Mittwoch, 18. Juni 2025

Rezension: Play of Hearts von Juli Dorne


Play of Hearts
Autorin: Juli Dorne
Hardcover: 448 Seiten
Erschienen am 17. April 2025
Verlag: dtv
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Als junges Mädchen begegnet Genevieve im Spiegelkabinett ihrer Großmutter einem Jungen im Spiegel, der ihr einen Tausch vorschlägt: Einen Freund gegen ihr Herz. Seitdem liegt ein Fluch auf ihren Händen: Sie bringen jedem, den sie anfasst, den Tod. Darüber hinaus muss sie als Teil ihrer magiebegabten Familie regelmäßig Seelenbruchstücke von Menschen im Moment ihres Todes einfangen, um weiterleben zu können. Ihre Eltern sehen genau wie die Bewohner ihres Dorfes nur ein Monster in ihr, weshalb sie bei ihrer strengen Großmutter lebt und für das Bestattungsunternehmen ihrer Familie arbeitet. Eines Tages trifft sie im Wald auf den charmanten Arthur, der sie wiedersehen will. Die beiden beginnen, sich täglich zu sehen und entwickeln Gefühle füreinander. Doch als er sie bittet, mit ihr das Dorf zu verlassen, überschlagen sich die Ereignisse. Plötzlich ist Arthur verschwunden und Genevieve Teil eines magischen Zirkus, in dem der mysteriöse Eigenbrötler Rémy ihr Hilfe bei der Suche nach Arthur verspricht, wenn sie im Gegenzug etwas für ihn herausfindet.

Das Buch startet mit einem bedrückenden Prolog, der berichtet, wie Genevieves Hände mit einem Fluch belegt wurden, mit dem sie kurz darauf einen Schulkameraden tötet, der Zeit mit ihr verbringen wollte. Danach springt das Buch zu ihrem achtzehnten Geburtstag. Ich brauchte eine Weile, um mich in der Geschichte zurechtzufinden und zu verstehen, dass ihre ganze Familie auf magische Weise im Dienst des Todes steht und der Fluch nur ein Zusatz ist. Schnell taucht Arthur auf, der sie liebevoll Evie nennt und in den sie sich in kürzester Zeit verliebt. Hier legt die Story ein hohes Tempo vor und mir ging das alles etwas zu schnell. Die Ereignisse überstürzen sich und werfen immer neue Fragen auf, von denen nicht alle in diesem Band beantwortet werden.

Nach Evies Ankunft im Zirkus wird das Tempo reduziert und ich konnte in der magischen Welt, die Julie Dorne geschaffen hat, endlich richtig ankommen. Der Zirkus ist ein faszinierender Ort, und die meisten seiner Mitglieder sind mir schnell ans Herz gewachsen. Doch hier warten auch noch mehr Geheimnisse. Es sind Illusionisten am Werk und bald weiß man nicht mehr sicher, was von dem, was Evie erlebt, Illusion und was Realität ist. Um Arthur zu finden, verbringt sie gezwungenermaßen viel Zeit mit Rémy und stellt fest, dass seine abweisende Art nur eine Fassade ist. Gefühle für ihn will sie nicht zulassen, da sie doch in Arthur verliebt ist. Es gibt im Buch aber so viel mehr Szenen mit Rémy als mit Arthur, dass ich mir irgendwann nicht mehr sicher war, ob dieser vielleicht nur eine Illusion war. Bis zum Schluss bleibt es spannend und ein gemeiner Cliffhanger sorgt dafür, dass ich am liebsten sofort in „Twist of Hearts“ weiterlesen möchte, das im Herbst erscheint. Wer magische Geschichten voller Geheimnisse mag, in denen vieles nicht so ist, wie es zunächst scheint, für den ist „Play of Hearts“ die richtige Wahl!

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