Samstag, 5. Juni 2021

Rezension: Die verschwundene Schwester von Lucinda Riley

 

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Die verschwundene Schwester
Autorin: Lucinda Riley
Übersetzer: Sonja Hauser, Karin Dufner, Sibylle Schmidt und Ursula Wulfekamp
Hardcover: 832 Seiten
Erschienen am 24. Mai 2021
Verlag: Goldmann

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Meine Vorfreude auf „Die verschwundene Schwester“ war riesig, denn die Frage, bei wem es sich dabei handelt, steht nun schon seit sechs Büchern im Raum. Als ich jedoch hörte, dass dieser Band doch noch nicht der letzte sein soll, war ich enttäuscht. Werden lang ersehnte Antworten nun gegeben oder muss ich mich ein weiteres Mal gedulden?

Das Buch startet vielversprechend, denn die sechs Schwestern haben nun den Namen der siebten Schwester sowie die Zeichnung eines Rings, der ihre Identität zweifelsfrei belegen soll. In ein paar Tagen wollen die Schwestern in die Ägäis aufbrechen, um am Todestag ihres Vaters einen Kranz ins Meer zu werfen. Gerne würden sie die bislang verschwundene Schwester auf dieser Reise mitnehmen. Die Spur führt zu einem Weingut in Neuseeland. CeCe, die in Australien wohnt, macht sich gleich auf den Weg. Vor Ort trifft sie auf die zweiundzwanzigjährige Mary-Kate, die adoptiert ist und bestätigt, dass der gesuchte Ring ihr gehört. Diesen hat jedoch ihre Mutter mitgenommen, die gerade erst ihren Mann verloren hat und zu einer Weltreise aufgebrochen ist. Weil die Schwestern den Ring unbedingt sehen möchten reisen sie der Mutter hinterher. Diese scheint jedoch nicht gefunden werden zu wollen.

Während man die bisherigen sechs Bücher nicht zwingend in der richtigen Reihenfolge lesen musste empfehle ich, diesen siebten Band erst zu lesen, wenn man die anderen Bücher kennt. Alle sechs Schwestern, die man bislang kennenlernen durfte, kommen hier erneut zu Wort. Man erfährt, wie es für die nach dem Ende ihres jeweiligen Buches weitergegangen ist.Die erneute Begegnung mit ihnen und die Gespräche untereinander fand ich schön. Ihre Versuche, den Ring zu finden, grenzen jedoch an Stalking und ich konnte die ablehnende Reaktion der Verfolgten gut nachvollziehen.

Die Rückblicke nehmen den Leser diesmal mit in die irische Geschichte und den Kampf der katholischen Iren für eine eigene Republik. Dabei erhielt ich Einblicke in das Leben der irischen Landbevölkerung und ihre Beteiligung am irischen Unabhängigkeitskrieg. Sowohl die Kapitel in der Vergangenheit als auch die Suche nach der verlorenen Schwester im Jahr 2008 sind kurzweilig geschrieben und lassen sich in zügigem Tempo lesen. Mich hat der Roman gut unterhalten können. Die Erzählung wird jedoch an vielen Stellen in die Länge gezogen und am Ende des Buches sind wie vermutet weiterhin die meisten großen Fragen unbeantwortet.

Wer alle sechs vorherigen Bände der Reihe gelesen hat, für den ist „Die verschwundene Schwester“ ein Must Read auf dem Weg zum finalen Band, der nächstes Jahr erscheinen wird.

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