Sonntag, 20. März 2022

Rezension: Die Liebe tanzt barfuß am Strand von Gabriella Engelmann

 


Rezension von Ingrid Eßer

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Titel: Die Liebe tanzt barfuß am Strand 
(Band 1 von 3 der Serie "Zauberhaftes Lütteby)
Autorin: Gabriella Engelmann
Erscheinungsdatum: 01.03.2022
Verlag: Knaur (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch mit gestalteten Klappen
ISBN: 9783426526217
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Der Roman „Die Liebe tanzt barfuß am Strand“ von Gabriella Engelmann ist der erste Band der Trilogie „Zauberhaftes Lütteby“. Der fiktive Ort liegt in der Nähe der Nordsee und hat einen gewissen Charme zu bieten, denn rund um den Marktplatz versammeln sich reizende Giebelhäuser, in denen sich unter anderem eine Apotheke, ein Blumenladen, ein Kiosk, ein italienisches Restaurant und ein französisches Café befinden. Die Bewohner sind an ein beschauliches Leben gewohnt, für Touristen also die perfekte Möglichkeit Entspannung vom Alltag zu erhalten.

Die Protagonistin und Ich-Erzählerin Lina, Mitte Dreißig, arbeitet seit sechs Jahren in ihrem Heimatort halbtags in der Touristeninformation. Außerdem hilft sie ihrer Großmutter im Laden am Markt, in dem Geschenkideen angeboten werden. Vorher hat sie in Hamburg studiert und als Grundschullehrerin gearbeitet. Sie war mit einem Mitschüler liiert. Die Trennung hat Lina immer noch nicht ganz verschmerzt. Als ihr Chef krankheitsbedingt mehrere Wochen ausfällt, kommt mit dem attraktiven Jonas neuer Wind ins Büro. Linas Liebesleben bringt er durcheinander.

Die Geschichte vermittelt ein Wohlgefühl. Natürlich fehlt es den Lüttebyern nicht an Sorgen. Beispielsweise kennt Lina ihren Vater nicht, hofft darauf, dass ihre verschwundene Mutter eines Tages wieder zurückkehrt und ihr die große Liebe doch noch über den Weg läuft. Aber trotz der Probleme ist in der Erzählung spürbar, dass die Bewohner offen sind für den Kummer ihrer Mitmenschen und bereit dazu, einander zu helfen.

Als Figur ist Lina eine unbedingte Sympathieträgerin. Sie erfreut sich an kleinen Dingen des Alltags, ist zurückhaltend und mitfühlend. Den Morgen am Meer und die abendliche Dämmerung genießt sie. Im Laufe der Geschichte zeigt sich, dass sie den Mut findet, bei bestimmten Angelegenheiten deutliche Worte zu sprechen. In Sachen Liebe ist sie zwiegespalten, denn einerseits sehnt sie sich nach einer eigenen kleinen Familie, andererseits redet sie sich ein, dass sie nicht auf der Suche nach einem neuen Partner ist. Lina ist bei ihrer Großmutter aufgewachsen, die Lina in ihren Freiheiten nicht einengt. Auch die weiteren Figuren verfügen über eigenwillige Eigenschaften, wenn auch manchmal etwas klischeebehaftet.

Gabriella Engelmann umrahmt die Geschichte mit einer erdachten, in den Kontext passenden Legende, die mich als Leserin ins 17. Jahrhundert führte. In Lütteby sorgt sie bis in die Gegenwart für einen Mythos in Bezug auf die ewige Konkurrenz zur benachbarten Kleinstadt und für Grusel in einer Villa vor Ort.

Mit dem Roman „Die Liebe tanzt barfuß am Strand“ schenkte mir Gabriella Engelmann einige Stunden kurzweilige Unterhaltung. Die Geschichte vermittelt ein Gefühl von Behaglichkeit. Zum Ende hin warteten auf mich noch einige überraschende Wendungen, die dazu führten, dass die Protagonistin ihr Vertrauen in Frage stellt. Aufgrund des offenen Endes freue ich mich auf die beiden weiteren Bände der Reihe, um mehr über die verborgenen Geheimnisse in Linas Familie zu lesen. Gerne empfehle ich den Roman für schöne erheiternde Lesestunden weiter. 


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