Sonntag, 21. September 2025

Rezension: Der Kreuzweg der Raben von Andrzej Sapkowski


Der Kreuzweg der Raben
Autor: Andrzej Sapkowski
Übersetzer: Erik Simon
Hardcover: 352 Seiten
Erschienen am 2. September 2025
Verlag: dtv
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Geralt von Riva hat erst kürzlich seine Ausbildung zum Hexer in der Festung Kaer Morhen abgeschlossen und ist ins Land Kaedwen gereist, um dort nach Arbeit zu suchen. Schon bald endet er beinahe am Strick, nachdem er einen Räuber getötet hat, der ein Bauernmädchen schänden wollte. Doch er erhält unverhofft Hilfe und lernt so seinen neuen Mentor kennen, den Hexer Preston Holt, von dem er erstaunlicherweise nie zuvor gehört hat. Von ihm lernt er eine neue Art zu kämpfen und erfährt von Vorfällen aus der Vergangenheit der Hexer, die ihm bislang verschwiegen wurden. Er kommt nicht nur Monstern auf die Spur, sondern auch Menschen, die schon lange nichts Gutes mehr im Sinn haben.

Mit „Der Kreuzweg der Raben“ kehrt Andrzej Sapkowski noch einmal ins Witcher-Universum zurück und präsentiert seinen Leser:innen einen jungen, unerfahrenen Geralt von Riva. Er steckt voller Tatendrang, ist aber noch sehr impulsiv und wenig kampferfahren. Damit bringt er sich in Schwierigkeiten, doch zum Glück gibt es auch ihm wohlgesonnene Charaktere, die ihm helfen und von denen er lernen kann. 

Eine Weile wirkt das Buch wie eine lose Aneinanderreihung von Aufträgen und die Kapitel lesen sich wie Kurzgeschichten. Erst mit der Zeit kristallisiert sich ein übergreifender Handlungsbogen heraus, in dem Intrigen, Machtspiele und moralische Entscheidungen im Vordergrund stehen. Wer die Reihe rund um den Witcher bereits kennt, der freut sich über neue Informationen zu den Ursprüngen der Hexer und eine Begegnung mit Nenneke. Aber auch ohne Vorkenntnisse findet man hier ein lesenswertes Abenteuer vor. „Der Kreuzweg der Raben“ ist spannend, intensiv und fesselnd erzählt. Ein Muss für Witcher-Fans und ein idealer Einstieg für alle, die Geralt noch nicht kennen und ganz von vorn beginnen möchten.


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