Sonntag, 30. September 2018

[Rezension Hanna] Bluthaus - Romy Fölck



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Bluthaus
Autor: Romy Fölck
Hardcover: 320 Seiten
Erscheinungsdatum: 28. September 2018
Verlag: Bastei Lübbe

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Die Polizistin Frida hat sich nach den traumatischen Erlebnissen vor einigen Monaten vom Dienst beurlauben lassen und ist von Hamburg in ihre Heimat in der Elbmarsch zurückgekehrt. Auf dem Obsthof ihrer Eltern nimmt sie sich Zeit, um sich darüber klar zu werden, ob sie nach wie vor in der Mordkommission arbeiten möchte. Dort erhält sie Besuch von ihrer Freundin Jo, die etwas zu beschäftigen scheint. Am Abend des selben Tages findet die Polizei Jo am Schauplatz eines Mordes. Sie ist sich sicher, dass ihr jemand etwas in die Schuhe schieben will. Während Bjarne Haverkorn den Fall offiziell übernimmt mischt sich auch Frida in die Ermittlungen ein, um Jo zu helfen. Doch einiges spricht dafür, dass Jo nicht zufällig am Tatort war.

Das Buch startet mit einem kurzen und schockierenden Prolog. Im Jahr 1997 an der Ostseeküste möchte Miriam mit einer Freundin abhauen und schleicht sich dazu mit gepacktem Rucksack aus dem Haus. Doch ihre Freundin taucht nicht am vereinbarten Treffpunkt auf. Als die Ausreißerin wütend zu ihren Eltern zurückkehrt, findet sie diese und ihren kleinen Bruder ermordet im Wohnzimmer. Ich war gespannt, wie die Protagonisten Frida und Bjarne in der Elbmarsch Verbindungen zu diesem Fall herstellen.

In der Gegenwart trifft man Frida auf dem Obsthof ihrer Eltern wieder, wo sie sich nach den Ereignissen des ersten Bandes für einige Monate zurückgezogen hat. Wann sie in den aktiven Polizeidienst zurückkehrt, ist für sie noch unklar. Doch dann entdeckt ihre Freundin Jo eine erstochene Frau und ist weit und breit die einzige Person am Tatort. Als sie Frida um Hilfe bittet, ist dieser klar, dass sie etwas tun muss. Bjarne Haverkorn nähert sich dem Fall als offizieller Ermittler rational und sachlich, während bei Frida von Anfang an eine starke emotionale Komponente mitschwingt.

Jo zu helfen stellt sich schnell als schwieriger heraus als gedacht. Mit ihrer geringen Gesprächsbereitschaft und Aussagen, die sich als Lüge herausstellen, macht sie sich verdächtig. Ein neuer Zwischenfall erhöht schließlich die Dringlichkeit, Licht ins Dunkel zu bringen, und stellt auch die Verknüpfung zur eingangs geschilderten Ostsee-Kulisse her. Trotz Auszeit ist Frida rasch wieder voll in ihrem Element und sucht nach dem entscheidenden Hinweis.

Frida und Haverkorn nähern sich dem Fall wie im ersten Band aus zwei verschiedenen Richtungen und kooperieren miteinander, um von den Erkenntnissen des anderen zu profitieren. Dabei erfährt man wieder ein wenig mehr über die beiden. Frida kämpft noch immer mit der Aufarbeitung ihres erlittenen Traumas. Haverkorn hingegen muss sich eingestehen, dass seine Ehe endgültig gescheitert ist.

Die Handlung nimmt langsam, aber konstant Tempo auf und lässt die Protagonisten erste Anhaltspunkte finden. Man erfährt mehr über die Tote und erlebt einige Überraschungen, als neue Verbindungen offenbar werden. Ein Hinweis führt zum nächsten, ohne dass es nennenswerte Alternativen gegeben hätte. Funklöcher spielen mehrfach eine entscheidende Rolle, was mich störte, insbesondere nachdem im ersten Band schon ein vergessenes Handy der Knackpunkt war. Zudem wird Spannung künstlich erzeugt, indem das Geschehen in die Länge gezogen wird und das Verhalten einer entscheidenden Personen fand ich schwer nachvollziehbar. Dadurch konnte ich mich auch beim Showdown nicht ganz auf die Geschichte einlassen.

„Bluthaus“ ist der zweite Fall für Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Obwohl sie sich vom Dienst hat beurlauben lassen steckt Frida bald mitten in Ermittlungen in einem Mordfall, denn eine Freundin hat die Leiche gefunden und scheint die einzige am Tatort gewesen zu sein. Ich fand es interessant, dass das Geschehen erneut mit einem Altfall verknüpft wurde. Beim Handlungsverlauf stolperte ich über einige Dinge, durch die mich die Geschichte nicht so recht mitreißen konnte. Für mich ist „Bluthaus“ ein solider Kriminalroman, für den ich drei Sterne vergebe.

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