Mittwoch, 24. Mai 2023

Rezension: Happy End von Andrew Sean Greer

 


Rezension von Ingrid Eßer


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Titel: Happy End 
Autor: Andrew Sean Greer
Übersetzerin: Charlotte Milsch
Erscheinungsdatum: 24.05.2023
Verlag: S. Fischer (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN: 9783203975284

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Der Roman „Happy End“ ist die Fortsetzung von „Mister Weniger“, dem Pulitzer-prämierten Buch von Andrew Sean Greer. Ich habe den Vorgänger nicht gelesen, was aber vom Verständnis her kein Problem war. Die Geschichte erzählt davon, dass am metaphorischen Himmel des Schriftstellers und Protagonisten Arthur Weniger Wolken aufziehen, denn sein langjähriger Lebensgefährte, in dessen Haus er immer noch wohnt, ist verstorben. Dessen frühere Ehefrau überbringt ihm die Botschaft, dass die Erben auf der Zahlung der Miete für die vorangegangenen Jahren eben jener „Hütte“, wie Weniger das Haus nennt, bestehen. Weniger beschließt, jede ihm angebotene Tätigkeit im Rahmen seiner Möglichkeiten anzunehmen. Sein aktueller Partner Freddy Pelu, der Hochschullehrer und gleichzeitig Erzähler der Geschichte ist, weilt zu Wenigers Pech während ihn die Hiobsbotschaft erreicht zu einem Sabbatical im weit entfernten Maine. Die feste Beziehung der beiden steht momentan auf dem Prüfstand.

Zu einem, der ihm von seinem Agenten vermittelten Jobs, gehört die Erstellung des Porträts eines älteren Bestsellerautors. Dieser will ihm kein Interview gewähren, wenn er ihm nicht hilft, eine bestimmte Person zu finden. In einem alten Camper Van, begleitet von einem Mops, machen die beiden sich auf den Weg. Damit beginnt ein Road-Trip durch die USA bei dem der oft unbeholfene Weniger in immer neue ungewollte Situationen gerät. Aus der Beschreibung habe ich den Witz erkannt, aber leider konnte mich der Humor des Autors nicht erreichen. Auch wird Wenigers Leben von einigen unerfreulichen Ereignissen überschatten, nicht nur von dem Mietrückstand, was tragisch war.

Während Weniger versucht, genügend Geld zu verdienen, um seine Schulden abzubezahlen, erfuhr ich in Rückblicken mehr über seine Kindheit. Letztlich wird ihm bestätigt, was er längst erwartet, dass er nicht unverwechselbar ist. Zum Abschluss seiner langen Reise lässt er seine Gefühle sprechen und ihm wird deutlich, wen er sich in seiner Nähe wünscht. 

Für mich war „Happy End“ ein unterhaltsamer Roman mit interessanten, besonderen Figuren. Obwohl ich dem Autor Respekt für seine Fantasie zolle, mit der er ungewöhnliche Situationen geschildert und die handelnden Personen gestaltet hat, konnten mich die geschilderten Geschehnisse nicht tiefer berühren. Sicherlich wird das Buch von Andrew Sean Greer, auch aufgrund des Witzes, viele Freunde finden, aber ich gehöre leider nicht dazu.


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