Donnerstag, 17. Juli 2014

[Rezension Hanna] Ich und die Menschen von Matt Haig


 

Inhalt
Professor Andrew Martin landet in der Psychiatrie, nachdem er nackt durch Cambridge gelaufen ist. Ist der geniale Mathematiker, der schon so lange am Beweis der Riemannschen Vermutung arbeitet, jetzt verrückt geworden? Nein, denn die Wahrheit ist viel unglaublicher. Andrew Martin ist tot, und ein Vonnadorianer hat seinen Platz eingenommen, um jeden Hinweis auf die Lösung der Riemannschen Vermutung zu vernichten. Dabei muss der neue Andrew Martin feststellen, dass die Menschheit eine komplexere Spezies ist, als bisher vermutet wurde. Während er sich immer besser in seiner Tarnung zurechtfindet muss er feststellen, dass ihm seine Frau Isabell und sein Sohn Gulliver zunehmend am Herzen liegen.

Meinung
Der Anfang des Buches ist skurril und unterhaltsam. Der Vonnadorianer, der nun im Körper von Andrew Martin steckt, berichtet von seinen ersten Tagen auf der Erde. Für ihn ist alles absolutes Neuland, weshalb er auch gleich in der Psychiatrie landet. Doch dank seiner besonderen Gabe, andere zu beeinflussen, wird er schnell entlassen und kann im Haus des Professors seiner Aufgabe nachgehen. Ob er sie zur Zufriedenheit der Moderatoren erledigen kann?

Gleich von Beginn an beeindruckte mich die Sprache des Buches. Der neue Andrew beobachtet die Spezies Mensch und bringt seine Schlussfolgerungen treffend auf den Punkt. Dies ist oft humorvoll, regt aber auch zum Nachdenken über eigentlich selbstverständliche Dinge an.

Wirkt der neue Andrew zunächst noch distanziert gegenüber den Menschen, beginnt er bald, Gefühle zu entwickeln. Diese bringen ihn in eine verzwickte Lage und es entstand eine untergründige Spannung aufgrund der Frage, welche Entscheidung er wohl treffen wird. Andrew wurde mir immer sympathischer und ich konnte mich sehr gut in ihn und seine verzwickte Situation hineinversetzen.

„Ich und die Menschen“ ist ein Buch, bei dem ich gar nicht zu viel über die Handlung verraten will, weil ich eine uneingeschränkte, klare Leseempfehlung abgebe und jeden dazu auffordere, dieses Buch selbst zu entdecken. Dieser Roman ist für mich im Nu zu einem Herzensbuch geworden, denn ich erlebte die Geschichte als rundum perfekt. Es bietet einen unvergleichlichen Blick auf die Spezies Mensch und gleichzeitig eine berührende Handlung, bei der Freude, Hoffnung, Enttäuschung und Leid eng beieinander liegen und ein positiver Grundton trotz allem erhalten bleibt. Ihr müsst dieses Buch unbedingt gelesen haben!


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Broschiert: 352 Seiten
Erscheinungsdatum: 1. April 2014
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
Handlungszeit: Gegenwart
Handlungsort: Cambridge
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Montag, 14. Juli 2014

[Rezension] Matt Haig - Ich und die Menschen

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Titel: Ich und die Menschen
Autor: Matt Haig
Übersetzerin: Sophie Zeitz
Erscheinungsdatum: 24.03.2014
Verlag: dtv Verlag 
rezensierte Ausgabe: Klappbroschur
Handlungsort: Cambridge/England
Handlungszeit: Gegenwart



Der Titel des Buchs „Ich und die Menschen“ des englischen Autors Matt Haig lässt den Käufer stutzen, denn beinhaltet ist die Aussage, dass einer der handelnden Personen kein Mensch ist. In der Tat spielt in diesem Roman ein Vonnadorianer, eine ganz eigene Lebensform eines weit entfernten Orts im All, die Hauptrolle. Zu Beginn seiner Erzählung richtet dieser Protagonist zunächst Vorworte einerseits an die Menschen, zu deren Planet er von den Moderatoren der Vonnadorianer geschickt wurde und andererseits an seine eigene Spezies, denen er mit diesem Roman eine Art Reisebericht gibt.

Der Außerirdische, der auf der Erde die Identität des Cambridger Universitätsprofessors Andrew Martin annimmt, findet sich ungeplant auf einer Autobahn wieder statt zu Hause im Büro des von ihm verkörperten Professors. Er hat einen Auftrag zu erfüllen und soll dabei möglichst wenig Aufmerksamkeit erregen. Dazu ist es notwendig, gewisse Daten vor der Verbreitung auszulöschen, was dazu führt, dass Menschen, die bereits davon Kenntnis genommen haben, zu eliminieren sind. Seine Kenntnisse der englischen Sprache sind rudimentär und über die Umgangsformen der Menschen miteinander weiß er wenig, doch er lernt sehr schnell. Dennoch wird er von der Polizei aufgegriffen, allein aufgrund der Tatsache, dass er ohne Kleidung auf der Erde angekommen ist und keinen Sinn darin sieht, solche zu tragen. Er wird in die Psychiatrie eingewiesen, aber nach kurzer Zeit darf er zu seiner Frau und seinem Sohn heimkehren. Bis hierher hat er schon etliche Eindrücke seiner Umgebung wahr- und aufgenommen und in gewissem Maße verarbeitet, doch nun beginnt wahrlich ein Feuerwerk für seine Sinne. Seine Auftraggeber drängen auf Erfüllung seiner Mission, doch Trotz erwacht in ihm gegen eine marionettenhafte Ausführung seiner Aufgabe. Seine Neugier, die Welt näher kennenzulernen ist erwacht, aber er ist austauschbar …

In diesem Buch lernen Sie, lieber Leser, unsere Welt mit ganz anderen Augen kennen. Allerdings ist der vonnadorianische Ich-Erzähler nicht unbeeinflusst, denn seine Spezies hat bereits ein erstes Bild von den Menschen entwickelt. Sie sind seltsam, nur mittelmäßig intelligent, hässlich und gewaltbereit. Der „neue“ Andrew hinterfragt jede Begebenheit. Zunächst scheint sich sein vorgefertigte Eindruck über die Erdbewohner zu bestätigen. Nach und nach jedoch lernt er hinter die Fassade zu blicken, die fast jeder um sich herum aufgebaut hat. Er begreift, warum wer in welcher Situation wie reagiert. Eine ganz besondere Herausforderung für sein Verständnis ist sein 16-jähriger Sohn Gulliver. Denn der ursprüngliche Andrew war als Vater und Ehemann kein Vorzeigemensch. Mit dem Hintergrund, dass er möglichst unauffällig agieren soll, nimmt er immer mehr menschliche Verhaltensweisen an. Und nicht nur das, er entwickelt Gefühle, die er bisher noch nicht kannte, denn ein Vonnadorianer lebt nach rationalen Überlegungen. 

Auf humorvoll unterhaltsame Weise hält der Autor dem Leser einen Spiegel seiner eigenen Welt vor. Diese leicht lesbare Geschichte macht nachdenklich über Sinn und Unsinn unseres Lebens. Dieser zunächst so überlegen auftretende, grundsätzlich negativ zu den Menschen eingestellte Außerirdische wurde mir mit der Zeit sympathischer. Einzig seine Fähigkeit den Menschen den Tod zu bringen hat mich zögern lassen ihn als Freund zu sehen. Dennoch war es für mich ein besonderes, nicht alltägliches Lesevergnügen, ein Buch das ich gerne weiterempfehle.


[Rezension Hanna] Die Vernichteten von Ursula Poznanski



Das Buch ist Teil der Eleria-Trilogie:

Band 1: Die Verratenen (Rezension)
Band 2: Die Verschworenen (Rezension)
Band 3: Die Vernichteten

Inhalt
Ria hat das Geheimnis gelüftet hat, warum sie und ihre Freunde umgebracht werden sollten. Gemeinsam mit Tycho befindet sie sich wieder beim Clan der Schwarzdornen in der Stadt unter der Stadt, um die nächsten Schritte zu planen. Sie möchte unbedingt das Serum in ihren Besitz bringen, um Aureljo und Dantorian zu retten. Doch damit stellt sie für den Bewahrer Quirin eine Bedrohung seiner eigenen Pläne dar. Bald wird sie gezwungen, mit ihren Freunden die Flucht zu ergreifen. Doch wo sollen sie hingehen? Und gibt es noch eine Chance, sowohl die Pläne Quirins als auch die der Sphären zu durchkreuzen?

Meinung
Nachdem im zweiten Teil der Trilogie endlich das Geheimnis gelüftet wurde, warum Ria und ihre Freunde überhaupt umgebracht werden sollten, war ich gespannt, wie Ria dieses Wissen in diesem letzten Teil der Trilogie nutzen wird. Die Situation zu Beginn des Buches ist absolut verzwickt: Sollte Quirins Plan aufgehen, wird ein Großteil der Sphärenbewohner sterben. Wird er durchkreuzt, hält nichts mehr die Sentinel davon ab, die Clans auszulöschen. Durch dieses Dilemma und die Gefahr, in der sich die Protagonisten von der ersten Seite an befinden, war die Spannung vom Beginn an hoch.

Doch nicht nur die Spannung war gleich da, die Geschichte nimmt auch sehr schnell an Fahrt auf. Das Buch konnte hatte mich nach wenigen Seiten gefesselt und ich konnte es nur schwer zur Seite legen. Auf der Suche nach einem Weg, um ihr Ziel zu erreichen, besucht Ria mit ihren Gefährten insgesamt drei verschiedene Schauplätze von größerer Bedeutung. Einer von ihnen ist absolutes Neuland für Ria und den Leser und gerade deshalb sind die Erkenntnisse, die dort warten, ziemlich interessant. Hier wartet ein erster kleiner Höhepunkt auf den Leser, der mich sehr berührt hat.

Vor dem Lesen habe ich mich gefragt, ob ich in diesem Buch noch überrascht werden kann, nachdem das große Geheimnis schon gelüftet wurde. Die Antwort lautet definitiv: Ja! Ihr dachtet, ihr kennt schon die ganze Wahrheit? Weit gefehlt! Ursula Pozsnanski hat noch einige Überraschungen auf Lager, welche die ganze Situation immer wieder in ein anderes Licht rücken.

Die Charaktere sind mir inzwischen sehr ans Herz gewachsen und ein Abschied von ihnen fällt mir nun, nachdem ich das Buch ausgelesen habe, wirklich schwer. Es kommen in diesem letzten Teil auch noch einmal wenige neue, wichtige Personen hinzu, die aber ebenfalls zu den angedeuteten Überraschungen gehören. Was sie zu erzählen haben, bringt so einiges Licht ins verbliebene Dunkel.

Nach dem ersten Höhepunkt auf der Hälfte des Buches steuert die Handlung auf das große Finale hin. Freut euch auf Momente voller Dramatik und Hoffnung, voller Freundschaft und Liebe, aber auch Hass und Verachtung. Mit diesem Abschluss hat die Autorin mich gänzlich überzeugen können!

In dieser Rezension habe ich ganz bewusst so gut wie nichts über den konkreten Inhalt verraten, denn ich möchte nicht auch nur eine der schönen und schrecklichen Überraschungen vorwegnehmen, die die Autorin vorbereitet hat. Wer begleitet Ria? Wo geht sie hin? Wen wird sie (wieder)finden? Wer die ersten beiden Teile schon kennt, der muss dieses Buch einfach gelesen haben!

Fazit
„Die Vernichteten“ ist der grandiose Abschluss einer Trilogie voller Geheimnisse, unerwarteter Wendungen und Überraschungen. Die Charaktere sind mir absolut ans Herz gewachsen und der spannende Handlungsverlauf fesselte mich an die Seiten. Ich kann die Eleria-Trilogie an alle Fans von Dystopien klar weiterempfehlen!

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Gebundene Ausgabe: 528 Seiten
Erscheinungsdatum: 21. Juli 2014
Verlag: Loewe Verlag
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Samstag, 5. Juli 2014

[Rezension] Graeme Simsion - Das Rosie-Projekt

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Titel: Das Rosie-Projekt
Autor: Graeme Simsion
Übersetzerin: Annette Hahn
Erscheinungsdatum: 23.12.2013
Verlag: Krüger Verlag
rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag
Handlungsort: Melbourne/Australien
Handlungszeit: Gegenwart



„Das Rosie-Projekt“ von Graeme Simsion ist ein Liebesroman der ganz besonderen Art. Der 39-jährige kühl rational denkende Genetiker Don Tillmanns, der stets mit seinem Fahrrad zur Arbeit an der Universität von Melbourne/Australien fährt, ist auf der Suche nach einer geeigneten Ehefrau. Die Zahl seiner Freunde kann er an einer Hand abzählen. Einer davon ist sein früherer Vorgesetzter, der Psychologieprofessor Gene, der ihn bei seiner Suche unterstützt. Vor allem der Zeitfaktor, den Don für seine Suche aufwenden muss, ist ihm ein Dorn im Auge und so beschließt er, von vornherein eine Auswahl zu treffen, indem er einen Fragebogen mit Charaktereigenschaften zusammenstellt, den er beliebigen Frauen, auf die er mehr oder weniger zufällig trifft, zur Beantwortung aushändigt. Er bittet Gene ihm bei der Auswertung zu helfen. 

Wenig später betritt Rosie sein Büro an der Universität. Davon ausgehend, dass Gene ihm da eine potentielle Partnerin geschickt hat, die in möglichst vielen Merkmalen eine Übereinstimmung mit seinen Wünschen zeigt, lädt er Rosie wie von ihm geplant zum Abendessen ein. Doch bereits bei dieser Verabredung bemerkt er, dass da irgendetwas nicht stimmt, denn sie entspricht keineswegs seinen Anforderungen an eine perfekte Ehefrau. Dennoch spricht sie seine Fähigkeiten als Genetiker an, weil sie auf der Suche nach ihrem leiblichen Vater ist, den sie nur über eine DNA-Analyse finden kann. Don fühlt sich herausgefordert, ist einverstanden und entdeckt plötzlich ganz andere Seiten an sich.

„Das Rosie-Projekt“ ist von Beginn an ein köstliches Lesevergnügen. Dons vertritt Gene bei einem Vortrag über das Asperger-Syndrom. Damit wird der Leser bereits in die richtige Richtung gewiesen, um das Verhalten von Don einzuordnen. Er trägt autistische Züge, leidet aber nicht am erwähnten Syndrom. Da ihm die Fähigkeit zur Empathie fehlt, versucht er jede Situation objektiv zu erfassen und einzuschätzen. Seit Jugendtagen ist er verhaltensauffällig und macht sich gern vor anderen zum Clown um seine Unsicherheit zu überspielen. Da ihm das jedoch bewusst ist, bemüht er sich Strukturen von Reaktionen zu erkennen und diese selbst anzuwenden. Natürlich führt dies immer wieder zu ungewohnten und erheiternden Situationen. 

Don erzählt in der Ich-Form, so dass man auch an seinen Gedankengängen teilnehmen kann. Der Leser kann sich auf diese Weise versuchen in Don hineinzuversetzen, der doch manches Mal sehr unbeholfen wirkt, was aber nicht einfach ist, wodurch Don einem aber unheimlich sympathisch wird. Neben Don gibt es natürlich noch den Hauptcharakter der Rosie, die ebenfalls die Herzen der Leser erobert und, ohne zu viel zu verraten, eigentlich ganz anders ist als die Barkeeperin (nicht Barfrau – worauf Rosie sehr viel Wert legt) die bei Don vorstellig wird. Auf eine ganz eigene Art humorvoll, aber gleichzeitig auch nachdenklich stimmend ist die Figur von Dons Freund Gene, der eine offene Ehe mit seiner Frau führt und dementsprechend ein andersartiges Projekt verfolgt.

Das Buch zu lesen macht einfach Spaß und daher kann ich es uneingeschränkt jedem ans Herz legen.


Dienstag, 1. Juli 2014

[Rezension Hanna] Das Buch der Königin von Sabine Weigand



Inhalt
Palermo, 1198: An Pfingstsonntag wird in der Kathedrale von Palermo der dreijährige Friedrich zum König von Sizilien gekrönt. Unter den Zuschauern ist auch seine Mutter, Konstanze von Sizilien, die sich erinnert, wie es zu diesem Ereignis kommen konnte. Sie blickt auf ihre Kindheit in Sizilien als Halbschwester des Königs zurück, ihre Heirat mit dem Staufen Heinrich, Jahre als Kaiserin des römisch-deutschen Kaiserreichs an seiner Seite, das lange Hoffen auf einen Erben und ihre öffentliche Geburt sowie ihrem Streben danach, allein über ihr Erbe Sizilien herrschen zu dürfen. Auch an den Schreiber Gottfried erinnert sie sich, der vor seiner Vergangenheit fliehen musste und der es sich schließlich zum Ziel gemacht hat, Konstanzes Geschichte in einem prachtvollen Codex festzuhalten.

Meinung
Die Geschichte beginnt durchaus ungewöhnlich, nämlich mit einem Prolog, der ein dreiviertel Jahr nach dem Ende des Buches spielt. Konstanze wohnt der Krönung ihres Sohnes zum König von Sizilien bei. Danach wird die Geschichte chronologisch erzählt, von den 1160er Jahren bis zum Jahr 1197. In einigen Kapiteln kommt Konstanze selbst zu Wort, andere sind aus der Sicht eines personalen Erzählers geschrieben. Dadurch erhielt ich beim Lesen den Eindruck, Konstanze würde sich erinnern und ein unbekannter Erzähler hinzufügen, was sie selbst nicht wissen kann oder vergessen hat. Dieser ungewöhnliche Aufbau hat mir sehr gut gefallen.

Das Buch beschäftigt sich schwerpunktmäßig damit, eine mögliche Version des Lebens von Konstanze von Sizilien aufzuzeigen. Hierzu hat die Autorin historische Quellen und Fiktion vermischt. Im Nachwort legt sie auch noch einmal genau dar, was belegt, was sehr wahrscheinlich, was wohl eher Legende und was rein fiktiv ist. Durch diese Vermischung gelingt es ihr, Konstanze lebendig werden zu lassen. Vor allem durch die Kapitel in der Ich-Perspektive fühlte ich mich beim Lesen Konstanze nahe und konnte ihre Entscheidungen und Gefühle nachvollziehen.

Neben Konstanze spielt der fiktive Charakter Gottfried von Streitberg eine große Rolle. Seine Geschichte wird umfassend erzählt. Aufgrund eines Unglücks musste er mit seiner Schwester von der Burg fliehen und wird dank seines Onkels bald zum Schreiber ausgebildet. Mit seiner Person liefert die Autorin eine mögliche Erklärung dafür, warum sich in dem historischen Buch „Liber ad honorem Augusti sive de rebus Siculis“ der Beginn so stark von den letzten Seiten unterscheidet, und hieraus leitet sich auch der Buchtitel ab. Doch gleichzeitig ist die Geschichte von ihm und seiner Schwester auch voller Emotion – kann ihre wahre Identität unentdeckt bleiben? Können sie trotz allem ihre Träume verwirklichen?

Sabine Weigand ist es gelungen, eine komplexe Geschichte zu schreiben, in der eine Vielzahl interessanter historischer Fakten eingeflossen ist und bei der gleichzeitig die Schilderung von Liebe, Intrigen und Kriegen für emotionale Momente sorgten. Das Buch ist daher gleichermaßen interessant für Leser, welche sich schon mit Konstanze für Sizilien beschäftigt haben und für solche Leser, für die dies absolutes Neuland ist. Ich zähle mich zur zweiten Kategorie und erhielt durch die Geschichte einen guten Überblick über Konstanzes Biographie (dank des Nachwortes weiß man wie gesagt, was davon belegt ist) und das Leben zu der damaligen Zeit.

„Das Buch der Königin“ ist ein rundum gelungener historischer Roman, der viele Fakten mit Fiktion vermischt. Sabine Weigand hat Konstanze von Sizilien lebendig werden lassen und der Spannungsbogen der Geschichte fesselte mich ans Buch. Leser historischer Romane sollten sich dieses Buch auf keinen Fall entgehen lassen!

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Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Erscheinungsdatum: 26. Juni 2014
Verlag: FISCHER Krüger
Link zur Buchseite des Verlags

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