Dienstag, 9. November 2021

Rezension: Danowski: Hausbruch von Till Raether

 


Rezension von Ingrid Eßer

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Titel: Danowski: Hausbruch (Band 6 Danowski-Serie)
Autor: Till Raether
Erscheinungsdatum: 14.09.2021
Verlag: Rowohlt (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch
ISBN: 9783499005343
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Der Hamburger Hauptkommissar Adam Danowski wird im Buch „Danowski: Hausbruch“ von Till Raether bereits zum sechsten Mal in einem Kriminalfall tätig. Jedoch befindet er sich gerade zu einer Rehabilitation in einer Kurklinik an der Ostsee. Seit den Vorfällen der Ermittlungen im fünften Band der Serie ist einige Zeit vergangen, in der Adam zum Team von seiner Kollegin Meta gehörte, die die Sonderkommission Sexualisierte Gewalt leitete. Im Laufe der Geschichte blickt Danowski auf die jüngste Vergangenheit zurück, in der ihn ein Geiselnehmer in seiner Gewalt hatte. Damit hängt sein Aufenthalt im Kurheim unmittelbar zusammen. Während er versucht, die Ereignisse in diversen Anwendungen der Klinik psychisch zu verarbeiten, geschieht dort ein Mord, in den er mit einbezogen wird.

Die vorliegende kriminelle Handlung folgt nicht dem sonst üblichen Ablauf mit Delikt und der dann folgenden Ermittlungstätigkeit, sondern ist sehr viel subtiler. Erst spät kommt Spannung auf. Während Danowski, der seinen trockenen Humor nicht verloren hat, sich viele Gedanken über Alles und Jeden macht, vor allem aber über weitere Behandelte in der Klinik, lässt Till Raether einen parallelen Handlungsstrang in Hamburg-Hausbruch spielen. Ein noch unbenannter Mann und seine Frau haben dort ein Haus gekauft. Dieses Paar spielt im weiteren Verlauf der Geschichte eine wesentliche Rolle.

Aufgrund seiner vorigen Zugehörigkeit zur Sonderkommission bringt Danowski die benötigten Einblicke in die Beweggründe für die Handlungen des besagten Paars mit. Der Autor versucht dem Lesenden zu vermitteln, wie sexualisierte Gewalt ausgeübt wird und welche Chancen es für das Opfer gibt, sich davon zu lösen. Wie schwierig es ist, als Außenstehende darauf zu reagieren, zeigt sich anhand des Tuns von Meta und Danowski. Dabei wird die Kluft zwischen gesetzmäßigem Handeln und Eigenmacht deutlich sichtbar. In Bezug auf das Verhalten von Danowski stimmte mich das als Lesende nachdenklich.

Nicht nur die Aufarbeitung der erlebten Geiselnahme, sondern auch die Tat in der Kurklinik lassen den Hauptkommissar über seine berufliche Zukunft nachdenken. In seine Überlegungen bezieht er das ein, woran er in der Vergangenheit gescheitert ist, was er gut kann und welche Arbeit er sich wünschen würde. Zum Schluss überrascht Till Raether dann nochmal mit einer Wendung, die nicht jeden Lesenden freuen wird. Der Abschluss hält die Möglichkeit offen, dass es weitere Bände mit Danowski als Ermittler geben könnte.  

Wer die Danowski-Serie bisher gelesen hat, wird in „Hausbruch“ von Till Raether einen noch feinfühligeren, nachdenklicheren Danowski erleben als bisher. Die Spannungskurve ist am Anfang recht flach, steigt aber nach der Hälfte der Erzählung bis zum Ende leicht an. Wer die Reihe, die eventuelle fortgesetzt werden könnte, weiterlesen möchte, sollte auch den vorliegenden Band gelesen haben.


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