Autorin: Alina Bronsky
Erscheinungsdatum: 16.09.2025
Verlag: Hanser Berlin (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag
In ihrem Essayband „Essen“ versammelt Alina Bronsky in zwölf
Kapiteln Gerichte und Getränke, die für sie in besonderen Momenten ihres Lebens
eine Rolle gespielt haben oder immer noch spielen. Im Prolog blickt sie auf die
Bedeutung der Nahrung und des Geschmacks sowie auf die zahlreichen Phrasen in
unserer Sprache, die darauf anspielen.
Mit den Speisen, die die Autorin beschreibt, verknüpft sie
verschiedene private Erinnerungen. Es ergibt sich eine Art unterhaltsame Biografie.
Zu Beginn der 1990er Jahre immigriert sie im jugendlichen Alter mit ihren
Eltern aus der Nähe des Urals nach Hessen. Die Mahlzeiten lehren sie einiges
über die Kultur der beiden Gegenden.
Die von Alina Bronsky beschriebenen Gerichte und Getränke
sind durchweg nicht aufwendig gestaltet und doch aufgrund des persönlichen
Charakters etwas Besonderes. Am Ende jeden Kapitels schildert die Autorin die
Herstellung, die jeweils höchstens eineinhalb Seiten einnimmt. Auch in ihren
Büchern wird häufiger gekocht und gemeinsam gegessen, so dass sich gelegentlich
Hinweise auf ihre Romane finden. Immer wieder blitzt die feine Ironie durch,
die ihrem Schreibstil eigen ist und sorgt für einen amüsanten Unterton.
Das beschriebene Essen weckte auch bei mir Erinnerungen und
den Wunsch, die Rezepte zu erproben. In einem Epilog geht die Autorin darauf
ein, dass ein Gericht für Andere eine ganz verschiedene Rolle im Leben
einnehmen kann als für sie. Während der Ideen- und Schreibphase wurde sie mit
zahlreichen Ideen mit Anregungen über Nahrungsmitteln aus ihrem Umkreis
geflutet über die sie schreiben könnte.
Vor allem aufgrund der persönlichen Perspektive auf die beschriebenen Gerichte und Getränke fand ich das Buch „Essen“ von Alina Bronsky aus der Serie „Leben“ des Verlags Hanser Berlin besonders lesenswert. Ich empfehle es gerne weiter.
























