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Donnerstag, 31. März 2016

[Rezension Ingrid] Killgame von Andreas Winkelmann


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Titel: Killgame
Autor: Andreas Winkelmann
Erscheinungsdatum: 11.03.2016
Verlag: Wunderlich Verlag 
rezensierte Buchausgabe: Klappenbroschur

Der Thriller „Killgame“ von Andreas Winkelmann handelt von einem perfiden Spiel in den Wäldern Kanadas das Touristen zum Höchstpreis zu einem ganz besonderen Kick verhilft. Das Cover zeigt die Sicht einer durch den Wald eilenden Person, die durch die Schnelligkeit verzerrt ist mit der sie sich bewegt. Der im Foto sichtbare Pfeil weist nicht etwa den Weg, sondern ist der Grund für die Hetze durch den Wald. Titel und Titelbild führen den Leser zum Inhalt des Buchs.

Der 36jährige Dries Torwellen hat vor 11 Jahren seine Zwillingsschwester verloren und sein bisheriges Leben hinter sich gelassen, denn seit dem reist er als privater Ermittler durch die ganze Welt. Nun aber ist er zurück in seiner Heimat. Seine 18jährige Nichte Niamh, genannt Nia, wird vermisst. Sie lebt bei ihrem Vater, fühlt sich aber von ihm vernachlässigt. Während Dries sich auf die Suche nach seiner Nichte begibt, blendet die Geschichte zu Nia die sich auf der Flucht vor ihrem bisherigen Leben befindet und nun alles daran setzt nach Kanada auszuwandern. Verstört nimmt sie wahr, dass sie vor Erreichen ihres Ziels eine blutige Spur hinterlässt.

Die Erzählung wechselt immer wieder mal zu einer jungen Frau, die in einem Erdloch an einem unbenannten Ort gefangen gehalten wird. Mehrfach darf sie das Loch verlassen, wird dann aber von anderen Personen im Rahmen eines besonderen Events grob misshandelt. Als es schließlich für sie so aussieht, als ob ihr die Freiheit geschenkt würde, stellt sie schnell fest, dass stattdessen die Jagd auf sie eröffnet wurde …

„Killgame“ besteht zu Beginn aus drei Handlungssträngen, wie oben geschildert, die schließlich ineinander laufen. Der Leser ahnt sehr schnell, was mit Nia flacht ab. Dries gelingt es trotz der gegen ihn gerichteten Verdächtigungen viel zu schnell sich an die Spuren von Nia zu heften.

Der zweite Teil des Buchs spielt in Kanada. Bevor jedoch die dort erwartete Jagd als Event beginnt, werden Trainingseinheiten der Teilnehmer und Streitereien beschrieben. Immer wieder gibt es Hinweise auf die Gefahren, die in den Wäldern lauern. Die Wiederholung des Umstands trug für mich nicht zum Spannungsaufbau bei, genauso wenig wie die mystischen Anklänge, die der Autor in seine Geschichte eingebaut hat.

Nia wird von ihrem Vater nicht wie eine Volljährige behandelt. Sie verhält sich bei ihren Planungen für eine Flucht nach Kanada reichlich naiv. Dries Torwellen konnte mir zwar nicht sympathisch werden, doch seine Lebensgeschichte fand ich außergewöhnlich. Die Mitglieder des Softwareunternehmens, die am Killgame teilnehmen möchten, und ihre Beziehungen untereinander waren gut ausgearbeitet.

Nach einem Anfang, der mich noch neugierig machte, ob Dries eine Spur zu Nia finden und natürlich das Naheliegende verhindern kann, flachte die Spannungskurve ab. Zahlreiche detailliert ausgeführte Nebensächlichkeiten führten dazu, dass mich das Buch nicht mehr in seinem Bann halten konnte. Ein paar unerwartete Wendungen zum Schluss konnten mich dann doch noch überraschen. Daher vergebe ich 3,5 von 5 Sternen.