Mittwoch, 12. Oktober 2016

[Filmrezension Hanna] Die Insel der besonderen Kinder


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Die Insel der besonderen Kinder
 Regie: Tim Burton
Starttermin: 06. Oktober 2016
Länge: 126 Minuten
FSK 12



Inhalt
Jake ist ein zurückhaltender Außenseiter, der in seinem Leben noch nie sonderlich mutig war. Als er noch klein war, erzählte sein Großvater Abe ihm immer Geschichten von seinem Leben in einem walisischen Kinderheim, in dem er während des Zweiten Weltkriegs mit besonderen Kindern lebte. Da gab es zum Beispiel einen unsichtbaren Jungen, ein schwebendes Mädchen und natürlich die Heimleiterin Miss Peregrine, die sich in einen Vogel verwandeln konnte und die Kinder vor den Monstern beschützte. Zu jedem von ihnen zeigte er Jake stets ein vergilbtes Foto.

Inzwischen weiß Jake, dass die Geschichten erfunden waren und die Fotos Fälschungen sind. Doch dann wird Abe angegriffen und getötet. Jake meint, beim Fund seiner Leiche ein Monster gesehen zu haben. Bestärkt durch seine Therapeutin fliegt Jake nach Wales, um das Kinderheim zu besuchen und abschließen zu können. Vor Ort kommt es zu merkwürdigen Ereignissen, und bald stößt Jake auf ein unglaubliches Geheimnis…

Meinung
Schon im Jahr 2012 habe ich das Buch „Die Insel der besonderen Kinder“ von Ransom Riggs mit großer Begeisterung gelesen und mich deshalb seit der Ankündigung, dass es eine Verfilmung unter der Regie von Tim Burton geben wird, riesig auf den Film gefreut. Bereits im Vorspann werden Fotos der besonderen Kinder gezeigt, die das Herzstück des Buches waren, und ich war erst recht neugierig auf den Film.

Zu Beginn des Films wird Jake kurz vorgestellt: Er jobbt in einem Supermarkt, wird immer wieder verspottet und ist so zu einem zurückhaltenden Teenager geworden. Auf dem Weg zu seinem Großvater Abe, der neuerdings unter Verfolgungswahn zu leiden scheint, rekapituliert er die Geschichten, die Abe ihm früher erzählt hat. Nach diesem kurzen Einstieg nimmt der Film mit dem Fund von Abes Leiche schnell an Fahrt auf. Jake werfen die Ereignisse und was er glaubt gesehen zu haben völlig aus der Bahn und im Nu findet sich der Zuschauer auf der walisischen Insel Cairnholm wieder, dem Ort aus Abes Geschichten.

Schon das Filmplakat verrät, dass es die besonderen Kinder natürlich wirklich gibt und ich freute mich darauf, sie gemeinsam mit Jake kennenzulernen. Den Kontrast zwischen dem völlig zerstörten Heim der Gegenwart und der belebten Version, die er entdeckt, fand ich sehr gelungen. Es machte Spaß, mehr über die Fähigkeiten jedes einzelnen zu erfahren und das schöne Gefühl, angekommen zu sein, stellte sich ein.

Bald wird der Film deutlich düsterer, denn Jake erfährt, dass eine große Gefahr droht. Es kommt zu spannenden Szenen, die vor allem mit Gruselfaktor und Erschreck-Momenten punkten konnten. Auf blutige Szenen wird aber verzichtet. Und spätestens wenn alle Kinder ihre Fähigkeiten einsetzen, um anzugreifen und sich zu verteidigen, reißt der Film den Zuschauer mit. Gelegentlich wird die düstere Atmosphäre durch witzige Aspekte oder gefühlvolle Momente aufgelockert, doch die Spannung steht klar im Vordergrund.

Der Film ist lange recht nahe am Buch, was ich sehr gut fand. Es gab einige gelungene Ergänzungen, um die Geschichte noch spektakulärer und gruseliger zu machen, zum Beispiel hat Emma mit Olivia die Rollen getauscht und besitzt noch eine weitere beeindruckende Fähigkeit. Und die Hollows ernähren sich bevorzugt von den Augen ihrer besonderen Opfer. Zum Schluss hin gibt es dann gravierende Abweichungen, um das recht offene Ende des Buches zu vermeiden. Mir hat der doppelte Showdown sehr gefallen, er rundet den Film sehr gut ab.

Fazit
„Die Insel der besonderen Kinder“ bietet ein fantastisches Abenteuer, in dem Jake auf den Spuren seines verstorbenen Großvaters eine erstaunliche Entdeckung macht. Die Atmosphäre ist insgesamt vor allem düster und bietet ordentlich Grusel und Kämpfe, doch die besonderen Fähigkeiten der Kinder und eine zarte Liebesgeschichte ergänzen die Geschichte perfekt. In meinen Augen ist die Verfilmung absolut gelungen und hat meine hohen Erwartungen erfüllen können.


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