Samstag, 13. Juli 2019

[Rezension] Bretonisches Vermächtnis - Jean-Luc Bannalec



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Bretonisches Vermächtnis
Autor: Jean-Luc Bannalec
Broschiert: 320 Seiten
Erschienen am 25. Juni 2019
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Link zur Buchseite des Verlags

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Kommissar Dupin blickt einem Wochenende mit Claire und ihren Eltern entgegen, als ihn ein Anruf aus Concarneau erreicht. Docteur Pierre Chaboseaus ist aus seinem Arbeitszimmer im obersten Stock gestürzt und wurde von seiner Frau tot aufgefunden. Und er wohnte ausgerechnet über dem Amiral, Dupins Lieblingsrestaurant! Problematisch ist jedoch, dass Nolwenn und Riwal sich aufgrund von Renovierungsarbeiten im Kommissariat Urlaub genommen haben und Kadeg sich in Elternzeit befindet. Zum Glück ist das Team kürzlich um zwei Kolleginnen verstärkt worden, mit denen er sich in die Ermittlungen stürzen kann: Rosa Le Menn, frisch von der Polizeischule und Iris Nevou, die es nach der Scheidung von ihrem Mann in die Gegend gezogen hat. Schnell stellen die drei fest, dass für einen Mord an dem Arzt und Geschäftsmann Chaboseaus zahlreiche Motive in Frage kommen.

Zu Beginn des Buches versucht Dupin, sich am Pointe Du Raz zu erholen, doch die Ruhe währt nicht lange. Die Eltern von Claire kündigen um einen Tag vorgezogene Ankunft an, wofür Dupin sich nur schwer begeistern kann. Doch gleich der nächste Anruf unterrichtet ihn von einem neuen Fall, vermutlich Mord - und das mitten in Concarneau!

Ich habe mich gefreut, dass nun zwei neue Kolleginnen Dupins Team verstärken. Bislang waren die Rollen sehr klassisch verteilt - drei Männer und eine Sekretärin - jetzt mischen zwei Ermittlerinnen das Team auf. Durch die vorübergehende Abwesenheit der anderen haben sie gleich ordentlich zu tun, sodass man sie in Aktion erlebt und kennenlernen kann.

Schnell ist klar, dass es sich bei dem Tod von Chaboseau um Mord handelt. Doch wo kann man für die Ermittlungen ansetzen? Seine Frau wirkt beherrscht und emotional kühl, hat das etwas zu bedeuten? Wollte ein ehemaliger Patient vielleicht Rache nehmen? Oder ist er bei seinen zahlreichen Geschäften in den unterschiedlichsten Branchen mit jemandem aus Wirtschaft oder Politik aneinandergeraten? Alle Ansätze werden verfolgt und durch Dupins Befragungen erhält man stückweise ein besseres Bild, was für eine Person das Opfer war.

Für zusätzliche Spannung sorgt die Tatsache, dass es bald zu weiteren Vorfällen kommt, die Ermittlungen verlangen. Hängen sie mit dem Mord an Chaboseau zusammen oder geht es um etwas ganz anderes? Neugierig las ich weiter und rätselte aktiv mit. Zum Schmunzeln brachten mich vor allem Dupins Begegnungen mit Claires Eltern, die ihm immer wieder in den falschen Momenten über den Weg laufen. Zum Ende hin gibt es eine gelungene Wendung, die mich trotz einiger Hinweise überraschen konnte.

„Bretonisches Vermächtnis“ bietet eine gelungene Mischung aus Spannung, Unterhaltung und Eintauchen in die bretonische Lebensart. Für mich der beste Dupin-Krimi seit langem!


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