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Dienstag, 30. Dezember 2014

[Rezension Hanna] Die Tuchvilla - Anne Jacobs


Inhalt
Im Herbst 1913 wird die Waise Marie das neue Küchenmädchen in der imposanten Tuchvilla der Familie Melzer in Augsburg. Damit steht sie in der Hierarchie der Bediensteten ganz unten und muss sich deren Achtung erst erkämpfen. Doch bald erregt sie das besondere Interesse der Tochter des Hauses. Katharina wird in der kommenden Ballsaison in die Gesellschaft eingeführt, während ihre ältere Schwester Elisabeth noch immer auf einen Antrag wartet. Auch deren Bruder Paul wird bald auf Marie aufmerksam. Doch warum reagiert sein Vater so ungehalten, wenn das Gespräch auf sie kommt?

Meinung
Das Cover des Buches verspricht eine Familiengeschichte vor winterlicher Kulisse. Das Buch beginnt zwar im Herbst, spielt dann aber tatsächlich lange Zeit im verschneiten Augsburg und endet im Juni 1914 kurz nach dem Attentat von Sarajewo. In diesem Zeitraum wird man als Leser Zeuge all der kleinen und großen Dramen, die sich unter den Bediensteten und der Familie Melzer abspielen.

Marie ist die zentrale Person der Geschichte, und das Buch beginnt mit ihrer Ankunft in der Tuchvilla. Von Beginn an merkt man, dass sie ein für ein Küchenmädchen großen Stolz besitzt und sich nicht unterkriegen lässt. Schnell lernt man aber auch andere Charakterzüge kennen, erfährt mehr über ihr künstlerisches Talent und ihre Aufrichtigkeit. Auch die Mitglieder der Familie Melzer und die anderen Bediensteten werden ausführlicher vorgestellt. Dabei erhalten vor allem die Familienmitglieder mehr Tiefe, während die Bediensteten eher einfach gestrickt sind.

Das Erzähltempo des Buches ist ruhig. Es gibt einige größere und abrupte Umbrüche, den Großteil des Buches machen aber kleinere Veränderungen und alltägliche Höhen und Tiefen aus. Obwohl das Buch immer wieder Sprünge macht, nicht zu sehr lange in einer Szene verharrt und mit einem dreiviertel Jahr einen überschaubaren Zeitraum umfasst, kommt es im Nu auf 700 Seiten, da zahlreiche Erzählstränge über die verschiedensten Charaktere immer wieder aufgegriffen und weitergeführt werden. Auch wenn ich immer wieder Probleme hatte, mich in die Personen einzufühlen und ihre Entscheidungen nachzuvollziehen, lässt sich das Buch zügig lesen und konnte dabei unterhalten.

Das Buch spielt zu einer Zeit, in der es klare Regeln für Erziehung und Haushaltsführung gab, doch vor allem die jungen Leute begehren gegen diese starren Vorschriften auf. So erlebt man als Leser eine Zeit des Umbruchs, in der es immer wieder zu emotionalen, auch romantischen Momenten kommt. Historische Ereignisse werden dabei eher zur Nebensache, denn die Verstrickungen innerhalb der Tuchvilla und vor allem der Weg der Waisen Marie stehen im Mittelpunkt dieser Geschichte.

Fazit
„Die Tuchvilla“ bietet eine Wohlfühl-Familiengeschichte, in der die Liebe nicht nur fällt, wohin sie will, sondern auch ein Geheimnis aufgedeckt werden will. Zwar fiel es mir immer wieder schwer, mich in die Charaktere hineinzuversetzen, diese machen aber innerhalb kurzer Zeit interessante Wandlungen durch. Für eine gemütliche Winterlektüre ist das Buch bestens geeignet.

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Taschenbuch: 704 Seiten
Erscheinungsdatum: 15. Dezember 2014
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag
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Sonntag, 28. Dezember 2014

[Rezension] Arno Strobel - Das Dorf

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Titel: Das Dorf
Autor: Arno Strobel
Erscheinungstermin: 18.12.2014
Verlag: Fischer Taschenbuch 
rezensierte Ausgabe: Taschenbuch
Handlungsort: fiktiver Ort Kissach/Mecklenburg-Vorpommern
Handlungszeit: Gegenwart


In großen erhabenen roten Buchstaben ziert der Titel „Das Dorf“ das Cover des Psychothrillers von Arno Strobel. Die weitere, insgesamt dunkle Gestaltung entspricht den bisherigen Büchern des Autors die als Fischer Taschenbuch erschienen sind. Hierzu gehört auch als Untermalung der Schrift ein Foto. Diesmal ist es der Teil einer Gesichtshälfte, dessen Auge den Leser direkt anblickt. Der Kopf wird von einer Kapuze umrahmt. Es scheint so, als ob die Person der stille Beobachter einer Szenerie ist und im Verborgenen bleiben möchte. Arno Strobel nimmt in seinem Krimi den Leser als einen solchen Zuschauer mit in ein kleines Dorf in Mecklenburg-Vorpommern, in dem eine Menge ungewöhnliche Aktivitäten stattfinden. Doch statt stillschweigend dabei zu sein, möchte man am liebsten auf dem schnellsten Weg das Dorf verlassen.

Das möchte auch der Journalist Bastian Thanner, der Protagonist dieses Thrillers, schon kurze Zeit nachdem er mit seinem Freund Safi in Kissach angekommen ist. Kissach ist ein kleines Dorf in dem er seine Ex-Freundin Anna vermutet, die ihn in höchster Not angerufen und ihn um Hilfe gebeten hat. Das Telefonat war nur kurz, sie befürchtet getötet zu werden. Er wendet er sich an die Polizei, doch seine Angaben sind unzureichend. Darum macht er sich gemeinsam mit dem Fotografen Safi selbst auf die Suche. Über unwegsames Gelände kommt er nach Kissach. Kaum haben Safi und Bastian das Auto zur Ortserkundung verlassen, werden an Bastians Auto alle Reifen zerstochen, sein Handy hat kein Netz. Doch das ist erst der Anfang, denn die Bewohner des Dorfs sind merkwürdig. Obwohl Bastian einen Hinweis auf Annas Anwesenheit findet, scheint niemand die junge Frau zu kennen. Seine Fragen führen ihn in der Dorfgeschichte etliche Jahre zurück zu furchtbaren Ereignissen, die hier stattgefunden haben. Und nun scheint die Vergangenheit wieder erwacht zu sein.

Arno Strobel baut von Anfang an Spannung an. Gleich zu Beginn erfolgt der Anruf von Anna mit der Bitte um Bastians Hilfe und verwirrt nicht nur Bastian, sondern mehr noch den Leser. Im Prolog hat dieser von einem stattgefundenen Ritual erfahren und sucht nun nach einem Zusammenhang. Immer wieder flechtet der Autor kursiv gedruckte Szenen ein, die jemand in größter Besorgnis niedergeschrieben hat. Erst mit fortgeschrittener Erzählung erfolgt die Einbindung in die Handlung. Der Autor setzt geschickt seine Figuren und Szenen so, dass sein Hauptdarsteller und der Leser zunehmend verunsichert sind aufgrund der Aussagen der Personen, derer Handlungsweisen und Vorkommnisse im Ort. Nur mit wenigen Menschen gelingt Bastian ein längeres Gespräch. Die Charaktere sind und bleiben undurchsichtig.  Als ich denn einen ersten Zusammenhang erkannt zu haben glaubte, wurde dieser auch entsprechend bestätigt. Erst ganz am Ende des Thrillers wird die große Frage des „Warum verhalten sich alle so seltsam?“ geklärt. Bewusst spielt Arno Strobel auch immer wieder mit den Ängsten des Lesers durch Szenarien, an denen dieser nicht im realen Leben teilnehmen möchte. 

„Das Dorf“ ist wieder ein rundum gelungener Thriller des Erfolgsautors, der bis zum Schluss spannend bleibt. Gerne empfehle ich das Buch weiter. 

Dienstag, 23. Dezember 2014

[Rezension Hanna] Ruht das Licht - Maggie Stiefvater




Inhalt
Sam hat die Meningitis-Infektion überlebt und damit den Wolf in ihm besiegt. Jetzt kann er für immer bei Grace bleiben. Doch der geht es zunehmend schlechter, und kein Arzt kann sagen, woran das liegt. Hat es etwas damit zu tun, dass sie als Kind gebissen wurde, sich aber nie verwandelt hat? Währenddessen verwandelt sich der erste von Becks neuen Wölfen, Cole, in einen Menschen zurück. Nach der Rückverwandlung bricht er ausgerechnet ins Haus der Culpepers ein. Zum Glück findet Isabel ihn vor ihrem Vater. Doch welches Geheimnis verbirgt Cole, und warum möchte er so unbedingt ein Wolf sein?

Meinung
Nachdem der erste Band, „Nach dem Sommer“, vorerst ein Happy End bot, war ich gespannt, welche neuen Geschichten rund um die Wölfe von Mercy Falls mich in diesem Buch erwarten. Nachdem Grace und Sam im ersten Band im Mittelpunkt standen, spielen nun auch Cole und Isabel eine größere Rolle.

Grace und Sam genießen erst einmal ihre Zweisamkeit. Sam muss nun erst einmal mit dem Gedanken zurechtkommen, für immer ein Mensch zu bleiben, und die beiden müssen überlegen, was sie in Zukunft machen wollen. Ein College besuchen oder in Mercy Falls bleiben? Die beiden haben mir zusammen wieder gut gefallen. Bald wird ihr Glück aber von Grace mysteriöser Krankheit getrübt und ich war gespannt, ob herausgefunden werden kann, was ihr fehlt. Ziemlich genervt hat mich dabei die Reaktion von Grace Eltern. Ihren plötzlichen 180-Grad-Stimmungswandel gegenüber Sam fand ich nicht nachvollziehbar und ihre Entscheidungen ziemlich überzogen. Dass sie mit ihrem Verhalten alles nur noch schlimmer machen, ist ihnen offensichtlich keine Sekunde lang in den Sinn gekommen.

Der neue Charakter Cole wirkt zunächst geheimnisvoll. Wer ist er, und warum hat er sich entschlossen, ein Werwolf zu werden? Nach und nach erfährt man in Rückblicken mehr über seine Vergangenheit. Damit sammelt er nicht unbedingt Sympathiepunkte, trotzdem konnte mich seine freche und sarkastische Art unterhalten. Vor allem bei seine Begegnungen mit Isabel laufen ständig aus dem Ruder, und ich war neugierig, in welche Richtung sich das Verhältnis der beiden entwickeln wird. So manche wichtige Frage zu seiner Person war am Ende des Buches allerdings noch immer offen, was ich schade fand. Hat sich die Autorin diese Enthüllungen für den dritten Teil aufgehoben?

Insgesamt umfasst dieses Buch einen ziemlich kurzen Zeitraum und obwohl ich das Buch sehr schnell gelesen habe hatte ich oft das Gefühl, dass die Handlung nur sehr langsam voran schreitet. Über Olivia, Beck und den dritten neuen Wolf erfährt man so gut wie nichts Neues und es werden manche Themen kurz angeschnitten, dann aber wieder fallen gelassen. Das hat auf mich stark den Eindruck gemacht, als wolle sich die Autorin noch Stoff für den dritten Teil aufsparen. Zum Ende hin wird die Geschichte dann doch noch einmal dramatisch, doch das konnte mich leider nicht so fesseln wie die Entwicklungen im Vorgängerband.

Fazit
„Ruht das Licht“ erzählt neue Geschichten rund um die Wölfe von Mercy Falls, und neben Grace und Sam stehen vor allem der neue Wolf Cole und Isabel im Mittelpunkt. Die Geschichte ließ sich schnell lesen, dennoch konnte sie für mich sowohl in Sachen Romantik als auch in Sachen Spannung nicht ganz an den Vorgänger herankommen. Insgesamt wurde ich aber gut unterhalten, sodass das Buch ganz knapp vier Sterne von mir erhält. Wen „Nach dem Sommer“ begeistern konnte, der kann mit „Ruht das Licht“ nichts falsch machen und nach Mercy Falls zurückkehren.

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Gebundene Ausgabe mit Lesebändchen: 424 Seiten
Erscheinungsdatum: 1. September 2011
Verlag: Script5

Montag, 22. Dezember 2014

[Rezension] Martina Frey - Das Brunnenmädchen

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Titel: Das Brunnenmädchen
Autorin: Martina Frey
Erscheinungsdatum: 17.09.2014
Verlag: Dryas Verlag
rezensierte Ausgabe: Taschenbuch
Handlungsort: Wiesbaden
Handlungszeit: 1890




Das Äußere des Romans „Das Brunnenmädchen“ von Martina Frey scheint mit Patina belegt zu sei. So weiß der Leser gleich, dass das Buch ihn in die Vergangenheit führen wird. Die Autorin nimmt den Lesenden mit auf eine Zeitreise in das Jahr 1890. Es geht nach Wiesbaden, denn hier arbeitet die Protagonistin Sophie als Brunnenmädchen. Ihre Eltern wohnen außerhalb der Stadt. Auf deren Wunsch hin hätte die junge Frau einen alten Bauern heiraten, ihm den Haushalt führen und Kinder gebären sollen. Doch Sophie wollte in der Stadt leben und hat zum Glück schon bald eine Arbeitsstelle gefunden, die allerdings saisonbedingt nur bis Oktober zu besetzen ist. Schon hier zeigen sich ihr starker Wille und ihre Selbständigkeit. 

Gemeinsam mit ihrer Schwester Annelie teilt sie sich ein kleines Zimmer im Haus eines Schneiders, der den beiden zusätzlich zur Miete Mitarbeit beim Ausbessern der Kleidung seiner Kunden abverlangt. Als ihrer Schwester sich in einen Mann der oberen Gesellschaftsschicht, Maximilian Bickenbach, verliebt und von diesem sitzengelassen wird, fassen die Schwestern den Plan, dass Sophie sich an diesem Mann rächen soll. In das Kleid einer Kundin des Schneiders gekleidet, macht sie sich auf den Weg  zum Haus von Maximilians und stößt dabei mit Carl Freyberg, Ziehsohn in reichem Haus, zusammen. Er sieht in ihr seinesgleichen, da sie ein prächtiges Kleid trägt. Daher lädt er sie als seine Begleitung zu einer gesellschaftlichen Veranstaltung ein. Sophie hofft, dabei auf Maximilian zu treffen und sich rächen zu können. Wird es ihr gelingen oder wird ihre Maskerade auffliegen?

Der Schreibstil des Romans ist leicht lesbar und angenehm. Sie entwickelt in diesem Roman eine feine verzwickte Liebesgeschichte mit einigen unerwarteten Wendungen und einer größeren Überraschung zum Ende hin. Jeder Charakter ist gut ausgearbeitet. Die Autorin fängt die Stimmung gekonnt ein, die zur damaligen Zeit zwischen den gesellschaftlichen Schichten herrschte. Die Konventionen sahen eine Verbindung von Mitgliedern höhergestellter Familien mit ärmeren Kreisen nicht vor. Ehen wurden meist durch das Arrangement der Eltern getroffen, dabei standen wirtschaftliche Überlegungen im Vordergrund. Liebe zwischen den Eheleuten als Voraussetzung für eine Hochzeit spielte kaum eine Rolle und sollte sich im Laufe der Zeit von selbst entwickeln.

Martina Frey versucht ausführlich zu begründen, warum für Sophie die Rache an Maximilian wichtiger war als die Angst vor den Konsequenzen, die sich aus der Aufdeckung ihrer  Verkleidung ergeben. Leider war ich nicht ganz überzeugt, aber dennoch hingerissen von den Verwicklungen die sich durch Sophies Auftreten in der Gesellschaft ergeben haben und dem unerwarteten Ende. Lange bleibt offen, ob ihre Maskerade aufgedeckt wird. Mir hat das Buch gut gefallen und ich empfehle es an Leser weiter, die gerne historische Liebesromane lesen.

[Rezension Hanna] Drachenelfen. Die gefesselte Göttin - Bernhard Hennen




Inhalt
Die Schlacht bei Kush ist beendet, und nach dem Tod des Unsterblichen Muwatta könnte in Aram Frieden einkehren. Doch Aarons Landreform führt zu Unmut und zieht einen Verrat nach sich, der Aaron zum Handeln zwingt. Und wohin ist sein Hauptmann Volodi verschwunden? Die Devanthar führen derweil einen folgenschweren Schlag gegen Elfen und Drachen aus, auf den die Himmelsschlangen reagieren müssen. Statt eines direkten Angriffs schicken sie Nandalee und vier weitere Drachenelfen nach Nangog, um die gefesselte Göttin zu befreien und die Menschen aus dieser Welt zu vertreiben, deren Besiedelung ihnen ursprünglich untersagt wurde. Doch was erwartet die Elfen auf ihrem Weg zur gefesselten Göttin?

Meinung
Die Hauptthemen des zweiten Drachenelfen-Bandes waren die Schlacht bei Kush und die Vernichtung der Tiefen Stadt. Diese beiden Kapitel wurden am Ende des Bandes weitgehend abgeschlossen, sodass ich nun gespannt war, welche neuen Abenteuer die von mir liebgewonnen Charaktere in „Die gefesselte Göttin“ bestehen müssen. Der Titel verspricht bereits eine Rückkehr nach Nangog, auf die ich mich sehr freute.

Zu Beginn wechseln sich die verschiedenen Perspektiven in hoher Geschwindigkeit ab, sodass ich schnell wieder einen Überblick gewinnen konnte, wo sich die wichtigsten Charaktere befinden. Mit dem schweren Schlag der Devanthar gibt es neben einigen kleineren Überraschungen gleich zu Beginn ein echtes Highlight, das die Situation völlig verändert. Wird der Racheplan der Drachen von Erfolg gekrönt sein?

Dieser dritte Band des Drachenelfen-Epos hat mir noch ein Stück besser gefallen als seine Vorgänger. Das Tempo ist hoch und alles ist noch stärker in Bewegung als zuvor. Auch werden die Geschichten der Elfen und Menschen noch stärker verknüpft. Wie in den Vorgängern konnte Bernhard Hennen mich wieder mit seinen komplexen Charakteren überzeugen. Keiner ist nur Gut oder nur Böse, und ihr Handeln wurde mir verständlich gemacht. Von manchen muss der Leser leider Abschied nehmen, was die Geschichte für mich umso spannender machte, denn niemand ist in dieser Zeit der Umbrüche noch sicher.

Intrigen, Verrat und Kämpfe sowie Freundschaft, Treue und Liebe ließen die Seiten im Nu verfliegen. Die Vielschichtigkeit der Handlung konnte mich begeistern. Als Leser erfährt man auch mehr über das Schicksal von Charakteren, die gerade nicht am Hauptgeschehen beteiligt sind, und freut sich schon auf den Moment, in dem ihr Handeln zu weitreichenden Konsequenzen für die ganze Geschichte führt.

Fazit
„Drachenelfen: Die gefesselte Göttin“ hat mich mit seinem hohen Tempo, spannenden Entwicklungen und interessanten Einblicken in die Welt Nangog begeistern können. Erneut konnte ich die liebgewonnenen Charaktere auf ihren Abenteuern begleiten, und das Buch hat mir noch ein Stück besser gefallen als seine Vorgänger. Fans des Genres sollten sich diese epische High Fantasy-Reihe nicht entgehen lassen! Fangt aber unbedingt mit dem ersten Band, „Drachenelfen“, an.

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Klappenbroschur: 960 Seiten
Erscheinungsdatum: 18. November 2013

Sonntag, 21. Dezember 2014

[Rezension Hanna] Das Dorf - Arno Strobel



Inhalt
Als Bastian Thanner einen Anruf von seiner Ex-Freundin Anna erhält, ahnt er noch nicht, welche Konsequenzen dieses Gespräch haben wird. Aus Annas Stimme klingt Todesangst. In ihrem kurzen Gespräch kann sie ihm nur mitteilen, dass sie in einem Ort namens Frundow festgehalten wird und man sie umbringen will. Die von Bastian informierte Polizei reagiert nur zögerlich. Daher beschließt Bastian, dem Dorf gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen Safi einen Besuch abzustatten. Was ihn dort erwartet, hätte er niemals auch nur erahnen können…

Meinung
Das Buch startet mit einem schaurigen Prolog, der den Leser an einem grausigen Ritual teilhaben lässt. Unbekannte Menschen haben sich um einen Tisch versammelt, auf dem eine Person liegt, die dem Schmerz übergeben werden soll. Wer sind diese Menschen, die so etwas tun können?

Im folgenden ersten Kapitel kehrt der Leser fürs erste in sicheres Terrain zurück. Er lernt Bastian Thanner kennen, der ein ziemlich durchschnittliches Leben führt. Doch nach nur wenigen Seiten wird dieses mit dem Anruf Annas aus seiner Routine gerissen. Ihre Worte ließen mir einen Schauer über den Rücken laufen. Wie hätte ich an Bastians Stelle wohl reagiert? Warum ruft sie überhaupt ihn an, mit dem sie vor zwei Monaten nur vier Wochen zusammen war? Bastians erste Reaktion, die Polizei zu informieren, konnte ich gut nachvollziehen. Doch ebenso verständlich wurde es für mich, dass Bastian aufgrund der zurückhaltenden Reaktion der Polizei sich selbst ein Bild von den Ort machen möchte, in dem Anna festgehalten wird. Was wird er dort finden?

Das Buch konnte mich schnell in seinen Bann ziehen und in kürzester Zeit fand ich mich gemeinsam mit Bastian und Safi im unheimlichen Dorf wieder. Wo hier kann Anna bloß stecken? Warum wirkt das ganze Dorf von Beginn an so ablehnend? Was die beiden im Dorf erleben, müsst ihr unbedingt selbst herausfinden. Mir fiel es zunehmend schwerer, das Buch aus der Hand zu legen, wollte ich doch herausfinden, was mit Anna geschehen ist und was hinter dem merkwürdigen Verhalten der Dorfbewohner steckt.

Fragen über Fragen werden aufgeworfen und unheimliche Entdeckungen gemacht. Die Gefahr der Situation wird durch eingeschobene, kurze Kapitel untermauert, in denen eine unbekannte Person über grausige Vorgänge berichtet. In welchem Zusammenhang stehen diese wohl zum aktuellen Geschehen? Die Situation spitzt sich immer weiter zu, schockierte und verwirrte mich. Im großen Showdown übertrifft die Geschichte sich noch einmal selbst, sorgt für Gänsehaut und eine Wendung, mit der ich nicht gerechnet hätte und die auch nach der Lektüre noch einige Zeit in mir nachhallte.

Fazit
In „Das Dorf“ bricht Bastian gemeinsam mit seinem Freund Safi aufgrund eines Anrufes seiner Ex-Freundin in ein mysteriöses Dorf auf. Was er dort findet, sorgt für Gänsehaut und schockierende Momente, die mich ans Buch fesselten. Wenn ihr gerne Psychothriller liest, solltet ihr unbedingt selbst herausfinden, was in diesem Dorf vor sich geht!


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Taschenbuch: 368 Seiten
Erscheinungsdatum: 18. Dezember 2014
Verlag: FISCHER Taschenbuch
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Freitag, 19. Dezember 2014

[Rezension] Petra Hülsmann - Hummeln im Herzen

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Titel: Hummeln im Herzen
Autorin Petra Hülsmann
Erscheinungsdatum: 16.09.2014
Verlag: Bastei Lübbe 
rezensierte Ausgabe: Taschenbuch
Handlungsort: Hamburg
Handlungszeit: Gegenwart




„Hummeln im Herzen“ hat Lena erst ganz am Ende des gleichnamigen Buchs von Petra Hülsmann. Doch zunächst beginnt der Roman mit einem Paukenschlag, denn auf den ersten Seiten gesteht Lenas zukünftiger Ehemann ihr, nur wenige Tage vor der Hochzeit, seine neue Beziehung. Und dann verliert sie auch noch von heute auf morgen durch ein dummes Versehen ihren Job. Sie trennt sich von ihrem Freund und findet Unterschlupf in der WG ihres Bruders Michael, der schon sehr lange mit seiner Freundin und Ben, seinem besten Freund aus Kindheitstagen, zusammen wohnt.

In dieser trostlosen Situation fasst sie einen drei Punkte Plan, der als erstes vorsieht, dass sie Karriere macht. Doch ihr anfänglicher Enthusiasmus ist schnell vorbei und sie ist froh in einer Gebrauchtbuchhandlung einen schlecht bezahlten Job zu bekommen. Otto, der kauzige Inhaber, ist überhaupt nicht begeistert von ihren neumodischen Ideen. Doch nach und nach vermag Lena seine abwehrende Haltung zu durchbrechen, jedoch nicht ohne ihr Karriereziel aus den Augen zu verlieren. Gleichzeitig nimmt sie sich vor, ein wenig an ihrem Charakter zu feilen und anschließend auf die Suche nach einem neuen Freund zu begeben.

Schon die orange Farbe des Buchs ist ein Eyecatcher, die Hummel mit ihren großen Augen ein Hingucker. Nimmt man den Roman in die Hand hat man sogar ein pelziges Gefühl, so als ob man das Tierchen streicheln würde. Der Roman ist in einem lockeren, leicht zu lesenden Schreibstil geschrieben. Die Auseinandersetzungen und Wortgefechte zwischen Lena und Ben sind köstlich und lassen den Leser immer wieder aufseufzen, denn sie führen grundsätzlich nicht zum gewünschten Ausgang. 

Da die Erzählung in der Ich-Form geschrieben ist, hat der Leser Anteil an den inneren Auseinandersetzungen die Lena mit sich selbst führt.  Die Charaktere sind abwechslungsreich gestaltet und entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter. Obwohl ab einem gewissen Zeitpunkt der Fortgang der Story vorausschaubar ist, überrascht die Autorin doch immer wieder mit überraschenden frischen Einfällen. Eines dieser Highlights ist Knut, der Taxifahrer. Doch neben den überwiegend heiteren Tönen der Geschichte klingen nebenbei die ernsten Probleme an die Lena hat. Zum Ende hin wird dann auch der Leser von einem traurigen Moment eingefangen. Ich hätte mir hier einen hoffnungsvolleren Ausgang gewünscht. 

Insgesamt fand ich diese turbulente Liebesgeschichte sehr ansprechend gestaltet und empfehle das Buch gerne weiter.

[Rezension Hanna] Die Sache mit dem Glück - Matthew Quick


Inhalt
Der neununddreißigjährige Bartholomew hatte noch nie einen Job. Sein ganzes Leben lang hat er bei seiner Mutter gelebt und sie in den letzten Jahren, als der Krebs sie immer verwirrter werden ließ, gepflegt. Doch nun ist seine Mutter tot. Als Bartholomew im Zimmer seiner Mutter einen Brief von Richard Gere findet, in dem er zum Boykott der Olympischen Spiele in Tibet aufruft, beschließt Bartholomew, ihm zu schreiben. Über seine Mutter, die ihn vor ihrem Tod immer häufiger Richard nannte. Über Father McNamee, der auf eine Anweisung von Gott wartet und in der Zwischenzeit dem Alkohol zuspricht. Und über die Jungthekarin, die er schon lange in der Bibliothek beobachtet, ohne sich zu trauen, sie anzusprechen. Bartholomew weiß, dass sein Leben alles andere als normal ist, doch er sieht die Zeit gekommen, es endlich selbst in die Hand zu nehmen…

Meinung
Die Geschichte dieses Buches wird ausschließlich in Briefen von Bartholomew an Richard Gere geschildert. Zu Beginn schildert Bartholomew die Gründe für diese Entscheidung. Weil seine Mutter ihn in ihren letzten Tagen nur noch mit Richard ansprach, hatte Bartholomew das Gefühl, selbst vorübergehend Richard Gere zu sein und seine eigentliche Persönlichkeit ablegen zu können. Nun erhofft er sich von Richard Gere Unterstützung bei einem Neuanfang. Ob er seine Briefe je abschickt, ist ungewiss und eigentlich auch nicht wichtig, denn schnell wird klar, dass Bartholomew diese Briefe schreibt, um seine Gedanken zu ordnen und sich selbst mithilfe eines imaginären Unterstützers Mut zuzusprechen. Wirkte das Stilelement am Anfang noch ungewöhnlich, wurde schnell deutlich, dass dies genau der richtige Weg war, um die Geschichte dieses ungewöhnlichen Mannes zu erzählen.

Bartholomew ist mir schnell ans Herz gewachsen. Er ist intelligent und hat ein riesiges Herz, verhält sich aber gleichzeitig auch naiv und verschließt seine Augen vor bestimmten Wahrheiten. Umso erstaunlicher ist die Entwicklung, die er in der Geschichte durchmacht und die das Herzstück des Buches ist. Er muss lernen, ohne seine Mutter zurechtzukommen und über seinen eigenen Schatten springen. Während er auf die ersten Veränderungen in seinem Leben nach dem Tod seiner Mutter noch kaum Einfluss nimmt, wird er selbst immer aktiver und mutiger. Dabei legt er eine starke und oft philosophische Selbstreflexion an den Tag.

Bartholomew ist nicht die einzige ungewöhnliche Persönlichkeit in dieser Geschichte. Matthew Quick hat interessante Nebenfiguren geschaffen, die nicht immer sympathisch sind, mit ihrem Verhalten aber zum Nachdenken anregen. Besonders unentschlossen war ich darüber, was ich von Father McNamee halten soll, der eher auf eigenes Bestreben bei Bartholomew einzieht und psychisch schwer erkrankt ist. Ist er wirklich der richtige, um Bartholomew in dieser schwierigen Zeit zu helfen? Auch bei anderen Charakteren, die auf den ersten Blick völlig durchschnittlich wirken, offenbaren sich ungeahnte Probleme. Sie haben allesamt kein einfaches Leben und unterstützen Bartholomew doch auf ihre Weise. So entsteht eine ganz besondere Geschichte über Zusammenhalt, Freundschaft und die Launen des Schicksals – oder ist das alles doch aufgrund von Synchronizität geschehen? Bartholomew ist von letztem überzeugt, während ich die Verkettung der zahlreichen Zufälle und Begegnungen eher unrealistisch fand.

Fazit
„Die Sache mit dem Glück“ erzählt die Geschichte von Bartholomew, der nach dem Tod seiner Mutter einen Neuanfang wagen muss. Das Buch überzeugt vor allem durch ungewöhnliche Charaktere und die Entwicklung, die sie durchmachen. Die Geschichte ist zudem von Philosophie und Psychologie geprägt. Mich hat sie ins Nachdenken bringen können, weshalb ich gute vier Sterne vergebe.

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Hardcover: 336 Seiten
Erscheinungsdatum: 25. September 2014

Donnerstag, 18. Dezember 2014

[Rezension] Ursula E. und Martin Benad - Alles nur gemalt

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Titel: Alles nur gemalt: Wände - Möbel - Accessoires
Autoren: Ursula E. Benad und Martin Benad
Erscheinungsdatum: 17.11.2014
Verlag: DVA Verlag
Buchausgabe: Hardcover




„Alles nur gemalt“ ist ein Buch für kreative Menschen, das 40 Ideen für Wochenendprojekte als Anregung zur Umsetzung beinhaltet. Alle Ideen nehmen Wände, Möbel oder auch Accessoires in ihren Fokus, die auf verschiedene Arten bemalt werden. Die beiden Autoren Ursula E und Martin Benad nennen seit fast 20 Jahren ein Atelier für Wandmalerei und Farbgestaltung ihr eigen, in dem sie selbst auch Kurse leiten. Daher besitzen sie ausreichend Erfahrung darin, ihr Wissen weiterzugeben und es auch dem Leser zu vermitteln, damit die vorgestellten Projekte auch gelingen.

Das Buch ist in sieben Kapiteln unterteilt, die sich auf die Motive beziehen. Hier geht es um Schriftzüge, Farbflächen, tierische oder blumige Malerei oder auch geometrische Darstellungen. Bevor man sich jedoch für ein Projekt entscheidet, sollte man den Vorspann aufmerksam lesen, um zu erfassen, welcher Aufwand nötig ist, den eigenen Plan umzusetzen. Die Vorschläge der Autoren sind breit gefächert und nicht nur zeitlich verschieden, sondern auch in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen, so dass für Anfänger bis Fortgeschrittene alles dabei ist. Die Konzeption des Buchs unterstützt dabei jede Könnensphase, denn die Anleitung ist bewusst mehr oder weniger ausführlich und erfolgt grundsätzlich in mehreren Schritten. Dazu gibt es viele Tipps beispielsweise im Umgang mit den verwendeten Materialien und Vorschläge zu Variationen in der Umsetzung. Der Betrachter mag es kaum glauben, aber alle Projekte sind nur aufgemalt obwohl sie auch schon mal aussehen wie Fenster oder angeklebte Poster.

Auf der ersten Seite jeden Projekts befindet sich ein Stempel, der in der Mitte einen zeitlichen Hinweis gibt wie z.B. ein Tag oder ein Wochenende in dem das Projekt realisiert werden kann. Außerdem enthält der Stempel eine Angabe über die Dinge die für die Ausführung benötigt werden und über die Grundausstattung hinausgehen. Wer in seiner Wohnung oder in seinem Haus schon mal Decken oder Wände gestrichen hat, sollte über die genannten Basisgegenstände verfügen, der Kostenrahmen hält sich auf diese Weise im Rahmen. 

Im Buch finden sich für kleinere Motive ein paar wenige Vorlagen, die bei Bedarf auch größer kopiert werden können. Hier hätte ich mir auch eine Beilage zum Buch gewünscht, von der man in einfacher Form Kopien hätte nehmen können. Allerdings wird für das Ausmalen der Motive sowieso ein gutes Auge und ein gewisses Talent benötigt, so dass das Übertragen auch freihändisch erfolgen kann. Das Buch hat mich als Anfängerin dazu gereizt ein Projekt umzusetzen und damit sicherlich seine Zielsetzung erreicht. Daher empfehle ich es gerne weiter.
 
Im Folgenden möchte ich euch einige Projekte als Anregung vorstellen und weiter unten findet ihr zwei Projekte, die von mir nachgemacht wurden. Beginnen möchte ich mit zwei besonderen Bemalungen der Wand:

Copyright des Fotos: DVA Verlag

Nein, das was ihr hier links seht ist KEIN Poster, sondern direkt auf die Wand gemalt inklusive Posterstrips. Wie es gemacht wird, verrät das Buch in mehreren Schritten. 





Auch auf dem Bild unten rechts ist der Wandsockel nur gemalt. Mittels abmessen und abkleben werden Flächen geschafften, die in unterschiedlichen Farbtönen gestrichen werden. Meines Ermessens nach lässt sich dieses Projekt recht einfach umsetzen ohne über besonderes Können zu verfügen.
Copyright des Fotos: DVA Verlag








Copyright des Fotos: DVA Verlag














Zum Blumendekor, das man nicht nur auf die Wand malen kann, sondern das sich auch sehr gut zum Auftragen auf Stoff eignet, gibt es entsprechende Vorlagen für Schablonen im Buch.


Copyright des Fotos: DVA Verlag





Das Projekt auf dem nebenstehenden Bild ist eher für Fortgeschrittene geeignet, aber ich finde: es ist ein echter Hingucker! Wer darüber rätselt, wie die Porzellanteller zum Bemalen entsprechend arrangiert werden, dem sei verraten, dass das Motiv zunächst auf Papier gebracht und die Teller danach ausgerichtet werden.




Copyright des Fotos: DVA Verlag






Wer mag, kann natürlich das Bild auf dem nebenstehenden nachmalen, aber es geht hier um die Gestaltung des Stuhls. Eine wirklich schicke Idee, wie ich finde, um einen alten abgenutzen Stuhl aufzumotzen.










So, und nun zeige ich euch, welche Vorschläge ich umgesetzt habe. In Sachen Malkunst bin ich ein ziemlicher Anfänger. Zwar habe ich schon Decken und Wände gestrichen, aber da hört meine Erfahrung auch schon auf. Ausgewählt habe ich zwei (meine Meinung nach) ziemlich einfache Sachen:


1) Ein Wandtattoo: eine Schriftart wird ausgewählt und über ein Schriftprogramm ein Wort geschrieben, ausgedruckt und dann mit Markerstiften ausgemalt. Leider beschränkten sich die Angaben im Buch zur Schriftart nur auf Andeutungen. Ich habe dann im Web eine Schrift gefunden, die sich "Sixties" nennt. Beim Ausmalen war mir schnell klar, dass sehr viel Toner im Ausdruck steckt und die schwarze Farbe vom Marker aufgenommen wird wenn man über die auszumalende Fläche gerät. Die Umsetzung insgesamt ist aber sehr einfach und auch sehr schnell möglich.

2) Eine Malerei auf Leinwand mit Dispersions- und Volltonfarbe. Die Farbeinteilung der Flächen habe ich dem Buch entnommen. Ein direkter Übertrag der Größe der verschiedenen Flächen war nicht möglich, so dass ich meiner Fantasie dazu freien Raum gelassen habe. Es ist möglich, mehrere Farbflächen zügig hintereinander auszumalen. Da diese dann aber gut trocknen müssen, habe ich mehrere Tage bis zur Fertigstellung benötigt. Das Bild hängt nun bei uns im Treppenhaus. Ich find's schick :) Was sagt ihr dazu?



Dienstag, 16. Dezember 2014

[Rezension Hanna] Die Unbekannte - Peter Swanson


Inhalt
George Foss wohnt in Boston, wo er für eine Zeitschrift arbeitet. Eines Abends entdeckt er in eine Kneipe Liana, die er seit Jahren nicht gesehen hat. Vor vielen Jahren hat er sie an seinem ersten Abend am College kennengelernt und sie waren ein Semester ein Paar, bevor sie aus seinem Leben verschwand. George weiß, dass sie seither sehr wahrscheinlich ein oder zwei Menschen umgebracht hat und von der Polizei gesucht wird. Trotzdem hört er sich an, um welchen Gefallen sie ihn bittet, und willigt schließlich ein, diesen zu erfüllen. Zu diesem Zeitpunkt ahnt er noch nicht, worauf er sich damit eingelassen hat…

Meinung
Das Buch beginnt mit einem rätselhaften Prolog, in dem George in einem Haus, in dem offenbar ein Verbrechen verübt worden ist, nach einem Zeichen sucht. Wo ist er, und warum? Diese Fragen bleiben erst einmal offen, denn die Geschichte springt zum ersten Aufeinandertreffen von George und Liana, Jahre nachdem sie sich im College kennengelernt haben. George ist gegenüber Liana von Beginn an extrem skeptisch, da sie vermutlich eine Mörderin ist. Aber wen soll sie umgebracht haben?

In Rückblicken erzählt die Geschichte nach und nach Georges und Lianas Geschichte, begonnen bei ihrem Kennenlernen am ersten Abend auf dem College. Stück für Stück erfährt der Leser mehr über ihre Beziehung zueinander und welche Geheimnisse Liana verbirgt. Diese Rückblicke enden erst kurz vor dem Ende des Buches, sodass man als Leser erst spät Gewissheit über die ganze Vorgeschichte hat. Einiges lässt sich aufgrund früher Andeutungen erahnen, dennoch hat dieses Vorgehen die Spannung erhöht und für den einen oder anderen überraschenden Moment gesorgt.

In der Gegenwart willigt George bald ein, Liana in ihrer verzwickten Situation zu helfen. Damit wird er jedoch in ein brisantes Netz aus Intrigen und Verrat hineingezogen. Georges Entscheidungen konnte ich jedoch nicht immer nachvollziehen. Gut gefallen hat mir, dass die Geschichte sich ganz auf Georges Entschluss, zu helfen, und dessen Konsequenzen fokussiert und nicht abschweift. Das Buch wurde damit für mich zu einem kurzweiligen Leseerlebnis, in dem die Spannung stets erhalten blieb.

Fazit
„Die Unbekannte“ erzählt die Geschichte von George Foss, dessen Beziehung mit Liana ihm zum Verhängnis wird. In Rückblicken wird die Geschichte ihres Kennenlernens erzählt, während sie in der Gegenwart nach vielen Jahren zum ersten Mal erneut aufeinandertreffen. Den Leser erwartet eine spannende Geschichte, in welcher er immer mehr Informationen erhält, bis er schließlich das Gesamtbild sehen kann. Wer Thriller mag, in denen man nach und nach besser versteht, welches Spiel überhaupt gespielt wird, dem empfehle ich das Buch gerne weiter.

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Klappenbroschur: 320 Seiten
Erscheinungsdatum: 28. Juli 2014
Verlag: Blanvalet Verlag
Link zur Buchseite des Verlags