Mittwoch, 23. März 2016

[Rezension Ingrid] Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance von Estelle Laure


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Titel: Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance
Autorin: Estelle Laure
Übersetzerin: Sophie Zeitz
Erscheinungstermin: 10.03.2016
Verlag: KJB 
rezensierte Buchausgabe: Leseexemplar

Lucille hat es nicht leicht im Leben. Doch bei den diversen Schicksalsschlägen von denen sie betroffen ist, hat das Glück auch noch ein Wörtchen mitzureden. Auf dem Cover des Buchs „Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance“ von Estelle Laure ist zu sehen, wie das Glück mit seinen hellen kräftigen Farben das Schicksal überstrahlt. Synonym steht diese Aufmachung für den Inhalt des Buches. Wer den Roman zur Hand nimmt, wird erfahren „Alles wird gut“.

Die 17 jährige Lucille, auch Lu genannt, ist im letzten Jahr der Highschool. Doch ein angestrebtes Studium rückt für sie in weite Ferne als ihre Mutter sie und ihre 9jährige Schwester Wren verlässt kurz nachdem Lucilles Vater in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wurde. Weil ihre Mutter nicht zurückkehrt, wird schnell das Geld knapp mit dem beide ihren Lebensunterhalt bestreiten. Doch Lucille ist noch nicht alt genug, um offiziell für Wren sorgen zu können. So beschließt sie, niemandem von ihrer Situation zu erzählen, mit Ausnahme ihrer langjährigen, allerbesten Freundin Eden. Die Lage spitzt sich im Laufe der Tage und Wochen zu und Eden kann nicht immer wie versprochen auf Wren aufpassen, wenn Lu ihrem Aushilfsjob nachgeht. Aber da ist auch Digby, der Zwillingsbruder von Eden, den sie ebenso lange kennt wie ihre Freundin. Er ist ebenfalls für sie da und hilft wo er kann. Und ausgerechnet jetzt, verliebt Lucille sich in ihn. Aber Digby hat seit langem eine feste Freundin …

Das Buch beginnt mit der Kapitelüberschrift „Tag 14“. Zwei Wochen ist es her, seit Lucilles Mutter sich eine Auszeit genommen und einfach gegangen ist. Mit der Aussicht auf Wiederkehr hat Lucille nicht gezögert und einfach die Tätigkeiten übernommen die nötig waren, um den Alltag von sich und Wren zu gestalten. Im Vordergrund steht für sie, dass sie nicht von ihrer Schwester getrennt werden möchte. Es ist jedoch gar nicht so leicht, über ihre Situation zu schweigen. Schließlich beginnen die Personen, mit denen die beiden in Kontakt stehen, im Verhalten der beiden Veränderungen wahrzunehmen. Schweigen ist also nicht immer die beste Lösung.

Die Kapitel zählen im Folgenden die Tage weiter, die Lu und Wren allein sind, mit wenigen Ausnahmen, in denen kurze Rückblicke auf wichtige Ereignisse in Lucilles Leben beschrieben werden. Die Fortführung der laufenden weiteren Tage endet abrupt als das Schicksal in Lus Leben erneut zuschlägt. Doch bereits vorher hat sie das Glück ungeahnter und unbekannter Hilfe erfahren. Bei allem Leid erhält Lucille auf diese Weise Anerkennung. Auch wenn es nicht Liebe ist, so empfindet sie doch die Fürsorge der Menschen in ihrem Umkreis als angenehm und stärkend für ihr eigenes Engagement. Estelle Laure findet die richtigen Worte für eine einfühlsame und berührende Erzählung die auch nach dem Lesen noch nachklingt. Die geschilderten Erlebnisse halte ich für durchaus realistisch.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Lucille erzählt, so dass der Leser die Gedankengänge von ihr verfolgen kann. Mit teils kurzen prägnanten Sätzen schildert die Autorin Situationen die Lu besonders nahegehen. Der Roman lässt sich einfach und flüssig lesen. Die im Laufe der Geschichte aufgebaute Spannung bleibt lange erhalten. Erst nahezu am Ende des Buchs erfährt der Leser, ob Lucille es schafft, bis zu ihrer Volljährigkeit mit ihrer Schwester zusammenzubleiben und ob ihre Liebe zu Digby eine Zukunft haben wird. Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Ich empfehle ihn gerne nicht nur für Jugendliche ab 14 Jahren, sondern auch an junge Erwachsen sowie ältere interessierte Leser weiter.
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