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Donnerstag, 30. September 2021

Rezension: The Stranger Times: Was, wenn die seltsamsten News ... von C.K. McDonnell

 


Rezension von Ingrid Eßer

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Titel: The Stranger Times: 
Was, wenn die seltsamsten News die wirklich wahren wären?
Autor: C. K. McDonnell
Übersetzer: André Mumot
Erscheinungdatum: 30.09.2021
rezensierte Buchausgabe: Leseexemplar
ISBN: 9783847900900
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„The Stranger Times“ des irischen Bestsellerautors und Stand-Up-Comedian Caimh McDonnell, der hier unter dem Pseudonym C.K. McDonnell schreibt, ist ein Buch, klar. Gerne nenne ich an dieser Stelle nun das Genre, aber in diesem Fall ist das nicht einfach: Komödiantische Fantasy, krimineller Schauerroman trifft es alles. Doch im Prinzip geht es um die Klärung der Frage im Untertitel „Was, wenn die seltsamsten News die wirklich wahren wären?“ Dazu lohnt sich ein Blick hinter die Fassade und damit das genauere Hinsehen auf die Umschlaggestaltung, denn innerhalb der Wiskeyflasche sind kleine Szenen zu sehen, die Bezug auf die Geschichte nehmen.

Im Prolog gibt der Autor einen kleinen Vorgeschmack auf ein mysteriöses Ereignis, eventuell ein Verbrechen, das im Folgenden von verschiedenen Gruppen aufzuklären sein wird. Zu einer dieser Ermittlungsteams gehört Hannah Willis, die nach der Trennung von ihrem gutbetuchten Ehemann auf der Suche nach Arbeit bei der Stranger Times eine Stelle als stellvertretende Chefredakteurin findet. „The Stranger Times“ ist eine Wochenzeitung in Großbritannien, die ihre Artikel wie der Name schon sagt, dem Fremden und Unbekannten in unserer Welt widmet. Zur Veranschaulichung sind zwischen einigen Kapiteln zum großen Vergnügen beispielhaft Zeitungsberichte zu lesen. Kaum hat Hannah in der Redaktion angefangen, ereignen sich dramatische Begebenheiten, die unglaubwürdig klingen, aber wahr sind.

Bereits die Jobanzeige, auf die die beruflich unerfahrene Hannah sich bewirbt, klingt anders als alle, die sie bis dahin gelesen hat und ebenso ungewöhnlich gestaltet sich ihr Bewerbungsgespräch. Doch die Not, ab sofort für sich selbst sorgen zu müssen, macht ihr die Entscheidung für eine Zusage einfach. Hannah ist eine der mit gelungenen persönlichen Eigenschaften versehenen Charaktere der Angestellten der Wochenzeitung. Dazu gehören ferner die fürsorgliche Büroleiterin Grace, die noch junge rebellische Stella, der rüpelhafte Chefredakteur und Alkoholiker Vincent und die beiden Reporter Reggie und Ox, die einander in ihrem Glauben an das Übernatürliche ergänzen. Das Figurenensemble liefert sich in Dialogen manchen amüsanten Schlagabtausch.

Die Story spielt in Manchester, einer trubeligen Stadt in der sich Arm und Reich, Einheimische und Zugewanderte aufhalten. Es geschehen seltsame Dinge, die zwar bemerkt werden, denen aber keine besondere Bedeutung beigemessen wird, was von einigen Beteiligten genauso gewünscht ist. Merkwürdige Gestalten agieren nach ihren eigenen Regeln. Die Geschichte bleibt trotz des Chaoses nachvollziehbar und entwickelt sich beständig voran mit zahlreichen kuriosen Einfällen und unerwarteten Wendungen.

Im ersten Band seiner auf drei Teile ausgelegten Serie „The Stranger Times“ zeigt C.K. McDonnell seinen Humor in Situationsbeschreibungen, Dialogen, manchmal in Übertreibungen, auch mal sarkastisch. Die Erzählung überrascht mit einer kriminellen Handlung in die mystische Elemente Eingang finden und bietet reihenweise eigenartige und schräge Figuren. Auf diese Weise sorgt der Roman für eine ungewöhnliche empfehlenswerte Unterhaltung.