Samstag, 28. September 2013

[Rezension] Petra Durst-Benning - Die Champagnerkönigin

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Titel: Die Champagnerkönigin
(2. Band der Jahrhundertwind-Trilogie)
Autorin: Petra Durst-Benning
Erscheinungsdatum: 13.09.2013
Verlag: List Verlag 
Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN: 9783471350584
Preis: 19,99 Euro


Eine Rezension zum ersten Band der "Jahrhundertwind"-Triloge zu dem Buch "Solang die Welt noch schläft" findet sich HIER!



Die junge Frau auf dem Cover des Buchs „Die Champagnerkönigin“ von Petra Durst-Benning schaut auf die vor ihr in der Sonne liegenden Weinberge. Am Himmel sind bereits Wolken aufgezogen. Ihre Haltung spiegelt Stolz wieder, es könnte der Stolz auf das inzwischen erreichte sein. Diese Einbandgestaltung steht in Bezug zur Geschichte, die die Autorin über ihre Protagonistin Isabelle Feininger erzählt. Das Buch ist der zweite Band der Trilogie „Jahrhundertwind“. Diese schildert das Schicksal der drei zunächst in Berlin in der Zeit um die Wende zum 20. Jahrhundert wohnenden Freundinnen Josefine, Isabelle und Clara. „Die Champagnerkönigin“ kann problemlos ohne Vorkenntnisse des ersten Bands gelesen werden. 

Isabelle folgt ihrer Liebe, dem Radrennfahrer Leon Feininger, in die Pfalz, wo die Eltern von Leon ein Weingut besitzen. Nach kurzem Entschluss und gegen den Willen ihrer Eltern haben die beiden sich das Ja-Wort gegeben. Doch in der Pfalz angekommen, stellt Isabelle fest, dass sie  dort nicht wie in ihrer Vorstellung ein prächtiges Herrenhaus, sondern ein Bauernhof mit Weinländereien und einigen Zuchttieren erwartet. Zum Glück übernehmen die Eltern von Leon die meisten Arbeiten, doch schon bald beginnt  sie ihre Entscheidung zu bedauern, mit Leon in die Pfalz gezogen zu sein. Einige Zeit nach ihrer Ankunft trifft ein verhängnisvoller Brief ein, der Leon darüber informiert, dass er das Weingut seines Onkels in der Champagne geerbt hat. Mit bebenden Herzen und neuer Hoffnung fahren die beiden nach Hautvillers, um das Erbe anzutreten.  Rund um das Haus sind Reparaturen nötig und die Reben bedürfen entsprechender Pflege. Mit frohem Mut machen die beiden sich an die Arbeit und müssen schnell erkennen, dass ihr Wissen und ihr Wille nicht allein ausreichend sind, um ein Weingut zum Erblühen zu bringen. Und im Hintergrund lauert bereits eine Konkurrentin, die nur allzu gerne die Ländereien in ihren eigenen Besitz bringen möchte.  

Wieder einmal hat Petra Durst-Benning mit „Der Champagnerkönigin“ ein Buch geschrieben, das mich in seinen Bann ziehen konnte. Doch neben liebenswerten und nicht gar so freundlichen Figuren und faszinierenden Landschaften vermittelt sie auf unterhaltsame Weise, im genau richtigen Maß sehr gut recherchiertes Wissen rund um die Champagnerherstellung vom Rebschnitt über die Traubenlese bis zur Assamblage und dem späteren Verkauf. Illustrationen der damaligen Zeit, die aus dem Bestand der Autorin stammen, untermalen passend zum Thema  das Geschehen. In bildhaften Worten lässt Petra Durst-Benning die Landschaft der Champagner vor dem Auge des Lesers entstehen. Isabelle, die reiche, verwöhnte Fabrikantentochter aus Berlin wird in diesem Buch zur Sympathieträgerin. Das Buch ist zu keiner Zeit langweilig, denn man hofft  ständig mit Isabelle, dass es ihr gelingt, das Weingut zur Blüte zu bringen. Immer wieder wird sie von neuen nicht gerade positiven Nachrichten überrascht und das Bangen um ihre existenzielle Grundlage geht weiter. Leon scheint für Isabelle die Liebe ihres Lebens zu sein.
Da er den Radsport nicht aufgeben mag, treten Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden auf. Doch kaum scheint im Leben von Isabelle wieder die Sonne, trifft sie ein ungleich großer Schicksalsschlag. Zum Glück hat sie ihre beiden Freundinnen aus Berlin Josefine und Clara. Auch vor Ort hat sie sich, die anfangs skeptisch als Städterin beäugt wurde, als rechtschaffene Person Anerkennung verdient und mit einigen Leuten wie z.B. ihrem Verwalter und ihren Nachbarn angefreundet. Aber nicht alle Bekannten stehen auf ihrer Seite und so lernt sie, misstrauisch zu sein. Einen Ausgleich zur täglichen Pflicht findet sie in Fahrten in die nahe gelegene Stadt Reims, in die der Leser sie begleiten darf. Und über allem steht der letztlich große Traum von Isabelle einen entsprechend besonderen Champagner zur Jahrhundertwende herzustellen. Die Geschichte hat mir von Beginn an sehr gut gefallen und ich empfehle daher dieses Buch gerne weiter. Wer möchte kann auf der Webseite der Autorin durst-benning. de in das wunderschön gestaltete Reisetagebuch der Recherche zum Buch reinlesen.


Dienstag, 24. September 2013

[Rezension Hanna] Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert von Joël Dicker




☆ Inhalt ☆


Anfang 2008: Marcus Goldmanns erstes Buch war ein voller Erfolg. Nun soll er ein zweites Buch schreiben, der Verlag sitzt ihm in Nacken. Doch seit seinem ersten Erfolg im Jahr 2006 wird er von einer Schreibblockade heimgesucht, sein neues Buch existiert nicht einmal als Idee. Völlig verzweifelt besucht er seinen ehemaligen Professor und Mentor Harry Quebert in Aurora. Auch dort kommt er nicht voran, macht in Harrys Haus jedoch eine mysteriöse Entdeckung: In einer Schachtel findet er Fotos von Harry, dem ewigen Junggesellen, und einem jungen Mädchen namens Nola. Wer ist sie? Harry deutet eine „schlimme Geschichte“ an, geht aber nicht ins Detail. Als einige Wochen nach Marcus Abreise aus Aurora Nolas Leiche in Harrys Garten gefunden wird, steht Harry unter dringendem Mordverdacht. Marcus ist von Harrys Unschuld überzeugt, kehrt nach Aurora zurück und beginnt mit Nachforschungen. Was ist die Wahrheit über den Fall Harry Quebert?

☆ Meinung ☆


Der Einstieg in die Geschichte wirft zunächst zahlreiche Fragen auf. Im Prolog wird der Leser Zeuge eines Notrufs vom 30. August 1975, in dem gemeldet wird, dass ein Mädchen von einem Mann verfolgt durch den Wald flüchtet. Dann springt man in den Oktober 2008, wo Marcus Goldmann gerade sein zweites Buch veröffentlicht hat, das ein voller Erfolg wurde. Schließlich landet der Leser am Ausgangspunkt der Geschichte, dem Beginn des Jahres 2008, und bei dem von Schreibblockaden geplagten Marcus. Bei Marcus Besuch in Aurora lernt der Leser Harry Quebert kennen, bevor im Juni 2008 mit dem Fund der Leiche von Nola Kellergan die Ereignisse ins Rollen kommen.

Obwohl das offensichtliche Ziel des Buches die Aufklärung der Frage ist, wer Nola getötet hat, bietet dieses Buch noch viel mehr. Es konstruiert nach und nach, was im Sommer 1975 in Aurora geschah und zum verheerenden 30. August führte. Ein Fokus liegt auf Harrys verbotener Beziehung zu Nola, dessen Beschreibung in mir die verschiedensten Gefühle – von Entsetzen bis hin zu Mitgefühl – weckte. Aber auch andere Einwohner, deren Geschichten mit der Harrys und Nolas verknüpft sind, kommen zu Wort und geben ihr Wissen über die Ereignisse preis. Doch Vorsicht – die offensichtliche Wahrheit kann oft auch nur Lüge oder Missverständnis sein. Hat sich alles wirklich so zugetragen, wie es erzählt wird?

Das Geschehen wird auf verschiedenen Zeitebenen erzählt, zwischen denen regelmäßig gewechselt wird. Zahlreiche Rückblenden springen ins Jahr 1975, aber auch zu anderen Zeitebenen, zum Beispiel zu Marcus Highschooljahren oder seiner ersten Begegnung mit Harry. In der Gegenwart  sucht Marcus in Aurora nach dem Mörder und schreibt gleichzeitig ein Buch über den Fall, das von seinem Verleger schon vor dem Erscheinen als Sensation promotet wird. Dadurch wird die Handlung vielschichtig und komplex und zahlreiche Personen sind involviert. Es gilt, den Überblick zu wahren - dafür wird man mit einem außergewöhnlichem Buch belohnt.

„Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ ist ein vielschichtiges Buch, das den Leser immer tiefer in das Geschehen im Jahr 1975 eintauchen lässt. Gleichzeitig treibt Marcus in der Gegenwart die Suche nach Nolas Mörder voran und schreibt zeitgleich dazu ein Buch über die Ereignisse. Wie die Seitenzahl es schon verrät, erwartet den Leser eine sehr ausführliche Spurensuche, die mir sehr gefallen hat, Freunde temporeicher Geschichten aber eher abschrecken könnte. Immer wieder wurde ich von unabsehbaren Wendungen überrascht, von denen ich die meisten nicht kommen sah. Dieser komplexe Roman ist letztendlich schwer in Worte zu fassen, weshalb ich interessierten Lesern nur empfehlen kann, sich selbst auf die Suche nach der Antwort auf die Frage zu begeben, was im Sommer 1975 mit Nola geschah.


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Gebundene Ausgabe: 736 Seiten
Erscheinungsdatum: 13. August 2013
Verlag: Piper
Link zur Buchseite des Verlags


Montag, 23. September 2013

[Rezension] Ferdinand von Schirach - Tabu

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Titel: TABU
Autor: Ferndinand von Schirach
Erscheinungsdatum: 11.09.2013
Verlag: Piper Verlag 
Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen
ISBN: 9783492055697
Preis: 17,99 Euro


Ist es ein Bild von dem Mädchen, das der Protagonist des Buchs „Tabu“ von Ferdinand von Schirach, ermordet haben soll? Könnte sie so ausgesehen haben und sieht der Leser überhaupt nur ein Mädchen auf dem Cover oder könnte es eine Installation sein? Der Autor führt in diesem Buch dem Leser eine Realität vor Augen, die durch künstlerische Bearbeitung nur scheinbar ist. 

Die Hauptfigur Sebastian von Eschburg wuchs in einem Herrenhaus auf. Zwar war kaum Geld für die Erhaltung des Hauses vorhanden, dennoch legten seine Eltern Wert auf Anstand und Etikette wie zu vergangenen Zeiten.  Da die Familie einem Internat lange verbunden war, erhielt Sebastian dort ein Stipendium. Er ist Synästhetiker. Unmittelbar nachdem sein Vater sich erschossen hat ist er vor Ort, dieses Bild lässt seine Wahrnehmung förmlich explodieren. In den folgenden Jahren taucht er im Internat in die Bücherwelt so weit ab, dass er mit den Figuren einen Austausch beginnt, doch das fällt seiner Umwelt auf und er zieht sich in sich selbst zurück. Nach seinem Abitur beginnt er eine Ausbildung zum Fotographen. Das ist der Beginn einer Künstlerkarriere, bei der er lernt, dass das, was dargestellt wird, auch eine Sinnestäuschung sein kann. Nachdem er wieder einmal eine aufwendige Installation erarbeitet hat, gibt es einen Bruch im Erzählablauf. Nun ändert sich die Perspektive. Sebastian wird angeklagt, eine junge Frau ermordet zu haben. Der erfahrene Strafverteidiger Konrad Biegler übernimmt den Fall.

Das Buch ist in vier Teile gegliedert. Die ersten drei sind nach den Farben des Farbkreises benannt, die zusammen Weiß ergeben, dem Titel des letzten kurzen Teils. Die ersten drei Buchteile tragen zur Darstellung des Falls bei und ergänzen sich zu einem Schluss, der die Farbe der Unschuld trägt. Darüber, ob Sebastian unschuldig ist, muss sich der Leser im Laufe der Ermittlungen selbst eine Meinung bilden. Ferdinand von Schirach zeichnet die einzelnen Szenen in kurzen Kapiteln, aber so treffend, dass für mich das jeweils passende Bild vor Augen entstehen konnte. In seiner Arbeit als Künstler beschäftigt er sich auch mit gesellschaftlichen Tabuthemen und durch seine wenigen Kontakte kommt er einem Tabu scheinbar sehr nahe. Im ersten Teil versucht der Autor, dem Leser möglichst viele Hintergrundinformationen zu seinem Protagonisten zu geben, bevor dann Biegler und die Staatsanwaltschaft mit den Ermittlungen beginnen. Um den Leser mit der Charaktere des schnell gelangweilten , mürrischen, aber streng nach Gesetzeslage denkenden Strafverteidigers bekannt zu machen, schweift der Autor meiner Meinung nach etwas weit von der Geschichte ab. Bei der Darstellung der Verteidigung merkt man den Zeilen an, dass Herr von Schirach hier in seinem Element ist. Der Roman lässt mich darüber nachdenkend zurück, an wie vielen Stellen er mir eine Wirklichkeit aufgezeigt hat, die doch erst ein künstlerischer Geist erschaffen ein. Tabu ist eine Geschichte, wie ich sie vorher noch nie gelesen habe. Daher gebe ich gerne eine Leseempfehlung.



Sonntag, 22. September 2013

Eure liebsten Ermittler

In Rahmen eines Gewinnspiels hatten wir euch gefragt:

Wie heißt euer/eure LieblingsermittlerIn bzw. welches ist euer Lieblingsermittlungsduo aus einem Buch/aus Büchern?

Aus euren Antworten habe ich eine sehr interessante Übersicht zusammengestellt. Einige Ermittler kannte ich selbst noch nicht. Ich denke, es wird sich lohnen, in die ein oder andere Serie, denn es sind ausnahmslos nur Ermittler aus Buchreihen empfohlen worden, hineinzulesen. Meist sind die Bücher unabhängig voneinander zu lesen. Viel Spaß!

Sollten mir Fehler bei der Zusammenstellung z.B. bei der Anzahl der erschienen Bände passiert sein, gebt mir bitte Bescheid. Ich werde dann entsprechend korrigieren bzw. ergänzen.

Eure Girdie



Liebste(r) ErmittlerIn/
Liebstes Ermittlungsteam
AutorIn
Bisher erschienene Bücher
der Reihe
Verlag
Sergeant Havers/Inspector Lynley (3x genannt)
Elizabeth George
18
Blanvalet/Goldmann
Jane Rizzoli/Maura Isles (2x)
Tess Gerritsen
10
Blanvalet
Hunter und Garcia (2x)
Chris Carter
4
Ullstein
Alex Cross
James Patterson
17
Blanvalet
Club der Ermittlerinnen/Lindsay Boxer
James Patterson
9
Limes/Blanvalet
Ann Kathrin Klaasen
Klaus-Peter Wolf
7
Fischer
Detective Chief Inspector Barnaby
Caroline Graham
7
Goldmann
Rei Shimura
Sujata Massey
10 (Reihe beendet)
Piper
Comissario Guido Brunetti
Donna Leon
22
Diogenes
Commissario Montalbano
Camillieri
21 (davon 7 noch nicht übersetzt)
Lübbe
Kate Burkholder
Linda Castillo
6 (davon 2 noch nicht übersetzt)
Fischer
Miss Murphy (Tigerkatze)
Rita Mae Brown
20 (1 noch nicht übersetzt)
Rowohlt/Ullstein
Matthew Shardlake
C.J. Sansom
5
Fischer
Temprance Brennan
Kathy Reichs
16
Blessing
Robert Langdon
Dan Brown
4
Lübbe
Skulduggery Pleasant/ Walküre Unruh/
Derek Landy
8 (einer noch nicht erschienen)
Loewe
KHK Jennerwein (Alpenkrimi)
Jörg Maurer
5
Fischer
Ann Kathrin Klaasen
Klaus-Peter Wolf
8
Fischer
Peter Heiland
Felix Huby
4
Fischer
Smoky Barrett
Cody McFadyen
5
Lübbe


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