Samstag, 3. November 2018

[Rezension Hanna] Mortal Engines. Krieg der Städte - Philip Reeve

 

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Mortal Engines. Krieg der Städte
Autor: Philip Reeve
Übersetzer: Gesine Schröder und Nadine Püschel
Taschenbuch: 336 Seiten
Erscheinungsdatum: 24. Oktober 2018
Verlag: FISCHER Tor

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In einer fernen Zukunft ist London eine mächtige Traktionsstadt: Schon vor langer Zeit haben Städte begonnen, sich fortzubewegen, und jagen seither einander. Nachdem sich London zehn Jahre lang vor größeren Städten versteckt hat, wagt es sich nun wieder in die Jagdgründe und erwischt gleich eine kleine Schürferstadt. Dieses Spektakel lässt sich auch Tom, der zur Gilde der Historiker gehört, nicht entgehen. Mit der Beute kommen einige Plunderer an Bord, deren Funde sich Tom zusammen mit seinem großen Vorbild Valentine, dem Obersten Historiker anschauen will. Doch plötzlich zieht jemand ein Messer und will Valentine erstechen. Tom kann den Mordanschlag verhindern, während der Attentäter in den Abgrund springt. Doch Tom hat ihren Namen gehört: Hester Shaw. Woraufhin Valentine ihn ihr hinterher in den Abgrund stößt…

Der Trailer zum gleichnamigen Film, der im Dezember erscheint, konnte meine Neugier an diesem dystopischen Szenario wecken. Der erste Band dieser vierteiligen Buchreihe startet spektakulär: Die Traktionsstadt London verleibt sich eine kleine Schürferstadt ein, um mit der Beute das eigene Fortbestehen zu sichern. Denn so läuft es seit vielen Jahrhunderten, das ist das Gesetz des Städtedarwinismus: Fressen und gefressen werden.

Auch Tom gehört zu denjenigen, die Londons Erfolg bejubeln. Für ihn ist es ganz normal, dass die Stadt umherfährt und jagen geht. Doch dann gerät sein Leben von einem Moment auf den anderen völlig aus den Fugen: Er rettet den Obersten Historiker Valentine vor einer Messerattacke, hört den Namen der Attentäterin und findet sich gleich darauf mit ihr in den Außenlanden wieder. Warum hat sie den Anschlag verübt? Ist sie gefährlich? Und warum hat Valentine ihn durch den Stoß in die Tiefe fast umgebracht?

Für das ungleiche Duo Hester und Tom beginnt eine abenteuerliche Reise. Auf sich allein gestellt durchqueren sie die Jagdgründe. Dabei erfährt Tom mehr über Hester und warum sie Valentine umbringen will. Ihre Sicht auf die Dinge passt so gar nicht zu allem, was er bislang zu wissen glaubte. Auf eine wichtige Frage hat jedoch auch sie keine Antwort, und gerade diese könnte entscheidend für das Schicksal vieler sein. Schon bald kommt es zur nächsten brenzligen Situation: Die beiden werden von einem Städtchen aufgesammelt, in dem sie gefesselt und als Sklaven verkauft werden sollen, denn es gibt immer weniger Beute und so ist sich jeder selbst der Nächste.

Während den Leser in den Kapiteln rund um Hester und Tom eine actionreiche und spannende Story erwartet, erfährt man auch, was währenddessen in London vor sich geht. Dort hört Valentines Tochter Katherine ein Gespräch mit, das sie ins Grübeln bringt. Sie will wissen, was ihr Vater vor ihr verheimlicht. Dabei beweist sie, dass sie mehr ist als ein verwöhntes Püppchen. Mit Grips und Mut findet sie einige erstaunliche Dinge heraus. In Kombination mit dem, was in den Außenlanden ans Licht kommt, hatte ich bald einen Verdacht, was vor sich geht.

Dem Autor ist es gelungen, sympathische und ungewöhnliche Charaktere zu schaffen, die man auf einem temporeichen Abenteuer begleitet. Die spektakulären Kulissen wurden vor meinem inneren Auge lebendig und ich freue mich schon riesig darauf, sie auf der großen Leinwand zu sehen. Zügig geht es von einem Ort zum nächsten, neue Bekanntschaften werden gemacht und Kämpfe ausgefochten. Dabei ist der Autor nicht zimperlich und lässt mehrfach wichtige Personen sterben. Das große Finale ist das Sahnehäubchen dieses Fanatsy-Spektakels, das mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln und begeistern konnte. Ich werde auf jeden Fall weiterlesen. Fans von Action und Fantasy sollten sich dieses Buch nicht entgehen lassen!
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