Dienstag, 12. Januar 2021

Rezension: Auch die große Liebe fängt mal klein an von Sylvia Deloy

 


Rezension von Ingrid Eßer

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Titel: Auch die große Liebe fängt mal klein an
Autorin: Sylvia Deloy
Erscheinungsdatum: 21.12.2020
Verlag: Lübbe (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch
ISBN: 9783404183531
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Ihren Roman „Auch die große Liebe fängt mal klein an“ lässt Sylvia Deloy in Köln spielen, dort, wo sie auch selbst mit ihrer Familie lebt. Man spürt es in den Schilderungen, dass die Autorin ihre Heimatstadt mag. So bunt und abwechslungsreich wie das Cover gestaltet ist, so wechselvoll ist auch das Leben der Protagonistin Marie mit Höhen und Tiefen. Maries große Liebe ist schon vor längerer Zeit in die Brüche gegangen, aber in dieser Hinsicht steht noch eine Überraschung für sie bereit. Aus einer kleinen, wieder aufflackernden Zuneigung wird sich deutlich mehr entwickeln, die Frage ist nur, wie beständig die Gefühle der Protagonisten sind.

Marie leitet seit dem Tod ihres Vaters das Restaurant „Petite Pauline“ in Köln, das sich der französischen gehobenen Küche verschrieben hat. Der inzwischen an Demenz erkrankte und daher im Pflegeheim lebende Großvater hat die Gaststätte gegründet und seither hat sich weder am Interieur noch am Angebot wenig verändert. Die Kölner wenden sich inzwischen lieber angesagteren Locations zu.

Um das Restaurant zu retten und das Geld für dringend notwendige Reparaturen aufzubringen, schließt Marie das Restaurant und beginnt kurzfristig in der Küche eines Brauhauses. An ihrem ersten Tag trifft sie auf ihren ebenfalls dort arbeitenden Ex-Freund Anton. Die Zubereitung der Gerichte erfordert unvermeidbar eine Zusammenarbeit unter den Kollegen. Für die beiden führen die Umstände dazu, dass sie sich mit ihrer Beziehung auseinandersetzen.

Sylvia Deloy schafft es, locker und leicht zu erzählen, aber dennoch ernste Thematik dabei zu berücksichtigen. Diesmal greift sie dabei die Themen Demenzerkrankung, sich der Familiengeschichte verpflichtet fühlen und an eine alte Liebe wieder anzuknüpfen, auf. Glücklicherweise führte auch diese romantische Komödie wieder zu einem versöhnlichen Ende, aber bis dahin muss Marie einiges an Beziehungsarbeit leisten und über die langen Schatten springen, den die Familienangelegenheiten werfen. Sowohl hier wie da ist es das Problem der Protagonistin, dass sie ihre Entscheidungen auf den Erfahrungen in der Vergangenheit zu treffen versucht.

Die Figuren wie überhaupt die gesamte Erzählung scheinen aus dem Leben gegriffen und vorstellbar. Marie fand ich als Person liebenswert, dennoch gehört es zur Geschichte, dass mir nicht jede Figur sympathisch war. Über den Besuch bekannter Orte, Sprache und auch Rezepte vermittelt die Autorin einiges an Kölner Lokalkolorit. Am Ende des Buchs findet sich die Zubereitung von ein paar einfachen, für die Stadt und Region Köln bekannten Gerichten. Der Roman wird abwechslungsreich durch freundlich ausformulierte, interessante Erzählungen in Nebenhandlungen.

Mit dem Roman „Auch die große Liebe fängt mal klein an“ hat Sylvia Deloy eine amüsante Geschichte mit ernsten Untertönen geschrieben, die mich bestens unterhalten hat und die ich daher gerne weiterempfehle. Das Buch ist ein Muss für Fans von romantischen Liebeskomödien. 


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