Dienstag, 11. Dezember 2018

[Rezension] Mortal Engines. Jagd durchs Eis - Philip Reeve


 

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Mortal Engines. Jagd durchs Eis
Autor: Philip Reeve
Übersetzer: Gesine Schröder und Nadine Püschel
Taschenbuch: 368 Seiten
Erscheinungsdatum: 28. November 2018
Verlag: FISCHER Tor

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Zwei Jahre sind vergangen, seit Hester und Tom sich gemeinsam gegen Valentine und seinen finsteren Plan zur Wehr gesetzt haben. Mit ihrem Luftschiff, der „Jenny Haniver“, haben sie seither zahlreiche Orte bereist. Bei einem Stop in Airhaven werden sie von Nimrod Pennyroyal angesprochen, einem bekannten Autoren von Reiseberichten, deren Wahrheitsgehalt höchst zweifelhaft ist. Hester und Tom willigen ein, ihn mitzunehmen. Sie merken zu spät, dass ihm jemand auf den Fersen ist. Es kommt zu einem Gefecht, und der „Jenny Haniver“ gelingt knapp die Landung in Anchorage. In der einst mächtigen Eisstadt leben nach einer Epidemie nur noch ein paar Dutzend Menschen, angeführt von der weltfremden Freya. Diese hat ihren ganz eigenen Plan für ihre Gäste. Ihr Handeln verleitet Hester dazu, eine folgenschwere Entscheidung zu treffen.

Nachdem mich der erste Teil der Mortal Engines Reihe als Buch und auch als Film überzeugen konnte, war meine Vorfreude auf die Fortsetzung groß. Die Handlung beginnt rund zwei Jahre nach dem ersten Teil und startet ruhig. Hester und Tom haben ein neues Leben an der Bord der „Jenny Haniver“ begonnen. Das fühlt sich insbesondere für Hester immer noch unwirklich an.

Außerdem lernt man gleich einen neuen Charakter kennen: Freya ist seit dem Tod ihrer Eltern die Anführerin der Eisstadt Anchorage. Diese wäre leichte Beute, wenn sie gefunden wird, denn es sind fast alle Bewohner an einer Krankheit gestorben. Jetzt liegt es an Freya, zu entscheiden, wohin sie ihre Stadt lenkt, doch sie wartet vergeblich auf eine Eingebung. Zudem hat sie wenig Ahnung von alltäglichen Dingen, da sie ihr Leben lang von Dienern umgeben war. Von diesen hat jedoch nur ein einziger überlebt. Freyas Versuche, ihren Alltag zu meistern und sich wie eine edle Lumineszenz zu geben, sind amüsant. Sie tat mir als Leser ein bisschen Leid, machte sich mit einigen Entscheidungen aber nicht unbedingt beliebt.

Ein weiterer neuer Schlüsselcharakter ist der Autor Nimrod Pennyroyal, der bei Hester und Tom mitfliegt und dafür verantwortlich ist, dass ihr Luftschiff von seinen Verfolgern beschädigt wird. Außerdem spielen die sogenannten Verlorenen Jungs eine Rolle, eine Diebesbande, die vom mysteriösen „Onkel“ angeführt wird. Die zahlreichen neuen Charaktere bringen Schwung in die Geschichte und sorgen für neue Herausforderungen, denen Hester und Tom sich stellen müssen. Auch einige Geister der Vergangenheit holen die beiden bald in unerwarteter Gestalt ein. Es gibt nicht ganz so viele Ortswechsel wie im ersten Band und häufiger ruhige Szenen, die einem die Chance geben, die Handelnden noch besser zu verstehen.

Der Leser wird zu neuen Schauplätzen geführt, darf wieder spannende Auseinandersetzungen erleben und fiebert mit, ob Hester und Tom die Herausforderungen meistern werden. Die Situation spitzt sich immer weiter zu und zum Ende hin gab es in meinen Augen gleich mehrere Highlight-Szenen. Eine Handvoll Fragen bleibt offen, sodass ich mich freue, bald weiterlesen zu können. Wer den ersten Band mochte, der sollte sich diese Fortsetzung auf keinen Fall entgehen lassen!
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