Samstag, 5. Oktober 2013

[Rezension Hanna] Die Wünsche meiner Schwestern von Lisa Van Allen


 

☆ Inhalt ☆


Seit mehr als zwei Jahrhunderten besitzen die Van Rippers eine ganz besondere Strickerei: Sie sind in der Lage, in ihre Strickartikel Wünsche einzuarbeiten, wenn der Auftraggeber bereit ist, im Gegenzug etwas persönlich Bedeutsames aufzugeben. Nach dem Tod ihrer Tante Mariah soll und möchte nun die einzige in Tarrytown verbliebene Van Ripper, Aubrey, die neue Hüterin der Stickerei werden. Doch zur Beerdigung reisen auch ihre Schwestern Bitty und Meggie an, die beide einst mehr oder weniger die Flucht ergriffen haben. Die drei müssen sich über die Zukunft der Strickerei einig werden. Dabei werden allmählich all die Wünsche, Ziele und Sorgen der drei Schwestern offenbar, welche sie lange Zeit verborgen gehalten haben.

☆ Meinung ☆


Bereits mit der ersten Kapitelüberschrift „Beginne mit dem Kreuzschlag“ wird deutlich: Das Stricken spielt in diesem Roman eine zentrale Rolle. Das Buch beginnt in der Strickerei der Van Rippers, in der Aubrey über den plötzlichen Tod ihrer Tante informiert wird. Hier wird sich auch ein Großteil der weiteren Szenen des Buches abspielen, denn bald treffen Aubreys Bitty mit ihren zwei Kindern sowie Meggie ein und die Strickerei wird zu einem lebhaften Ort, in dem die Schwestern die letzten Jahre aufholen und sich Gedanken über die Zukunft machen müssen.

Die drei Schwestern machen zunächst den Eindruck, ein recht sorgenfreies Leben zu führen. Doch während der Diskussionen über die Zukunft der Strickerei bröckeln allmählich die Fassaden. Gefühlvoll beschreibt Lisa Van Allen, wie die Schwestern ihre verletzliche Seite offenbaren und sich einander ihre Sorgen eingestehen. Werden und können sie sich gegenseitig helfen – oder hat die Zeit sie auseinandergetrieben? Gut konnte ich mich in die einzelnen Schwestern hineinversetzen und die Motive für ihr Handeln nachvollziehen.

Eine spannende Frage in diesem Buch ist, inwiefern die Van Rippers wirklich Magie wirken können. Nicht jeder Wunsch geht in Erfüllung, und daher sind die Bewohner Tarrytowns sind hier ganz unterschiedlicher Meinung. Weithin gelten die Van Rippers jedoch als Sonderlinge, die von vielen in der Öffentlichkeit gemieden und nur heimlich aufgesucht werden. Doch auch die drei Schwestern haben ganz verschiedene Einstellungen zur Magie. Hier wird der Leser aufgefordert, sich eine eigene Meinung zu bilden.

In ruhigem Tempo beschreibt das Buch die Wochen nach dem Tod ihrer Tante Mariah, in denen die drei Schwestern sich zum ersten Mal seit Jahren wiedersehen und unter einem Dach leben. Themen wie Familienzusammenhalt, Liebe, Loyalität und natürlich die Magie des Strickens stehen im Vordergrund. Auch ein wenig Spannung kommt auf, denn die Zukunft der Strickerei hängt nicht nur von der Entscheidung der drei Schwestern, sondern auch einer politischen Abstimmung über die Neugestaltung des gesamten Viertels ab. Welchen Weg werden die Schwestern einschlagen? Wer das herausfinden will, der sollte unbedingt „Die Wünsche meiner Schwestern“ lesen.


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Taschenbuch: 448 Seiten
Erscheinungsdatum: 19. August 2013
Verlag: Rütten & Loening
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