Mittwoch, 20. Mai 2020

Rezension: Das kleine Hotel auf Island von Julie Caplin


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Das kleine Hotel auf Island
Autorin: Julie Caplin
Übersetzerin: Christiane Steen
Taschenbuch: 432 Seiten
Erschienen am 19. Mai 2020
Verlag: FISCHER Taschenbuch

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Lucy sucht verzweifelt nach einem neuen Job, denn seit sie gefeuert wurde will niemand die Hotelmanagerin mit der Lücke im Lebenslauf einstellen. Zumindest niemand in England - ein kleines Hotel auf Island gibt ihr eine Chance. Der Job ist zwar eigentlich weit unter ihrem Niveau und die Zahl verschlissener Manager in den Monaten zuvor bedenklich hoch, doch Lucy nimmt an und stürzt sich ins Abenteuer. Das Hotel hat viel Potenzial, muss aber in Sachen Gemütlichkeit und Struktur zulegen. Außerdem kommt es immer wieder zu ärgerlichen Zwischenfällen, die eigentlich kein Zufall sein können. Lucy fällt es zunächst schwer, Fuß zu fassen. Mit dem Barmann Alex, der ursprünglich aus Schottland kommt, erkundet sie die Insel, um auf andere Gedanken zu kommen. Sie findet ihn bald mehr als nur sympathisch, doch sollte sie die Gefühle als seine Chefin zulassen? Alex selbst hat zudem ein Geheimnis, von dem Lucy nichts ahnt...

Zu Beginn des Buches lernt der Leser die Protagonistin Lucy kennen, die ihr Leben dringend ändern möchte. Im letzten Jahr war sie noch stellvertretende Direktorin eines Vorzeige-Hotels in Manchester, jetzt lebt sie in der winzigen Wohnung ihrer Freundin Daisy und findet keinen Job. Was vorgefallen ist erfährt man zunächst nicht, stattdessen ist eine letzte Idee der Jobvermittlerin erfolgreich und Lucy findet sich kurz darauf in Island wieder.

Lucys Start im Hotel ist reichlich chaotisch und der mysteriöse Anruf, der ihre richtige Ankunftszeit verändert hat, scheint wie weitere kleine Sabotageakte laut Personal auf das Konto des Huldufólks zu gehen. An Lucys Seite erkundet man das Hotel und lernt die vorwiegend sympathischen Angestellten kennen, die ihren Job mit Leidenschaft machen und Lucy die isländische Lebensart näher bringen. Ich hätte mir allerdings eine differenziertere Ausarbeitung der Nebencharaktere gewünscht, denn bis auf Hekla konnte ich diese bis zum Schluss ehrlich gesagt nicht auseinander halten.

Dass Alex ein Geheimnis hat erfährt man als Leser gleich zu Beginn, weshalb man sich beständig fragt, wann es wohl ans Licht kommen wird und was die Konsequenzen sein werden. Weil einige Kapitel aus seiner Sicht erzählt werden weiß man aber ebenso, dass seine Gefühle für Lucy echt sind. Durch die touristischen Ausflüge der beiden erhält man Einblicke, was das Land alles zu bieten hat. Das machte mir Lust darauf, Island eines Tages selbst zu erkunden.

Als Hotelmanagerin muss sich Lucy allerhand großer und kleiner Herausforderungen stellen. Ich fand die Beschreibungen sehr kurzweilig. Daneben gibt es viele amüsante, schöne und romantische Momente, die mich unterhalten konnten. Zum Ende hin schöpft die Geschichte ihr Potenzial aus meiner Sicht allerdings nicht voll aus und die Auflösung konnte mich nicht ganz zufriedenstellen.

„Das kleine Hotel auf Island“ bietet eine romantische Wohlfühl-Geschichte, bei der die Protagonistin Lucy sich als Hotelmanagerin beweisen muss und gleichzeitig dem Barmann Alex näher kommt. Trotz kleinerer Kritikpunkte bekam ich hier einen unterhaltsamen Liebesroman, der Lust auf die nächste Reise macht. Ein Buch für gemütliche, leichte Lesestunden!
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