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Mittwoch, 14. August 2013

[Rezension Hanna] Joelle Charonneau - Die Auslese: Nur die Besten überleben

☆ Inhalt ☆


Durch einen großen Krieg wurde die Welt von den Menschen zerstört. Anschließend schlug die Natur zurück. Nur wenige Menschen überlebten und mussten sich der Aufgabe stellen, das Land wieder fruchtbar zu machen und eine neue Gesellschaft aufzubauen. Seither werden jedes Jahr die besten Köpfe des Landes für die Universität ausgewählt. Um einen Platz zu erhalten, müssen sie die Auslese überstehen.

Die sechzehnjährige Malencia Vale, Cia genannt, lebt in der Five Lakes Kolonie. Es ist der Tag ihrer Schulabschlussfeier gekommen. Sie erhofft sich, für die Auslese ausgewählt zu werden, um wie einst ihr Vater studieren zu dürfen. Als während der Zeremonie keine solche Meldung verlesen wird, ist ihre Enttäuschung groß. Verspätet trifft aber schließlich doch ein Offizieller aus Tosu-Stadt ein: Cia und drei Mitschüler sind Teil der Auslese. Cias anfängliche Freude ist groß. Bald jedoch muss sie erkennen, dass sich hinter der Auslese ein Kampf auf Leben und Tod verbirgt…


☆ Meinung ☆


Dieses Buch hat mich absolut begeistern können! Bereits nach wenigen Seiten war ich mitten in Cias Welt gefangen, aus der ich erst wieder auftauchen konnte, als die letzte Seite gelesen war. Schnell konnte ich mich in der dystopischen Gesellschaftsstruktur zurechtfinden und bangte mit Cia dem Beginn der Auslese entgegen.

Die Auslese war fesselnd gestaltet. Sie ist in verschiedene, höchst unterschiedliche Stufen aufgegliedert, die Abwechslung in die Geschichte bringen. Sie alle müssen durchlaufen werden, und die Prüflingsanzahl wird auf jeder Stufe reduziert. Einige Prüflinge kommen dabei auf schockierende Weise ums Leben, was mich sprachlos machte und mir Schauer über den Rücken laufen ließ. Immer wieder musste ich darum bangen, ob die mir sympathischen Charaktere die nächste Runde überstehen – manchmal leider vergeblich. Ich als Leserin stellte mir die Frage, wie weit politische Führer gehen, um die Zukunft ihres Landes zu sichern. Und wie weit würde man selbst als Prüfling gehen, um an der Universität angenommen zu werden?

Mit der Protagonistin Cia kommte ich mich voll identifizieren. Ihr Verhalten war für mich immer nachvollziehbar, und auch ihre emotionalen Reaktionen auf die Ereignisse erschienen mit authentisch. Sehr bald muss sie sich die Frage stellen, wer Freund und wer Feind ist. Wem kann sie vertrauen? Der Autorin gelingt hier ein geschicktes Verwirrspiel, das Cia und auch mich höchst unsicher werden ließ, wer vertrauenswürdig ist und wer nicht.

Während der Geschichte tauchen zahlreiche Nebencharaktere auf. Die meisten von ihnen sind Prüflinge, und jeder von ihnen scheint etwas zu verbergen zu haben. Oder scheint dies nur so im Angesicht der bevorstehenden Prüfungen? Auch eine Liebesgeschichte baut sich während der Geschichte auf, ohne jedoch zu sehr in den Vordergrund zu rücken. Sie begleitet den Leser über die ganze Geschichte hinweg und sorgt für romantische, aber auch dramatische Szenen.

Da fast jeder Dystopienfan inzwischen „Die Tribute von Panem“ gelesen hat, fallen die Ähnlichkeiten mit der Geschichte natürlich sofort ins Auge. Sicherlich ist das Buch für Panem-Fans, die nach etwas ähnlichem, aber keinem Abklatsch der Geschichte suchen, bestens geeignet. Denn trotz vieler Abschnitte im Buch, die an Panem erinnerten, ist die Geschichte rund um diese Abschnitte eine völlig andere. Für alle Interessierten eine kurze Auflistung der Hauptunterschiede: Es geht nicht darum, die Kolonien Opfer bringen zu lassen, sondern man sucht die besten Köpfe des Landes, um aus ihnen die zukünftigen Führungskräfte auszuwählen. Mit 20 aus 109 ist die Erfolgschance deutlich besser als 1 aus 24, man darf also auch auf das Überleben einiger Nebencharaktere hoffen. Das Töten steht eigentlich nicht im Vordergrund der Auslese, es handelt sich in den Augen der Regierung eher um Kollateralschäden und in den Augen gewaltbereiter Prüflinge um eine Chance, seine Erfolgschancen zu verbessern. Das hat mich am Buch am meisten schockiert: Die Prüflinge dürfen frei wählen, wie sie sich verhalten, und nicht jeder wählt den kooperativen Weg. Was geht in diesen Personen bloß vor?

Dieser Serienauftakt ist in sich relativ abgeschlossen. Trotzdem geben die letzten Seiten einen kleinen Wink in Richtung Zukunft und zeigen, in welche Richtung der zweite Teil gehen wird. Potenzial für den Band zwei ist reichlich vorhanden, weshalb ich mich schon jetzt sehr auf die Fortsetzung freue.

„Die Auslese: Nur die Besten überleben“ ist eine der besten Dystopien, die ich bis dato gelesen habe! Die Geschichte hält ein höchstspannendes Wechselbad der Gefühle bereit, durch das ich das Buch keinen Moment zur Seite legen konnte. Dieses Buch müsst ihr einfach gelesen haben!



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Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Erscheinungsdatum: 26. August 2013
Verlag: Penhaligon Verlag
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