine Eltern freuen sich darüber, dass er sich
nach einer Selbstfindungsphase als Koch selbständig macht. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Die Eltern von Waldo sind erfolgreich in ihren Berufen.
Waldos Vater bietet seinem Sohn all das, was er sich als Kind gewünscht hat. Er
kann nicht verstehen, dass Waldo in Bezug auf Beziehungen viel empfindsamer ist
als er selbst und ein großes Faible für Astronomie entwickelt. Waldo weiß alles
über den Weltraum, Planeten und Sterne. Er besitzt eine Observatoriums-App. Die
Beschäftigung mit der Software schafft für ihn einen gedanklichen Rückzugsort
vor den Ansprüchen, die seine Eltern und die Schule an ihn stellen.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Das Springen zwischen den verschiedenen Handlungszeitpunkten
gestaltet den Roman interessant. Was unmittelbar nach dem Unfall passierte,
hält die Autorin noch viele Seiten lang zurück. Es geschieht noch eine weiteres
tragisches Ereignis, bei dem Dani Shapiro ebenfalls die Szene stückchenweise
abwickelt, was nochmals zu einer Steigerung der latent vorhandenen Spannung
führte. Die Erzählung berührt deshalb besonders, weil sie von Familien erzählt,
wie es sie überall geben könnte und in die man sich als Lesende(r) gut
einfühlen kann.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Dani Shapiro zeigt in ihrem Roman „Leuchtfeuer“, wie
Entscheidungen zu ungeahnt weitreichenden Folgen führen können. Gerne vergebe
ich eine Leseempfehlung für diese faszinierende, bewegende Geschichte, die
nachhallt.<o:p></o:p></p><br /><p></p>Ingridhttp://www.blogger.com/profile/00017623673001950886noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6628615072132672641.post-40779195607628785582024-02-19T06:00:00.003+01:002024-02-19T06:00:00.257+01:00Rezension: Die Gemeinheit der Diebe von Alem Grabovac<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgHArOrowqMiGqr7X2qIHFfQbJE2u5mTzFhQMAqL_qu2l4ca5hxes2sRFmUx_z-n1Y6Yisdp9bWlzI0kdUa1WVmwqTh2VnZuprMPrU6g_cqcgJLv_X_q5n41y09Vdsk_uHJ6ydbEM82bInA8GhctOMScCL9ty5BR_aShOXbL6AZfsORiaNz7imzYcvKjOiO/s1207/Die_Gemeinheit_der_Diebe.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1207" data-original-width="1200" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgHArOrowqMiGqr7X2qIHFfQbJE2u5mTzFhQMAqL_qu2l4ca5hxes2sRFmUx_z-n1Y6Yisdp9bWlzI0kdUa1WVmwqTh2VnZuprMPrU6g_cqcgJLv_X_q5n41y09Vdsk_uHJ6ydbEM82bInA8GhctOMScCL9ty5BR_aShOXbL6AZfsORiaNz7imzYcvKjOiO/s320/Die_Gemeinheit_der_Diebe.jpg" width="318" /></a></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Rezension von Ingrid Eßer</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Titel: Die Gemeinheit der Diebe</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Autor: Alem Grabovac</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Erscheinungsdatum: 19.02.2024</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Verlag: Hanserblau</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">ISBN: 9783446279384</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">------------------------------------------------</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;"><p class="MsoNormal">Alem Grabovac hat mit seinem Buch „Die Gemeinheit der Diebe“
eine Fortsetzung seines Debütromans „Das achte Kind“ geschrieben, das man aber
auch eigenständig lesen kann, denn auch ich kannte das Debut nicht. Beide
Bücher sind autofiktional geschrieben. Smilja, die leibliche Mutter des Autors
entwickelte mit über 70 Jahren Wahnvorstellungen. In einem Gespräch mit ihrem
Sohn wirft sie die Frage auf, was im Leben bleibt, das nie gelebt wurde. Der
Autor versucht in Erinnerungen zu ergründen, wer die Lebenszeit der Mutter im
übertragenen Sinn gestohlen hat. Sein eigenes Leben ist unweigerlich mit dem
seiner Mutter verbunden, weswegen er auch von dem erzählt, was er selbst seit
Kindertagen erlebt hat wie zum Beispiel das Ringen um die deutsche
Staatsbürgerschaft, sein Studienaufenthalt in England und seine Reise nach
Nordamerika.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Smilja will als Heranwachsende den ärmlichen Verhältnissen
des kleinen kroatischen Dorfs, in dem sie aufwächst, entkommen. Sie bewirbt
sich, während sie in Zagreb als Küchenhilfe arbeitet, auf eine Stellenanzeige
in Würzburg und wird eingestellt. Damit beginnt ihr Leben in Deutschland, bei
dem sie zunächst noch von weiteren Migrant(inn)en umgeben lebt. In einen von
ihnen verliebt sie sich, heiratet ihn und wird bald darauf mit ihrem Sohn
schwanger. Ihr Mann erweist sich als unzuverlässig, so dass sie selbst wieder
arbeiten gehen will. Daher gibt sie ihren Sohn in Pflege und ist fortan für ihn
eine Mutter am Wochenende und in den Ferien. Seither steht sie in einer Fabrik
am Fließband und lässt nicht ab von ihrem großen Traum, für den sie ständig
etwas von ihrem Lohn beiseitelegt.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Später hat sie einen neuen Partner, der das
Mutter-Sohn-Verhältnis aufreibt. Ihrem Wunsch rückt sie Stück für Stück näher,
doch verschiedenste Ängste begleiten sie auf ihrem Weg. Ihre Arbeit verschlingt
Stunde um Stunde, so dass der Autor sich oft mehr Zeit mit ihr wünscht. Alem
Grabovac vollzieht die Gründe der Entscheidungen seiner Mutter nach, die die
Weichen in ihrem Leben gestellt haben. Smilja ist stolz auf ihren Sohn, auf
sein Abitur und sein Studium. Doch dann überrascht er sie mit seiner
Berufswahl. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Der Autor ist ein guter Beobachter, der in unprätentiösem
Stil interessante, erzählenswerte Ereignisse aus seinem und dem Leben seiner
Mutter beschreibt. Er drückt seine Empfindungen in bestimmten Situationen aus,
was diese nachvollziehbar macht. Im Zusammenspiel seiner Erfahrungen mit seinem
Wissen kann er den gesellschaftlichen Hintergrund der Migration in Deutschland
mit dem anderer Länder vergleichen. Der offene Ton, den Alem Grabovac in seiner
Geschichte anschlägt, ließ mich über Parallelen zu Lebenswegen von
Migrant(inn)en in meinem Umfeld reflektieren. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Am Leben seiner aus Kroatien stammenden Mutter verdeutlicht
Alem Grabovac, dass diese sich durch ihre Einwanderung in Deutschland ein Stück
vom Glück erhoffte und über viele Schwierigkeiten hinweg nie darin nachließ,
ihr Ziel aufzugeben. Es zeigt sich immer wieder, dass wir als Menschen die
Folgen unseres Handelns nicht immer richtig einschätzen. Die Geschichte dieser
schwierigen Beziehung zwischen Mutter und Sohn berührt und stimmt nachdenklich.
Gerne empfehle ich das Buch weiter.<o:p></o:p></p><br /></div><p></p>Ingridhttp://www.blogger.com/profile/00017623673001950886noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6628615072132672641.post-40251027873983391152024-02-17T09:00:00.003+01:002024-02-17T09:00:00.134+01:00Rezension: Krummes Holz von Julja Linhof<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjZcWCetCRjrEdu3z41aGrhfyLNNnaqlnvclmsQYdIUwrOa2aL8LK9EKzTUF_LQCNmvUJ3CFxyPSnFqKOGTCwRAYZ3S66scrY-osxJ8z5LWNK76Dl3IjF1ZUy5nJj_uUo3rWVuGTRHBYsjt_JVRvxlLmLRihPAnhwcNjb3SsP-xpIpeB3dxC2-_XOGxoPLT/s1203/Krummes_Holz.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1203" data-original-width="1200" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjZcWCetCRjrEdu3z41aGrhfyLNNnaqlnvclmsQYdIUwrOa2aL8LK9EKzTUF_LQCNmvUJ3CFxyPSnFqKOGTCwRAYZ3S66scrY-osxJ8z5LWNK76Dl3IjF1ZUy5nJj_uUo3rWVuGTRHBYsjt_JVRvxlLmLRihPAnhwcNjb3SsP-xpIpeB3dxC2-_XOGxoPLT/s320/Krummes_Holz.jpg" width="319" /></a></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Rezension von Ingrid Eßer</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Titel: Krummes Holz</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Autorin: Julja Linhof</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Erscheinungsdatum: 17.02.2024</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">Verlag: Klett-Cotta (Link zur Buchseite des Verlags)</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">ISBN: 9783608966091</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">---------------------------------------------------------------</div><br /><p></p><div><p class="MsoNormal">„Krummes Holz“ von Julja Linhof ist ein Roman voller dunkler
Erinnerungen dreier junger Menschen auf einem alten Gehöft, das irgendwo im
Ländlichen im Dreieck zwischen Unna, Werl und Iserlohn liegt. Gleichzeitig haben
die Protagonist(inn)en die Hoffnung auf eine aussichtsreichere Zukunft nicht
aufgegeben. Der Titel ist gleichnamig mit der Zufahrt zum Hof, nimmt nach
Aussage der Autorin aber auch Bezug zu einem berühmten Zitat von Immanuel Kant.
Der Philosoph unterstellte dem Menschen, dass dieser wider seines Verstands, nicht
immer das Gute tut. In der Geschichte, die in den 1980er Jahren spielt, agieren
einige Figuren zum Leidwesen anderer gefühlskalt.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Einer der drei Protagonisten ist der Ich-Erzähler Georg, der
so wie sein Vater heißt. Er ist 19 Jahre alt und kehrt in den Sommerferien nach
fünf Jahren im weit entfernten Internat auf das Gehöft zurück. Der letzte
Hofverwalter, der sudetendeutsche Vater des weiteren Protagonisten Leander, hat
ihm den Rufnamen Jirka gegeben, was in seiner Muttersprache gleichbedeutend mit
Georg ist und von den anderen Hofbewohner übernommen wurde. Seine Mutter
verstarb, als er noch klein war.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Während der Jahre auf dem Internat haben sich Jirkas Vater, seine
Schwester Malene und Leander um das Anwesen gekümmert. Leander ist einige Jahre
älter und hauptberuflich Krankenpfleger in der nahen Heilanstalt. Nach Abschluss
der Schule hat Malene eine auswärtige landwirtschaftliche Ausbildung gemacht, währenddessen
sie nur am Wochenende heimkehrte. Dennoch gesteht der Vater ihr den Hof als
Erbe nicht zu, aber auch nicht seinem Sohn. Als Jirka heimkehrt, fehlt der
Vater unerklärt. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Jirkas Gefühle sind gemischt, als er nach Hause kommt. Nach
vielen Jahren ohne persönlichen Kontakt zu denen seinen daheim, ist er sich
nicht sicher, welche Stimmung ihn erwartet. Zuhause ist niemand ans Telefon
gegangen, als er versucht hat, seinen Besuch anzukündigen. Er wird mit
Zurückhaltung empfangen. Malene und Leander auf der einen Seite und Jirka als
ungebetener Gast scheinen abzuwarten, wer den ersten Schritt aufeinander zu
macht. Zwischen ihnen sind die Erinnerungen an ihre gemeinsamen Jahre auf dem
Hof fast greifbar und Ungesagtes zu spüren. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Mit jeder Beobachtung, die Jirka in seinem Umfeld macht, kehren
unerwünschte Erinnerungen an seine Kindheit wieder. Der Vater hat nicht nur
schwere Arbeit geleistet, sondern auch mit Strenge und Härte durchgegriffen,
teils unter Gewaltanwendung, um seine Ansichten durchzusetzen. Jirka suchte
Geborgenheit und reagierte auf kleinste Zuneigungsbekundungen. Später versucht er
zu deuten, ob es Liebe war und immer noch ist. Nicht nur für Jirka, sondern
auch für mich als Leserin war das Miteinander von Leander und Malene schwierig
einzuschätzen. Ich fragte mich beim Lesen, ob mehr als Sympathie und Wohlwollen
zwischen den beiden liegt. Nach früheren Geschehnissen, die der Protagonist
stückchenweise mit dem Lesenden teilt, ist das Verhältnis von Jirka zu Leander
angespannt. Von Malene schlägt Jirka Unwillen entgegen. Von Beginn an macht sie
ihm deutlich, dass sie nicht bereit ist, ihn auf ihre Kosten zu beherbergen.
Nur durch seine Hartnäckigkeit, auf dem Gehöft zu bleiben, kann er Vertrauen
gewinnen.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Julja Linhof erzählt im eigenen Sprachstil mit schönen,
poetisch anmutenden Umschreibungen in ihrem Debütroman „Krummes Holz“ von der
Suche dreier junger Menschen, deren Kindheit von Kaltherzigkeit geprägt war.
Sie streben nach einer Verankerung im Leben, die ihnen Sinn gibt und ihr Herz
wärmt. Für diesen auf die zwischenmenschlichen Beziehungen fokussierenden Roman
vergebe ich sehr gerne eine Leseempfehlung.<o:p></o:p></p><br /></div>Ingridhttp://www.blogger.com/profile/00017623673001950886noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6628615072132672641.post-22469145102714177532024-02-16T07:22:00.001+01:002024-02-16T07:22:00.137+01:00Rezension: Deine Margot von Meri Valkama<div style="text-align: center;"><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhhPAUucJ5gceFogyK-ziyNDaLMV8vgDkjVb5bBBAPC0eRGrX_okRp_oRLNOWR01cTri2C6Z3R9fq3gcar2KprQHenZuc1tkOEAjlkgb5zAVtWFSg74arebILQzHZyLEcHy6Eu5TNRVhDWh_g69cA0jwWjrQHRh3rbfk25J2wxDjFJwqSz3CG6fBkkzZcsq/s2854/Deine%20Margot.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2854" data-original-width="2854" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhhPAUucJ5gceFogyK-ziyNDaLMV8vgDkjVb5bBBAPC0eRGrX_okRp_oRLNOWR01cTri2C6Z3R9fq3gcar2KprQHenZuc1tkOEAjlkgb5zAVtWFSg74arebILQzHZyLEcHy6Eu5TNRVhDWh_g69cA0jwWjrQHRh3rbfk25J2wxDjFJwqSz3CG6fBkkzZcsq/s320/Deine%20Margot.jpg" width="320" /></a></div><span style="font-family: arial;"><br /></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: arial;">Deine Margot <br />Autorin: Meri Valkama<br />Übersetzerin: Angela Plöger</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: arial;">Hardcover: 544 Seiten</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;">Erschienen am 16. Februar 2024<br /></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;">Verlag: Frankfurter Verlagsanstalt<br /><a href="https://www.fva.de/Deine-Margot.html">Link zur Buchseite des Verlags</a></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;"><br /></span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11 0000pt;"></span></div><div style="text-align: center;">----------------------------------------</div><p>Als Viljas Vater Markus im Jahr 2011 überraschend stirbt, findet sie in seinen Hinterlassenschaften ein Bündel Briefe, verfasst am Ende der 80er Jahre. Sie stammen von einer Frau, die sich Margot nennt und diese an Erich adressiert hat. Offenbar waren die beiden ein Liebespaar. Auch von einem Kind ist die Rede, das Kastanie genannt wird und das Margot schrecklich vermisst. Vilja vermutet, dass Erich ihr Vater und sie Kastanie sein soll. Aber das würde heißen, dass ihr Vater in den zwei Jahren, in denen er mit seiner finnischen Familie in der DDR gelebt hat, eine außereheliche Beziehung geführt hat. Vilja selbst hat so gut wie keine Erinnerungen an die Zeit und erst recht nicht an eine fremde Frau, ihre Mutter blockt sämtliche Fragen ab. Um mehr über Margots Identität, die Geheimnisse ihres Vaters und ihre eigene Vergangenheit herauszufinden, kehrt Vilja in das Hochhaus in Berlin zurück, in dem sie einst mit ihren Eltern und ihrem Bruder gewohnt hat.</p><p>Das Cover im Stil eines Briefumschlags spielt auf die Briefe der mysteriösen Margot an. Mit dem letzten dieser Briefe beginnt die Geschichte. Diesen konnte ich als Leserin genauso wenig einordnen wie die Protagonistin Vilja Siltanen. Sie ist gerade von Helsinki nach Berlin geflogen, um vor Ort nach der Absenderin und nach Antworten zu suchen. Ihr einziger Anhaltspunkt ist Ute, die während der Zeit der Familie Siltanen in der DDR die beste Freundin ihrer Mutter war.</p><p>Ein zweiter Erzählstrang beginnt im Jahr 1983 und erzählt von dem Eintreffen der Familie in Ostberlin. Markus soll dort als Journalist für die finnische Zeitung "Kraft des Volkes" authentische Berichte aus der DDR liefern, während sich seine Frau Rosa um die beiden Kinder kümmert. Die Perspektive wechselt zwischen Markus und Rosa, sodass ich einen guten Eindruck davon bekam, wie unterschiedlich die beiden ihre vorübergehende Heimat empfinden.</p><p>Durch die beiden Erzählstränge erlebte ich das Geschehene einmal aus Sicht der Betroffenen als Gegenwart und einmal mit einer Außenperspektive auf die Vergangenheit. Diese beiden Ebenen werden von der Autorin Mari Valkama geschickt miteinander verwoben. Am nähesten fühlte ich mich Vilja, deren Wunsch nach Antworten ich gut nachvollziehen konnte. Sie war zwei Jahre alt, als sie in der DDR eintraf und ihre Erinnerungen an die Zeit sind kaum vorhanden. Kann sie diesen vielleicht auf die Sprünge helfen, indem sie an die Orte ihrer Kindheit zurückkehrt?</p><p>Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Ich freute mich mit Vilja über jeden neuen Hinweis auf ihrer Suche, während ich in den Rückblicken in das emotionale Chaos eintauchte, in dem sich ihre beiden Elternteile während des DDR-Aufenthalts befunden haben. Gut gefallen hat mir auch, dass nicht nur das persönliche Schicksal der Familie beleuchtet wird, sondern auch gesellschaftliche Einblicke in die Zeit vor, während und nach der Wende in Ostberlin gegeben werden. Dabei urteilt die Autorin nicht, weder über das Thema Untreue noch im Hinblick auf die DDR, sondern sie lässt die Gefühle und Gedanken der Charaktere für sich sprechen. Ein wirklich berührendes und fesselndes Buch, für das ich eine klare Leseempfehlung ausspreche!</p>Hannahttp://www.blogger.com/profile/16035192522375997192noreply@blogger.com