Mittwoch, 21. Mai 2025

Rezension: Schauplätze der Weltliteratur - Eine Reise zu berühmten Orten großer Werke von John Sutherland (Hrsg.)

 


Rezension von Ingrid Eßer

Titel: Schauplätze der Weltliteratur: Eine Reise zu
berühmten Orten großer Werke
Herausgeber: John Sutherland
Erscheinungsdatum: 07.04.2025
Verlag: wbg Theiss (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Hardcover
ISBN: 9783534610303
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Das Buch „Schauplätze der Weltliteratur“ ist eine „Reise zu berühmten Orten großer Werke“, wie es im Untertitel heißt. Es geht hier nicht darum, reale Schauplätze vorzustellen. John Sutherland, der die Sammlung zusammengestellt hat, erklärt in seiner Einleitung, dass eine „literarische“ Landschaft mit Worten gestaltet wurde. Sie lösen beim Lesenden ein Kopfkino aus, anhand dessen sich für ihn eine Vorstellung bildet. Außerdem bezieht er in dem von ihm angewendeten Konzept sowohl Orte wie auch die Gewohnheiten, Sitten und Konventionen der dort lebenden Menschen mit ein. Anhand der Beschreibung von SchriftstellerInnen des gleichen Schauplatzes wird deutlich, wie verschieden dieser wahrgenommen wird.

In vier verschiedenen Kapiteln ordnet der Herausgeber die von ihm ausgewählten Bücher zeitlich zu. „Romantische Aussichten“ behandelt Romane, die in der Zeit bis 1920 geschrieben wurden, „Kartierung der Moderne“ schaut auf Bücher aus der Zeit von 1921 bis 1951, „Nachkriegspanoramen“ umfasst die Jahre bis 1982 und abschließend blickt man in „Zeitgenössische Schauplätze“ auf die vergangenen vier Jahrzehnte. Jedes Buch wird auf zwei bis vier Seiten vorgestellt. Nach einem ersten Pitch unterhalb des Titels wird der Inhalt des literarischen Werks kompakt zusammengefasst. Kurze Zitate aus dem jeweiligen Roman ergänzen den Überblick. Biografische Informationen zur Autorin oder zum Autor befinden sich in einer äußeren Spalte am Beginn der Vorstellung. Fotos, Landkarten, Illustrationen und Meisterwerke ergänzen die Darstellung.

Die Präsentation eines Romans übernehmen AutorInnen von Rang, die im Anhang alphabetisch aufgeführt sind. Dazu zählen KritikerInnen, ProfessorInnen und RedakteurInnen. Auf welche Reise sie den Lesenden mitnehmen, steht unterhalb ihrer Beschreibung. In ihren Zusammenfassungen des jeweiligen Werks beschreiben sie neben dem Schauplatz Wissenswertes zu Hintergründen und Motiven der Entstehung. Ein Register und ein Bildnachweis finden sich ebenfalls am Ende des Buchs.

„Schauplätze der Weltliteratur“ ist ein ansprechend aufgemachtes gestaltetes Buch, das wertig erscheint. Von den mehr als siebzig vorgestellten Werke kann der Lesende sich inspirieren lassen, um den Roman anschließend zu erwerben und zu lesen. Diejenigen, die das ein oder andere Buch bereits kennen, werden sich gerne durch die Präsentation daran zurückerinnern. Ich vergebe eine Leseempfehlung und weise darauf hin, dass das Buch auch gut zum Verschenken geeignet ist.

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