Mittwoch, 2. Juni 2021

Rezension: Durch den wilden Kaukasus. Geschichten über das georgische Traumland Swanetien von Gottfried Merzbacher, Anna Kordsaia-Samadaschwili, Abo Iaschaghaschwili, illustriert und herausgegeben von Kat Menschik

 

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Durch den wilden Kaukasus. Geschichten über das georgische Traumland Swanetien
Autoren: Gottfried Merzbacher, Anna Kordsaia-Samadaschwili, Abo Iaschaghaschwili
illustriert und herausgegeben von Kat Menschik
Hardcover: 128 Seiten
Erschienen am 6. Mai 2020
Verlag: Galiani Berlin

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„Durch den wilden Kaukasus“ ist der 10. Titel der Lieblingsbuch-Reihe, die von Kat Menschik zusammengestellt und illustriert wird. Im Nachwort, das ich zuerst gelesen habe, erklärt Menschik, dass ihr die Idee zum Buch auf einer Wanderreise durch Swanetien im Kaukasus kam. Mit diesem Buch hat sie gemeinsam mit einigen ihrer Reisebegleiter die Natur und das Lebensgefühl der Gegend eingefangen.

Das Buch besteht aus vier verschiedenen Abschnitten. Auch deren Hintergründe werden erst am Ende des Buches erläutert und ich kann nur empfehlen, sie vorab zu lesen. Der erste und mit Abstand längste Abschnitt besteht aus Auszügen eines zweibändigen Werks von Gottfried Merzbacher, das dieser im Jahr 1901 veröffentlicht hat. Er beschreibt zunächst, was zur Historie Swanetiens überliefert ist und anschließend seine eigenen Erfahrungen, die er zu Fuß und zu Pferde gesammelt hat. Abschließend berichtet er von einer gefährlichen Gletscherwanderung, die er zusammen mit seinen Reisegefährten unternommen hat. Nature Writing ist derzeit wieder schwer in Mode, hier erlebt man als Leser eine frühe Form davon. Merzbacher nimmt beim Schreiben kein Blatt vor den Mund und lässt seine persönliche Meinung und seine Eindrücke unverfälscht einfließen. Ich fand seine Schilderungen an mancher Stelle jedoch langatmig, obwohl wir es hier schon mit Auszügen aus seinem Werk zu tun haben.

Es folgen drei kürzere Abschnitte: Zum einen die wahre Geschichte einer Bergsteigerin, der ein Berg geschenkt wurde. Dann eine eigens für das Buch verfasste Kurzgeschichte von Anna Kordsaia-Samadaschwili, einer georgischen Gegenwartsautorin. Und schließlich einige kurze Dialoge mit Bewohnern Swanetiens von Abo Iaschaghaschwili, der als Schriftsteller und Bergführer häufig in der Gegend unterwegs ist. Diese drei Abschnitte haben mir ausgesprochen gut gefallen, sie vermitteln auf vielfältige Weise einen Eindruck der Region.

Highlights sind für mich erneut die Illustrationen von Kat Menschik und die Buchgestaltung. Auf dem Cover erhält man bereits einen Eindruck von der Art der Illustrationen, die im Buch zu finden sind. Im Buch sind an vier Stellen jeweils vier ganzseitige farbige Illustrationen von Blumen vor der Kulisse des Kaukasus zu finden. Mir kam gleich der Gedanke, dass diese sich auch als Kalender wunderbar machen würden und eine kurze Recherche ergab, dass das tatsächlich für 2022 geplant ist. Zusätzlich zu den farbigen Illustrationen sind zwischen Textabschnitten immer wieder einige kleine schwarz-weiße Zeichnungen untergebracht, die sich auf das Geschriebene beziehen. Ein echter Hingucker sind außerdem der silbern glänzende Buchschnitt und das pinke Lesebändchen.

Wie seine Vorgänger ist auch dieser Band ein Must Have für alle Leser, die Kat Menschiks Illustrationen möhen und sich für hochwertige Bücher mit besonderer Gestaltung begeistern können. Mit diesem Jubiläumsband ist es Kat Menschik gelungen, mein Fernweh zu wecken!

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